Welche Auswirkungen hat denn generell ein Headshell auf den Tonabnehmer?

  • [...]


    der Korf Blog ist bekannt....

    Aber auch dem Themenersteller? Hier wird doch schön gezeigt, wie unterschiedliche TAs Resonanzen in den unterschiedlichen Bereichen eines Tonarms in unterschiedlichen Amplituden und Frequenzen anregen können (Gegengewicht, Lager, Arm und Headshell).

  • Möchte man das ideale Headshell finden, sollte man sich mit


    - dem Material Übergang vom Tonabnehmer zum Headshell


    und


    - der inneren Dämpfung des Headshells


    sowie evtl der


    - Resonanzfrequenz des Headshells


    beschäftigen.


    Dazu kommt noch der Material Mix mit dem Tonarm, die Headshellschrauben sollte man auch nicht vergessen.



    Da diese techn Daten beim Headshell üblicherweise nicht vorhanden sind, kann man sich nur auf Erfahrungen verlassen...

    Was passiert beim abspielen der Musik:

    Das TonabnehmerGehäuse fängt an zu schwingen. Viele Tonabnehmer sind bereits aus mehreren Materialen aufgebaut, um diese Schwingungen zu dämpfen oder weiterzuleiten.


    Die spannendste Stelle ist dann der Materialübergang vom TA zum Headshell. Jeh nach Härteunterschied und Gestaltung dieses MaterialÜbergangs wird ein Teil der Schwingung / mechanischen Energie in den Tonabnehmer zurueck reflektiert, ein Teil dringt in das Headshell ein, wird an dieser Stelle aber gebrochen. Das Maß An Reflektion und Brechung sowie folgender innerer Dämpfung bestimmt, wieviel Energie an den Tonarm weitergegeben wird. Die auf den Tonarm übertragenen Schwingungen laufen bis zum Gegengewicht (weshalb diese oft stark dämpfedn mit dem Tonarm verbunden sind) und vom Endpunkt wieder zurueck ins Headshell, von dort erreichen die Schwingungen wieder den Tonabnehmer und überlagern die gerade erzeugten Schwingungen.

    Viele Headshells haben am Übergang zum Tonarm einen Gummiring, einen Kupferring oder eben gar keinen Ring. Dieses kleine Bauteil kann sehr viel am Resonanzverhalten der Kombination ausmachen.

    Auch Bauteile zwischen TA und Headshell, zB die Dereneville Matte, beeinflussen den Reflektions und Dämpfungsgrad. So verwende ich die Dereneville Matte am liebsten zwischen harten Materialübergängen, dh zB Metall TA und Metall Headshell. Bei HolzTA und Holz Headshells empfinde ich die Wirkung als kontraproduktiv.

    Ein Unterschied bei Titan oder zB Alu Headshellschrauben ist nicht nur das Material mit seinem Einfluss im Resonanzverhalten, sondern auch das mögliche Anzugsmoment. Titanschrauben lassen sich härter anziehen, was den Übergang vom TA und Headshell beeinflusst.


    Die innere Dämpfung (und somit Schwingungsleitfähigkeit) unterschiedlicher Materialen kann stark differieren, man kann somit mit dem headshell (dem Tonarmrohr) weit in die klangliche Signatur der Wiedergabe eingreifen. Mitunter ist die Dämpfung auch richtungsabhängig, so kann zB die Energie des TA schnell Richtung Tonarm abgeleitet werden, die zurueckfliessende Energie vom Tonarm zum TA aber gedämpft werden.


    kurzum , ein komplexes Gebiet, dem man mathematisch zwar näher kommen kann, auf Grund der Variabilitaet der Musik als Schwingungserzeuger wird dies aber immer nur eine grobe Annäherung sein.

    Insofern einfach probieren!

    Mit dem Wissen, dass dies alles nix mit Voodoo zu tuen hat, sondern einfachen physikalischen Gesetzmäßigkeiten folgt, die bei Bedarf rechenbar und meßbar sind.


    Gruss

    Juergen



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  • Hallo,


    Was passiert beim abspielen der Musik:


    Das TonabnehmerGehäuse fängt an zu schwingen.

