Quad ESL 63

  • Guten Tag liebe Mitleser,


    inzwischen habe ich die ESL 63 ein paar Wochen in Betrieb und ich denke ich kann sagen, dass meine Zufriedenheit in den letzten Wochen immer mehr zugenommen hat.

    Mit den 63ern ist es möglich sehr lange sehr zufrieden Musik zu hören, ohne dass etwas nervt oder etwas fehlt. Die 57 konnte mich damals schneller um den Finger wickeln. Wenn ich an den Klang der 57 denke bekomme ich heute noch glänzende Augen...

    Die 63 spielt anders als die 57er, die "mittiger" spielte, was ich sehr mochte und auch heute noch sehr mag.

    Die 63 spielt neutraler, was einem auch nüchterner erscheinen kann.

    Wenn man sich reingehört hat erscheint zumindest mir das als richtiger.

    Die ESL63 hat für meinen begrenzten Raum zudem den Vorteil, dass sie deutlich schmäler als die ESL57 ist.

    Ich habe mit der 63er eine Breite von ca. 1,70m zwischen den ESL realisieren können.

    Ich sitze ca. 2,40m von den ESL Weg. Diese haben ca. 1,0m Abstand zur Rückwand.


    Klanglich funktioniert das sehr gut.

    Gerade höre ich durch einen Nachbarthreath angeregt van Morrison-you're driving me crazy von Platte und bin gerade wieder einmal hin und weg.


    Ich empfinde die ESL63 als einen Schallwandler für Genießer.

    Ein großes Hornsystem macht einfach Spass, man kann Gas geben ...und sollte sich vorher anschnallen... Details gibt es, wenn man alles richtig gemacht auch jede Menge. Ich wage aber zu behaupten, dass eine ESL da noch etwas mehr macht, dazu kommt eine größere Tiefe bei der Musik, meine Hörner hatten eine größere Basisbreite, spielten aber auch mit mehr Breite in der Bühnendarstellung, bei geringerer Tiefenstafflung.

    Nach einer Zeit mit der 57 hatte ich eine Phase in der ich einfach mehr Gas geben wollte, die ESL57 kam dabei an die Grenzen ihrer physischen Belastbarkeit, hier war mein Hornsystem klar im Vorteil. Zudem hatte ich es kontinuierlich weiterentwickelt, so dass es nachher auf einem sehr hohen Niveau spielte.

    Genau hier sehe ich den für mich entscheidenden Vorteil. DieESL63, kann deutlich lauter als die ESL57. Das hatte ich so nicht erwartet.

    Im Vorfeld hatte ich nochmals einen alten Test der ESL 2905 gelesen, in dem von einem großartigen Lautsprecher für Leisehörer die Rede war. Die 63 ist ja der etwas kleinere Vorgänger der 2905.

    Aber auch für mich ist es nicht die Lautstärke die ausschlaggebend ist, sondern das, was der Schallwandler kann. Er kann mit Sicherheit nicht alles, Freunde von elektronischer Musik mit Mörderbässen oder Hardrockfans sollten einen großen Bogen um diese Schallwandler machen. Freunde von menschlichen Stimmen, Fans von Naturinstrumenten(Mich z.B. begeistert die Wiedergabe von Blasinstrumenten jeder Art) , Musikbegeisterte, die Jazz, Klassik, Folk, Liedermacher wie z.B Reinhard Mey mögen, (Ich habe gestern und heute sein neues, sehr empfehlenswertes Album gehört) sollten, wenn sie auf der Suche nach einem neuen Schallwandler sind, den ESL63 unbedingt ein Ohr schenken.

    Wie gesagt, nicht der beste Schallwandler, auch keiner mit dem man protzen kann( dafür ist er viel zu billig). Wenn man aber soweit gereift ist, dass es um das geht, worum es bei unserem Hobby eigentlich gehen sollte, nämlich darum um Musik und die darin transportierten Emotionen zu erfahren, dann kann für den einen oder anderen, die ESL63 genau der richtige Schallwandler sein...

    Ich werde den Versuch wagen, ich traue mich...;)

    Beste Grüße


    Thomas

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  • Ich wage aber zu behaupten, dass eine ESL da noch etwas mehr macht, dazu kommt eine größere Tiefe bei der Musik, meine Hörner hatten eine größere Basisbreite, spielten aber auch mit mehr Breite in der Bühnendarstellung, bei geringerer Tiefenstafflung.

    Das kann ich nachvollziehen. Ich hab die ESL989, die größer ist als die 63, aber natürlich sind die beiden sich charakterlich sehr ähnlich. Die Tiefenstaffelung ist erstaunlich; besser als ich sie von meinen früheren Lautsprechern (normale Kisten und Hörner) kenne.


