Ist über SE Verstärker mit der Röhre 300B nicht schon alles gesagt? Eigentlich ja, aber...

  • Ich hab mal angefangen, auf- und auszuräumen, die Heizungsleitungen sind verlegt, Schottky-Dioden-Brückengleichrichter mit nachfolgender C (10.000 uF) L (Hammond 155B) C (22.000 uF) Siebung und Polwendeschalter für die 300B, je nach Spannung bei mir im Netz zwischen 4,95 und 5,1 Volt, AC-Heizung der 310A mit Symmetrierpoti wie in einem der L‘Audiophile Schaltpläne vorgeschlagen und schaltbare Heizung der 5R4, damit die anderen Röhren erst mal ein bisschen warm werden können, bevor die Anodenspannung kommt...


    Es ist erst eine Lötleiste montiert, die anderen kommen noch, der 6 uF Bosch MP sitzt schon, der zweite schwarze 100 uF Kondi ist auch wieder am Platz, es ist (noch) ausreichend Platz im Chassis... Am Wochenende soll es ein bisschen weitergehen...


    Seid nachsichtig, ich bin Amateur, konstruktive Kritik willkommen...


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  • und schaltbare Heizung der 5R4, damit die anderen Röhren erst mal ein bisschen warm werden können, bevor die Anodenspannung kommt...


    Es ist erst eine Lötleiste montiert, die anderen kommen noch, der 6 uF Bosch MP sitzt schon, der zweite schwarze 100 uF Kondi ist auch wieder am Platz, es ist (noch) ausreichend Platz im Chassis... Am Wochenende soll es ein bisschen weitergehen...

    Die 5R4 und auch die 300B sind beide direkt geheizt, das heißt, die sind beide "sofort" da. Das Anwärmen ist daher nicht wirklich nötig.

    Mit dem 6uF Kondensator liegtst Du laut DB etwas hoch - ich sehe als Grenze immer 4uF bei der 5R4. (Es bleibt am Ende aber der maximale Spitzenstrom für die 5R4 entscheidend und nicht die Kapazität, was bedeutet, dass die Kombination Kapazität mit dem Serienwiderstand des Trafos und dem entnommenem Strom das tatsächliche Ergebnis liefert.)
    Solange Du keinen niederohmigen RKT hast - der ja nicht vorgesehen ist - sollten auch 6uF gehen. Und ob da nur 422V oder 435V rauskommen ist eigentlich egal.
    Es liegt am Ende doch eher in den Händen des Energieversorgers, der je nach Region und Tageszeit noch viel mehr Einfluss darauf, wie hoch die Primärspanung ist und damit auch die Sekundärspannung.

    Viele Grüße

    Boris

  • Moin Michael,


    welche Verlustleistung fällt an den beiden Widerständen an, die auf dem verdrillten Kabel liegen? Wäre vielleicht nicht schlecht, hier etwas Abstand zu halten; auch von den Elkos, obwohl die recht groß sind und sich nicht so rasch aufheizen.


    Gruß Klaus


    Nachtrag: dem Netzkabel bitte noch eine ordentliche Kabeldurchführung (PG-Verschraubung) gönnen. Gibt es sogar "in schön" aus Metall.

  • Wenn ich mir diese Bilder ansehe , dann weiß ich , warum ich von anderen "modifizierte" Geräte nicht mal mehr mit der Kohlenzange anfasse . So etwas kommt nahezu immer einem totalen Neuaufbau gleich .

    Besonders unten links in dem Bild , wo die Bauteile so nah am Chassis sind , das da mit einem "Klebestreifen?" eine Art Isolierung hergestellt wurde . Trotzdem viel Erfolg beim Neuaufbau , kann ja auch Spaß machen und das ist ernst gemeint :thumbup::) .

    MfG , Alexander .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • So etwas kommt nahezu immer einem totalen Neuaufbau gleich

    Man kauft praktisch die Trafos, das Chassis, die Fassungen und last but not least den dekorativen Schriftzug L'Audiophile. :)


    Michael,


    hat das Chassis eigentlich Seitenteile oder ein Bodenblech, oder betreibt man den Aufbau als offenen Rahmen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Vielen Dank für eure aufmunternden Worte, ja, es wird ein totaler Neuaufbau, das fängt schon bei banalen Details an, ein Teil der verwendeten Schrauben war zu kurz, keine Unterlegscheiben usw... Trotzdem: Es macht Freude und ich bin auf den weiteren Fortgang gespannt... Es ist wohl so, dass viele dieser L'Audiophile 300B nicht sehr seriös und kundig aufgebaut wurden, für mich war die Basis okay, weil überhaupt im Angebot und preislich fair, Dank Roland habe ich inzwischen einen kompetenten, originalen Röhrensatz und mein Wissen über die Western Electric 91A/B und deren Derivate ist beträchtlich angewachsen...


    Boris: Danke für den Hinweis auf die maximale Kapizität des ersten Kondensators nach der 5R4, erstaunlicherweise geben die originalen Schaltpläne hier 47µF oder gar 100µF vor, ich habe 6 µF gewählt, weil ich den als Bosch MP zweimal da hatte und weil ich nur 5R4 B im Bestand habe, da wird der erste Kondensator mit maximal 20µF in den Datenblättern angegeben...


