Ist über SE Verstärker mit der Röhre 300B nicht schon alles gesagt? Eigentlich ja, aber...

  • TOROIDY,

    ist der jetzt brauchbarfür SE oder nicht ?

    Habe vor, das 'demnächst' zu probieren wie gesagt. Dann weiß ich es.

    Aber gleich kann ich es nicht machen. Vielleicht ist ja wieder einer schneller. :)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ich habe mir jetzt nochmal die Tabelle von Jean Michel vom ETF angeschaut.


    Dabei fiel mir auf, dass fast alle 1kHz Rechtecke nicht besonders gut aussehen.

    Das Rechteck von Björn in seinem Amp - ein paar Posts weiter oben - sieht besser aus und so war es auch bei meinen eigenen Verstärkern.


    Muss wohl was mit dem Testaufbau zu tun haben. ?

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo,

    im ETF-Bericht sind 10 KHz Rechteck-Signale dargestellt. Ein Rechteck-Signal wird nur dann „sauber“ von einem Übertrager an den Verbraucher weitergegeben, wenn mindestens 2 Bedingungen erfüllt sind:

    1. Der Frequenzbereich des Übertragers muss so ausgelegt sein, dass alle relevanten Frequenzanteile, die zur Rechteck-Bildung notwendig sind, auch übertragen werden.

    2. Die Phase dieser einzelnen Frequenzanteile des Rechteck-Signales muss ebenfalls „sauber“ übertragen werden.

    Die Bedingungen 1 und 2 ergeben sich zwingend aus der Fourier-Analyse.

    Was bedeutet das für die Praxis? Ein Rechteck-Signal setzt sich aus der Grundfrequenz und allen weiteren ungradzahligen Frequenzen zusammen, deren Pegel ebenso ungradzahlig abnehmen. Also:

    u*sin(wt)+1/3*u*sin(3wt)+1/5*u*sin(5wt) und so weiter. Die Grundfrequenz ist 10kHz, die erste Oberschwingung ist dann 30kHz mit einem drittel des Pegels usw. Wenn der Frequenzgang bei 20 kHz schon abfällt und zusätzlich noch die Phase der Oberschwingungen gedreht wird, kommt als Summensignal irgendetwas heraus, nur kein Rechteck.

    Fazit: Ein Rechteck-Signal von 10kHz als Qualitäts-Signal für einen Übertrager heranzuziehen, der im Audio-Bereich verwendet werden soll, halte ich ohne weitere Messungen für wenig aussagekräftig.

    Gruss Reiner

  • Hi Reiner,


    ich bin da aus Gewohnheit ein bisschen fixiert auf Rechteckdurchgänge mit 1kHz, als zugegebenermaßen grobes Qualitätskriterium, das jedoch relativ leicht darzustellen ist, wenn man einen Oszi hat. Solche Oszillogramme sieht man auch manchmal in uralten Veröffentlichungen abgebildet.


    Deswegen war ich auch zunächst blind dafür, dass Jean Michel 10kHz abfotografiert hatte. :);)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hi Reiner,


    ich bin da aus Gewohnheit ein bisschen fixiert auf Rechteckdurchgänge mit 1kHz, als zugegebenermaßen grobes Qualitätskriterium, das jedoch relativ leicht darzustellen ist, wenn man einen Oszi hat. Solche Oszillogramme sieht man auch manchmal in uralten Veröffentlichungen abgebildet.


    Deswegen war ich auch zunächst blind dafür, dass Jean Michel 10kHz abfotografiert hatte. :);)

    Hallo Jo,

    1kHz ist auch in Ordnung, da liegen alle relevanten Oberschwingen im Nutzbereich des Übertragers.

    Gruss Reiner

  • Naja, wenn man schon 3-4 (oder 20 oder mehr...) Messungen mit verschiedenen Übertragern an der gleichen Endstufenröhre gemacht hat, dann kann man mit Rechtecken bei 20Hz und 20kHz auch sehr schnell eine Aussage über die Brauchbarkeit eines AÜ machen... Ist zwar total unsexy, aber schnell.


    Gruß, Matthias

  • Naja, wenn man schon 3-4 (oder 20 oder mehr...) Messungen mit verschiedenen Übertragern an der gleichen Endstufenröhre gemacht hat, dann kann man mit Rechtecken bei 20Hz und 20kHz auch sehr schnell eine Aussage über die Brauchbarkeit eines AÜ machen... Ist zwar total unsexy, aber schnell.


    Gruß, Matthias

    Nimm Multisine, dann hast Du auf einem Blick alles notwendige. Vorausgesetzt man versteht Multisine und setzt die Pegel und Frequenzen entsprechend. 8o

    Und 20 kHz Rechteck für einen Röhren-Audio-Verstärker ist sinnlos (siehe oben).

    Gruss Reiner

  • Sorry, ist mir zu hoch. Habe ich auch noch nie von gehört. Läuft auch nicht unter Linux. 8o

    Ooops. Ich dachte das wäre hier bekannt. Mal kurz:
    Es werden gleichzeitig mehrere Sinussignale im Frequenzbereich 20Hz bis 20kHz erzeugt. Oder anders ausgedrückt, man addiert die Signale vieler Signalgeneratoren zu einem Signal zusammen. Jedes einzelne Signal kann dabei in Pegel, Frequenz und Startphase definiert werden. Ein derartig zusammengesetztes Signal ähnelt viel mehr einem Musiksignal als ein einzelner Ton oder ein Rechteck-Signal. Auf einem Oszi sieht man nicht viel, ein Spektrum Analyzer ist dazu schon notwendig.

    Was bieten derartiges Signale:
    * sofortiges Erkennen des Frequenzganges

    * sofortiges Erkennen von Intermodulation

    * Klirrfaktorprodukte bestimmter Frequenzen auf einen Blick

    * Verhalten des Verstärkers bei verschiedenen Crest Faktoren

    * Verhalten des Verstärkers bei tieftonlastigen, hochtonlastigen oder mitteltonlastigen Frequenzen

    etc. etc.

    So ein Signal kann übrigens jeder Arb-Generator erzeugen. Es gibt da sicher auch Programme für Sound-Karten.
    Und jetzt: :24:

    Gruss Reiner

  • Moin!

    Ich habe mir jetzt nur mal einen ganz primitiven konventionellen Signalgenerator bestellt für ungefähr 30 Euro. Sinus, Rechteck, Sägezahn... ^^


    Früher hatte ich mal einen Signalgenerator, der hatte einen Leistungsverstärker eingebaut. Das war ganz praktisch, denn damit konnte ich z.B. Signale direkt durch einen Signaltrafo durchjagen.


    Erfahrungsgemäß muss man sich in spezielle Messtechniken erst einmal einarbeiten und sich damit üben, damit man die Ergebnisse richtig interpretiert. Das ginge mir im Kontext zu weit.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.