Ist über SE Verstärker mit der Röhre 300B nicht schon alles gesagt? Eigentlich ja, aber...

  • Tja, Es kommt dann doch immer anders, als man denkt...


    Den Thread hatte ich mit bildhübschen schwarz getönten 300B Röhren gestartet, die für mich als eine Art Appetizer fungierten. Meine Lieblingsidee war, dass ich mir später 300B Luxustuben für meine Monos kaufen wollte, vielleicht sogar die vornehmen grauen PSVANE.


    Als Werksbestückung sind preisgünstigere PAVANE drin (Bild).


    Jetzt ist der Klang aber bereits mit denen so gut, dass ich lieber nichts ändere, was dann womöglich in eine unvorteilhafte Richtung geht.


    Wie ich an vielen Stellen gelesen habe, sollen die PSVANE den WE-300B klanglich recht nahe kommen. Sind es tatsächlich diese, oder ist damit eine andere Type gemeint?


    psvane1.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Meine 300B Minitower Amps sollten mich eigentlich bastelmäßig eine Weile beschäftigen - so war der Plan.


    Sie laden aber überhaupt nicht dazu ein, bei näherer Betrachtung, denn alles ist an denen richtig gemacht.


    Also bleibt mir nichts anders übrig, als die nächste Eskalationsstufe zu zünden, mit der Triode 211. :)


    Teile sind bestellt...


    211-tube2.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Wie ich an vielen Stellen gelesen habe, sollen die PSVANE den WE-300B klanglich recht nahe kommen. Sind es tatsächlich diese, oder ist damit eine andere Type gemeint?

    Nein, damit sind die Psvane WE300B WE-Serie gemeint. Kosten so viel wie Dein Amp.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Würde ich mit Tuberolling der Endröhre anfangen wollen, dann käme als erste wieder die JJ in Betracht. In meinem alten Amp hatte sie mir sehr gut gefallen un dann sah ich sie auch mal als Werksbestückung in einem NAGRA-Amp :)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Die JJ 300B stehen auf meiner Liste interessanter Endröhren für meine Tsakiridis Achilles nicht drauf. Hatte mitgeschnitten, dass sie klanglich nicht unbedingt Höhenflüge versprechen.


    Stattdessen werde ich mal diese hier neben den Psvane WE300B Replikas in den Ring:

    • Genalex PX 300B (unter 300 Euro das Paar)

    • Emission Labs 300B XLS (NP für ein Pärchen liegt bei 750€)

    • Full Music 300B SE (donno howmuch)


    Ein weites Feld...


    VG

    Steffen

    And if you tolerate this

    then your children will be next

  • Hi Leute,


    wie fange ich an - also heute kam ein schweres Paket hier an, als Ergebnis einer Kurschluß-

    Reaktion am Freitag-Abend. Da fiel mir nämlich ein, daß ich mir noch kein Geburtstagsgeschenk besorgt habe. ;)

    Also - ausgepackt und erstmal beide Deckel abgeschraubt. Erster Eindruck: schwer, saubere Verdrahtung, gute Bauteile - vor allem ein großer AÜ mit schön dünnen Blechen. :)

    Bei mir sind beide Folienkondensatoren die roten von WIMA (220nF+100nF). Kurz zum Netzteil geschaut - tatsächlich: die Dioden sind zum Gleichrichten - dann geht es zur Gleichrichter-Röhre - von da aus zur Drossel - danach kommt der dicke Elko von BC (180µF/500V).

    Das Layout ist nicht optimal - werde ich mir später genauer anschauen und ggf. neu machen. 8)


    Als nächstes habe ich die Röhren reingesteckt - Johannes hat recht - da muß man von unten unter jedem Röhrensockel eine Stütze einsetzen - werde ich morgen machen...


    Danach habe ich einen Testspeaker angeschlossen und das gute Stück eingeschaltet. Ja - das Teil brummt leicht an Boxen über 96dB/1W/1m. Heizspannung an der 300B gemessen - 4,6VDC und 315mVAC - davon kommt der leichte Brumm - statt der eingelöteten Festwiderstände (2x22 Ohm) werde ich da ein Symmetrierpoti einlöten - dann ist Ruhe.


    Ein paar andere Spannungen:

    - hinter Dioden-Gleichrichter 418VDC/3VAC

    - vor Drossel 411VDC/1,15VAC

    - hinter Drossel 403VDC/15mVAC - gut genug :)

    - über den beiden 470 Ohm-Katodenwiderständen liegen 65V an - ergibt knapp 70mA Ruhestrom

    - Übertrager-Eingang 403V

    - Übertrager-Ausgang 390V


    Da sehen wir es - für die 300B bleiben etwa 325V über - das ist zu wenig, um das volle Potential

    aus dieser schönene Röhre rauszuholen :wacko:


    Den Übertrager habe ich mit meiner Messbrücke auf Ra geprüft - saubere 3k4/8Ohm


    Im nächsten Schritt habe ich einen Monoblock an den Audio-Analyzer angeschlossen - hier ein paar Ergebnisse - ich hatte keine Lust Fotos zu machen - also als Text:

    Vges = 30dB (ca.31-fach)

    Frequenzgang bei 1W/8Ohm = glatt von 20Hz hin zu -1,5dB bei 20kHz

    Frequenzgang bei 4,5W/8Ohm - glat von 20Hz hin zu -1,7dB bei 20kHz


    Der Amp leistet ehrliche 4,5W/8Ohm - darüber geht der K3 stark in die Höhe - das deutet auf Übersteuerung an irgend einer Stelle - werde ich später evaluieren.


