Ist über SE Verstärker mit der Röhre 300B nicht schon alles gesagt? Eigentlich ja, aber...

  • Bei mir hat der Meister an der 'Honigpumpe am Arbeitsplatz' geschraubt und ich schaute ihm dabei zu. Ich hatte aber als Jugendlicher noch nicht die Traute ihn anzusprechen.


    Später hatte ich mal ein kleines Objekt von ihm, ein Multiple, habe ich dummerweise wieder verkauft.

    Wäre heute ein Vermögen...

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Der erste L‘Audiophile 300B Mono ist jetzt komplett fertig, fast durchgehend wie original mit Allen Bradley carbon composite Widerständen bestückt, den Übertrager auf 3,5k verdrahtet und er macht schon Musik, aber erst testweise in der Werkstatt an einer alten Altec PA-Box mit VOTT artiger Bestückung... Das klingt schon ganz ordentlich, die schaltbare Gegenkopplung hätte ich mir aber sparen können, ohne GK klingt er für mich deutlich besser...


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    Ich messe im Autobias-Betrieb 80 bis 85 mA Anodenstrom, Jürgen (rs237) hat mir netterweise einen Link zum WE Datenblatt geschickt, da wären bis zu 100mA okay, im Netz liest man häufiger, dass sich der Anodenstrom im Autobias Betrieb auf ca. 65 mA einpendeln soll...


    Was wäre ein guter Wert? Bei den Shuguang 300B, die gerade drinstecken, ist es mir egal, verschleiße ich die WE 300B mit den ca. 85mA?


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Michael,


    85mA scheint mir ein bisschen hoch zu sein. Ich hatte bei mir so um die 70mA als gesunden Wert abgespeichert, wie er wohl bei vielen 300B amps gang und gäbe ist.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Michael,


    hast Du einen 880 Ohm an der Kathode?

    In den Verstärkern, die mir begegnet sind, war das meist 1 kOhm; diesen Wert habe ich selbst verwendet.

    Bei 385V an der Anode komme ich auf ~60mA -> 19W Verlustleistung

    bei 422V dann ~66 mA -> 23,5W Verl.leistg.


    Gruß Klaus

  • Hallo Klaus,


    ja, sind 880 Ohm an der Kathode, ein schöner Dale 50 Watt 1% Widerstand... Bei meinem Setting habe ich jetzt zwischen 30 und 32 Watt Verlustleistung errechnet...


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Wenn man darauf achtet daß Bauteile ( sprich Widerstände und Kondensatoren ) tunlichst nicht magnetisch sind, sollte man dies meines Erachtens auch beim Gehäuse so handhaben.

    Moin!


    Gunter, vielleicht hast Du ja noch Lust dein Erachten physikalisch/technisch zu begründen.

    (Auch was sich Monsieur Jean Hiraga gedacht hat, weiß ich grad' nicht)


    Wir reden hier über das Chassis, dieses liegt nicht im Signalkreis. Trafos und Röhren sitzen obendrauf, die aktive Schaltung wir davon umschlossen. Signalleitungen sind entweder nochmal extra geschirmt oder verlaufen in einem gewissen Abstand zum Chassisblech. AC-Heizleitung wird verdrillt. Wo soll da etwas induziert werden?


    Alu-Gehäuse lassen Magnetfelder fast ungehindert durch, z.B. vom Netztrafo oder von der Siebdrossel. Stahlblech ist einerseits selbst magnetisierbar (nicht unmagnetisches Edelstahlblech) schirmt aber andererseits eher ab.


    Die heute gebräuchlichen Hart-Alu-Legierungen lassen sich einfacher bearbeiten. Bohrlöcher fransen nicht aus, usw. und man kann die Oberfläche schön eloxieren. Es ist das zeitgemäßere Material und löst daher Stahl im Gehäusebau immer mehr ab.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Michael,


    rein von den Grenzdaten her liegst Du im sicheren Bereich.

    Mir sind leider keine Erfahrungsberichte bekannt, in denen die Lebensdauer in Abhängigkeit der Betriebsparameter dargelegt wurde.