    Da der Nadelträger 2 in einem (vereinfacht gesagt) Gummilager 4 hängt (siehe Zeichnung aus Clearaudio-Patentanmeldung DE3036863), sehe ich nicht ganz, wie die Bewegung des Nadelträgers auf das Tonabnehmergehäuse übertragen wird.


    Klaus


    Nadel.JPG

  • Die Gummlilagerung wird nicht die gesamte Bewegungsenergie des Nadelträgers in Wärme umwandeln, sondern einen Teil der Energie über die Lagerung an das Gehäuse weitergeben. Auch innerhalb des Magnetfeldes treten mechanische Energien als Gegenkraft zur Strominduktion auf. Der Nadelträger selber schwingt ebenfalls sehr stark,

    was zur Übertragung seiner Resonanzfrequenz auf das TA Gehäuse führt. Diese Ableitung ist sogar gewünscht, da ansonsten die von der Nadel ausgelösten Schwingungen überlagert würden.



    ganz interessant zu lesen:

    https://www.brinkmann-audio.de…_in_analogue_playback.pdf


    auch Michael Huber (Thales) hat dem Gehäuse seines ersten Tonabnehmers viel Zeit gewidmet und dieses entsprechend aufwendig gestaltet, obwohl er, dank seiner neuer Technik, ein kontrollierbareres Schwingungsbild im TA Gehäuse haben sollte.

    https://www.x-quisite.ch/technology

    Gruss

    Juergen


    Gruss

    Juergen

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    AAA- Mitglied

  • Hallo,


    beim Nadel aufsetzen und drehen hört man die Musik im Mikrobenformat.


    Bloss, was davon kommt wieder zurück von der Reise und wird von der Nadel in Schwingungen und somit elektrisches Signal umgesetzt? Wie eine mechanische Schnittstelle sich akustisch verhält, hängt von den akustischen Impedanzen der beiden Partner ab, diese Impedanzen sind solange unbekannt, wie man die Materialien nicht kennt. Ein Teil der Schallenergie wird reflektiert, ein Teil wird durchgelassen. Je grösser der Unterschied zw. den beiden Impedanzen, desto höher der Schallanteil, der reflektiert wird. Dieses gilt in beiden Richtungen, das heisst, wenn z.B. von der headshell nur 10 % ins Armrohr gelangen, kommen auf dem Rückweg von diesen 10% wiederum nur 10% zurück ins headshell.


    Man muss sich des weiteren vor Augen halten, dass die Energie, die von der headshell zurück in die Nadel gelangt, dies über das Nadellager tut, wo die Nadelauslenkungen minimal sind, so dass eine Störung an dieser Stelle auch minimale Auswirkungen auf den Signalpegel hat, der ja von der Auslenkung abhängt.


    Klaus

  • Da der Nadelträger 2 in einem (vereinfacht gesagt) Gummilager 4 hängt (siehe Zeichnung aus Clearaudio-Patentanmeldung DE3036863), sehe ich nicht ganz, wie die Bewegung des Nadelträgers auf das Tonabnehmergehäuse übertragen wird.

    Nach meiner Erfahrung ist das auch in erster Linie bei Spanndraht-Konstruktionen wirklich deutlich ausgeprägt. Sowas haben nur wenige MMs aber fast alle MCs.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Denk doch mal mit "Mikroskopaugen"


    Die Nadel wird mit mehr als zur Schallgeschwindigkeit beschleunigt!

    Und was machen dann die Rückstellkräfte?

    Sie bewirken Gegenkraft, die abgeleitet werden muss.

    Wohin?

    Systemkorpus........ Und dann folgt das "Feder-Masse- System" des Tonarms und dessen Ankopplung---Der Erste Schwingkreis des Laufwerks---


    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • Moin Jürgen,



    wenn ich mich recht erinnere, werden in einem alten paper von Shure Beschleunigungen bis zu 14g erwähnt, daher die Notwendigkeit sehr geringer Nadelmasse.


