Interner vs. externer PhonoPre - technische Vor-und Nachteile ?

  • Hallo zusammen,

    zwischen meinem Schwager und mir ist ein kleiner Glaubenskrieg bezüglich der Phonoverstärkung ausgebrochen. WÄhrend ich bislang immer sehr gute Erfahrungen mit integrierten PhonoPres (in durchaus unterschiedlichen Preisklassen) gemacht habe, behauptet er, dass dies immer nur Behelfslösungen sein könnten. Mal abgesehen von geschmäcklerischen Unterschieden, die womöglich auf Schaltungsunterschieden beruhen mögen, gibt eigentlich handfeste technische Unterschiede, die für die eine oder andere Lösung sprechen? Mir fielen da etwa das eigene Netzteil oder das eigene schirmende Gehäuse ein, aber hat das solche Auswirkungen? Bin für Input dankbar. Könnte den Familienfrieden wieder herstellen....

    Danke und Grüße

    Hubi

  • Hallo Hubi,


    ihr habt beide nicht unrecht;), es kommt auf die Betrachtungsweise an. Aus der Hochzeit des Vinyls kennt man kaum sep. PPs, da waren in den Verstärkern sehr gute integrierte Lösungen zu finden. Bei richtiger technischer Umsetzung sind auch die Speisung und Abschirmung kein Poblem.

    Heute sind die Ansprüche bei den ambitionierten Vinylhörern deutlich höher und auch die Fähigkeiten der Systeme sind deutlich höher als in der guten alten Zeit. Das hat mit dazu geführt das die Aufgaben getrennt werden. Und da wir alle große Kinder sind möchten wir auch spielen:)

    Es gibt aber Hersteller die nach wie vor sehr gute Phonostufen integriert haben, mir fallen da z.B. Accuphase und Goldnote ein.


    VG

    Dieter

  • Man könnte ja nen Phonopre mit integriertem Verstärker bauen 😁


    Wenn man die Anforderungen/Schaltung, die man an einen externen Phonopre hat, auch in einem internen umsetzt, spricht doch nichts dagegen, erspart man sich zudem die dazwischen liegenden Steckkontakte/Kabel und hat kurze Wege.

    Es wird dadurch natürlich der Spieltrieb erheblich eingeschränkt ... und wenn er einen VV Ausgang hat, wäre der Verstärker halt überflüssig.


    Ich schätze die Nachfrage eher gering ein, separate Teile sind halt in, befriedigen wie gesagt bei den Hobbyisten besser den Spieltrieb und man kann dann auch besser auf die Kacke hauen 😁 ... ich finds aber gut, dass mein VV einen hat, leider ist der Null anpassbar.

    VG
    Mario

  • Vorteil externer Phonopre:

    -Kann näher an den Plattenspieler gestellt werden, kurze Anfangskabelwege
    -Geringere Gefahr elektrischer Einstrahlung
    -Meist mehr Anpassungsmöglichkeiten

    -Bessere Stromversorgung, sogar Akkubetrieb möglich

    -Freie Wahl bei der Art der Verstärkung(Röhre/Transe, Stromverstärkung/Spannungsverstärkung)
    -Individuelle Klangbeeinflussung durch Geräteauswahl möglich


    Vorteil interner Phonopre:

    -Keine zusätzliche Verkabelung

    -Günstiger

    -Keine Gefahr von Anpassungsproblemen zwischen Phonopre und Vorverstärker/Vollverstärker

  • Eigentlich lassen sich alle von dir aufgezählten Vorteile des externen Phonopres auch mit einem internen umsetzen (mit entsprechendem Aufwand und wenn man es wirklich wollte).

    Dazu braucht es nur nen VV Ausgang ...

    VG
    Mario

    Einmal editiert, zuletzt von hal-9.000 ()

  • Das mit der Behelfslösung ist imho kompletter Unsinn.

    Es gibt Gute wie Schlechte auf beiden Seiten.


    Ich nutze nur die internen Phono-Stufen weil ich nicht so viel Geraffel rumstehen haben will, ist auch so schon genug.

    Zum Testen hatte ich schon ein paar externe Pres in meiner Preisklasse und die waren in meinen Ohren alle schlechter als meine interne Lösung.


    Ich sehe die Vorteile der internen Lösung ganz klar darin:

    - kurze Signalwege ohne Strippen

    - einheitliches Potential weil nur eine gemeinsame Stromquelle / Masse

    - perfekt aufeinander abgestimmt weil aus einem Hause

    Music is magick, a religious phenomena, that short circuits control through human response. Let's go out of control. Experience without dogma... A morality of anti-cult. The ritus of youth. Our alchemical human heritage...(Genesis P-Orridge)

  • Hallo,


    Der Vorteil der Externen ist, das diese Anpassungs Austsattung haben die sich per Dip Schalter bzw Load Buchse auf das System anpassen lassen.

