Ist über SE Verstärker mit der Röhre 300B nicht schon alles gesagt? Eigentlich ja, aber...

  • So,


    jetzt kann es auch bei mir endlich langsam weitergehen. Ruckelte diesmal heftig beim Zoll und sie haben auch kräftig zugelangt.


    Mir kam es ja auch im Wesentlichen auf das Chassis im WE Industrial Stil, die Trafos und ein paar Mechanikteile als Arbeitsgrundlage an. Gut, dass ich vom Rest praktisch nichts brauche. Die Bauteilqualität ist bei diesem speziellen Teilesatz nämlich ziemlich mies: Verbeulte Kondensatoren, fehlende Teile lt. Liste usw. Das wusste ich aber schon vorher und habe es in Kauf genommen.


    Ganz so schön strukturiert wie beim 211er bekomme ich die Aufteilung des Oberdecks diesmal wohl nicht gebacken. Mal sehen - technisch gesehen sollte es jedenfalls ein etwas ungewöhnlicher 300B Amp werden.


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/144563/

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Fein, Jo,


    daß die Teile endlich da sind :thumbup:


    Witzig übrigens, eben vor dem Mittagessen habe ich noch geschaut, welche Übertrager für 300B u.a. Röhren Hammond im Portfolio hat. Genau der 1630 SEA ist mir gleich ins Auge gesprungen. Ein echtes Pfund, wenn man sich nur das Gewicht anschaut 8)

    Da kommt das Stahlblechchassis schon fast an seine (Durchbiegungs-)Grenzen.


    Hast Du das alles von EINEM Anbieter als Teilesatz geordert - und sind die dann günstiger trotz Einfuhrabgabe + Zoll ?

    Würde gerne für einen Bekannten mal eine Zusammenstellung der etwaigen Kosten für solch ein Projekt notieren.


    Gruß Klaus

  • Hast Du das alles von EINEM Anbieter als Teilesatz geordert - und sind die dann günstiger trotz Einfuhrabgabe + Zoll ?

    Hallo Klaus,


    Günstiger als was? Diese speziellen Chassis kenne ich nur von chinesischen Anbietern z.B. hier: https://www.aliexpress.com/store/632227


    Und genau auf dieses Aussehen kommt es mir an.


    Ein paar brauchbare Teile z.B. die Gleichrichteröhren schön vergossene 300B Ausgangstrafos im WE-Stil, ein Zeitrelais mit 6.3 Volt Heizpannung als Trigger ... stelle ich demnächst noch unter 'biete' ein, da ich sie nicht verwenden werde. (Mache noch Fotos davon)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Jo,


    ich dachte, das wäre evtl. so wie fotografiert ein kompletter Teilesatz (und dann die Hammond-Ü. günstiger als hierzulande).

    Ist auf der von Dir verlinkten Seite gar nicht so einfach zu finden, aber wahrscheinlich meiner Ungeschicklichkeit zuzuschreiben.


    Auf jeden Fall hast Du eine sehr schöne Grundsubstanz für das neue Projekt :):thumbup:


    Gruß Klaus

  • Da kommt das Stahlblechchassis schon fast an seine (Durchbiegungs-)Grenzen.

    Gut beobachtet, Klaus, so ist es!


    evtl. werde ich noch eine Verstärkung in Form eines Alu-Winkelprofils einziehen. Auch sonst wird ja eigentlich alles an dem Aufbau verändert und der Schaltungsvorschlag vom Chinaman landet im Papierkorb. :)


    Jetzt beginnt die weitere mühsame Phase, in der mal dies und mal das bestellt wird, was mir noch fehlt.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Moin!


    Anno dunnemals hat man die 300B Röhre und andere DHT mit AC geheizt und mittels Entbrummer-Poti ruhig gestellt. Ich meine auch mal einen 2A3 Amp gehört zu haben, der trotz AC-Heizung auffällig ruhig war.