    Ich muß zugeben, daß ich bei meinen allersten Gehversuchen vor 20 Jahren fälschlicherweise von einer max. P(a) von 30 Watt anstelle der korrekten 40W ausgegangen bin. Entsprechend vorsichtig hatte ich die +Ub gewählt und betrieb die 300B mit ~19W Verlustleistung. Der Trafo bietet noch andere Spannungen; neben 2x300V sind das 2 x 330, 360, 390 V~.

    Kurz angetestet damals (kein längerer Betrieb):

    - 330V: U(a)=422V , U(k)=66V -> 66mA -> P(a)=23,5W

    - 360V: U(a)=462V , U(k)=77V -> 77mA -> P(a)=29,6W


    Ein mir vorliegendes Datenblatt (Vaic) gibt an für:

    U(a)=300V, U(g)= -60V, I=60mA, Ri=640 Ohm, R(load)=1,5...3,5k

    Plate dissipation=18W

    Operating lifetime = 40.000 hours


    Das hilft Dir wahrscheinlich nicht allzu viel weiter, aber wie wäre folgendes Vorgehen: den Kathoden-R versuchsweise (schrittweise) bis auf 1...1,2k erhöhen, dabei alle Spannungen festhalten und hören, was sich klanglich evtl. verändert.

    Ich habe vor vielen Jahren dabei sein dürfen, als jemand zwei verschiedene Arbeitspunkte direkt hintereinander durchgespielt hat, soweit erinnerlich auch mit Vaic 300B. Interessanterweise klang die schonendere Variante mit niedrigerer +Ub lockerer und entspannter. Mag aber auch von den verwendeten Übertragern und den anzutreibenden Lautsprechern abhängen.


    Gruß Klaus

  • Hallo Klaus,


    danke für die Erläuterungen, ich werde mir zwei 1 KOhm Dale Hochlastwiderstände besorgen und das mal ausprobieren... Mit dem Sound bin ich durchaus sehr zufrieden, aber ich habe ja noch keine Vergleiche und noch nicht an meinen Referenzlautsprechern gehört...


    Herzlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Jürgen


    Bei dem Amp auf den Bild sind die Trafos räumlich zu nahe beieinander. (Negativbeispiel)


    Du glücklicher, das ganz du an Bäuß- Jünger für teuer verscherbeln!

    Du hältst Kunstkenner wohl für blöd! ^^^^^^

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • 1 KOhm Dale Hochlastwiderstände

    Hallo,


    prima die Batterie AB Widerstände, habe auch grade in meine Endmonos von denen wieder eingelötet, mit klanglich wundersamen Ergebnis!


    Deswegen mein Einwurf, mache doch mit diesem Hochlastzeug nichts klanglich, besonders an dieser Position, schlechter. Rechne doch die Leistung korrekt aus.


    Dann an dieser Stelle auch AB durch Parallelschaltung!


    Grüße,

    Holger

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  • prima die Batterie AB Widerstände, habe auch grade in meine Endmonos von denen wieder eingelötet, mit klanglich wundersamen Ergebnis!

    Ich schmeisse die immer weg :D:D:D .

    MfG , A .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Ja, Alex


    und ich löte die aus dem Oszi-Chassis von Dir aus und verarzte die, so wie am offenen Herzen, weil ja vorher schon alles fertig war und nun erst recht.


    Grüße,

    Holger

  • Hallo,


    da muss ich Holger zustimmen. Nachdem die MILLS ja einen guten Ruf als Anodenwiderstände erlangt haben , habe ich sie auch mal erfolgreich an der Kathode ausprobiert. Danach habe ich die Vishay/Dale induktionsfreien Drahtwiderstände ausprobiert und siehe da , viel billiger in D erhältlich und klanglich genauso gut.


    gruss

    juergen

  • Moin!


    Gunter, vielleicht hast Du ja noch Lust dein Erachten physikalisch/technisch zu begründen.