    Das ist nur bei wenigen internen gegeben.

    Bei einigen Vintage Geräten von AccuPhase oder auch große Onkyo Anlagen habe ich schon sehr gute Phono Stufen gehört, die auch Anpassungsmöglichkeiten hatten.

    Bei Neugeräte wird auch da immer mehr Augenmerk drauf gelegt, wenn integrierte Phonos an Board sind das diese auch Anpassung haben.

    Ausnahme AVR-Verstärker. Da sind das tatsächlich nur „Beipackzettel Phonos“


    Auch mein Ziel wäre das ganze Geraffell zu minimieren durch eine Vero von Chris Feickert. Da hat man 2 integrierte Phonos, super Flexibel und einen kompletten Vorverstärker.

    Somit würden aus drei Geräten eins .


    Gruß Thies

    Dr Feickert Woodpecker II Linear Netzteil, Analogschmiede 22.1.1-12", Hana ML / C.E.C ST930, Analogschmiede 22.1.1-9“ SkyAnalog G1 / AudioLab 8000ppa / Quad Artera Pre / Denon POA-4400A / ALR-Jordan Note 7, Rotwein u. OHREN ( :) )

    Sammlung

  • Hallo zuammen,


    die meisten integrierten und dabei brauchbaren PP kann man in der Leistung mit Geräten in dem Preisbereich von ca. 400€ bis 700€ sehen. Ausnahmen bestätigen die Regel, s.o..

    Einen großen Nachteil sehe ich in der Tat bei den häufig sehr eingeschränkten Anpassungsmöglichkeiten, dies und ein angemessener Komfort in der Bedienung/Einstellung geht leider vielen Geräten immer noch ab was wiederum ihrem universellen Einsatz teils frühe Grenzen setzt.


    VG

    Dieter

  • Die externen Phonopres sind doch überhaupt erst aufgekommen, weil die Hersteller von Vollverstärkern / Receivern aufgehört haben, Phonostufen in ihre Produkte einzubauen. Wenn dann also der Käufer weiterhin Vinyl hören wollte, mußte er eine externe Phonostufe dazu kaufen. Und hier sind dann eine ganze Menge Hersteller aus dem Boden geschossen, die solche Phonostufen anbieten. Und da die Verstärkerhersteller bis auf wenige Ausnahmen eigentlich nie mehr wieder angefangen haben, (ernstgemeinte) Phonostufen zu integrieren, ist es bis heute dabei geblieben.

    Trotzdem: ich sehe keine systembedingten Vor- und Nachteile auf einer der beiden Seiten. Es kommt immer darauf an, wie es gemacht ist.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Ich würde aus dem Bauch raus mal behaupten, es gibt wenig interne Pres, die es mit einem wirklich aufwändig gebauten externen aufnehmen können. Meist hält sich der Aufwand ja schon aus Platzgründen in Grenzen; ein bisschen davon braucht es ja schon, wenn es in die Vollen gehen soll, und z.B. ein externes Netzteil bringt meistens auch klanglichen Gewinn.


    Das soll aber nicht heißen, dass man mit guten internen nicht auch leben kann. In meiner musica nova werkelt z.B. einer, der angesichts des Preises und Aufwandes schon sehr sehr nett klingt.

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Prinzipiell haben aerodreher und fr.jazbec ja schon alle Argumente dafür

    und dagegen vorgetragen

    Der Phonopre hat eine schwierige Aufgabe. Er soll das super kleine Signal aus den MC Systemen in grossn Rahmen verstärken und das ohne zu rauschen

    In einem eigenen Gerät kann man halt grösseren Aufwand betreiben

    Ich habe einen Mal Valve phono 3. Der hat 2 x MM Übertager , 2 x MC Übertrager,

    2 x Ausgangsübertager, Schaltung mit einigen Steckmodulen, viele Röhren

    mehrere schaltbare Eingangsimpedanzen, 3 fache Einstellung für die Verstärkung

    1:5 , 1: 10 , 1:20

    Es gibt noch das grössere Modell Phono 4 mit versch einstellbaren Schneidkennlinien und sep Netzteil

    Vor 15 Jahren kam von EMT der J66 heraus, da kann man noch mehr einstellen.

