Netzkabel, NF und LS Kabel

  • Hallo Frank,

    Du bist mir noch eine Antwort im Thread Digital Kabel schuldig. :merci:


    Bei den Tests von Netzkabeln gehe ich davon aus, dass Du die Netzkabel elektronisch und random umschalten läßt. Die Umschaltzeiten müssen ja die Geräte locker aushalten. Nur so ist ein Test aussagekräftig. Wenn Du erst ausschaltest, dann das Kabel tauscht und dann wieder einschaltest, vergeht so viel Zeit, dass du nicht mehr in der Lage bist, zu unterscheiden was besser war. Du kannst natürlich auch die Netzkabel parallel schalten und dann abwechselnd mal das eine oder das andere ausstecken und einstecken. Dann liegt immer eine Netzspannung am Gerät an.

    Jedenfalls muss der Wechsel vom Kabel von einer anderen Person als du selbst erfolgen, sonst ist das alles sowieso ohne Aussagekraft.


    Gruss Reiner

  • Hallo Wolfgang,

    Hifi kam bei mir an der Uni gar nicht vor. Das hat weder die Lehrstuhlinhaber im Bereich Nachrichtentechnik, noch Elektronik interessiert. Da gab es auch null Pull von der Industrie. Spread Spectrum im Mobilfunk war z.B. angesagt. Da gab es auch reichlich Kohle für.


    Es gab einen Assi, der hat mit negativen Widerständen für Frequenzweichen rumgemacht. Ich weiß aber nicht, ob das Privatvergnügen oder Disstertationsthema war. Einem Assi, der am gleichen Lehrstuhl promoviert hat, zufolge hat die Box grausam geklungen.


    Insofern war in meinem Unileben Hifi nur Privatvergnügen. Elektrotechnikstudenten waren natürlich teilweise schon an Hifi interessiert.


    Dass Netzkabel oder sonstige Kabel unterschiedlich "klingen" könnten war nicht offizielles Thema. Insofern hat niemand an der Ecke geforscht oder sich wissenschaftlich mit dem Thema befasst.


    Der einzige, der mir da einfällt ist Dr. Pierre Johannet von der Electricité de France. Da vermute ich auch eher Privatvergnügen, denn die EDF hat mit Atomkraftwerken und so am Hut, aber nix mit Hifi.


    Die "Wissenschaft" und die Hififreunde sind also m.M. disjunkte Mengen.


    Ich glaube nicht, dass alle Kabelhersteller Nepper sind, die den Leuten Probleme einreden, um sie dann über den Tisch zu ziehen.

    Dass die ganzen Geflechtschläuche vor allem dazu da sind, zu verschleiern, dass man das Kabel evtl. etwas günstiger kaufen könnte, da bin ich mit im Boot.


    Mein Rezept ist:

    Probieren und eigene Meinung bilden.

    Bei mir selbst hinterfragen, ob die Unterschiede wirklich da sind.

    Falls der gehörte Unterschied nicht mit einem bestimmten/dem gängigen Erklärungsmodell zu erklären ist, mich fragen, wo die Theorie für diesen Sachverhalt nicht passt und ggf. ob es ein anderes Erklärungsmodell für den Sachverhalt gibt.


    Natürlich bin ich bei der Suche nach einem besser passenden Erklärungsmodell meistens schnell am Ende wg. Sachverstandslücken.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Dago64

    * Schnelles Umschalten ist eine Methode.

    * Längeres Hören ohne Hast beim Umschalten eine andere, zusätzliche.


    Hörtests empfinde ich meistens als Stress. Vor allem, wenn ich selbst umschalte/-stecke.

    Vor allem, wenn ich schnell umschalten möchte.

    Und ja, es ist ein Problem, bei der Art von Test, wie du sie oben beschreibst.

    Auch die Erwartungshaltung, Unterschiede zu hören, vor allem bei Kabeln in ähnlicher Preisklasse ist natürlich auch irgendwo da. Ich möchte akzeptieren, dass, wenn ich keine Unterschiede höre, das auch gut ist.


    Die "langsameren" Tests - keine Hetze beim Umschalten und länger Hören - sind eigentlich die besseren.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hallo,

    kann mir jemand sagen in welche klangliche Richtung die Netzkabel von HMS gehen?

    Ich hab selber eine HMS Unterputz Dose in meinem Musikzimmer,die damals eine Dose von Phonosophie ersetzt hat. Das Zeug von Phonosophie hat mir klanglich überhaupt nicht gefallen.

