Paarung: Ortofon MC30 Super an ASR Mini Basis Exclusive HV

  • Hallo,

    ich wollte mal von einer erstaunlichen Erfahrung berichten.


    Fast wäre ich mit der o. g. Kombi beim Scheidungsrichter gelandet.

    Zwar mächtig untenrum was los, aber ein sehr getragenes, langweiliges Klangbild.

    Die Stimmen fast schon dumpf und eine eher schlechte Sprachverständlichkeit.

    Bei lauten Passagen wird es schnell nervig, ne das passt gar nicht, das spielt an meiner Lindemann ganz anders.


    Also MC-Anpassung, 100 > 470 > 1000 .... hmmmm, auch keine großartige Veränderung.


    Alles stand auf Trennung, wäre ich nicht zufällig über eine Seite von

    audiosaul im Net gestolpert.

    Steht da doch, dass das MC 30 an 100 Ohm grauselig klingt.... :/


    Aber schreibt nicht HB in der LP 2/2013 im gefiel sein MC an der ASR mit 470 Ohm am Besten,

    obwohl er es sonst an anderen Pres mit 100 Ohm abschließt?!

    Also an der ASR eher einen höheren Abschluss gewählt hat.


    Na gut, probieren wir nochmal etwas in die andere Richtung, mit den kleineren Werten.....


    Ahhh, mit 50 Ohm gehts schon mal in die richtige Richtung. 22 Ohm prima, 15 Ohm rastet ein.

    Die letzte Schärfe ist wie weg geblasen, das System, oder die Kombi, nicht mehr wiederzuerkennen.

    Das "mächtig untenrum was los" relativiert sich in Richtung "sauber, stramm, souverän".

    Wunderbar luftig und musikalisch, so gefällt mir das.


    Das hatte ich noch nie, dass ein(e) System/Phonovorstufe dermaßen empfindlich auf den MC-Abschluss reagiert.

    Vor allem, den niederohmigen Systemen sagt man doch eigentlich nach, dass sie nur wenig reagieren....


    Wieder was gelernt....


    Gruß, Roland


    PS: "Mini Basis" ist eine lustige Bezeichnung für so ein riesen Gerät.

    "...nur eigenes Unrecht, eigene Schuld können mich so grämen, daß es für ein graues Haar reicht."
    Reinhard Mey

    Einmal editiert, zuletzt von Ony ()

  • Als Faustregel bei MCs hat sich ja das Zehnfache des Innenwiderstandes etabliert (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel). Das entspricht beim MC30 Super mit 3 Ohm Innenwiderstand dann 30 Ohm. Ortofon selbst schreibt im Beipackzettel >10 Ohm, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Mit deinen Werten bist du also nah an der Vorgabe.


    Ein Übertrager ist bei diesem System mMn empfehlenswert.

  • Hallo Roland,

    wir hatten auch schon verschiedene Abschlusskombinationen bei der Mini Basis probiert.

    Der fünffache - Innenwiderstand des Tonabnehmers passte sehr gut. Ich lag am Anfang auch zu hoch...

    Wenn ich mich recht erinnere lief das Goldring Ethos (4 Ohm) mit der 22 Ohm Einstellung.

    Die ASR läuft auch gut im MM Betrieb mit Übertrager :)

    LG


    Horst

    3 Mal editiert, zuletzt von Horst_t ()

  • Ortofon empfiehlt 100 Ohm. Ich habe es auch mit 1kOhm am Yamaha erfolgreich betrieben. Mit 10 Ohm war es dagegen abgeschnürt und eng. Aber am Ende ist das Egal, es muß ins eigene Setup passen, daher immer wieder mal verstellen und kritisch hören, da reicht meistens auch nicht eine LP-Seite sondern mehrere Tage.

