Röhren - VV - DIY - Anforderungen

  • Hallo,

    mir fehlt noch ein DIY Röhren VV. Ihn zu entwickeln ist nicht das Problem, vielmehr taucht die Frage auf welche Funktionen und welche technische Daten so ein Teil haben oder nicht haben sollte. Wie ist eure Meinung dazu?

    Gruss

    Reiner

  • Hallo Reiner,


    eine Vorstufe muß für mich folgende Eigenschaften haben:

    - mind. 6 Eingänge

    - Mute-Taste

    - Mono-Taste

    - überbrückbare Klangregelung

    - Fernbedienbar

    - Ausgangswiderstand max.1kOhm - besser 600Ohm


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Hallo Reiner,

    irgendwann werde ich wohl auch mal eine bauen, auch weil ich die meisten Teile dafür schon da habe.

    Mir wäre das Schaltungskonzept und die Qualität der Bauteile eigentlich wichtiger als technische Daten. Aber einige Eckpunkte würde ich natürlich trotzdem setzen:

    - Mindestens 3 Eingänge

    - Spannungsverstärkung >= 3

    - Eingangskapazität < 100pF (so klein wie möglich)

    - Eingangsimpedanz >= 47K

    - Ausgangsimpedanz < 4K

    - Stromlieferfähigkeit >= 10mA

    - Bandbreite min 5 - 50 kHz

    noch oben auch gerne 100kHz, beisst sich dann evtl. aber mit einem Ausgangsübertrager

    - auf keinen Fall einen Kathodenfolger im Ausgang und natürlich auch keine ECC83 in einer

    Line- Stufe.


    Aktuell würde ich wohl so was bauen, auch weil ich die Übertrager schon habe:

    http://officina-tron-audio.blo…ificateur-se-transfo.html


    Viele Grüsse

    Jürgen

  • - auf keinen Fall einen Kathodenfolger im Ausgang und natürlich auch keine ECC83 in einer

    Line- Stufe.

    Hallo Jürgen,
    das habe ich in diesem Forum jetzt schon häufiger gehört.

    Was widerspricht denn einem Kathodenfolger?

    Und warum keine ECC83?

    Gruss

    Reiner

  • Hallo Jürgen,

    Deine Anforderungen erscheinen mir einfach aus der Luft gegriffen:

    - die Verstärkung sollte schon bei wenigstens 15 dB liegen, um auch leise Aufnahmen abzuspielen

    - die Eingangskapazität von 100 pF wird schon durch 1 Meter Kabel ruiniert

    - eine Ausgangsimpedanz von 4 kΩ ist zu hoch; ein OPA am Ausgang eines consumer-Gerätes bringt 100 Ω, Studiotechnik unter 50 Ω; dabei können in den Spitzen Ströme bis 70 mA fließen.

    Gruß Andreas

  • das habe ich in diesem Forum jetzt schon häufiger gehört.

    Was widerspricht denn einem Kathodenfolger?

    Und warum keine ECC83?

    Hallo Reiner,

    das das schnell kontrovers diskutiert wird war eigentlich klar, aber deswegen hatte ich es nicht geschrieben. Kathodenfolger hören sich aus meiner Erfahrung her (und scheinbar auch von einigen anderen) immer irgendwie nach eingeschlafenen Füssen an. Oder in englischsprachigen Foren auch gerne als 'Miss-Piggi-Sound' beschrieben. Einfach irgendwie statisch, unbeweglich oder träge.

    Technische Gründe dafür kenne ich nicht. Es hat auch mal jemand in einem Beitrag in 'Linear Audio' versucht zu analysieren, aber weiter als bis zu einem Standard-Klirrsprektrum der Triode ist er scheinbar nicht gekommen.

    'Keine ECC83' einfach weil deren Eigenschaften hier nicht notwendig sind und auch keinen Sinn ergeben. Viel zu hohe Verstärkung, die man nicht benötigt, aber sehr hohe Eingangskapazität (bei voller Spannungsverstärkung). Dazu eben einen sehr kleinen Strom und einen sehr hohen inneren Wiederstand. Alles was man in einer Line-Stufe nicht gebrauchen kann. 6SN7, 6N6P, ECC99 haben hier von Haus viel bessere Eigenschaften dafür.

