Brauche Hilfe bei Bauteilsuche - nicht HiFi aber analog

  • Hi Leute!


    Ich brauche Hilfe von jemandem, der wirklich Ahnung von E-Technik hat. Leider stirbt mein Heidelberg Tango Trommelscanner, der ja eigentlich auch nichts anderes als ein Röhrenverstärker ist. Der grüne Kanal driftet leider leicht während des Scans was zu leichten Farbverschiebungen führt. Das Tauschen der Röhren untereinander brachte keine Besserung. Deswegen habe ich einen der inzwischen über 20 Jahre alten Folien- oder SMD Kondensatoren in Verdacht. Das ist leider auch die letzte Chance. Das Gerät ist wirklich was besonderes, unglaublich solide, für zig tausende Betriebsstunden gebaut, sozusagen aus dem vollen gefräst. Und deswegen unersetzbar. Sowas gibt es einfach nicht mehr.


    kann mir jemand helfen, die richtigen Ersatzteile zu finden?


    SMD sind Philips 139 „JD“ 33my-40V => das JD ist das Problem, ich finde das einfach nirgends, auch nicht was das heißen soll.


    Und dann sind noch Folien drin: S+M 53072 P652 10n K 1250 JN

  • Hallo,


    also auf Verdacht Elkos Tauschen ohne direkte Fehlersuche / Diagnose führt zu 99,8% nicht zum Erfolg ... reines Wunschdenken ! Auch solltest du solchen Service nicht selber durchführen wenn du nicht mal weißt wozu die Bauteile genau da sind und was sie machen weil nur dann kann man auch Alternativen raus suchen. Ansonsten wirst du solche Bauteile sicher z.B. bei Farnell auch selber in der Produktsuche finden.


    ;) Wellenfront

    Auch Gewerblich tätig.


    Viele tun halt vieles um bestmögliche Klangwiedergabe möglichst wirkungsvoll zu verhindern !

  • Hallo,


    Die SMD Elkos dienen sehr warscheinlich nur der Betriebsspannungspufferung. Hier dürfte das JD unerheblich sein und jeder heute erhältliche SMD Elko wird einsetzbar sein. Die Folien schliesse ich eher als Fehlerquelle aus , die halten in dieser Anwendung ewig.

    Was ist mit den ICs ? ich sehe da reichlich OP-Amps , wogengen ich keine Röhren sehe.


    gruss

    juergen

  • Naja nun, wie soll das gehen, es war bis vor ein paar Tagen alles in Ordnung, das Problem ist abhängig von der Betriebstemperatur, in eingebautem Zustand kommt man nicht dran, es geht um winzige Spannungsunterschiede, NIEMAND kennt die Geräte heute noch so gut, dass er das Problem ergründen könnte. Einziger anderer Ausweg ist Austausch der Platinen für viele 1000 Euro. Da löte ich lieber ein paar Kondensatoren um. Die Philips finde ich, aber nirgendwo etwas zum „JD“. Die S+M finde ich überhaupt nicht. Danach zu suchen: darauf war ich wohl auch schon gekommen.

  • Der Fehler schein ja "Grün" zu sein , kannst du ausser den Röhren auch komplette Farbgruppen tauschen ? Auf dem 2. Bild sehe ich ja 3 identische Baugruppen , die für die einzelnen Grundfarben zuständig zu sein scheinen. Gibt es da Stecker die man tauschen kann ?

  • oh super. Der Techniker, der nicht aus Amerika wegkommt, aber auch kein Elektrotechniker ist sagte auch, es gehe eher um die SMDs hier noch ein paar Bilder, und das ist nur die Elektronik des Scan


    Das ganze Gerät:

    00930D86-CE40-4ADC-875F-5F5C15541F1B.jpeg

    Die 3 Platinen des Scankopfes:


    3164BC07-EA16-4570-A6DB-C7158BA77808.jpeg


    mit der Platine für die Röhren:


    7164EC29-6819-4AD5-AC88-C7950E84C48C.jpeg2935A632-4D88-4384-8811-4FA68BF2281C.jpeg


    die Röhrenplatine Solo:


    9D64C547-094D-4A70-AD16-221DF272DBF3.jpeg70FE04D0-472F-4A08-82EE-3CE792932E28.jpeg

  • Die S+M dürften MKP 651/652 sein, laufen jetzt unter TDK. Die Elkos sehen gesund aus. Es dürfte eher einer der vielen Microprocessoren sein.

    das wäre eine riesige Scheisse. Der Techniker hat schon die Elkos in Verdacht, eher also auf der Analogen Seite des Problems. Er hatte wohl mal einen Kunden, der vermehrtes Rauschen in einem Kanal mit dem Austausch der Elkos beheben konnte. Aber die IC‘s, wenn die Kaputt sind, sind sie doch kaputt? Das Problem ist, dass der Scanner am Anfang des Scans einen Weißabgleich macht, der genau passt und dann zum Ende des Scans das Weiß leicht ins Rot und Blau abdriftet

  • Hallo,

    ohne belehrend oder anmaßend sein zu möchten, ich würde da die Finger weg/ raus lassen.

