nachteilige SME- und andere Schnellwechsel-Headshells

  • Hallo zusammen.


    Das Headshell und damit den Tonabnehmer schnell wechseln zu können ist mMn nur auf den ersten Blick bzw. zum Spielen vorteilhaft.


    Schließlich werden zusätzliche Kontaktstellen und Lötstellen in den Signalweg über zusätzliche und zugleich überflüssige Steckverbindungen eingeschleift.


    Zu allem Überfluss ist am Tonarm zumeist selbst noch ein weiterer Cinch-Buchsenausgang eingeschleift, um mittels Cinch-Kabel das Signal weiter in die Phonostufe zu führen.


    Bei mehreren Volt Spannung wäre dies vielleicht noch wenig nachteilig oder akzeptabel. Die typische Spannung am Tonabnehmer beträgt bei den besseren Systemen (MC) jedoch lediglich um die 0,0005 Volt.


    Hier sehe ich ein Problem - denn das ist im Grunde ein beinahe spannungsloses Signal !


    Entscheidend: ...was über die Kontakt und Lötstellen vom ursprünglichen Signal beim passieren dieser Hürden verloren geht - das ist schlicht weg und verschlechtert die Qualität der Quelle.


    Ich sehe diesen Signal-Weg, der typischerweise etwa 1,5 Meter lang ist (vom Tonabnehmer bis in die Phonostufe) sogar als den wichtigsten Baustein einer jeden analogen Kette.


    Deshalb bin ich ein Verfechter der direkten Durchverkabelung des feinen Signals -aus dem Tonabnehmer mit lediglich unvermeidbaren Hürden - direkt in die Phonosektion.


    Selbst habe ich, so gebe ich zu, nie ein Steckheadshell benutzt oder ernsthaft verglichen mit einer Durchverkabelung. Doch ich bin sicher - dass jede Kette, derart verkabelt - die mehrfach gesteckten und zudem gelöteten Signalketten bei Weitem übertreffen wird.


    Den Benutzern von solchen Headshells rate ich deshalb, die Durchverkabelung (aussen am Tonarm mit Tesa festgeklebt) einfach mal zu testen.


    Was die Beschaffung von Steckerchen und Cinchsteckern angeht gebe ich gerne Tipps


    greets


    Josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

    Einmal editiert, zuletzt von NATURALIX ()

  • hallo tom


    hast du denn auch verglichen ?


    oder woher rührt dein Widerspruch

    sonst ?


    greets... jo

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  • Selbst habe ich, so gebe ich zu, nie ein Steckheadshell benutzt oder ernsthaft verglichen mit einer Durchverkabelung. Doch ich bin sicher.

    witzig, dass Du fragst......

    The music was new, black polished chrome. And came over the summer like liquid night.


  • Bei MC Betrieb hat man da für einen höheren Strom als wie bei MM.

    Also alles gar nicht so schlimm, und die paar Kontakstellen sind da eher nicht das Problem.


    Gruß Thies

    Dr Feickert Woodpecker II Linear Netzteil, Analogschmiede 22.1.1-12", Hana ML / C.E.C ST930, Analogschmiede 22.1.1-9“ SkyAnalog G1 / AudioLab 8000ppa / Quad Artera Pre / Denon POA-4400A / ALR-Jordan Note 7, Rotwein u. OHREN ( :) )

    Sammlung

  • Als ein Problem sehe ich für mich viel eher den Widerstand von "durchverlegten" Kabeln an.


    Als Testproband musste ein "Clearaudio-Tonarm" mit Kabelbezeichnung ((Sixstream +)) herhalten.

    Dieses Kabel wurde von mir um die Länge von 1,10 Mtr. beraubt.

    Des weiteren wurde ein Cinch Terminal am Laufwerk installiert.

    Als Buchse habe ich "Neutrik's verbaut.

    Weiter wird nun ein "QED-Referenz Audio 40" Kabel, mit einer Länge von einem Meter und "Neutrik-Profi" -Steckern verwendet.


    Diesen doch gewaltigen Unterschied in der musikalischen Grobdynamik habe ich in der Art und Weise nicht erwartet.