    Gruß André
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  • Ist auch bei meinem so vermerkt, aber das ist eine recht schwammige Empfehlung und heißt nichts anderes, als das Ortofon seine Systeme recht universell verwendbar auslegt. Mittelschwere Arme, das ist ein sehr weiter Bereich, der zu 90% aller Tonarme paßt und 10-150 Ohm Abschluß, was div. MC-Eingänge können. Empfehlung heißt also nur ein Ausgangspunkt als Hilfestellung für weniger erfahrene Anwender.

    Gruß André
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  • Hallo.

    Es scheint geringe Unterschiede bei den MC 30 - Versionen zu geben.

    Für mein Super II ist z. B. 5 Ohm Gleichstromwiderstand angegeben (so auch in einigen Zeitschriftentests), für mein "Super nix" (aktuell bei Thakker) stehen 3 Ohm am Beipackzettel.


    Anfangs richtete ich mich nach "Faustformel" 5 Ohm Ri x 10 (bis 20 fachen Ri) = über 50 Ohm und fing an von da an Richtung steigender Werte.

    Ich wäre ehrlichgesagt nicht auf die Idee gekommen unter die "Mindestempfehlung" zu gehen, schon gar nicht so weit.


    Des Weiteren verhält sich mein MC 30 an meinen beiden Lindemännern (Phonostage 100 Ohm fest und Limetree 100 Ohm kleinster einstellbarer Wert) nicht so krass wie an der ASR.


    Bei der Cadenza-Serie z. B. sind alle Generatoren mit 5 Ohm angegeben, der empfohlene Abschlusswiderstand ist bei RED jedoch mit 50 - 500 Ohm angegeben, bei den anderen mit 50 bis 200 Ohm.

    Es ist wirklich nur eine "Faustformel" und man sollte etwas großzügiger ausprobieren, als ich es tat, zumindest bei manchen PhonoPres.


    Mir zeigt die Geschichte jedenfalls auf, wie wichtig es ist eine einstellbare Phonovorstufe zu haben, verschenkt man doch im Zweifelsfall (wie beim MC 30) eine gehörige Schippe Klangpotential.


    Der Bericht auf der o. g. Seite von audiosaul scheint schon etwas älter zu sein.

    Es ist von einem höherohmigen Madrigal-System die Rede und die 100 Ohm "Quasistandard" hat es wohl auch noch nicht gegeben.

    Ortofon hat sich damals mit seinen Generatoren wohl etwas ins Abseits geschossen, weil eben kaum ein Verstärker auf so kleine Widerstandswerte eingestellt werden konnte und Übertrager eine Zusatzinvestition mit sich zogen.


    Gruß, Roland

    "...nur eigenes Unrecht, eigene Schuld können mich so grämen, daß es für ein graues Haar reicht."
    Reinhard Mey

  • Was kann Ortofon dafür, wenn einige ihre Phonostufen nicht im Griff haben? Ortofon strebt Spulen mit wenig Wicklungen und geringen Innenwiderstand an. Das ist aber schon seit über 40 Jahren so (jenseits SPU).

    Davon abgesehen, hatte ich damit noch nie Probleme. Es ist auch eine Sache der Schaltungsauslegung, ob eine Änderung der Abschlußimpedanz sich mehr oder weniger auswirkt.

    Gruß André
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  • ???

    Ich meckere doch nicht über Ortofon und hab auch keine "Probleme" damit...


    Ich habe nur einen Erfahrungsbericht zu meinem MC 30 geschrieben und auch darauf hingewiesen, dass sich die Sache bei unterschiedlichen Pres auch unterschiedlich auswirkt (bei mir ASR, Lindemann Phonostage, Lindemann Limetree).


    Und zu


    "Was kann Ortofon dafür, wenn einige ihre Phonostufen nicht im Griff haben?"


    ...wieviel Prozent der am Markt befindlichen Phonostufen lassen denn z. B. eine Einstellung von 15 Ohm Abschlusswiderstand zu?


    Vielleicht verstehe ich ja auch nur deinen Beitrag nicht...


