Ist über SE Verstärker mit der Röhre 300B nicht schon alles gesagt? Eigentlich ja, aber...

  • ich behaupte - ich kann mittlerweile schon nach einigen Messungen in meinem "Messkeller" sagen, ob eine Amp gut klingt, oder nicht.

    Björn,


    ich erlaube mir Deine Feststellung über Klirr etwas umzuformulieren:


    "ich behaupte - ich kann mittlerweile schon nach einigen Messungen in meinem "Messkeller" sagen, ob ein Amp gefällt oder nicht."


    Es gibt viele Abhandlungen über die "ideale" Klirrverteilung und auch dabei spielt bei den Authoren oft der subjektive Eindruck eine Rolle. Auch die Musik die präferiert wird ist wichtig. So z.B. habe ich bei Interessenten bei mir festgestellt, die gerne moderne Rock-Aufnahmen hören, eher zu Verstärker tendieren, die ein etwas ausgeprägteren K2 / D2 haben, dafür wenig K3 / D3.


    Laut vielen Studien klar, denn wenn K2 / D2 dominiert, klingt das insgesamt recht gechilled oder wenig nervig. Zum Teil waren das Verstärker, die 6% K2 Anteile besaßen, aber K3 < 0,3%, bei 1W / 8Ω.


    Ist die Präferenz jedoch Detailverliebheit, dann punkten Verstärker mit gerigeren K2 / D2 und etwas ausgeprägteren K3 / D3. Die klingen spritziger, zum Teil auch differenzierter im Hochton.


    Leider gibt es die "Goldene Mitte" nicht, mal trifft man den Geschmack des Hörers, mal nicht.


    So ist es halt ;)

  • Laut vielen Studien klar, denn wenn K2 / D2 dominiert, klingt das insgesamt recht gechilled oder wenig nervig. Zum Teil waren das Verstärker, die 6% K2 Anteile besaßen, aber K3 < 0,3%, bei 1W / 8Ω.


    Ist die Präferenz jedoch Detailverliebheit, dann punkten Verstärker mit gerigeren K2 / D2 und etwas ausgeprägteren K3 / D3. Die klingen spritziger, zum Teil auch differenzierter im Hochton.

    Moin Cay-Uwe,


    ich schrieb deswegen auch, daß es auf die Klirrverteilung und deren Betrag ankommt. Also - es ist wichtig, wie das Verhältnis von K2, K, K4, K5... zueineander ist. Auch der absolute Betrag ist wichtig - selbst geschulte Musiker können den K2 unter 0,5% nicht heraushören - da gibt es viele Unterschungen dazu - unser Analogrechner ist halt so gestrickt - lese bitte die verlinkte Thesis - da ist es sehr schön erklärt. :)

    Ein Amp, der 6% K2 macht bei nur 0,6% K3, klingt sehr - sagen wir mal "speziell".


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Moin!


    Das mit den Rechtecken ist für mich etwas sehr grundsätzliches, ich kann daran z.B. auf den ersten Blick ungefähr abschätzen, ob der AÜ was taugt. Wie der Amp klingt, sehe ich natürlich nicht.


    Aus diesem Grund fand man früher - als technische Daten der Leserschaft noch wichtig waren - in vielen Fachzeitschriften solche Abbildungen.


    Besonders schön gemacht fand ich das immer bei MJ (Musen to Jikken) wo alte und neue Röhrenverstärker sehr ausführlich in jedem Detail beleuchtet werden.


    .... aber dafür haben wir ja jetzt das Forum mit solchen Threads wie diesem. :)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ein Amp, der 6% K2 macht bei nur 0,6% K3, klingt sehr - sagen wir mal "speziell".

    Ja, war auch recht speziell und damals für mich eine Art Einstieg in die Röhrentechnik. Was mich überrascht hat ist, wie ich bereits sagte, wie tolerant das menschliche Ohr ist. 6% K2 ist schon eine Nummer, nichts desto trotz, selbst ich konnte nicht sagen das es total daneben war, es war größtenteils sehr angenehm mit den Amp zu hören.

    Also - es ist wichtig, wie das Verhältnis von K2, K, K4, K5... zueineander ist.

    Das ist durchaus bekannt und wurde nicht nur von dem Author der Abhandlung dokumentiert. Was ich immer wieder schade bei solchen Untersuchungen finde ist, dass sie sich irgendwie nicht durchsetzen. Das sieht man gerade an den Veröffentlichungen von Messungen wie bei stereophile.com, von denen ich sehr viel halte. Da wird selbst 20 Jahre nach Verfügbarkeit der Thesis immer noch klassisch gemessen. Das Ganze wie vorgeschlagen einzuordnen, habe ich bis jetzt nirgendwo gesehen...


