Ist über SE Verstärker mit der Röhre 300B nicht schon alles gesagt? Eigentlich ja, aber...

  • bei einem Selbstbau geht es auch nicht ums Geld... es geht vielmehr darum etwas zu schaffen, dass nach den eigenen Vorstellungen dem Optimum entspricht.

    Wenn man hierfür Geld und viel wichtiger Zeit investiert, dann haben Übertrager aus China einfach keinen Platz.


    Meine 300B Monos lagen sicher bei 2k. Ich habe Übertrager und Anodendrosseln von Arkadi, Netztrafo und Drosseln von toroidy und das Gehäuse kommt von Cutworks nach Maß. Die Schaltung ist mit der c3m und nicht dieser Uchida Hype der sich gut verkauft.

    Ich werde sicher keinen anderen 300B mehr benötigen, soviel ist sicher...


    TBT und Welter haben letztes Jahr geschlossen. Was Reinhöfer macht weiß ich nicht.

    Noch gibt es gute Übertrager aus Deutschland... wer weiß wie lange

  • Hallo Uhle,

    Du hast 100% Recht, wenn man die technischen

    Fähigkeiten und Möglichkeiten hat, prima.

    Wenn man wie Du einfach nur einen perfekten

    Verstärker will, noch besser.

    Bei mir ist das Krankheits-Bild etwas anders, mir

    geht es mehr ums Bauen, weniger ums hören.

    Ist halt meine Suchtform.

    Wenn ich mir die Bilder anschaue gehe ich davon

    aus, 2K Euro reichen nicht. Die Röhren kommen

    ja auch noch dazu. Du gibst dich sicher nicht mit

    300B-98 zufrieden (sind aber nicht schlecht)

    Jeder geht seinen Weg ist auch gut so.

    Meiner ist das Bauen, wenn das eine Projekt fertig

    ist, kommt nach einiger Zeit der Wunsch nach was

    Neuem. Da wäre Deine Methode zu teuer.

    Obwohl ich fast 50 Jahre Erfahrung habe und auch

    einiges an Werkzeug besitze, das größte Problem

    ist immer das Gehäuse. Wenn man nicht gezwungen ist

    an den Wiederverkauf zu denken ist das kein Problem.

    Wenn die Sucht aber dazu zwingt auch die Hobby-Kasse

    mit Inhalt zu versehen, ist die Optik wichtig.

    Aber Du hast es leichter, es soll ja nur Dir gefallen !


    Mal eine Frage zur C3m, hast Du sie als Triode oder

    als Pentode beschaltet ?

    Ich hab auch mal eine aufwendige 300B mit C3m

    als Treiber gebaut, lief als Pentode mit fast 30mA

    klanglich sehr gut, aber alle C3m waren etwas

    mikrofonisch.

    Da ich aus der Weitverkehrs-Technik komme, ist

    mein Vorrat ausreichend.


    Gruß

    heinrich

  • Nochmal an Uhle,

    Hab mir Deine Bilder mal angesehen Hut ab,

    sehr gut umgesetzt.

    Ich sehe Du verwendest die gleiche Platine für

    die Strombegrenzung, wie ich.

    Hab letztens eine kleine Überraschung erlebt,

    bau eine Freilauf-Diode ein.

    Das Problem der C3m hast Du auch gelöst,

    sehr gut.

    Der Anblick ist fast wie in den Zeiten meines

    Berufslebens.

    Wirklich HERVORRAGEND !

  • Hallo Heinrich,


    durchaus schönes Gerät, auch vom Innenaufbau her. Natürlich nicht so eigenständig/individuell, wie die "Maschinenbauer-Konstruktion" von Christian/ Uhle.


    Mit der CV358 (entspr. ~EF37) immerhin einmal etwas anderes als die verbreitete 6SN7-Kaskade :)

    Da fällt mir übrigens ein, daß ich als Ersatz einmal die -> CV5080 bekommen habe, eigentlich eine Paralleltype der EF37 für HF; die funktionierte in derselben Schaltung sehr gut (und soweit erinnerlich auch erfreulich mikrofoniearm). Leider scheinen die Preise auch für diese weniger bekannten Alternativen merklich angezogen zu haben.


    Gruß Klaus

  • Hallo Heinrich,

    das mit den Herstellern ist etwas schwierig, kenne nur noch Arkadi, Rondo Müller und experience-electronics sowie Jan Wüsten.

    Weitere Hersteller sind mir leider nicht bekannt.


    Zur Schaltung:

    Die C3m läuft als Pentode bei 15mA Anodenstrom, ohne Kathodenkondensator und mit STR150 stabilisiert. Wenn man die Röhren nicht schält, gibts da keine Probleme.