    Vorher hatte ich natürlich mal den "Ohmschen" mit meinem "Suppenkasper-Messgerät" gecheckt.

    Dieses wies einen Wert von 4,9 Ohm für das "Sixstream" aus.( gemessen zwischen den Steckern)--:thumbdown:((Geiler Wert für ein Kabel))


    Der Wert nun für die Kombi , unter gleichen Voraussetzungen, von Stecker zu Stecker, unter Berücksichtigung der zusätzlichen Stecker und Buchsen, schwand auf einen Wert von unter 1 Ohm (0,85)


    Von daher ist zwar an der Aussage, das zusätzliche Kontakte nicht zuträglich sind was dran, aber meiner Meinung nach ist das Kabel und dessen "Konstitution" weitaus entscheidender....



    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • Ich hatte schon 2 Mal den Fall, dass die Pins im Headshell-Connector nicht mehr federn konnten (zu alt, zu lange im feuchten Keller gelagert, keine Ahnung...).


    Dann ist die Verbindung tatsächlich schlecht, bis hin zum Kanalausfall und man sucht sich einen Wolf um den Fehler zu finden.


    Wenn aber technisch alles in Ordnung ist, sehe bzw. höre ich keinen Nachteil bei Wechsel-Headshells und auf die Möglichkeit des schnellen Wechsels möchte ich nicht so gerne verzichten.

    :)

  • 1.

    Es gibt am Plattenspieler insgesamt drei signalführende Kabelbereiche:


    - Headshellkabel,
    dh das Kabel, welches vom TA zum TonarmRohreingang geht


    - Tonarmkabel,

    dh das Kabel welches innerhalb des Tonarms verlegt wird


    - Tonarmanschlusskabel,

    da das Kabel, welches vom Tonarm zum PhonoPre geht


    An diese Kabel werden technisch durchaus unterschiedliche Anforderungen gestellt,

    zB Abschirmung, Verdrehwiderstand, Gewicht usw.


    Insofern sind die verwendeten Kabel in diesem Bereich üblicherweise unterschiedlich.


    Bei einer durchgehenden Verkabelung gehe ich in diesem Bereich eben einen Kompromiss ein. Habe dafür aber den theoretischen Vorteil weniger Kontaktübergänge zu haben.

    Die Kontakte sind heutzutage (aus meiner Sicht) aber so gut, dass daraus kein wahrzunehmender Nachteil entsteht, zumindest wenn man diesen mit der Einflussgrösse das Kabels an und für sich vergleicht.


    2.

    Tonabnehmer bestehen aus unterschiedlichen Materialien, haben unterschiedliche Gewichte und unterschiedliche Nadelnachgiebigkeiten.


    Die Musik wird aus einer mechanischen Schwingung heraus erzeugt, entsprechend wichtig ist der Umgang mit Resonanzen. Der Material Übergang vom TA auf das headshell ist zumeist sehr kritisch und kann bei einem Wechselheadshell leicht optimiert werden.

    Die Anpassung von effektiver Tonarmasse und Nadelnachgiebigkeit lässt sich mit einem Wechelsheadshell leicht im Bereich von +/- 5gramm feinanpassen.



    Als Ing und Kaufmann erkenne ich aber an, dass ein fest verbautes Headshell sowie eine durchgehende Verkabelung preiswerter herzustellen ist, so dass dies zum Standard bei vielen Armen, zB Rega, geworden ist.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • hallo zusammen


    mir war von vornherein klar, dass es wie immer verschiedene Meinungen gibt.


    Die Argumentationen werden in die zielführende eigene Richtung gelenkt - was ich natürlich auch mache.


    So gilt der alte Elektrikergrundsatz:


    "Jede Klemmstelle ist eine Hemmschwelle"


    für die Headshell-Schnellwechsel -Nutzer in ihrem Setup einfach nicht mehr.


    Statt dessen wird die Qualität des Signalwegs auf einen niedrigen Ohmschen Widerstand allein reduziert.