    Der reine Ausgangswiderstand wird aus meiner Sicht auch stark überbewertet. Wenn man lange Kabel und Kapazitäten treiben will, braucht eine hohe SlewRate oder eben viel Strom bei hoher Grenzfrequenz, was auf das selbe rauskommt.

    Das sind so meine Erfahrungen und Überlegungen dazu. (Habe aber auch ein Gerät mit ECC88 in SRPP im Ausgang und das funktioniert auch sehr gut. Das kann auch eine Alternative sein).

    VG Jürgen

  • Deine Anforderungen erscheinen mir einfach aus der Luft gegriffen:

    - die Verstärkung sollte schon bei wenigstens 15 dB liegen, um auch leise Aufnahmen abzuspielen

    - die Eingangskapazität von 100 pF wird schon durch 1 Meter Kabel ruiniert

    - eine Ausgangsimpedanz von 4 kΩ ist zu hoch; ein OPA am Ausgang eines consumer-Gerätes bringt 100 Ω, Studiotechnik unter 50 Ω; dabei können in den Spitzen Ströme bis 70 mA fließen.

    Hallo Andreas,

    nein, so einfach aus der Luft gegriffen habe ich sie nicht.

    Die meisten Quellgeräte liefern heute so 1 - 2,5 Vrms. Die meisten Endstufen haben eine Empfindlichkeit von 0,5 bis 1,5 Vrms. Die Geräte die ich baue würde ich auch so auslegen. Von daher reicht Faktor 3 für die Spannungsverstärkung. Hat man Geräte, die deutlich weniger liefern, braucht man natürlich mehr.

    Die Kapazitäten addieren sich ja alle und wenn man kurze Kabel oder welche mit geringer Kapazität verwendet, wäre es auch gut, wenn der Eingang eine geringe Kapazität hat um die Quelle nicht zu belasten.

    Mit einem Quellwiderstand von 4K kann man immer noch eine Kapazität von 1nF treiben und erreicht eine obere Grenzfrequenz von ca. 40kHz. In der Praxis sollte die Kapazität aus Kabel und Eingag aber geringer sein. Von daher sind so extrem geringe Ausgangswiderstände nicht unbedingt notwendig.

    Volle Zustimmung, das eine Quelle, vor allem eine Vorstufe, einen hohen Ausgangsstrom liefern sollte. 10 - 20mA halte ich aber für ausreichend. Aber mehr schadet nicht.

    VG Jürgen

  • Super Linear Cathode Follower (SLCF)

    In his book, Allen is asked by someone whether he uses Cathode Followers. When he answers 'sometimes yes' his questioner turns his nose up. But Cathode Followers do provide the low output impedance that is often needed, especially on the main output of pre-amps. But they have sonic problems: They loose information. If you are using a good Single Ended power amp (I say 'good' as all SE amps are not created equal) or something equally revealing, then the loss is crucial.

    Introducing the SLCF: An improved Cathode Follower that leaves many of it brethren behind. It is fed in a Constant Current mode and the follower element (triode) works in Constant Voltage mode due to bootstrap fitted. See Allen's book for further analysis. A 'mu' follower or SRRP could also have be considered. It seems a good idea since it overcomes short-comings in Cathode Followers but has higher output impedance.

    Recent experiments show that the SLCF is sonically W*A*Y better than SRPP.

    Gruß, Roman
    LiTe Phono
    Gleichzeitig findet Meredith Hesketh-Fortescue auf einer Kutschfahrt mit Jasper Fetherston von Middle Fritham nach North Cothelstone Hall in Thrumpton Castle den Schlips aus Nether Addlethorpe. (Loriot)

  • Hallo Andreas,

    ja, zumindest einen Aspekt aus dem Bericht müsste man wohl noch bedenken. Das ein Radiosender oder eben auch ein Tonträger durchgängig nicht 'voll' ausgesteuert ist und man deswegen bei der Wiedergabe eine höhere Verstärkung einstellen muss.

    Insgesamt wird ja in dem Bericht die Kompression/Dynamikspitzen, Systemdynamik/Rauschabstand und eben wohl der grundsätzliche Aussteuerungspegel behandelt. Und letzterer kann dann auf Grund unterschiedlicher Ansätze oder VU-Meter abweichen.