    Die Strombegrenzer-Platine ist mit einer 24V Zener am Relais versehen. Wo soll da noch eine Freilauf-Diode rein ?

  • Hallo Uhle,

    Sind das neuere Platinen, bei meinen

    sind keine Z-Dioden vorgesehen

    oder war das ein Fertigteil ?

    Bei mir ist der 220 Ohm Widerstand

    durchgebrannt durch Überspannung

    nicht durch Überlastung

    Gruß

    heinrich

  • Interessante Umsetzung einer 300B Schaltung

    Moin Heinrich,


    bei aller Liebe - komplizierter geht es wohl nicht. So eine Umsetzug ist nichts anderes als "mit Kanonen auf Spatzen geschossen"... :wacko:

    Darf ich mal fragen, wer dafür verantwortlich ist? :D


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Interessante Umsetzung einer 300B Schaltung

    monachino


    Endlich mal eine Schaltung der "Neuen Schule" und nicht diese langweiligen, stets gleichen Schaltungskonzepte, wie man sie zuhauf zu sehen bekommt.


    Interessant die verzögerte Zuschaltung der 300B Heizung; noch interessanter aber die Regelung des Anodenstroms der 300B: stabiler Arbeitspunkt bei stabilisierter negativer Betriebsspannung und nicht stabilisierter Anodenspannung - muß man sich merken.

    Weitere Punkte:

    * stabilisierte Betriebsspannungen der Vorstufen

    * Cathode Feedback, Gegenkopplung über den Ausgangstrafo, ähnlich McIntosh !

    * sehr wirksames Ripple Filter mit gleichzeitig optimierter Verlustleistung des source follower


    Insgesamt eine sehr gelungenes Design. Das waren mit ziemlicher Sicherheit junge dynamische Entwickler, die endlich neue Sichtweisen umgesetzt haben. Gratulation.



    Toni

  • Optokoppler in einer 300b-Schaltung finde ich schon etwas gewöhnungsbedürftig. :wacko:

    Unabhängig vom klanglichen Ergebnis wäre das nicht meins, da fehlt mir einfach

    das was den Reiz einer solchen Kette ausmacht.

    Ein Akkord reicht aus. Zwei Akkorde sind schon Grenzwertig.

    Bei drei Akkorden bist du im Bereich des Jazz.


    Lou Reed


  • Optokoppler in einer 300b-Schaltung finde ich schon etwas gewöhnungsbedürftig. :wacko:

    Unabhängig vom klanglichen Ergebnis wäre das nicht meins, da fehlt mir einfach

    das was den Reiz einer solchen Kette ausmacht.

    Schau mal genau hin, das NF Signal läuft nicht über die Opto Koppler.


    Toni

  • Moin Moin,


    ich verstehe, was dich so positiv einnimmt, Toni.

    Die Zigste Umsetzung der gängigen Schaltungen mit den immer gleichen Röhrentypen ist auch langweilig.


    Man kann es andererseits auch übertreiben und (bildlich gesprochen) einer Dampflok jede Menge mikroprozessorgesteuerter Regelungen und Aggregate verpassen :/

    Der eigentlich Charme der alten/antiken Technik geht nur etwas verloren - und nach Murphy bleibt der Zug dann mitten auf der Strecke liegen, weil irgendeiner dieser Chips sein verborgenes Dasein ausgehaucht hat.

    ( Hatte erst gestern ein Gespräch in unserer Werkstatt, dort ist man z.B. von den Reifendruck-Kontrollsystemen “sehr angetan“ ).


    Es gab/gibt noch andere aufwendigere 300B-Geräte, z.B.

    - der “unnecessarily complex 300B amplifier“ (Loesch?)**

    - ein kommerzielles Gerät, dessen Hersteller mir gerade nicht präsent ist


    Auf jeden Fall interessant, deren Besonderheiten hier einmal zu betrachten.


    Gruß Klaus


    ** die Netzsuche förderte einen Artikel von P. Millett zutage, da hatte ich Th. Loesch wohl falsch in Erinnerung.

  • Eine ECC82 als Treiber

    Wer drei Systeme braucht um eine 300B anzusteuern, hat es nicht verstanden. Hinzu kommt die "über alles Gegenkopplung" mit einer resultierenden Ausgangsleistung von 9,2W bei 10% Gesamtklirr (Datenblatt des Amps) - wirklich nichts verstanden... ^^


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Hallo Björn,


    Ja, man könnte auch sagen wie es so schön auf englisch heißt "Less is more" und im Umkehrschluss dann "More is less" oder ein anderer englischer Ausspruch der mir dazu einfällt wäre KISS den der Entwickler meiner Röhrenvorstufe nämlich Allen Wright oftmals benutzte was soviel bedeutet wie keep it simple, stupid. :)


    Gruß,Günter

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