    Hi Jo,


    Also um mich hier nicht wieder aufs Glatteis zu begeben werde ich mich hüten eine physikalisch technische Begründung abzugeben, aber das Magnetismus für Audio Probleme geben kann steht bspw. hier gut beschrieben unter Probleme mit Magnetismus wobei es dort allerdings vornehmlich um Bauteile geht:


    http://www.audio-consequent.de/

    Steht dort ganz unten auf der Seite unter Info und dann unter Probleme mit Magnetismus.


    Aber ich persönlich denke dass man ein Gehäuse im weitesten Sinne natürlich schon auch als ein Bauteil ansehen kann.


    Um nochmal zurückzukommen auf nichtmagnetische Bauteile. Von Allen Wright dem Erbauer meiner RTP3D Vorstufe hatte ich mal gehört, dass er den Unterschied zwischen magnetischen und nicht magnetischen Widerständen sehr wohl heraushören konnte und warum sollte ich jemandem misstrauen der immerhin mehr als 25 Jahre Entwicklungszeit in dieses sicherlich ganz hervorragend klingende Gerät gesteckt hat.


    Demzufolge ist das Gehäuse der RTP3 natürlich auch nichtmagnetisch denn was macht es für einen Sinn bei den Bauteilen darauf größten Wert zu legen und beim Gehäuse dann zu "schlampen". Auch die Gehäuse meiner Endstufen ( Graaf GM20 OTL clone ) sind nichtmagnetisch ( da weitgehend aus Holz mit Ausnahme der oberen Platte auf dem alle Bauteile befestigt sind ) wie der Test mit einem Magnet ebenfalls beweist.


    Beide Geräte sind zumindest was die Audioschaltungen angeht vollkommen hardwired aufgebaut.


    In der RTP3 gibt es nirgendwo eine geschirmte Leitung, ist aber auch nicht wirklich notwendig da das Netzteil mit den Trafos und Drosselspulen in einem eigenen Gehäuse weit genug entfernt aufgestellt werden kann.


    In den Graaf Clones ( es sind zwei da als Monoblöcke aufgebaut ) ist nur die Zuleitung von der Anschlussbuchse hinten am Gerät zur ersten Röhre vorne im Gerät mit einem geschirmten Kabel ausgeführt da diese Leitung an einem dicken gepotteten Ringkerntrafo vorbei führt.


    Im übrigen ist es aber auch so dass bei konventionellen Geräten die mit gedruckten Schaltungen arbeiten es dort meist auch keine extra Schirmung der PCB's gibt und man stattdessen versucht den Einfluss eines Magnetfeldes so klein wie möglich zu halten indem man bspw. den Netztrafo soweit wie möglich entfernt von der Audioschaltung im Gehäuse plaziert.


    Ach ja, vor vielen Jahren und zwar Anfang der Achtziger Jahre als ich noch transistormäßig unterwegs war habe ich einen Kenwood L-01A Vollverstärker besessen und der war meines Wissens das erste Transistor Highend Gerät auf dem Weltmarkt das vollkommen mit Ausnahme der Trafos natürlich nichtmagnetisch aufgebaut war. Alle darin verbauten Teile also auch mechanische wurden von Kenwood unter die Lupe genommen und nur strikt nichtmagnetische kamen zum Einsatz. Die Trafos waren in einem einem separaten Gehäuse untergebracht und die waren beide aus Holz. Ich glaube ich habe sogar noch einen alten Prospekt von dem Teil und ich weiss ziemlich genau das Kenwood dort auch messtechnisch in einem Verzerrungsdiagramms nachgewiesen hatte dass durch den konsequent nichtmagnetischen Aufbau die Verzerrungen signifikant geringer waren.


    LG,

    Günter

    Einmal editiert, zuletzt von vpifan ()

  • Bei den AB-Widerständen bröselt nichts, die Mills sind leider schlecht zu bekommen. Sind nur gewaltig teuer, besonders die leistungsstärkeren nur aus USA zu bekommen, als Metallfilm/-Schicht od. MOX aus China, das kommt mir aber nicht in den Kasten!


    Wieso wird hier so über den Jordan gekippt mit Gutem, oder warum sind z.B. Ital. Städte schöner und hier kriegt man das Kotzen, mit Ausnahmen, hier.;)

    Einmal editiert, zuletzt von keeskopp ()