    Gruß, Roland

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    Reinhard Mey

  • Vielleicht verstehe ich ja auch nur deinen Beitrag nicht...

    ...wahrscheinlich. Ich finde Phonostufen in ihrer Bedeutung überbewertet. Ich verwende Vorverstärker mit Phonoeingang und ggf. MC-Pre und bin damit sehr zufrieden.

    Gruß André
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  • ...wieviel Prozent der am Markt befindlichen Phonostufen lassen denn z. B. eine Einstellung von 15 Ohm Abschlusswiderstand zu?

    aus diesem Grund empfiehlt Ortofon für den Betrieb der niederohmigen Systeme mit geringer Ausgangsspannung auch Step up Transformer/Übertrager, mMn. für diese MC's immerr die beste Wahl. Das MC 30 Super und diverse andere Ortofon MC Systeme spielen bei mir mit einem passenden Übertrager hervorragend auf. Das MC 30 Super/Super II, viele SPU's, Venice und Cadenza harmonieren sehr gut mit einem 1:20 Übersetzungsverhältnis.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Mal eine Anmerkung meinerseits hierzu: Der Optimale Abschlusswiderstand für ein MC kann an einem ÜT ganz anders aussehen wie an einem aktiven Prepre.

  • aus diesem Grund empfiehlt Ortofon für den Betrieb der niederohmigen Systeme mit geringer Ausgangsspannung auch Step up Transformer/Übertrager, mMn. für diese MC's immerr die beste Wahl. Das MC 30 Super und diverse andere Ortofon MC Systeme spielen bei mir mit einem passenden Übertrager hervorragend auf. Das MC 30 Super/Super II, viele SPU's, Venice und Cadenza harmonieren sehr gut mit einem 1:20 Übersetzungsverhältnis.

    Ich checke meine Phonopre's immer mit meinen Lundahls 1681 (1:26) und 1933 (1:16) gegen.

    Bisher hatte die Verstärkervariante stets etwas die Nase vor. Nicht in allen Bereichen, aber in der Summe der Eigenschaften.

    I. d. R. ist bei mir die Sibilantenwiedergabe und Basspräzision mit dem Pre sauberer, die Übertragervariante aber musikalischer.


    Bei der ASR habe ich es noch nicht probiert, da ich ja hier den Abschlusswiderstand korrekt einstellen kann.

    Aber ein Test kann ja nicht schaden.

    Gruß, Roland

    "...nur eigenes Unrecht, eigene Schuld können mich so grämen, daß es für ein graues Haar reicht."
    Reinhard Mey

  • hallo Roland.


    aus eigener Erfahrung mit der minibasis ex HV kann ich dir empfehlen,

    verschiedene AUF-Stellflächen zu probieren und gegebenenfalls auch

    etwas Gewicht aufzulegen.


    Sie reagiert da mimosenhaft empfindlich, doch das lohnt sich immens.


    Zum Testen ist Vogelsand aus dem Drogeriemarkt recht gut geeignet.


    Fülle in drei Gefrierbeutel (jeweils halbe bis normale Kaffetassenmenge) die du wieder verschließt

    und dann neben die Originalfüße zwischen Geräteboden und Rack im Dreieck platzierst.


    (die Originalfüße müssen schweben - ein Säckchen unter den Trafo, die anderen beiden hinten unter die Platine)


    musikalisch grüßend


    Josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Josef,


    das kann ich bestätigen. Ich habe 4 Pure Absorberfüße von bFly-Audio neben die (niedrigeren) Originalfüße platziert. Die ASR spielt frischer, präziser und 3-dimensionaler. Ein Stammtischkollege hat nach Einsatz von Sylomerpads unter seinen Geräten die selben Adjektive benutzt. Anscheinend habe ich alles richtig gemacht :);).


    Gruß

    Rainer

    AAA - Mitglied ... und das ist auch gut so. :)