    Vielleicht, wenn das Gerät andernfalls sowieso zum Schrott geht, findest Du ja jemanden der sich wenigstens etwas auskennt und Lust hat sich da mal zu versuchen...


    Nur so eine Idee...

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Hallo,

    so viel kann ja nicht defekt sein, wenn das Gerät grundsätzlich funktioniert. Wenn der Weißabgleich am Anfang OK ist und nur mit der Zeit in einem Kanal wegläuft, dann wäre aus meiner Sicht die erste Frage, wo und wie wird diese Einstellung intern gespeichert. Wenn das innerhalb der Analogschaltung erfolgt, bleiben da ja nicht so viele Möglichkeiten. Wenn es nicht gerade ein Motorpoti ist bleibt evtl. nur ein Kondensator, der mit einer entsprechenden Spannung geladen wird. Dieser könnte sich dann durch Verluste oder Kriechströme ungewollt entladen und die Einstellung verändern. Auf jeden Fall müsste man erstmal diesen Teil der Schaltung identifizieren.

    Wenn man auch zu diesem Gerät keine Beschreibung hat, evtl. findet man Prinzipschaltungen oder Blockdiagramme von anderen optischen analogen Aufnahmegeräten (alte Fernsehkameras?) die so ähnlich funktionieren. Ich glaube nicht das man für diese Trommelscanner alles neu entwickelt hat.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Hallo,

    so viel kann ja nicht defekt sein, wenn das Gerät grundsätzlich funktioniert. Wenn der Weißabgleich am Anfang OK ist und nur mit der Zeit in einem Kanal wegläuft, dann wäre aus meiner Sicht die erste Frage, wo und wie wird diese Einstellung intern gespeichert. Wenn das innerhalb der Analogschaltung erfolgt, bleiben da ja nicht so viele Möglichkeiten. Wenn es nicht gerade ein Motorpoti ist bleibt evtl. nur ein Kondensator, der mit einer entsprechenden Spannung geladen wird. Dieser könnte sich dann durch Verluste oder Kriechströme ungewollt entladen und die Einstellung verändern. Auf jeden Fall müsste man erstmal diesen Teil der Schaltung identifizieren.

    Wenn man auch zu diesem Gerät keine Beschreibung hat, evtl. findet man Prinzipschaltungen oder Blockdiagramme von anderen optischen analogen Aufnahmegeräten (alte Fernsehkameras?) die so ähnlich funktionieren. Ich glaube nicht das man für diese Trommelscanner alles neu entwickelt hat.

    Viele Grüsse

    Jürgen

    danke! Genau so sehe ich das auch. Karl Hudson und ich vermuten, dass es an einer minimal instabilen Spannungsversorgung liegt des grünen Kanals liegt.

    Leider ist das nicht mit der Dokumentation nicht so einfach. Soweit ich weiß gibt es die nicht. Man muss wissen, dass dieses Gerät die Krönung des Trommelscannerbaus war. Das beste was Heidelberg Druckmaschinen um 2000 herum konstruieren konnte. Neupreis um 200000 DM. Nur in homöopathischen Dosen verkauft. Und dann starb das Business 1-2 Jahre später durch den Erfolg der Digitalkameras aus. Heidelberg zog sich schlagartig zurück und beendete sämtliche Produktion und Entwicklung. Wo das Know How ist? Weiss keiner. Karl kann die Mechanik reparieren, aber bei der Elektronik wird’s schwer.


    Ich sehe das so: die ca. 20 Elkos austauschen ist für mich kein großes Problem. Im schlimmsten Fall besteht das Problem danach einfach weiter. Wenn das nicht das Problem war muss man weitersehen. Zur Not muss ich eine längere Zeit sparen und ein gebrauchtes Board kaufen, dass dann ebenso alt ist und vielleicht irgendwann wieder Probleme bekommt. Oder es findet sich noch jemand, der wirklich so viel von Technik versteht , dass er tiefer in die Schaltung einsteigen kann. Aber da habe ich wenig Hoffnung.