Ist über SE Verstärker mit der Röhre 300B nicht schon alles gesagt? Eigentlich ja, aber...

  • Gibt es diesen Effekt nicht automatisch, wenn der Gitter Ableit Widerstand sehr hoch ist?!

    Hallo Dieter,

    ja, nur bei Gitteranlaufstrom stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Gittervorspannung und Anodenstrom ein, welches den Arbeitspunkt auch bei Alterung der Röhre (Steilheitsverlust) in einem Bereich "hält".

    Gruß Andreas

  • Moin!


    Nachdem jetzt über Volker anscheinend gut zwei Dutzend 300B Platinen nach dem Muster von Björn geordert wurden, dürfte die Anzahl der 300B-Bastler hier im Forum stark ansteigen. :thumbup:


    Bin mal gespannt wie viele sich dazu auch noch die chinesischen 300B-Minitower Mono's kaufen, für die diese Platine ursprünglich von Björn gedacht war.


    Einer ist wohl gerade noch im SALE bei eBay für sage und schreibe 760 Euro: https://www.ebay.de/itm/HiFi-3…eo-Audio-Amp/164301695059


    Ansonsten müsste man bei AliExpress danach suchen.


    Die Preisentwicklung bei solchen Sachen ist oft sehr schwankend. Und es kann auch sein, dass sie plötzlich vom Markt verschwinden. Früher gab es z.B. mal die Bowei 300B, die wohl auch recht gut waren. Die haben im Forum einige. Bekommt man heute meines Wissens nirgends mehr neu.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Jo,

    welche Röhren hast Du in den China-Monos?


    LG

    Andreas

    :24:

    Andreas


    EMT 938 mit TSD MRB; Bluetooth Audioengine B1; Cyrus Quattro; Mission Cyrus one (alte Version 80-er Jahre ); Fezz Alfa Lupi; Opera Prima 2015; Waschmaschine Hannl Micro/Rundbürste,; Topping L30II; Austrian Audio HI-X65; Dspeaker Antimode 2.0

  • Danke fürdie Info


    LG Andreas

    :24:

    Andreas


    EMT 938 mit TSD MRB; Bluetooth Audioengine B1; Cyrus Quattro; Mission Cyrus one (alte Version 80-er Jahre ); Fezz Alfa Lupi; Opera Prima 2015; Waschmaschine Hannl Micro/Rundbürste,; Topping L30II; Austrian Audio HI-X65; Dspeaker Antimode 2.0

  • Moin,


    Auch auf die Gefahr hin, mit "Puh-Puh" beworfen zu werden, aufs Klo geschickt zu werden, oder auch einfach nur der Unfähigkeit bezichtigt zu werden...

    Wernicht widerspricht, stimmt zu.

    Meine Sichtweise auf die Gitterableitwiderstandsgeschichte...


    Zunächst ein Blick in die verschiedenen Datenblätter der 300B:

    Das Original von 1939

    Spätere Version von 1950


    Was fällt auf?

    In 1939 war die 300B noch auf 40W Anodenverlustleistung spezifiziert...

    Allerdings mit diesem Hinweis:

    pasted-from-clipboard.png

    In 1950 waren es für die gleiche Röhre nur noch 36W... :/

    Hmmm, warum das? Möglicherweise gab es einfach zu viele "Entwickler", bei denen Leistungsausbeute im Vordergrund stand?

    Und bei der andauernden Verwendung der "Maximum Operating Conditions" zu viele Gewährleistungsprobleme entstanden (Ausgangsleistung als Prospektangabe war wohl damals schon in Mode gekommen...) Mutmaßungen. Allerdings sehr wahscheinlich, wenn man dieses "Downspec" oder die "Herunterspezifizierung" betrachtet.

    Und plötzlich taucht eine Angabe zur Größe des Gitterableitwiderstandes auf... 50k/250k...

    Das Wissen um die Größe dieses Widerstandes scheint von 1939 bis 1950 verschollen zu sein. Man mußte es den "Entwicklern" vorgeben. Und man tat es einfach... "One fits all".

    Das gilt dann für alle Arbeitspunkte... von ganz konservativ, bis zu den max 36W.


    Ja, der Reiner (Dago64) hat Recht. Datenblattangaben sind heilig. Warum er sich selbst nicht dran hält...? Im gesamten bekannten Universum ist von AC oder DC als Heizspannungsversorgung die Rede, niemals jedoch von RF PWM Squarewave...Wenn es denn wenigstens RF Sinewave wäre...