    Es hängt wohl auch ein wenig vom Röhrenfabrikat ab, wie gut das Ausmitteln der Brummspannung gelingt.


    Ist es jemandem von Euch DIY-Kollegen schon mal gelungen, mit 300B oder 2A3?


    Ob ich es noch einmal wagen soll? Bin immer noch am hin und her überlegen, wie ich es angehen könnte, einen möglichst puristischen Amp zu bauen. Je weniger Teile der hat, desto lieber wär's mir.


    Nicht zuletzt geht's mir auch darum, wie ich die Bohrungen und Ausbrüche des gegebenen Chassis geschickt nutze, so dass es am Ende alles ordentlich aussieht.


    Jaja, manchmal kann ich ein richtiger Umstandskrämer sein. :);)



    linlai300b.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Jo,


    meiner Wenigkeit ist es nicht gelungen, ohne DC-Heizung den Brumm loszuwerden. Wobei ich noch keine Tricks ausgetestet habe, wie z.B. die Aufteilung des Gitterableit-C´s á la WE91 (war doch hierzu gedacht, oder?).


    Dein Ziel, den Verstärker mit minimalem Teileaufwand aufzubauen, verstehe ich nur zu gut; andererseits sprechen wir hier über lediglich vier Bauteile/Kanal: ein Gleichrichter, zwei Elkos und ein Siebwiderstand.


    Gruß Klaus


    P.S.: Du hattest letztens nach einem Foto meiner 300er gefragt; kommt nächste Tage - ich habe die leider seit gut 3 J. eingelagert und komme nicht so rasch heran.

    Der Aufwand für die Heizung war aber sehr überschaubar.

  • Ich hatte mich im Zuge des Wiederaufbaus der L‘Audiophile 300B auch mit der Frage beschäftigt, in den amerikanischen Foren herrscht nach meiner Recherche eher die Meinung vor, dass die 2A3 mit ihrer 2,5 Volt Heizung auch mit AC relativ ruhig zu bekommen ist, die 300B mit 5 Volt zumindest an wirkungsgradstarken Lautsprechern nicht... Die Verdier 2A3 mit einem „hum hunting circuit“ ist mit AC Heizung sehr ruhig, abhängig von den verwendeten Röhren natürlich...


    Bei den L‘Audiophile Legend bin ich gleich auf DC- Heizung gegangen, sie sollen an 97 dB Lautsprechern spielen...


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Danke Klaus und Michael für Eure Erfahrungswerte. Deckt sich mit den Meinigen.

    Ich schmink's mir ab, das mit dem AC!


    Die Alterativen sind leider auch nicht perfekt.


    Nehme ich Gleichrichter + Elko, bekomme ich Schaltspitzen auf dem DC, besonders wenn der Siebelko sehr groß ist. Besser dann: GL, C, L, C (Die Teile hab ich da, was da am Ende für 'ne Spannung rauskommt, müsste ich probieren)


    Nehme ich ein SNT habe ich ein bisschen HF Noise drauf. Allerdings ist der Noise beim 5V Meanwell SNT lt. Datenblatt nochmal deutlich weniger als bei dem was ich für die 211 genommen habe.


    Unklar, wie stark sich das eine oder andere auswirkt.


    Der Vorschlag von Chinaman wären 10 000uF (sehr viel)


    Heizung.jpg


    Meine zukünftigen - ebenfalls erst noch zu bauenden - Lautsprecher werden voraussichtlich auch 97dB/W/m haben.


    Meine Frau würde jetzt vielleicht sagen: Naja, wenn man sonst keine Probleme hat! :);)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Guten Morgen miteinander,


    Schottky-Dioden haben neben der niedrigeren Schaltschwelle (Si-Typen) auch den Vorteil größerer Schnelligkeit.

    Wenn man über jede Diodenstrecke noch einen Folien-C legt, könnte man die Schaltspitzen großenteils oder sogar gänzlich loswerden.