    Selbst wenn die Nadelvibrationen nebst allen möglichen Reaktionskräften ins TA-Gehäuse abgeleitet werden, in die headshell, ins Armrohr, Armlager usw. und auch wieder zurück (Thema akustische Impedanzen der Schnittstellen), stellt sich doch die Frage: wieviel davon führt zu Nadelauslenkungen, die einen Strom in den Spulen induzieren, also das eigentliche Musiksignal HÖRBAR verfälschen?


    Klaus

  • Da die Klangunterschiede von Headshells recht leicht herausgehört werden können, gibt es wohl einen HÖRBAREN Einfluss auf das MusikSignal.

    Gruss

    Juergen

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  • stellt sich doch die Frage: wieviel davon führt zu Nadelauslenkungen, die einen Strom in den Spulen induzieren, also das eigentliche Musiksignal HÖRBAR verfälschen?

    Ich glaube, andersrum wird eher ein Schuh draus: wieviel der Nadelauslenkung wird durch den Tonarm dadurch zunichte gemacht, indem er der von der Nadel ausgeübten Kraft ausweicht? Das ist imho nicht nur eine Frage der Tonarm- bzw. auch Headshellmasse sondern auch von deren Stabilität.

    Was natürlich nicht heißen soll, daß es nicht auch Verfälschungen durch Resonanzen gibt, die dem Signal etwas unerwünschtes hinzufügen. Siehe auch die Messungen, die weiter oben schon verlinkt wurden.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Andreas,

    Ich stimme dir bezüglich Headshell Gewicht, Stibilität und Material umfänglich zu.

    Ein weiches, leichtes Holz klingt anders als ein hartes, schweres Material. Je härter und schwerer, desto mehr Präzision und Punch. Außerdem sollte ein Holzheadshell lang genug sein um die Kontaktfläche zwischen System und Headshell voll auszunutzen.

    Wem das Alugehäuse vom Tonabnehmer in Verbindung mit einem Alu Headshell zu hart klingt,

    sollte einfach mal ein Plättchen Holzfurnier, oder ein Stück dünne Pappe ( Postkarte oder ähnliches) dazwischen legen. Kostet nichts und hilft viel, wenn ein wenig Härte verschwinden soll.

    LG


    Horst

  • The Head Shell when detachable will be available in a variety of materials.


    When the Hea d Shell is produced as an End of a Wand, the Material used for the Wand is the Material Option only in general for the Head Shell.

    Using different Isolators between Cartridge and Head Shell will allow for a Different Attenuation and should offer a change in a Perceived sound.


    When a Detachable Head Shell is in use, the design can assist in the setting up of the required Geometry.

    The weight chosen can also help with producing the correct mechanical interfaces, to match the whole of the tonearms requirement.


    The material chosen to be used for the Head Shell will offer a different attenuation to another material.

    This will allow for the user to find a particular trait from a material that is presenting in a replay a sound quality that is to their preference and is satisfying their unique listening requirements.

    This attenuation is available to experimented with further by using a separator material between head shell and cartridge.


    There are similar expriments to be undertaken and experiences to be had with Platter Mats and Separating the Cartridge and Vinyl LP from the Platter with different Materials or Composites of Materials.


    The user when selecting a Material Type for a Platter Mat, can identify a particular trait from a material, to further assure themselves they have a achieved a

    Sound Quality and a presentation that is to their preference and one that is satisfying their unique listening requirements.

  • hallo

    habt ihr vlt. schon mal harmonix rf 5700 probiert

    diese kleinen dinger auf tonabnehmer,headshell,tonarmrohr und gegengewicht verteilt

    vollbringen erstaunliches

    aber die synergistic pht auf den tonabnehmer montiert sind der absolute hammer

    es gibt 2 stück green dream und black widow

    black widow bringt eine größere räumlichkeit

    green dream eine irre detailflut man glaubt eine anderen tonabnehmer zu haben

    vlt. ist es vodoo aber das resonanzverhalten der tonabnehmer/tonarm kombi wird nachhaltig verändert,sind nicht billig aber trotzdem allemal wert probiert zu werden