    Klirr bei 1W/8Ohm: K2=0,5%, K3=0,25%, K4=0,02%, K5=0,013% - schönes Trioden-Verhalten ohne

    Gegenkopplung :thumbup:


    Klirr bei 4,5W/8Ohm: K2=1,7%, K3=1%, K4=0,25%, K5=0,06% - ebenfalls sauber :thumbup: - habe schon viel schlimmeres bei viel teureren Produkten gesehen ;)


    Noch was für die Spezis - bevor gemeckert wird: der Klirr bleibt über den gesamten Frequenzgang ziemlich konstant - die AÜ´s sind für das Geld wirklich gut - viel besser, als ich es erwartet habe.:thumbup:


    Fazit: ich muß sagen, daß unsere fernöstlichen Kollegen/Konkurrenten stark aufgeholt haben - vor ein paar Jahren sah es noch ganz anders aus...


    Nächste Schritte: Erhöhung der verfügbaren Spannung an der 300B - das wird nur mit einer neg. Vorspannung gehen. Als Treiberröhre schwebt mit eine C3g vor - ich freue mich schon auf den Winter...:)


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

    Einmal editiert, zuletzt von papa_bjoern ()

  • Hallo Björn,


    nachträglich herzlich Glückwünsch zum Geburtstag!


    Gut mal Meßergebnisse zu sehen. Da fällt mir auf, dieses Jahr habe ich mich noch nicht belohnt.


    Grüße,

    Holger

    hinter Dioden-Gleichrichter 418VDC

    Wenn zu wenig, dann hier.

    Erhöhung der verfügbaren Spannung an der 300B - das wird nur mit einer neg. Vorspannung gehen.

    Klar, wenn ich den Anodestrom weiter abdrehe, steigt die Anodenspannung, aber kommt auch nicht mehr Leistung raus oder mißverstehe ich dich hier?

  • Hallo Holger,


    die 65V an dem Katodenwiderstand werden einfach in Wärme umgewandelt und stehen für Verstärkung nicht zur Verfügung. Es gibt hier zwei Möglichkeiten:

    1. die Spannung erhöhen - geht nicht, da der Trafo es nicht hergibt

    2. den Katodenwiderstand beseitigen - dann haben wir 65V mehr zur Verfügung.Dafür müssen wir aber das Gitter anderweitig "vorspannen", um den Arberitspunkt zu erreichen. Dafür reicht ein kleiner Trafo, mit dem man die nötigen etwa (minus) 60-80V nach Gleichrichtung/Glättung erreicht.


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Björn, deinen Einsatz als Mitstreiter bei diesem Projekt finde ich mal wieder klasse! :thumbup::thumbup::thumbup:


    :merci:


    Sehr hilfreich im Kontext, genau wie kürzlich mit der M65 Geschichte. So kommen wir voran!


    Ergebnisse sind ungefähr wie von mir erwartet. Man könnte schon noch an der einen oder anderen Stelle eingreifen. Entbrummer geht wahrscheinlich am einfachsten - hatte ich schon überlegt.


    Mache Deine Eingriffe bitte nicht zu aufwändig, und verwende Teile, die man leicht besorgen kann, damit man es einfach nachvollziehen kann.


    Sobals ich meinen 211er mittelfristig glücklich fertig bekomme, kann der 300B wieder weg von der Anlage und auf den Operationstisch. Ich suche auch noch genau passende mA Meter. Will lieber Röhrenstrom sehen, als VU.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ja, so ist es klar!


    Dann ist die Kiste nicht so eng gebaut. Die Sache wird interessant für mich...mal sehn, eine schnelle Sache mit einer 300b zu starten und doch zu verbessern, mach mal...vor.


    Vielleicht kann ich die von Jo fürn Appel übernehmen (autsch), der hat 211...

    Einmal editiert, zuletzt von keeskopp ()

  • Das werde ich auch ändern - allerdings werde ich mir einfach neue Skalen anfertigen und mit einem passenden Parallel-Widerstand die Strom-Messfunktion realisieren.

    Hatte ich auch überlegt. Man kann solche Instrumente ja aufmachen. Falls Du passende Skalen entwirfst und ausdruckst, hätte ich gern welche. Shunt Widerstandswert wäre auch nett. Warum? Du bist besser ausgestattet!

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Danke Björn für einen sachlichen

    Beitrag,der zeigt das die Zeit der

    China-Kracher zu Ende geht.


    Man kann also sagen.

    Auch wie er jetzt ist, kann er ohne große

    Einschränkung genutzt werden.

    Für Fachleute gibt es Spielraum zum

    Verbessern, ohne das große Änderungen

    vorgenommen werden müssen.

    Vom Preis also unschlagbar !


    Grüße

    heinrich