    Es könnte auch sinnvoll sein, sich bzl. der Lade- und Siebkapazität heranzutasten. Baut man einfach die dicksten verfügbaren Elkos ein, wird das Zeitfenster zum Nachladen zu schmal und hierdurch kommt es zu unnötig hohen Stromspitzen.


    Soweit erinnerlich haben meine 300er einfache 5A-Flachgleichrichter, gefolgt von zwei 4700µF, zwischen denen ein Widerstand (0,33 Ohm ?) zur Spannungsanpassung/Siebung liegt. Habe das damals "gedankenlos" so gemacht - weitergehende Information/Überlegungen folgten erst später.

    Nach Gehör war das Brumproblem erledigt, d.h. am Hörplatz nichts wahrnehmbar. Seriöserweise müßte natürlich eine Messung am LS-Ausgang vorgenommen werden, weil unabhängig von der Empfindlichkeit des angeschlossenen LS.


    Gruß Klaus

  • Es hängt wohl auch ein wenig vom Röhrenfabrikat ab, wie gut das Ausmitteln der Brummspannung gelingt.


    Ist es jemandem von Euch DIY-Kollegen schon mal gelungen, mit 300B oder 2A3?

    Guten Morgen,

    für full range-Betrieb, insbes. an empfindlichen Lautsprechern, nicht wirklich eine Option. Wo die 300B bei L´Audiophile in aktiven Vierwegesystemen liefen, bedienten sie den Bereich ab ca. 250 Hz. Das geht mit symmetrierter AC-Heizung vernünftig. An z.B. einer V.O.T. full range, no way. Kann jedoch DC-geheizt superb funktionieren (v.a. am 16 Ohm-Abgriff der TK4519). Tatsächlich lassen sich wohl z.B. die klanglich oft nicht so geschätzten Cetron etwas besser symmetrieren als manche aktuelle China-Replikate, aber das reißt es für full-range Betrieb nicht raus.

    LG, Tom

  • Hallo Zusammen,


    ich habe noch keinen 2A3 oder 300B AC geheizten Verstärker gehört, der mich bezüglich des Brummens zufrieden gestellt hätte. Andere Selbstbauer sehen das entspannter und sind zufrieden wenn es am Hörplatz nicht brummt.

    dass die 2A3 mit ihrer 2,5 Volt Heizung auch mit AC relativ ruhig zu bekommen ist, die 300B mit 5 Volt zumindest an wirkungsgradstarken Lautsprechern nicht...

    Stimmt, je geringer die Heizspannung, desto weniger Heizungsbumm ist hörbar. Aber selbst mit den 2V einer 4P1L war das nicht zufriedenstellend.


    Über Schaltspitzen würde ich mir weniger Gedanken machen, als über die Ladestromspitzen. Shottky und LC wäre für beides eine Lösung, wenn man sich aber beim Netztrafo und Gehäuse festgelegt hat ....


    Viele Grüße

    Martin

  • Es könnte auch sinnvoll sein, sich bzl. der Lade- und Siebkapazität heranzutasten. Baut man einfach die dicksten verfügbaren Elkos ein, wird das Zeitfenster zum Nachladen zu schmal und hierdurch kommt es zu unnötig hohen Stromspitzen.

    Hallo Klaus,

    so hatte ich es mir mal angeschaut: großer Elko -> ausgeprägte Schaltspitzen auf dem Oszi.


    Einen guten Kompromiss fand ich dann mit derselben Lösung, wie Du es gemacht hast.

    Dazu noch einen Entbrummer-Poti an der Röhre.


    Diese Variante hatte ich damals (2002) auf meiner Homepage abgebildet (Auszug):



    nt1.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Danke nochmal an alle!

    Ich ahnte es bereits und so kommt es nun auch heraus:


    Es herrscht offenbar ein Konsens unter den 300B Kennern, dass AC Heizung beim besten Willen nicht genügend brummarm zu machen ist.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.