    Bei digitalen Tonträgern habe ich da so noch keine grossen Ausreisser gesehen. Entweder liegt das komprimierte Signal knapp unter Vollaussteuerung oder bei guten und dynamischen Aufnahmen gehen die Impulsspitzen genau bis 0dB.

    Aber bei LPs sieht es ja schon anders aus. Da hängt es ja schon direkt von der Rillengrösse ab und wie viel Minuten Musik auf einer Seite sind. Da wird garantiert nicht immer die beim Tonabnehmer angegebene Ausgangsspannung erreicht und dann muss man die ganze LP eben 'lauter' hören.

    Ich weiss aber nicht, ob man dafür 15dB vorsehen muss. Das kommt mir etwas viel vor.

    VG Jürgen

  • Hallo Zusammen,

    vielmehr taucht die Frage auf welche Funktionen und welche technische Daten so ein Teil haben oder nicht haben sollte. Wie ist eure Meinung dazu?

    - drei Eingänge sind für mich genug

    - Ausgangswiderstand <1K mit DC freiem Ausgangsübertrager und erdfreiem Ausgang

    - Eingangswiderstand 470K

    - Verstärkung 6fach (bei zuviel Pegel gibt es schließlich ein Poti)


    Ansonsten braucht es nur noch einen Quellenumschalter und einen Lautstärkeregler im Eingang.


    Viele Grüße

    Martin

  • Hallo,


    es gibt ja nicht nur den EINEN Kathodenfolger. Meisstens wird in der Industrie (ja auch bei einigen DIY) die einfachste (schlafmützige) Variante mit nur einer Röhre verwendet .

    Die Herren White, Broskie und Aikido haben aber schon vor längerer Zeit einen "ordentlichen" Kathodenfolger gebaut . Siehe hier

    https://www.tubecad.com/2011/08/blog0212.htm

    Verwendet man hier auch noch eine Röhre die Strom liefern kann , ist das nicht mal so schlecht .


    gruss

    juergen

  • Wieviele Eingänge man braucht muss jeder für sich entscheiden . Ich habe 2 Plattenspieler die allerdings schon am PhonoPre umgeschaltet werden , 1 streaming PC und meinen oppo , ein 4. Eingang dient zur Reserve.

    Ausgang , da bin ich ganz auf Martins Seite , darf allerdings ruhig noch etwas niederohmiger sein.

    Eingangswiderstand halte ich mit 470k allerdings zu hoch. Je höher der Eingangswiderstand desto störanfälliger wird die Sache. Auch spielen die Kabelkapazitäten dann eine viel grössere Rolle.

    10k sollten ok sein , ein Gerät das 10k nicht treiben kann kommt mir nicht ins Haus :).

    Verstärkung , ich baue fast alles selber , meine Quellen liefern alle mehr als 1V und meine Endstufen kommen mit 0,775V klar , also Verstärkung 1 reicht schon.

    Aber die ganze Sache muss jeder für sich individuell entscheiden. Da beim HiFi-Geraffel nix genormt ist muss man schaun was man anschliessen will/muss.


    gruss

    juergen

  • Eingänge kann man , wenn man nicht dauernd stöpseln will , garnicht genug haben ( 5 Phonostufen an 3 Plattenspielern , 2 Tuner/Ballempfänger , 2 CD Spieler , 1 DAC , 2 Tapeschleifen für Tape und MD , 2 umschaltbare Ausgänge für Vott und Aktivsystem .....fehlt noch was :D ?

    Ich hatte mal so eine Eierlegendewollmilchsau in Planung , die aber noch nicht über die ersten Bearbeitungen gediehen ist .

    MfG , A .preamp.jpg

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Eingänge kann man , wenn man nicht dauernd stöpseln will , garnicht genug haben ( 5 Phonostufen an 3 Plattenspielern , 2 Tuner/Ballempfänger , 2 CD Spieler , 1 DAC , 2 Tapeschleifen für Tape und MD , 2 umschaltbare Ausgänge für Vott und Aktivsystem .....fehlt noch was :D ?

    Ich hatte mal so eine Eierlegendewollmilchsau in Planung , die aber noch nicht über die ersten Bearbeitungen gediehen ist .

    MfG , A .preamp.jpg

    ja es fehlt noch was . Ein 3. Ausgang an dem das UPL dauerhaft zur Laufzeitanalyse angeschlossen wird :)