    Klaus: Danke für den Hinweis, Kabeldurchführung kommt noch... Die Widerstände sind beträchtlich überdimensioniert, zwei mal 0,33 Ohm parallel, ich hatte grade nichts anderes da, sie erwärmen sich nicht wirklich, sonst hätte ich sie anders platziert...


    Alex: Es macht Spass, ja, links unten ist der Originalaufbau besonders gelungen... Das Klebeband ist mehr als dürftig, es waren halt Bausätze... Jetzt bring ich erst mal die weiteren Lötleisten an und mach das Netzteil fertig und dann werde ich für mehr Ordnung sorgen... Ich hatte tatsächlich Angst davor, alles rauszureissen und mache das jetzt Stück für Stück...


    @Jo: So ist es, mir war dann schnell klar, dass ich in der Hauptache Chassis und Trafos erworben habe, das Finish und die Ausführung, die ich mir gewünscht hätte, gibt es halt am Markt nicht, war überhaupt froh, ein Pärchen zu bekommen... Ja, es gibt eine Bodenplatte mit hochgezogenen Seitenteilen, weil die abgekantet sind, kollidieren die leider gerne mit Innereien, das macht bei einer noch zu montierenden Lötleiste auch einen Kompromiss nötig...


    Freundlich


    Michael

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  • ... ob der dezidierte Schaltplan der 300B Legend in irgendeiner Ausgabe mal abgedruckt und kommentiert wurde?

    Hatte mich jetzt auch interessiert und würde es aus meiner Sicht verneinen: alle Hefte AS + NS durchgeblättert. Dann war´s wohl in der NRDS, denn irgendwas gab es mal, auch mit textl. Ausführungen. Wäre eine längere Suche...

    Wer "audiovintage.fr" in Verbindung mit mit "schema 300B Legend" googelt, findet wenigstens den originalen Schaltplan ("Pourquoi personne ne parle plus des..."; weiß nicht wie man hier Links einfügt).

    Dort kommt etwas später auch die Teileliste von ca. 1994 - genau müsste man´s nachsehen. Der Kondensator-Stack an der 310 Kath. (Tantal - Polycarbonat - Kupferwickel; darauf legten sie immer großen Wert :)) war eigentlich bei allen Versionen (Polyprop, Legend, etc...) vorhanden. In seiner Teileliste hatte William den 10 nF Kupferwickel schon gar nicht mehr drin - waren ihm wohl ausgegangen ;). Widerstände mussten durchgängig AB Kohleschicht sein, an der 300B Kathode der Dale. Kondensatoren waren die franz. SCR PP. Als Koppelkondensator hat er hier franz. RTC (bei den Polyprop waren´s immer die orangenen Shizuki), in vielen Legend findet man wohl auch die blauen ERO. Was ihnen noch wichtig war: Innenverkabelung mit 1 mm2 Lify, das noch aus Nürnberg-Roth-Produktion sein musste. Später hat William aber auch kurze Stückchen von dem dünnen Isoda HB für die Strecken von der 300B zum AÜ und von dort zu den Ausgangsklemmen beigefügt. Später in Deutschland zusammengebaute Exemplare hat man teils weitgehend "isodriert". Unterschied zwischen "Polyprop" und "Legend" war also überwiegend die durchgängige Partridge-Bestückung der Legend, die 24 µF auf HT, sonst eigentlich wenig. Gleichspannungsheizung war ursprünglich gar nicht vorgesehen, wurde aber beim Aufbau vieler Bausätzen mit realisiert.

    "Nette Zeiten" damals und ich wünsche viel Spaß und Erfolg beim Neuaufbau. Eine Kombination aus Revision und Neuaufbau steht bei mir auch mal an, geht aber erst in der absehbar ruhigeren Zukunft. :)

    LG Tom

  • Hallo miteinander,


    Kurt Lilienthal schrieb zu diesen Kombinationen ganz bestimmter ausgesuchter Bauteile auf dieser Seite

    100 Amplifiers - Part 4

    zum l´audiophile VT52 Loftin White:


    Zitat

    It is a typical example of the components gastronomie we practiced back then. – Still do to some content, I might add. Me and a good friend ( Ulrik ) got to the point of which we considered these special and hard to get components as sacred reliquary. Silvered Mica capacitors, ITT pm-mkII ( It had to be the light brown one ) , mill. specified tantalum electrolytics , silvered if possible, tantalum resistors, non inductive 2% resistors ( Mill. specified – that goes without saying ) , Beyschlag carbon film, green Resista metal oxides, Allen Bradley composition, custom made Jensen flash electrolytics and oil/paper and so on. It was a blast.


    Gruß Klaus

  • "...to get components as sacred reliquary....."

    Hat schon auch funktioniert - to some extent... ;)

    In den meinen hatte ich probehalber mal (eingespielte) Vitamin Q als Koppelkondensatoren - die Verstärker klangen daraufhin wie kaputt. Der Effekt war reversibel und sie gehen bis dato putzmunter :)

    LG, Tom

  • Langsame Fortschritte, ich hätte gleich alles rauswerfen sollen, es ist faktisch ein kompletter Neuaufbau:


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    So kann man einen Massepunkt auch gestalten, viel näher an die Wand des Chassis ging es nicht, mit Malerkrepp!!! isoliert:


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    Der Massepunkt wurde noch kunstvoll mit 7 Lötfahnen „konstruiert „:


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    „Doubt everything...“