    Egal, andere Baustelle. Aber Andere auf die Einhaltung von Datenblattangaben hinzuweisen und selbst solche "Kapriolen" zu schießen... bizarr.


    Warum weiche ich nun mit der Empfehlung der 330k Gitterableitwiderstand an Jo`s Schalte ab?

    Der gewählte Arbeitspunkt ist doch recht konservativ. Und wenn man genau weiß, was man tut, kann man an der Stelle durchaus von den Datenblattangaben abweichen... Denn "One fits all" ist hier nicht zielführend.

    Bei der Dimensionierung des Gitterableitwiderstandes an einer Triodenendstufe ist NICHT der positiven Gitterstrom, entstehend dadurch daß sich ein paar Elektronen aus der Raumladungswolke auf dem Gitter "verfangen" und dieses aufladen, sondern der NEGATIVE Gitterstrom, entstehend aus dem fließenden Ionenstrom durch Restgasverunreinigunge des Vakuums entscheidend.

    Und dieser ist von der Güte des Vakuums und dem gewählten Arbeitspunkt abhängig.

    Ich würde ja auch nicht 2MegOhm oder Ähnliches empfehlen... Die Ausnutzung der Gegebenheiten ist mit einer Empfehlung von 250kOhm auf 330kOhm zu gehen, recht moderat... Vor Allem, wenn man den Entwicklern (und diese habe ich bewußt nicht in Anführungsstriche gesetzt!) von WE über die Schulter schaut... die nehmen da tatsächlich 400kOhm.


    Gruß, Matthias

  • Danke Matthias,


    wie Klaus unter #2.100 erwähnte, hatte er vor 20 Jahren ebenfalls an der Stelle 330k genommen - und keine Probleme.


    Schade, dass er nicht mehr weiß, wie es dazu kam. Muss ja auch einen Grund gehabt haben.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallole,

    @ Jo: wie hoch sind denn die China-Monos inklusive Röhren?


    Danke

    Andreas

    :24:

    Andreas


    EMT 938 mit TSD MRB; Bluetooth Audioengine B1; Cyrus Quattro; Mission Cyrus one (alte Version 80-er Jahre ); Fezz Alfa Lupi; Opera Prima 2015; Waschmaschine Hannl Micro/Rundbürste,; Topping L30II; Austrian Audio HI-X65; Dspeaker Antimode 2.0

  • Gemach, gemach Herr Gevatter, grins.


    Und wieviel stehen die Röhren über die Gehäuseoberkante? ;)


    Gruß

    Andreas

    :24:

    Andreas


    EMT 938 mit TSD MRB; Bluetooth Audioengine B1; Cyrus Quattro; Mission Cyrus one (alte Version 80-er Jahre ); Fezz Alfa Lupi; Opera Prima 2015; Waschmaschine Hannl Micro/Rundbürste,; Topping L30II; Austrian Audio HI-X65; Dspeaker Antimode 2.0

  • mk_ Matthias,


    vielen Dank für die ergänzenden Betrachtungen und Einschätzungen Deinerseits. Eigentlich wollte ich in den Bereich nicht so tief einsteigen und mich eher auf den Spaß mit Röhren zu arbeiten konzentrieren...

    Hmmm, warum das? Möglicherweise gab es einfach zu viele "Entwickler", bei denen Leistungsausbeute im Vordergrund stand?

    Für mich irgendwo für eine 300B verständlich, denn die Leistungsausbeute ist nicht gerade übermäßig. Desweiteren hat ein höher gelegener Arbeitspunkt auch den Vorteil, dass bei gleicher Last weniger Klirr entsteht, wobei man sich das mit kürzerer Lebendauer erkauft, wie WE darauf hinweißt.

    Und plötzlich taucht eine Angabe zur Größe des Gitterableitwiderstandes auf... 50k/250k...


    Persönlich finde ich es erstmal richtig wenn man als Entwickler einen Anhaltspunkt bekommt und deswegen finde ich es ziemlich verwunderlich wenn man in manchen Datenblättern dazu nichts findet. So ging es mir mit der 211 für die ich erstmal lange im Web suchen musste bis ich etwas gefunden hatte.

    Und dieser ist von der Güte des Vakuums und dem gewählten Arbeitspunkt abhängig.

    Das ist nun leider die große Unbekannte in dieser Sache und wie ich bereits schrieb, kann das, wie Du auch schon gesagt hast, von Hersteller zu Hersteller, leider sehr unterschiedlich ausfallen.