    Das Bemerkenswerteste allerdings ist der Realismus der Wiedergabe bei den ESL, die Authentizität. Wir haben einen Steinway Flügel in der Wohnung, ich kann also jederzeit vergleichen und tue das auch.

    Restauration = Wiederherstellung früherer gesellschaftlicher, politischer Verhältnisse

  • Hallo Varesianer,


    dass kann ich wiederum sehr gut nachvollziehen, ich habe heute Morgen Martin Tingvall gehört.

    Es war schon bemerkenswert zu hören wie der Flügel in tieferen Lagen resoniert hat, so voll, so satt so realistisch. Genau das ist es auch was mich bei Bläsern so begeistert, ich habe selber Saxophon gespielt und habe von daher eine Vorstellung wie Saxophon klingen kann.

    Hast Du Deine Breitbänder abgegeben oder betreibst Du die ESL989 neben Deinen Breitbändern?

    Es war damals wenn ich mich recht entsinne auch nicht die 2905 die ich hörte, sondern die 989... toller Schallwandler, wie gesagt, mich hat damals die Opernwiedergabe vollkommen umgehauen...

    Von alten Aufnahmen weiß man, dass auf dem Boden Markierungen angebracht waren auf denen die Sänger zu stehen hatten. Genau das konnte man sehr gut nachvollziehen, also wie sie sich im Raum bewegt haben, nicht einfach von links nach rechts, nein wirklich auch die Tiefenstafflung und das so glaubhabt, dass man glaubte um die Sänger herumgehen zu können.

    Dafür braucht es aber wirklich einen sehr großen Raum, wenn Du einen solchen hast, wovon ich ausgehe, wenn Du zu Hause einen Steinway stehen hast, wirst Du wissen was ich meine.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Ich möchte da jetzt mitlesen und weiss nich wie man anders hier ein Thema abonniert als seinen Beitrag zu leisten.

    Also bisschen kann ich ja auch mit ESeLn.

    Bei mir stehen 2 schöne ESL57 auf Stelzen was sehr viel bringt (denke wie bei den 63ern die Ständer, und ich neige sie sehr senkrecht - also hinten höher, viel höher als mit den Stummelbeinchen.

    Angefeuert werden Sie mit PushPull Kebschull 35/70 MKII. Das geht sehr gut soweit aber ich bin am überlegen, ob nicht mal eine 300B nicht das Beste für die 57 ist? Wer weiss?

    Erst kürzlich habe ich meine Jadis Vorstufe gegen eine Klimo Merlin getauscht und das hat in Bezug auf Bass und Druck sehr viel gebracht, auch etwas in der Breite. Bin noch am einhören, aber der Zauberer bleibt jetzt, da bin ich mir sicher. Ich habe einen L förmigen Raum und die ESLs stehen am weiten Ende und strahlen in das „engere“. Seit dem der Zauberer eingezogen ist, denke ich dass ich noch mehr rausholen kann wenn ich alles um 180Grad drehe. Puh, das ist Arbeit, richtig Arbeit und dann brauche ich lange Cinch Kabel um an die Kebs ranzukommen. Die Lautsprecherkabel sind bei mir gesetzt, da muss ich dann lange Leitungen besorgen. Kann ja mal ein Bild vom Raum einstellen, vielleicht habt Ihr ja eine Idee.


    Nein Verzeihung, das ist Tom‘s 63er Faden, und das soll er auch bleiben. Keine 57er Aufstellungs-Tipps.

    Viele Grüsse,

    Richi

  • Hallo lieber Richi,


    ich habe nichts dagegen, wenn Du von Deinen ESL 57 berichtetst, die hatte ich ja auch einmal, auch auf Stelzen und damit fing eigentlich alles an...

    Eigentlich wollte ich mir ja auch wieder ein Pärchen kaufen, doch dann kam alles anders wie ihr seit dem Anfang dieses Threads lesen könnt....

    Beste Grüße


    Thomas

  • Also die 63er kenne ich so jetzt noch nicht so gut, höre aber dass die eben genau das macht was du Tom hier auch beschreibst. Erst mal bleibe ich bei den 57ern aber dass hier mal eine 63 einkehrt, könnte durchaus sein...

