Ist über SE Verstärker mit der Röhre 300B nicht schon alles gesagt? Eigentlich ja, aber...

  • Also, nach Schaltplan, Versorgungspannung ca. 300V, 750Ω Kathodenwiederstand und 50mA Anodenstrom ( ? ) würde die Gitterspannung bei ca. -37,5V liegen. Die SRPP wäre somit prinzipiell ausreichend, aber die 2A3 ist nicht voll ausgenutzt. Die Ausgangsleistung liegt bei maximal 2 Watt unter der Annahmen eines 3,5kΩ Ausgangsübertrager.


    Wobei, wer weiß ob alle Daten in den Schaltplan stimmen. Die 390Ω Widerstände z.B. tauchen wie schon von anderen User gesagt garnicht auf ...


    Mit den vorgegebenen ca. 300V Versorgungsspannung, Beibehaltung der 50mA, ließe sich das auf ca. Ug = -45V steigeren und die Leistung auf 3,2 Watt.


    Das würde aber eine andere Vorstufe brauchen, die in der Lage wäre die ±45Vp zu liefern.


    Da wäre eine einzelne 6SN7GT mit der typischen Verstärkung von 20 durchaus besser geeignet als in SRPP. Die übrig gebliebene Triode könnte man entweder paralell beschalten oder als Kathodenfolger, usw.


    Etwas Optimierung wäre durchaus angebracht, denn zumindestens optisch macht der Amp schon was her ;)

  • Na du brauchst ca 100V mehr Spannung aus dem Netzteil.

    Die ganze Sache ist allerdings ein wenig rätselhaft , in der Beschreibung die Klaus bei #1798 gepostet hat steht 400V Anodik (was immer damit gemeint ist) , im Schaltplan sehe ich nur 308V: 308V würde auch passen , abzüglich Spannung an der Kathode und Spannungsabfall AÜ blieben ca 250V Anodenspannung für die 2A3 übrig.

    Bei der Loftin-White-Schaltung liegt die Kathode aber auf ca 145V. Somit muss dein Netzteil gut 400V liefern.


    gruss

    juergen

  • higginsd Dirk,


    wie Jo sagte, es wäre durchaus sinnvoll einen anderen Thread zu öffnen um diesen 300B Thread nicht zu stören, obwohl prinzipiell mit der 2A3 vieles ähnlich zur 300B wäre.


    Ich habe die Endstufe der 2A3 nach Schlatplan simuliert und das von mir Gesagte bestätigt sich ...

  • im Schaltplan sehe ich nur 308V: 308V würde auch passen , abzüglich Spannung an der Kathode und Spannungsabfall AÜ blieben ca 250V Anodenspannung für die 2A3 übrig.

    Bei der Loftin-White-Schaltung liegt die Kathode aber auf ca 145V. Somit muss dein Netzteil gut 400V liefern.


    gruss

    juergen

    Hallo miteinander,


    ich glaube, Jo meinte keine direkte Ankopplung von Vorröhre auf die 2a3 nach Loftin-White, sondern die galvanische Kopplung zwischen den beiden Systemen der 6SN7, wie sie bei der Uchida-Schaltung zu finden ist (quasi Standard).

    Klanglich durchaus sehr ordentlich m.b.M.n. .


    {Diese direktgekoppelte 6SN7-Kaskade hatte ich damals in meiner 300B zuerst verwendet, bevor dann erst C3m und schließlich CV5080 (~EF37A) ausprobiert wurden.

    Alle funktionierten ganz gut, wenn ich auch die letzten beiden nicht durchgemessen habe im Hinblick auf maximale Steuerspannung für die Endröhre.}


    Gruß Klaus

  • ... erst C3m und schließlich CV5080 (~EF37A) ausprobiert wurden.

    Hallo Klaus,

    das wäre eine Lösung: Pentode treibt Triode, wobei das den Vorteil hat, dass eine Pentode weniger Klirr bei derart hoher Aussteuerung als eine Triode bringt. Historisch gesehen würde eine 77 oder 6C6 passen; will man die Fassung beibehalten, wäre die 6J7(G) die datengleiche Röhre. Mit einem Anodenwiderstand von 47 kΩ gibt es ausreichend Verstärkung und keine Probleme mit der Eingangskapazität der 2A3.

    Die 5U4G (oder das China-Äquivalent) würde ich durch eine indirekt geheizte ersetzen (stilgerecht durch die 80 oder für die Oktalfassung die 5V4G), das bringt etwas mehr Betriebsspannung.

    Gruß Andreas

  • wichtige Korrektur


    ich habe gerade bei Amazon das Angebot für den Verstärker angesehen: bei der allgemeinen Beschreibung steht als Treiberöhre die 6SN7, im "Kleingedruckten" weiter unten aber die 6SL7. Was ist nun wahr? auf dem Bild ist nicht sicher erkennbar, ob die Treiber runde oder kastenförmige Anodenbleche haben.

