Ist über SE Verstärker mit der Röhre 300B nicht schon alles gesagt? Eigentlich ja, aber...

  • macht bei der 300B 82 pf und bei der 211 173 pf.

    Genau, aber wie gesagt, vergleiche ich die 6J5GT als Treiber, mit Rp = 7,7k und Rp = 22k, mit der 6SL7GT mit Rp = 44k und Ra = 100k, messe ich erst ab 15kHz eine leicht höhere Dämpfung an der 211, die bei 20kHz ca. 0,4dB ausmacht und das mit einen Gitterwiderstand von 100k. Aus praktischer Sicht vernachlässigbar und wie ich schrieb, subjektiv macht mir die 6SL7GT einen "spritzigeren" Eindruck.


    Deswegen sagte ich ja, ich sehe da keine Beeinträchtigung mit der 12AX7LPS und finde mk_ Ausführungen und die Simulationen von Dago64 dazu recht interessant ;)

  • Um zu sehen, ob mit einer 2-stufigen Schaltung mit den Treibern ECC83, 6SL7 u.ä. zu kurz gesprungen wird, müßte man doch eigentlich einen Vergleichsaufbau mit einem "amtlichen" Antrieb der Endröhre erstellen.


    Simulationen und Meßwerte sind nicht alles :/

    Vielleicht verhält es sich ähnlich wie mit verschiedenen Konzepten von Phonostufen - hochohmige ECC83-Geschichten versus niederohmigere wie FATL ?


    Klaus

  • Hallo Leute, :)


    wenn es denn schon eine Doppeltriode werden muß/soll, würde ich die ECC81 nehmen. Die 300B braucht mMn einen Tritt in den A.... - und da bietet die ECC81 schon mal die doppelte Steilheit der ECC83 , bei fast gleicher erreichbarer Verstärkung...


    Eine Nachmeldung zu den gepimpten "China-Mono´s" : die Amps laufen seit dem Umbau täglich mind. 4 Stunden und die Arbeitspunkte sind immer noch stabil "as a rock" - sie laufen einfach bestens. :):thumbup:


    Solong

    Björn

    AAA-Mitglied

  • Um zu sehen, ob mit einer 2-stufigen Schaltung ... zu kurz gesprungen

    Hi Klaus,

    ich denke ich werde das merken. Die 300B Minitower mit der 6SN7 Kaskade habe ich ja auch noch hier.


    In meinem neuesten 211er funktioniert dieses Konzept klanglich jedenfalls überzeugend - klingt z.B. cleaner als die Minitower, die ja von einigen auch schon als gut klingend bezeichnet wurden.


    Ob's klanglich sehr gut ist, oder nicht, dafür habe ich meine Referenzaufnahmen, die ich schon auf unzähligen Systemen gehört habe.


    Mich würde eine A/B-Gegenüberstellung zum L'Audiophile 300B interessieren. Von dem habe ich nicht mehr so eine klares Bild.


    Vielleicht mache ich mir ja noch die Mühe LED-Bias und konventionell zu vergleichen, aber nur wenn mich LED-Bias nicht spontan überzeugt.


    Mal sehen...

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Eine Nachmeldung zu den gepimpten "China-Mono´s" : die Amps laufen seit dem Umbau täglich mind. 4 Stunden und die Arbeitspunkte sind immer noch stabil "as a rock" - sie laufen einfach bestens.

    Hi Björn


    habe ich zwar etwas zurückgestellt, aber diese Geschichte ist ja nicht vergessen. Deine Treiberstufe probiere ich selbstverständlich auch noch aus! :thumbup:

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • wenn es denn schon eine Doppeltriode werden muß/soll, würde ich die ECC81 nehmen. Die 300B braucht mMn einen Tritt in den A.... - und da bietet die ECC81 schon mal die doppelte Steilheit der ECC83 , bei fast gleicher erreichbarer Verstärkung...

    Moin Björn,


    Wir sind ja selten geteilter Meinung... aber diesmal. :)

    Die Vorgabe vom Jo ist eine Triode als Treiber bei gegebenen <1Veff (die M65 gibt nicht wirklich viel Pegel...)

    Und da wir die Luft dünn. Die ECC81 packt das nicht, selbst mit Anodendrossel nicht. Und Anodendrossel ist ja auch ausgeschlossen. Die ECC83, als Russen-Version, schafft das gerade mal so.

    Du hast Recht, die 300B braucht nen Tritt, allerdings nur spannungsmäßig. Leistung, Niederohmigkeit und Steilheit sind hier zweitrangig. Wir haben weiter vorn festgestellt, daß die 300B mit ca. 100pF "millert" (Verdrahtungskapazitäten mal mit eingerechnet)... das ist die einzige Anforderung an den Treiber... mal abgesehen von den paar µA, die über den Gitterableitwiderstand verschwinden... Niemand käme auf die Idee, daß eine ECC81 oder 83 einen Tritt ins Gitter brauchen... Da schlägt aber Miller genau so zu... wenn nicht mehr. ;)


    Wie schon weiter vorn erwähnt... einfach mal die WE91A Schalte analysieren ... da geht es viel hochohmiger und mit noch weniger Steilheit zu. Und diese Schalte ist praktisch der "heilige Gral" der 300B Schaltungsvarianten.... Und ja, man verliert da tatsächlich 0,5dB/20kHz auf dem Treiber... Nix gegen die Verluste auf dem AÜ... Klanglich ist das Dingens aber über jeden Zweifel erhaben. Habe das mal rausgekramt und höre schon das ganze WE damit...:P


    Gruß, Matthias

  • Für mich werden da Träume wahr... :thumbup:


    (Ich komme in kleinen Schritten auf meinem alten Lieblingspfad weiter - Absturzrisiko besteht immer, aber auch die Chance auf neue Höhen)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo,


    warum wird der Außenwiderstand nicht vergrößert, zwecks höherer Verstärkung, ist jetzt ja knapp, und Ub auf 450V, Verlustleistung hat noch platz, das ganze käme auch dem Klirr zugute, Reiner hat 2,7%.