    Damit es nicht zu sehr OFF TOPIC wird, das ist das Schöne an Röhrentechnik, man kann mit einer 300B unzählige Klangcharaktere erstellen, angefangen von den AÜ, über Wahl der Vorstufentopologie, bis hin zu Netzteil, Arbeitspunkt ( BIAS ), usw. Klirrverteilung, und vieles mehr.

  • Hallo zusammen,


    auch bei mir ist gestern ein Paket angekommen.

    Erste Ernüchterung beim Auspacken. Die eine Vorstufenröhre ist schief in den Sockel geklebt und bei der anderen war eine Flüssigkeit über den Verpackungskarton gelaufen und hat es bis zur Röhre geschafft, so das diese etwas trüb aussah. War aber mit Glasreiniger schnell wieder behoben.Eine Bedienungsanleitung ist nicht im Lieferumfang enthalten.

    Die Verarbeitung des Gehäuses ist mehr wie ordentlich ,wie schon mehrfach berichtet.Die Schrauben der Seitendeckel sitzen so fest ,das bei einigen mit einem kurzen Hammerschlag auf den Schraubendreher nachgeholfen werden musste.

    Nun zum erfreulichenTeil: Meine Monos laufen an meinen Boxen(Audio Note Clones) ohne hörbaren Brumm. Klanglich ist es bei mir ein Schritt nach vorn, was Auflösung und Stimmwiedergabe betrifft. Bass ist auch ausreichend vorhanden.

    Bin sehr zufrieden .Bin mal gespannt was mit den Platinen von Björn noch geht.

    Danke an Jo für den Tipp und an Björn für die Modifikation.


    Grüße Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von apwolff ()

  • Die eine Vorstufenröhre ist schief in den Sockel geklebt und bei der anderen war eine Flüssigkeit über den Verpackungskarton gelaufen und hat es bis zur Röhre geschafft,

    Danke für Deinen Bericht, Andreas!


    Krumme Röhren gibt es immer mal. Hatte ich auch schon öfter als ich früher kleinere Chargen regulär im Fachhandel kaufte. Der Verstärker ist aber so günstig, dass sogar noch etwas Kleingeld zm Kauf besonders schöner Röhren übrig sein sollte. :)


    Die Schrauben der Seitendeckel sitzen so fest ,das bei einigen mit einem kurzen Hammerschlag auf den Schraubendreher nachgeholfen werden musste.

    Autsch! Das ist kein altes Auto, wo man das so machen kann. ;)

    Exakt passende Schraubendreher richtig angesetzt tun es bestimmt auch. :)


    Klanglich ist es bei mir ein Schritt nach vorn, was Auflösung und Stimmwiedergabe betrifft. Bass ist auch ausreichend vorhanden.

    Bin sehr zufrieden .

    Das lese ich gern! Schöne Bestätigung!

    Wünsche Dir viel Spaß mit den Teilen...:thumbup:

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Zusammen,

    daß es auf die Klirrverteilung und deren Betrag ankommt. Also - es ist wichtig, wie das Verhältnis von K2, K, K4, K5... zueineander ist. Auch der absolute Betrag ist wichtig -

    ich bevorzuge eine schöne Treppe, von K2 langsam abfallend.


    Allerdings spielt der Klirrfaktor bei Vollaussteuerung bei mir eine geringe Rolle. Bei meiner Hörlaustärke brauche ich 50mW, bei lautem hören 200mW. Da muß es für mich gut klingen. Und wenn das dann bei Vollaussteurung ein Klirrgenerator sein sollte, egal. Ich sehe das dann sehr entspannt ;)


    Klirrarme Verstärker klingen für mich ehr wie eingeschlafene Füße ;)


    Viele Grüße

    Martin

  • Wobei noch unklar bleibt, ob die klirrarmen deshalb schlecht klingen, weil sie klirrarm sind, oder weil die Klirrarmut durch gewisse Maßnahmen erreicht wurde (die wiederum das Verhalten im Kleinstsignalbereich verschlechtern).


    M.W. hat Audio Note hierauf besonderes Augenmerk gelegt.

