Guten Abend,
vor einem Monat ist mir ein TD115 MkII in Ebay-Kleinanzeigen aufgefallen. Da wurden Erinnerungen wach, weil ich in den Achtzigern mal einen solchen hatte, ich denke, dass dieser mein erster ernsthafter Plattenspieler war.
Die Anzeige sprach von funktionierend, jedoch konnte ich die mitgebrachte Platte aufgrund viel zu hoher Geschwindigkeit gar nicht abspielen, ein entsprechender Verstärker war ohnehin nicht im Wohnzimmer des Besitzers vorhanden.
Weiterhin ließen sich keine Geschwindigkeiten auswählen und meine anfängliche Zuversicht wich Ernüchterung. Ok, im Internet hatte ich bereits zuvor ein wenig zu möglichen Fehlern recherchiert und dachte nach der Preisverhandlung: Für 50EUR kann man nichts falsch machen.
Mit Hilfe des Service-Manuals konnte ich den Hauptfehler auf der Platine der Motorsteuerung eingrenzen und baute die erforderlichen Teile und auch noch ein paar Elkos im Wert von ca. 10EUR ein.
So, der Thorens läuft wieder bis auf die Endabschaltung, deren Instandsetzung ich mir für die Wintermonate aufspare, er ist gereinigt und geölt und sieht wieder aus wie neu.20200903_172244.jpg
Montiert habe ich ein Ortofon Super OM 20, welches am MM-Eingang meines Braun A2 hängt.
Das OM 20 klingt mit eingelegtem Zusatzgewicht (war wegen des Gegengewichts nötig) auf dem TD115 im Bass stärker und konturierter als auf meinem Dual CS606 mit modifizierter Zarge. Die Auflösung in den Höhen ist gut, es ist aber auch ein wenig farblos, steril ist nicht der richtige Ausdruck. In dieser Hinsicht gefällt mir das Denon DL103 an meinem Scheu-Classic-Clone besser.
Ich spiele mit dem Gedanken einen OM 30- oder 40-Nadeleinschub einzubauen oder doch ein Audio-Technica VM95 SH?
Was ist Eurer Meinung nach im Bereich bis 500EUR machbar und mit dem TD115 sinnvoll?
Ist der Phonovorverstärkereingang des A2 ein Nadelöhr obwohl er nach seinen Werten eigentlich mit dem OM 20 und dem TP30-Tonarm des TD115 harmonieren müsste?
Ich freue mich schon sehr auf eure konstruktiven Vorschläge.
Liebe Grüße aus dem Westerwald,
Guido