    Mit der 6SL7 käme etwas mehr Verstärkung bei der 2A3 an - aber auch reichlich mehr Klirr.

    Gruß Andreas

  • Hallo miteinander,


    ich glaube, Jo meinte keine direkte Ankopplung von Vorröhre auf die 2a3 nach Loftin-White, sondern die galvanische Kopplung zwischen den beiden Systemen der 6SN7, wie sie bei der Uchida-Schaltung zu finden ist (quasi Standard).

    Klanglich durchaus sehr ordentlich m.b.M.n. .

    Alles klar , Mistverständniss . Gut das wir drüber geredet haben :)

  • dafür müssten 60 mA fließen...

    Laut Dirk fließen etwas über 50mA mit einen Kathodenwiderstand von 750Ω. Laut Simulation müssten das 56mA sein, wobei sich eine Gitterspannung von -42V einstellen würde. Lasse ich die Versorgungsspannung und möchte eine geringere Gitterspannung Ug erreichen, dann muss der Kathodenwiderstand erhöht werden, der Anodenstrom fällt dadurch.


    Ist aber nicht so relevant, es ging nur darum auf die Schnelle zu sehen in welche Richtung mit den Konzept "Steigerungen" möglich sind.


    Mittlerweile glaube ich auch garnicht, dass 6SN7 als Vorstufenröhren benutzt werden. Wenn man sich die Versorgungsspannung des SRPP anschaut, dann werden diese über ein RC-Glied mit 2,7kΩ eingestellt und da fallen gerade mal 6V ab, sprich ca. 2mA Strom. Eine 6SN7GT wird üblicherweise mit höheren Strom betrieben...

  • ... dann werden diese über ein RC-Glied mit 2,7kΩ eingestellt und da fallen gerade mal 6V ab, sprich ca. 2mA Strom. Eine 6SN7GT wird üblicherweise mit höheren Strom betrieben...

    Hallo Cay-Uwe,

    da unterliegst Du einer Täuschung: die Datenblattangaben entsprechen nicht dem Arbeitspunkt. In der Schaltung ist die Spannung zwischen Anode und Kathode immer geringer als im Datenblatt (bedingt durch den Lastwiderstand an der Anode, denn da fällt ja auch Spannung ab). Die 2 mA sprechen eigentlich mehr für die 6SN7 als für die 6SL7 - bei letzterer müssten schon 170 Volt über einer Röhre sein, um diesen Strom fließen zu lassen (und beide Röhren sind zuzüglich Kathodenwiderstand in Reihe geschaltet).

    Gruß Andreas

  • Beschreibungen und Schaltpläne sind bei Geräten

    aus China nicht ganz ernst zu nehmen.

    Es gibt immer etwas an den Geräten zu verbessern,

    die Grundsubstanz ist meist brauchbar.

    Ein gutes Beispiel sind die Instumente,

    Western Electric Schriftzug hilft verkaufen,

    gute Funktion ist nicht so wichtig.

  • Schön, dass Du dich zu Wort meldest, Heinrich!


    Du hast ja schon einige dieser China-Kracher unter der Fuchtel gehabt und nimmst es mit Humor. :):thumbup:

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Cay-Uwe,

    da unterliegst Du einer Täuschung:

    Andreas,


    ich gebe zu, mit SRPP habe ich keine Erfahrung und habe erst letztens mich theoretisch damit beschäftigt.


    Das beste Dokument dazu, mit Erläuterungen und Berechnung zu den Arbeitspunkten etc. usw., habe ich hier gefunden:

    http://www.valvewizard.co.uk/SRPP_Blencowe.pdf


    Im Allgemeinen gefällt mir die Seite recht gut, da sie die Basics noch in erträglicher mathematischer Weise erläutert.


    Dem Dokument nach und der Berechnung der Ruheströme für SRPP kann es durchaus sein, dass die 6SN7GT als Treiber dient. Allerdings haut es mit den ca. 2mA nur dann hin, wenn die SRPP ohne Last betrieben wird. Laut den Author, wird das praktisch immer nicht berücksichtigt, da SRPP empfindlich auf die Last reagiert und diese mit in die Dimensionierung fließen müsste.


    Tut man das in der gegebenen Schaltung, mit der Annahme von 6SN7GT als Treiberröhre, dann liegt die Dimensionierung total daneben...

  • ... Allerdings haut es mit den ca. 2mA nur dann hin, wenn die SRPP ohne Last betrieben wird.

    Ja, Cay-Uwe, das Gitter einer 2A3 ist so hochohmig, dass die SRPP praktisch unbelastet arbeitet..., die SRPP-Schaltung ist hier nur ein Gag. Die untere Triode "sieht" den Kathodenwiderstand der oberen Triode um den Verstärkungsfaktor dieser vergrößert. Ein Widerstand an der Anode der unteren Triode in der Größe des 3...5-fachen ihres Innenwiderstandes würde mehr Linearität bringen, allerdings einen etwas erhöhten Ausgangswiderstand.

    Gruß Andreas