    Die Phonopres von Audio Research sind ebenso sehr aufwendig

    Da die TA Systeme so unterschiedlich sind , braucht man auch Einstellmöglichkeiten

  • Wenn man öfters Systeme wechselt, ist eine seperate, wo meist ohne Öffnen des Gerätes angepasst werden kann bedienerfreundlicher,da die meisten internen geöffnet werden müssen, ausgehend von Dipp Schaltern


    Das kann den einen oder anderen auf Dauer nerven

    Denke, das das für den einen oder anderen ein wichtiger Punkt ist


    Grüße A.M

  • Eine externe Phonovorstufe kann unter Umständen recht aufwendig, groß schwer und teuer sein. Ich denke da z.B. an eine große ASR Phono mit externer Akkuversorgung, oder auch an große Röhren-Phonovorstufen mit Übertragern. So etwas kann man überhaupt nicht in einen Vollverstärker, oder Vorverstärker integrieren.

    Das Thema Phono/ Vinyl ist sehr komplex und nicht jeder Kunde möchte für einen Vollverstärker, oder Vorverstärker einen erheblichen Betrag zusätzlich für Phono investieren. Somit könnte ein Verstärker mit einer aufwendigen Phonovorstufe, im Vergleich zu anderen Geräten auf dem Markt, nicht mehr wettbewerbsfähig sein.

    LG


    Horst

  • Ich denke auch, dass es darauf ankommt wieviel Aufwand man betreiben möchte. Wenn man die Sache etwas entspannt angeht, hat man einen guten internen Phonoverstärker und kauft sich dann auch keine Diva als Tonabnehmer. Hat Jahrzehnte funktioniert.

    Ich finde es ein wenig seltsam, je teurer ein Tonabnehmer, desto spezieller muss dann wohl der Phonopre sein, zumindest lese ich das hier so raus. Ist da nicht das Konzept falsch? Für mich wärs das.

    Alle Vor- oder Vollverstärker die ich in den letzten Jahren benutzt habe, hatten ordentliche Phonoverstärker, allesamt Baujahr zwischen 1960-2000, die modernen separaten Geräte die ich ausprobiert habe, so im 500,- bis 1000,- Euro Bereich waren allesamt nicht besser.

  • Das neue Luxman Röhrenvorverstärkerschiff scheint mir Phonomässig für MM und MC gut gerüstet zu sein, wenn da nicht die 22000 Euro dem ganzen gegenüber stehen würden😇


    Ich bleib da dann halt doch lieber bei der Möglichkeit mehrere Pre zu haben, da es für mich halt flexibler ist.....

  • Es gibt die „Opera Only“, ob da eine vergleichsweise popelige Mal Valve oder ASR-Phono samt Akku oder beide samt hochwertigster Abschirmung und ein Vorverstärker mit der üblichen im Vergleich mickrigen Größe integriert wäre, würde gar nicht mal groß auffallen, im Zweifel kann man noch mit x externen Netzteilen, Akkus oder was auch immer angeben 😁


    Klar ist das albern, aber das es prinzipiell nicht ginge oder es technisch nicht machbar wäre, ist mE. Quatsch.
    Ich stimme aber damit überein, dass der Markt/die Nachfrage im gehobenen Hobby/high end - Bereich quasi kaum vorhanden ist ...

    VG
    Mario

    Einmal editiert, zuletzt von hal-9.000 ()

  • Der größte Nachteil der integrierten Lösung ist der, dass der Highender diese nicht mal kurz austauschen kann und somit im Falle eines Falles gezwungen ist, doch noch einen externen Phono-Vorverstärker anzuschaffen .:)


    Gruß Micha

  • Ich finde es ein wenig seltsam, je teurer ein Tonabnehmer, desto spezieller muss dann wohl der Phonopre sein, zumindest lese ich das hier so raus. Ist da nicht das Konzept falsch? Für mich wärs das.

    Aber das betrifft doch nicht nur TA und Phonopre sondern zieht sich durch den ganzen HighEnd Bereich.
    Gemeinhin sollte man davon ausgehen je höher ich in der Gerätehirachie steige um so mehr nähert sich der Klang an weil er ja immer mehr einem Ideal nahekommen muß. Das ist aber mitnichten der Fall, im absoluten HighEnd Bereich werden die Geräte grade durch ihren Detailreichtum unterscheidbarer als im Mittelklassebereich wo vieles verschluckt wird. Allerdings geht es dann eher um Geschmacks-als um Qualitätsunterschiede.

    Ein absolutes Topgerät in einer ansonsten mittelmäßigen Kette wird nicht funktionieren, es zeigt dir eher die Fehler des Rests auf anstatt diese zu kompensieren.

    Ganz heftig ist das bei herausragenden Lautsprechern, es betrifft aber auch fast alle anderen Komponenten. Insofern ist es nur logisch, daß der Erwerb eines überragenden TA mittelfristig auch zur Aufrüstung an der Phonopre Front führt.