  • Da ich weiß, wie schnell man seine eigenen Sinne täuschen kann, glaube ich an nichts, was man nicht auch wissenschaftlich erklären oder wenigstens nachweisen kann.
    Ich habe in den frühen 90ern mal an einem Doppel-Blind-Versuch mit Lautsprecher- und RCA-Kabeln teilgenommen. Das Ergebnis war wirklich begeisternd. Keiner der etwa 50 Testprobanden konnte ordentliche Standardkabel von den vielfach teureren HighEnd-Voodoo-Strippen unterscheiden. Die Unterschiede waren zwar teilweise messbar, wirkten sich am Gerät aber nicht so aus, dass die Leute es hören konnten, wenn sie nicht zugleich wussten, was sie hören sollen.
    Hier waren es aber Kabel, durch die direkt die Signale liefen. Wenn es hier schon nicht zu hören ist, brauche ich das bei 1,5 m Netzkabel ganz sicher nicht. Zumal hier ja hinter der Steckdose ganz andere Leitungslängen Einfluss nehmen würden.

  • Ich habe in den frühen 90ern mal an einem Doppel-Blind-Versuch mit Lautsprecher- und RCA-Kabeln teilgenommen. Das Ergebnis war wirklich begeisternd. Keiner der etwa 50 Testprobanden konnte ordentliche Standardkabel von den vielfach teureren HighEnd-Voodoo-Strippen unterscheiden. Die Unterschiede waren zwar teilweise messbar, wirkten sich am Gerät aber nicht so aus, dass die Leute es hören konnten, wenn sie nicht zugleich wussten, was sie hören sollen.

    Genau diese Erfahrung haben wir auch bei einem in unserer Regie durchgeführtem Blindtest auch festgestellt.

  • Genau diese Erfahrung haben wir auch bei einem in unserer Regie durchgeführtem Blindtest auch festgestellt.

    Na und?

    Wir haben andere Erfahrungen gemacht.

    Und jetzt?



    Viele Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • An einem (Doppel-)Blindtest würde ich auch gerne mal teilnehmen.
    Wenn ich dabei keine Unterschied hören würde, wäre das für mich eine interessante Erkenntnis.

    Am liebsten würde ich den mit anderen Probanden teilnehmen, die hier sehr genau über Unterschiede schreiben. Rein aus Neugier, ob ich das auch hören kann.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Über die Methode "Doppelblindtest" im Bezug auf Klangunterschiede ist in Hifi Foren auch schon seitenweise diskutiert worden. Man hat es mit Doppelblindtests sogar geschafft, dass die Teilnehmer verschiedene Lautsprecher nicht mehr auseinanderhalten konnten, dass es keine Klangunterschiede bei Verstärkern gibt usw.

    Insofern ist diese Methode für mich nicht unbedingt zielführend,
    feinen Klangunterschieden auf die Spur zu kommen.

    Möchte ich aber beweisen, dass alle DACs gleich klingen oder dass es keine Unterschiede bei Kabeln gibt, ist der Doppelblindtest sicherlich eine sehr gute Wahl der Methodik ;)

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

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    AAA- Mitglied

  • Hallo Juergen,
    ob ein Doppelblindtest sinnvoll ist oder nicht bzw. wie ich den wahrnehme, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.

    Interessant wäre ja beides zu machen.

    Blind und sehend. Und die Ergebnisse zu vergleichen.


    Beim Vergleichen von z.B. Netzteilen und DACs (Musical Fidelity VDAC, normal und getunt mit V90DAC, jeweilige Netzteile; also günstiges Zeug) fand ich die ganze Sache recht stressig, wegen der vielen Kombinationen. Letztendlich war Dieter McRiem's getunter VDAC mitsamt seinem Netzteil der Sieger der Musikanten.


    Ja, es besteht die Gefahr, dass ich beim Blindtest keine Unterschiede höre und die Leute aus der Hecke springen und sagen "Siehste, haben wir doch gleich gesagt". Oder dass das Ergebnis nicht mit dem sehenden korreliert. Oder oder...


    Dann müsste ich über das Ergebnis nachdenken und was es für mich bedeutet.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Bei unserem damaligen Test mit Netzkabeln und verschiedenen Strominstallationen brauchten wir keinen Blindtest, da auch unverblindet keiner von fünf Leuten einen Unterschied hörte. Wahrscheinlich war die Anlage zu schlecht (große Dynavox, Shindo Verstärker, größter Naim CD-Spieler). Verschiedene Kabel von Beipack bis 1500,00 DM.


    Grüße von Tom

  • Über die Methode "Doppelblindtest" im Bezug auf Klangunterschiede ist in Hifi Foren auch schon seitenweise diskutiert worden. Man hat es mit Doppelblindtests sogar geschafft, dass die Teilnehmer verschiedene Lautsprecher nicht mehr auseinanderhalten konnten, dass es keine Klangunterschiede bei Verstärkern gibt usw.

    Insofern ist diese Methode für mich nicht unbedingt zielführend,
    feinen Klangunterschieden auf die Spur zu kommen.

    Das Problem ist die Geschwindigkeit, es ist nahezu ausgeschlossen Klangunterschieden ohne schnelles umschalten auf die Spur zu kommen.