  • warum wird der Außenwiderstand nicht vergrößert, zwecks höherer Verstärkung, ist jetzt ja knapp,

    Nun, Holger, das wäre dann das letzte Mittel... vielleicht 180kOhm... Aber es sollte auch so gehen. Das Ganze ist schon recht hochohmig... Muß man ja nicht bis ans Ende ausreizen.


    und Ub auf 450V, Verlustleistung hat noch platz,

    Jaaaa... je höher, desto besser. Abkoppeln muß man die Ub der Treiberstufe nicht wirklich bei µ<4 der Endstufenröhre. Bei einer meiner Realisierungen läuft die Vorstufe völlig unabgekoppelt von der Ub der Endstufe... Aber da werkelt auch eine 600H Anodendrossel vom Reinhöfer.


    das ganze käme auch dem Klirr zugute, Reiner hat 2,7%.

    Klirrkompensation... die 2,7% passen recht gut. :)


    Gruß, Matthias

  • Mich würde eine A/B-Gegenüberstellung zum L'Audiophile 300B interessieren. Von dem habe ich nicht mehr so eine klares Bild.

    Ich habe am Freitag mit dem kompletten Neuaufbau der L'Audiophile 300B Legend begonnen, hat lange gedauert, bis alles einigermassen da war, auf die Hammond 155B Drosseln und eine Lieferung von Jan Wüsten warte ich noch, die Monos sollten dann hoffentlich irgendwann Ende Februar laufen...


    Vielleicht ist ja irgendwann im Sommer wieder mehr Bewegungsfreiheit möglich...


    Herzlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Hallo Michael,


    welche Eingangsröhre nimmst Du - die 310A?

    Zumindest steht diese in einem mir vorliegenden Schaltplan der "Legend".

    Meine 300er laufen mit einem MIL-Derivat der EF36 in weitgehend identischer Schaltung; nicht übel (aber die bekannte 6SN7 war auch ganz nett...).


    @Björn: danke für Deine Einschätzung; die günstige Herstellung der hier im Westen doch kostspieligen Wickelteile macht es wohl schwer, hinsichtlich Preis/Leistung gegen die Chinastücke anzukommen. Mich lockt andererseits immer das, was nicht an jeder Ecke zu sehen ist. Da liegen Deine EL12-Blöcke vorn :thumbup::)


    Gruß Klaus

  • Meine 300er laufen mit einem MIL-Derivat der EF36 in weitgehend identischer Schaltung; nicht übel (aber die bekannte 6SN7 war auch ganz nett...).

    Hast Du mal ein Foto von Deinen 300ern, Klaus? DIY?


    Mich lockt andererseits immer das, was nicht an jeder Ecke zu sehen ist.

    Ebenso hier :)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Um zu sehen, ob mit einer 2-stufigen Schaltung mit den Treibern ECC83, 6SL7 u.ä. zu kurz gesprungen wird, müßte man doch eigentlich einen Vergleichsaufbau mit einem "amtlichen" Antrieb der Endröhre erstellen.


    Simulationen und Meßwerte sind nicht alles

    Absolut richtig, Simulationen und Meßwerte sind nicht alles, aber wie ich sage "technisch korrekt" sollte das schon sein. Damit meine ich, dass man darauf achten muss, dass z.B. Arbeitspunkte richtig gewählt wurden, Grenzwerte nicht überschritten werden, etc.


    Wenn ich das alles getan habe, überprüfe ich die Einstellungen, und bevor intensiv gemessen wird, höre ich mir das Ergebnis erstmal lange an, denn das ist mir wichtiger, wie auch, ob ich die gesteckten Ziele oder Erwartungen erreicht wurden.


    So habe ich das bei meinen 211 Projekt fast immer gemacht und wie gesagt, die 6SL7GT als Vorstufe hat mit besser gefallen als die 6J5GT, obwohl letztere sich technisch gesehen etwas besser im Hochton geschlagen hat.


    Die 6J5GT ist rein auf dem Papier die "amtlichere" Vorstufenröhre, denn sie ist niederohmiger und kann dadurch höhere Lasten treiben.


    Letztendlich habe ich es technisch gesehen, die 211 Röhre "sehr amtlich" in der Testphase betrieben, denn da habe ich als "Vorverstärker" eine LIN Endstufe genommen. Da sind die Miller-Effekte und was noch immer auftritt Nebensache...


    Ich konnte zwar die angepeilte Leistung mit der LINN nicht ganz erreichen, aber wenn ich Frequenzgänge mit der 6J5GT vergleiche, differieren sie garnicht. In anderen Worten, die 6J5GT ist rein messtechnisch "amtlich".


    Eine E88CC / 6922 ist auch "amtlich" und der 6J5GT auf dem Papier sogar noch etwas überlegen, denn sie ist nochmals niederohmiger. Auch mit der E88CC waren die Frequenzgänge ähnlich, wobei ich aber ehrlicherweise sagen muss, dass ich in der Kombination nicht Probe gehört habe.


    Hier geht es aber um die 300B und Jo's Ansatz minimalistisch zu gestalten. Ich sehe den Ganzen sehr optimistisch entgegen und eventuell lässt er sich ja verleiten eine "normale" ECC83 mit der 12AX7LPS zu vergleichen.


    Das würde mich sehr interessieren, denn die 12AX7LPS soll ja "amtlich" sein ;)