    Was mich an den ESLs so fasziniert ist wie sich die Musik neben den von Euch beschriebenen Mitten, Stimmen und Instrumenten, sich die Musik von den Lautsprechern abhebt und sich in den Raum projeziert ohne an den Geräten zu kleben. Ich höre meine ESLs nicht, ich höre die Musik vor mir. Das kenn ich bei nicht Quads nur selten, ja ein DoubleBase von Stormwitch oder Avantasia könnte manchmal schon reinhauen, aber wenn ich dann mal einen Acoustischen Bass von der Oscar Peterson We get requests höre, dann ist der da - Punkt. Ich sehe ihn wo er steht und wie er schwingt, dass es mir dann das Zwerchfell nicht hin- und herschlabbert ist mir ziemlich Wurst dann. Also der Bass ist da, man spürt ihn nicht so. Hoffe ich konnte rüber bringen was ich meine :pinch:!

    Wie gesagt, der Pre ist das Wichtigste, dann die Aufstellung.


    Ach ja was ich noch nie verstanden habe, kann mir mal jemand ein Bild zeigen auf der die vielumwobene Kopfhörer Position ersichtlich ist? Ich kann mir das nicht vorstellen... Danke schon mal,

    Richi

  • Hallo Richi,


    ich bin nicht sicher was Du da gelesen hast, ich habe mal sowas geschrieben:


    Du wirst mit Deinen ESL57 ja auch was die Aufstellung angeht experimentiert haben. Je weiter Du davon weg sitzt, um so mehr Bühnenabbildung/Panorama bekommst Du und umsomehr Details verlierst Du.

    Man kann aber auch den genau entgegengesetzten Weg gehen und immer näher an die ESL ranrücken, bis Du sie fast links und rechts neben Dir stehen hast. Das ist dann wie wenn Du große Kopfhörer hast. Die Zunahme an Details ist beeindruckend. Du verlierst dabei aber die Bühnenabbildung.

    Es war für mich keine dauerhafte Hörposition, aber eine interessante Erfahrung.

    Irgendwo dazwischen liegt der Punkt wo der Klang einrastet und ein gesunder Kompromiss zwischen Bühnenabbildung und Detailwiedergabe gefunden wird.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Danke erst mal, das sieht mir dann nach einer Basisbreite (ich mess die immer vom Fuss zu Fuss Innenseite, nicht Lautsprechermitte) von 1m aus und mind 45Grad gewinkelt. Was wäre dann der Hörabstand, auch einen Meter? Danke, vielleicht probiere ich das mal aus zum Spass!

    Gruss,

    Richi

  • Moin Richi,

    Basisbreite - von Innenfuß zu Innenfuß - 1,60m

    Hörabstand vom Hochtöner 1,40m, d.h. vom Hochtonsegment zum Ohr 1,40m und die Lautsprecher so einwickeln, dass jedes Hochtonsegment auf das entsprechende Ohr ausgerichtet ist.

    Das war in den 70er eine Empfehlung von Mr. Walker. Bei Interesse gab es vom Quad Vertrieb neben der Broschüre über die Lautsprecher ein Heft mit Aufstellungsempfehlungen. Mir hat diese Art des Hörens viele Jahre viel Freude bereitet...

    Beste Grüße

    Michael

  • Guten Morgen,


    von dieser Empfehlung wusste ich noch nichts, danke für die Info.

    Es gehen damit also hochoffiziell auch sehr kleine Räume, wie unser Lesezimmer, in dem ich die ESL ja zu Anfang ausprobiert hatte...

    Ich konnte dabei ca. 2,-m Hörabstand realisieren...wie ich bereits schrieb, hatte das sehr gut funktioniert...

    Beste Grüße


    Thomas

  • Die Aufstellungsempfehlung ist ja auch verständlich, wenn man sich die Wohnzimmerdimensionen „normaler“ britischer Haushalte der damaligen Zeit vor Augen führt. Für die üppig dimensionierten Schlosshallen gab‘s dann die Tannoy Big Blocks.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Guten Morgen liebe Forenkollegen,


    ich richte mich jetzt mal an die Spezialisten, die vielleicht schon länger mit der ESL63 zu tun haben und auf die gleiche Fragestellung wie ich gestoßen sind.

    Ich habe die ESL63 ja auf den dafür vorgesehenen Ständern stehen. Im Moment stehen diese jedoch nur lose darauf, was ich aus Unfallverhütungsgründen abändern möchte.

    Die original Gummipuffer sind vorhanden und auf denen Steht die 63 jetzt auf den Ständern...

    Kann mir jemand sagen ob die für die Befestigung notwendigen Schrauben ein zölliges oder ein metrisches Gewinde haben.

    Sollten sie ein zölliges Gewinde haben wäre ich für eine Größenangabe und eine Bezugsquelle dankbar.

    Bitte nicht den Händler in der Eifel nennen, da werde ich mich garantiert nicht hinwenden.

    Ich suche da eine Alternative.

    Beste Grüße


    Thomas