    Ist jedenfalls meine Erfahrung, auch sollte man dabei nicht vergessen das der Kabelklang nur eines von unendlich vielen Bausteinchen in dem ganzen Puzzle ist, und nur wenn man möglichst viele dieser Bausteinchen richtig einsetzt kommt man irgendwann wirklich ans Ziel, davon bin ich fest überzeugt.


    Nachdem ich mir ja schon so einiges angehört und gekauft habe bin ich mir ziemlich sicher das einige unserer alten Hasen und Entwickler da schon auf dem richtigen weg sind, dazu zähle ich Persöhnlich zbs auch Volker und Thomas Kühn oder Altmeister van den Hul.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • I

    Über die Methode "Doppelblindtest" im Bezug auf Klangunterschiede ist in Hifi Foren auch schon seitenweise diskutiert worden. Man hat es mit Doppelblindtests sogar geschafft, dass die Teilnehmer verschiedene Lautsprecher nicht mehr auseinanderhalten konnten, dass es keine Klangunterschiede bei Verstärkern gibt usw.

    Insofern ist diese Methode für mich nicht unbedingt zielführend,
    feinen Klangunterschieden auf die Spur zu kommen.

    Da führe ich einen ernsthaften Blindtest durch und weil das erwartete Ergebnis nicht eintritt, ziehe ich in Zweifel dass dieser Test überhaupt geeignet ist??(

    Vielleicht könnte man einfach folgern, dass die vorher erhörten eindeutigen Unterschiede offensichtlich so gering sind, dass sie in einem Blindtest nicht zu verifizieren und somit zu vernachlässigen sind?

    Ich werde weiterhin die "Goldohren" tolerieren und ihnen viel Spaß mit unserem gemeinsamen Hobby wünschen, aber manchmal muss ich hier doch ein wenig mit den Ohren schlackern,


    Gruß Micha

  • Nicht alles was hinkt ist ein Beispiel, trotzdem hier ein Beispiel. Bei einer gut gemachten Blindverkostung von Wein ist es in der Regel nicht möglich einen Rotwein von einem Weisswein zu unterscheiden. Sehenden Auges stellt sich quasi für jeden Probanden auch ein Geschmacksunterschied ein. Nach der hier vorgebrachten Meinung, es gäbe keine Klangunterschiede (ich meine jetzt nicht NF Kabel, die als parallel geschaltete Kapazität ggf. einen Höhenabfall bei nicht normgerechten Schaltungen erzeugen), wäre das dann ein Placeboeffekt, Suggestion o.ä. Tatsächlich ist es neuropsychologisch nicht ganz so einfach. Was ist denn „guter Klang“ oder „guter Geschmack“. Als Kind hat uns Wein nicht geschmeckt und „anspruchsvolle“ Musik war unerträglich. Genau, die Unterscheidung gut oder schlecht ist ein Lernprozess, der alle (!) Sinne umfasst. Wir lernen Kontext sensitiv und memorieren auch so. Ohne den optischen Eindruck ist das Erleben des Weines unvollständig. Aber auch die Umstände spielen eine Rolle. Wer kann behaupten, dass der mitgebrachte, identische Wein zu Hause genauso schmeckt wie in Südfrankreich am Strand? Ich denke auch das Hören ist ein solcher Prozess, der durch die Umstände moduliert wird. Ein schönes, hochwertiges Kabel klingt dann auch besser, als eine Beipackstrippe, der Blindtest kann das auch nicht widerlegen, weil er eben unvollständig ist. Nur handel es sich dabei um ein intrapsychisches Phänomen, was aber trotzdem real ist. Und wenn es besser klingt, dann ist doch alles gut, oder?

    Gerhard

    AAA Mitglied;

  • Eins wird dann ja wohl gültig sein, das das gehörte nicht so ohne weiteres abspeicherbar ist, nicht mal für ein paar Sekunden, sonst wären die Ergebnisse deutlicher was das herraushören betrifft

    Und wenn das Auge auch noch mitspielen darf ist es ganz aus


    Grüße A.M

  • Das Problem ist die Geschwindigkeit, es ist nahezu ausgeschlossen Klangunterschieden ohne schnelles umschalten auf die Spur zu kommen.

    Ich meinte natürlich zuverlässig auf die Spur zu kommen.


    Unterschiede zu detektieren ist ja für die allermeisten kein problem, es geht aber letztendlich auch darum gehörte Klangunterschiede jederzeit nachvollziehbar und möglichst fehlerlos im hörvergleich zuzuordnen.

    Bei positiven 9 oder sagen wir mal 8 von insgesamt 10 Treffern reicht das denke ich, und das würde dann eigentlich ausreichen um Kabelklang auch ohne Messwerte beweisbar zu machen.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)