    Im von mir bereits erwähnten Buch von Morgan Jones, "Valve Amplifiers, 4th Edition" wird auf das Thema eingegangen. Er beschreibt eine Methode, die Mullard veröffentlicht hat, indem man den Gitter-Ableitwiderstand in Abhängigkeit des Arbeitspunktes annäherungsweise bestimmen kann. An einen Beispiel zeigte er, dass man von der Empfehlung von 2,2MΩ für eine ECC83 sogar bis auf ca. 8,8MΩ gehen könnte, je nach dem wie der BIAS über einen Kathdenwiderstand eingestellt wurde.


    Allerdings, so wie ich das sehe, bräuchte man dazu sehr ausführliche Kenndaten, die selten veröffentlicht werden.


    Es bleibt wohl nichts anderes übrig als zu probieren und selber Erfahrungen sammeln ;)

  • Eine 300 B ist gesteckt ca. 14cm.

    das nennt man schätzen und nicht rechnen , ausserdem übersiehst Du das die 300b nur etwa zur Hälfte über die Oberkante des Gehäuses ragt.

    Deine 3 Beiträge waren nicht nur nicht nett sondern auch noch nutzlos.


    Ich besitze diese Geräte leider nicht sonst hätte ich gemessen.


    gruss

    juergen

  • ...das mit dem Schätzen stimmt. Das die 300 B zur Hälfte über die Oberkante des Gehäuses

    steht, sieht man doch wohl auf dem Foto. Ich habe Andreas geantwortet und nicht Dir. Ob es

    nutzlos war, hast Du nicht zu entscheiden.


    Gruss

    Otto

  • ...

    wie Klaus unter #2.100 erwähnte, hatte er vor 20 Jahren ebenfalls an der Stelle 330k genommen - und keine Probleme.


    Schade, dass er nicht mehr weiß, wie es dazu kam. Muss ja auch einen Grund gehabt haben.

    Hallo Jo,


    ich hatte leider keine Zeit mehr, in mich zu gehen. Aber soweit erinnerlich, war dieser Wert eher nach Gefühl gewählt. Mag auch sein, daß ich damals Hr.n Röder (Bonn) gefragt habe, von dem einige Teile für meine Prototypaufbauten stammten.

    Man vergisst über 21 Jahre rasch die Umstände...

    Wir konnten damals mit einem bescheidenen PC erste Gehversuche im Netz unternehmen, Foren oder Datenblattsammlungen waren (zumindest mir) noch nicht bekannt. Dann sind die Aufbauten zwischen einem Umzug und um die Geburt des 3. Nachwuchses herum zusammengekloppt worden, mit nur 2-3 benutzbaren Fingern je Hand.


    Aber “das Glück ist mit den Dummen“: alles hat auf Anhieb tadellos funktioniert. Einzig der Restbrumm durch die AC-Heizung störte ein wenig und wurde erst später kuriert.


    Gruß Klaus

  • Wir konnten damals mit einem bescheidenen PC erste Gehversuche im Netz unternehmen, Foren oder Datenblattsammlungen waren (zumindest mir) noch nicht bekannt.

    Ja Klaus, das waren noch Zeiten... :)

    Ich darf mal kurz in der Vergangenheit schwelgen:


    Als ich so um die Jahrhundertwende eine Phase hatte, in der ich mich wieder einmal intensiver mit Röhrenverstärker-Design beschäftigte waren die Informationen darüber noch erheblich schwieriger zu gewinnen. Ein 300B Verstärker war damals noch etwas besonderes und meistens auch recht teuer.


    Vieles bekam ich in Papierform zu lesen. Teils nur als Kopie, die mir andere Audiofreunde mit der Post zusandten. Da hatte ich dicke Leitz Ordner mit Funkschau, Sound Practices, L'Audiophile im Regal. Später einzelne MJ usw.


    Dazu die Röhren- und Lautsprecher Bücher der bekannten Autoren die man verschlungen hat. Hiraga, Jecklin, Jones,... aus Japan, Sakuma, Watanabe...

    Diese Autoren lernte ich dann alle irgendwann auch persönlich kennen.

    Parallel entstanden die frühen Internet Foren und Websites zum Thema.


    Man hatte auch viele nette persönliche Kontakte zu Leuten aus der Szene, die einem auf bestimmtem Gebieten voraus waren. Nicht zuletzt international. Bei mir mit dem Focus Japan und Frankreich. So sind sogar Freundschaften zustande gekommen.


    Es war alles noch deutlich spannender als heute. :)

    Was man sich schwerer erarbeitet, gewinnt dadurch automatisch an Wert.

    Es ist vergleichsweise reizlos, und nicht so befriedigend, einfach per Mausklick ein Fertiggerät zu kaufen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.