    Gruß Klaus

  • Allerdings spielt der Klirrfaktor bei Vollaussteuerung bei mir eine geringe Rolle. Bei meiner Hörlaustärke brauche ich 50mW, bei lautem hören 200mW. Da muß es für mich gut klingen. Und wenn das dann bei Vollaussteurung ein Klirrgenerator sein sollte, egal.

    Guter Punkt, Martin.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ich kann das nur bestätigen. Bei Lautsprechern von 95 dB Empfindlichkeit ist der Leistungsbedarf äußerst gering. In diesem Bereich sind Klirrwerte zu vernachlässigen.


    Gruß Wolfgang

    Schröder-Laufwerk u. -Arm, Referenz SQ 12"; DS Audio 003; BB-Phonokonverter für DS Audio, DIY E288CC Preamp; DIY SE RS1003, Feldspulen-Lautsprecher von Wolf van Langa Bass & MT & Satori HT

  • Bei meiner Hörlaustärke brauche ich 50mW, bei lautem hören 200mW.

    Ist bei mir genauso, also messe ich in desem Bereich die Klirrzusammensetzung/Klirrpegel. Bei dem China-Amp war für mich wichtig, über den gesamten Leistungsbereich ein gutes Klirrverhalten zu bekommen. Nicht Jeder hat Speaker mit 100dB/1W/1m Empfindlichkeit, wie ich.


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Ist bei mir genauso, also messe ich in desem Bereich die Klirrzusammensetzung/Klirrpegel.

    Moin Björn,

    das sieht bei Dir echt klasse aus!


    Könnte manchen Boutique-300B Amp in Verlegenheit bringen. :)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • So, mal den AÜ gemessen.

    ü @ 8 Ohm: 18,033 --> ~18

    ü @ 4 Ohm: 24,898 --> ~25

    Die primäre Induktivität beträgt 64,8 H, ergibt eine 3 dB Grenzfrequenz von ca. 7 Hz.

    Die Chinesen haben den Übertrager sehr gut für eine Röhrenlast von 2,5 kOhm ausgelegt.

    Gruß Reiner

  • Die Zahlenangaben 18 bzw. 25 bedeuten was genau?


    Gruß Klaus

    Das sind die Übersetzungsverhältnisse des Übertragers. Ein am 8 Ohm Ausgang des Übertragers angelegter Widerstand erscheint mit dem Faktor ü2 am Eingang des Übertragers und das sieht die Röhre dann als Last. Schließe ich also einen 8 Ohm LS am 8 Ohm Ausgang des Übertragers an, sieht die Röhre 8*18*18 Ohm = 2592 Ohm, schließe ich einen 8 Ohm LS am 4 Ohm Ausgang des Übertragers an, dann sieht die Röhre 8*25*25 = 5000 Ohm.

    Gruß Reiner

  • Hallo Klaus,


    auch wenn ich nicht Dago bin , die Zahlen geben das Übersetzungsverhältniss an. Daraus kannst Du dann grob auf die Primärlast schliessen :

    18*18*8 Ohm = 2592 Ohm oder eben 2,592 kOhm

    25*25*4 Ohm = 2500 Ohm oder eben 2,5 kOhm .


    gruss

    juergen

  • Ich habe mir ja auch ein Paar geschenkt.

    Leider brummen meine recht kräftig, werde mal das

    Spindel-Poti nachrüsten. Hoffentlich ist der Brumm

    dann erträglich.

    Ein großer Schwachpunkt sind die Fassungen, die

    300B Fassung ist nicht für Platine gedacht.

    Wenn die Kontakte eingelötet sind, gibt es keinen

    Spielraum mehr. Da bei mir auch die Position nicht richtig

    stimmt, lassen sich die 300B gar nicht vollständig stecken.

    Auch die 6SN7 macht Probleme.

    Die dünne und schlecht befestigte Platine ist das

    nächste Problem.

    Als Fazit kann ich jetzt schon sagen:

    Die Substanz ist gut und preiswert, die Ausführung

    ist wieder typisch "doukmal".

    "Großer Anlauf aber dann zu kurz gesprungen,

    und doch in den Bach gefallen"

    Schade auf der einen Seite,auf der anderen Seite

    für China-Hasser und Profis gut.


    Aber bitte nicht falsch verstehen, ich werde die Teile

    behalten und nach der Björn Modifikation neu aufbauen.


    Gruß

    heinrich

  • Hallo Reiner,


    tja, so sieht eine DHT nun einmal in der Regel bei nicht ausreichend gesiebter Versorgungsspannung und Einstreuungen vom Netztrafo in den Ausgangsübertrager aus.


    Viele Grüße

    Martin