    (Vergoldung, Rhodierung, Versilberung, Kontaktübergänge - und das alles mehrfach,

    wird außer acht gelassen)


    Vielleicht beginnt der ein oder andere ja jetzt nachzudenken:


    Ein Stromfluss durch ein Einziges nicht unterbrochenes Material muss vorne liegen, weil reibungsloser und gleichmäßiger.


    Jeder darf nach wie vor für sich entscheiden, ob er, des einfachen Wechselns wegen, auf die höchst mögliche Wiedergabequalität verzichten mag.


    Dies wegzureden oder zu ignorieren erinnert mich jedenfalls an komische Argumentationen von Donald Trump, der trotzdem gute Chancen hat ...


    greets


    Josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • Es gibt doch offensichtlich zwei Zielsetzungen.

    Einmal die verm. beste Signalübertragung und den Komfort vom schnellen Wechsel der Headshell.

    Ganz bewusst verwende ich unter Anderen einen SME 3012 II um schnell zwischen Mono - System und div. Stereo - Systemen zu wechseln.

    Das ist es mir wert evtl. auf ein wenig Qualität zu verzichten.

    Jeder wie er mag.

    "Wer nicht genießt, ist ungenießbar" (Konstantin Wecker)

    Liebe Grüße

    Petti

  • Vergleich durchverkabelter Arm gegen Originalarm. 3mal. So alle paar Jahre wird diese Sau ja mal durchs Dorf getrieben.
    Test 1: SME Serie II mit zwei Linn K 5 (ewig her)

    Test 2: Rega 303 ? mit Goldring 1022?

    Test 3: Händler SME IV gegen durchverkabelten SME V. TA ( großes Ortofon) musste aber umgebaut werden.

    In allen drei Fällen so gut wie keine Unterschiede, selbst der IV und der V ließen sich kaum unterscheiden.

    Ach so, bei 1 und 2 standen jeweils zwei Thorens 126 am Start.

    Mein Fazit: in allen Fällen alles im grünen Bereich, bei den kleinen SME aber klarer Vorteil wegen Wechsel-Headshell.


    Grüße von Tom

  • Bei ein einteilige arm kann der fabrikant evt. die resonanzen optimieren. Aber mein AT 33ptgII geht an mein Jelco 850m besser als am 309 (hat zwar auch eine wechselheadshell, aber ziemlich stabil).


    Ueber lotstellen sollte man sich keine sorgen machen, falls das ordentlich gemacht worden ist.

    Ich haette an meine 3009 (selber durchverkabelt mi cardas an WBT cinch) so gerne ein unterschied zu das demontierte, uralte standard kabel gehoert, aber leider: nein.

    ---


    Mfgr,
    Rob


    "There is a crack in everything..... That's how the light gets in."

  • hallo nochmal.


    natürlich kommt es insbesondere bei der Durchverkabelung auf die Qualität des Kabels an.


    erste weniger gute Erfahrung habe ich mit einfachen Kupferkäbelchen gemacht - bis ich

    auf feinste Tonarm- Litze gekommen bin.


    30 einzeln emailie-isolierte Äderchen je 0,04 mm2 mit Seide ummantelt...

    das ist mein Favorit für die Durchverkabelung und sollte man probieren, wenn man ernsthaft testen will.


    Thorens 126 hat üblicherweise das billigste Sinterlager - ist damit zum ernsthaften Testen kaum geeignet.


    greets


    jo

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  • Das stimmt und kommt daher, das sinterlager ein pfenng artikel sind. Das echte kenner dafuer ein vermoegen ausgeben (zb. Karousel) geht an ahnungslose wie mich gluecklicherweise reibungslos vorbei.

    ---


    Mfgr,
    Rob


    "There is a crack in everything..... That's how the light gets in."

  • Thorens 126 hat üblicherweise das billigste Sinterlager - ist damit zum ernsthaften Testen kaum geeignet.


    greets


    jo

    Okay, das zeugt ja mal wieder von unfassbarer Kompetenz. 🙄 Mehr gibt es dazu einfach nicht zu sagen. Viel Spaß mit dem Bastelkram.


    Grüße von Tom