Beratung für erstes MC erbeten

  • Moin, Moin,


    da ich gerade im Dänemarkurlaub weile, habe ich viel Zeit für Gedankenspiele. Ich bitte um eine Beratung und Empfehlungen zu folgendem Thema:

    Bislang habe ich immer mit MMs gehört. Mittlerweile mit einem Linn Adikt. Ich bin auch sehr zufrieden. Da ich mir nun kürzlich eine neue Phono, die Sonneteer Sedley, gekauft habe, die vielfältige Anpassungsmöglichkeiten auch für MCs bietet, bin ich ins Grübeln gekommen. Gerne würde ich mal ein MC ausprobieren, um festzustellen, ob das klangmäßig etwas für mich ist. Sozusagen ein MC für Einsteiger.

    Tonarm ist ein Linn Akito auf einem Axis. Ich höre viel Jazz, gerne Stimmen und auch Rock, keine Klassik.

    Ich bin gespannt auf eure Vorschläge. Wenn ihr der Meinung seid, ich sollte bei MM bleiben, höre ich mir auch das an.


    Liebe Grüße


    Michael

  • Hallo Michael,


    womit hörst Du jetzt, mit welchem System?

    Was darf das neue System kosten?

    Im Biete Bereich findest Du momentan einige Systeme, wenn es was gebrauchtes sein darf.

    Mir persönlich sagen die größeren Systeme von AT, Hana und Sumiko zu.

    Kleiner Tipp: Nimm kein System mit Elipse, da verschenkt man ganz am Anfang schon ganz viel.


    VG

    Dieter

  • Tja, was den Preis angeht, schwierig. Ich weiß zu wenig darüber. Ab wann macht es denn Spaß? Mein Adikt kostet neu gut 500 Euro. Das war eigentlich bislang so meine Schmerzgrenze, was TAs angeht.

    Keine Ahnung was sich verändern soll. Das will ich ja gerade erfahren.


    Gruß Michael

  • Guter Einstieg wäre imho bei deinem Preisrahmen die AT-OC9 Serie.

    Wenn etwas mehr untenrum gewünscht wird wären Benz ACE und Dynavector DV20X2L alternativen.


    Ich würde versuchen noch ein OC9/III zu bekommen (Auslaufmodell!) das hat ein super P/L Verhältnis.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • MM Systeme sind in der Preisklasse bis ca 500,- dominierend,
    ab ca 500,- eur fängt der Bereich der MC Systeme an.


    Wenn Du bei Deinem Budget bleiben magst, erkenne ich keinen prinzipiellen Vorteil eines MC Systems.


    Wenn Du zB in den 750 bis 1500,- eur Bereich vordringen magst, wird die Auswahl an MM Systemen sehr klein und entsprechend die Auswahl an MC Systemen sehr gross.

    Entsprechend würde ich die Entscheidung einfach vom Budget Abhängig machen.

    Bitte bedenke, dass ein MC System deutlich höhere Kosten über die Lebenszeit erzeugt. Bei einem MM System kann man mal eben die Nadel wechseln, dies geht beim MC System nicht mehr.


    Dein Phono Pre bietet 4 Einstellmöglichkeiten für MC Systeme:


    1. 220Ω
    2. 100Ω
    3. 47Ω
    4. 1kΩ

    Bei der Wahl eines MC Systems solltest Du darauf achten, dass die Werte zusammen passen. Ich verkaufe zB gerne die Kiseki MC Systeme, diese spielen gerne bei 400 bis 500 ohm Impedanz, wären also bei Deinem PhonoPre gar nicht optimal nutzbar.

    Die bereits angesprochenen Audio Technica Systeme spielen zwischen 100 und 250 ohm prima, würden also zB passen.


    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Moin Michael,

    in dem Preisbereich empfinde ich die 33er von Audio-Technica als gelungen. Das PTG etwas feiner mit präziserer Detailwiedergabe, das EV klingt für mich etwas runder oder wärmer. Beide sind prima.

    Alex

    technology won't save us

  • Hallo Kollegen,


    wie Michael stehe ich am gleichen Punkt und deshalb möchte ich mich gerne in das Thema hier einklinken. Weil (ihr kennt das doch) nach einer gewissen Zeit der Zufriedenheit kommt die Frage: und was kommt jetzt? Was klingt denn noch besser?


    Kurzer Abriss zu meinem Set Up: diverse Plattenspieler, aber Haupt-Dreher ist ein sehr umfassend modifizierter Lenco L 78 mit Ortofon-Arm AS 212, 3 Phono-Vorverstärker: 1x Phono-Moped und 1x Phonostufe aus einem Harman Kardon-Receiver (PM 645), die nutze ich am häufigsten und 1x das Forums-Projekt LITe (nutze ich aber kaum).


    Das zur Zeit häufigst genutzte System ist von A&R, das P77 mit Jico SAS-Nadel Stylus 1. Durchzeichnung, Bühnenbreite ist gut, in der Auflösung etwas verwaschen, aber da kommt soo viel Musik raus, die sich so richtig im Raum ausbreitet, dich als Zuhörer regelrecht umschließt, das ist schon klasse, aaaber....


    Was ich schon sagte, die Auflösung ist etwas verwaschen. Und, wo ich schon weiter bin als Michael, ich habe bereits ein MC. Ein Denon DL 160. Im Vergleich zu dem P77 klingt das Denon richtig dünn, blutarm, langweilig, aaaber....


    An dem Denon gefällt mir außerordentlich gut die Punkt-genaue Auflösung des Klangbildes. Das ist so präzise, das ist genau diese Präzision in der Auflösung, die mir bei dem P77 fehlt.


    So, und jetzt könnt ihr schon ahnen, wo meine Suche hingeht: ein System, das die Positiv-Aspekte vom P77 hat/kann/bietet aber gepaart mit der präzisen Auflösung des DL 160.


    Wobei ich nicht festgelegt bin auf MC oder MM (oder MI oder High Output oder Low Output), gerne ein gutes Gebrauchtes. MM-Systeme habe ich recht viele, wobei ich auch ganz gerne die großen Philipse GP 412 und GP 422 mit Originalnadeln mag, das Pickering XV15/625E oder die großen Stantons. Und zu den ATs habe ich in den letzten 20 Jahren keinen Zugang gefunden.


    Und jetzt würde ich mich freuen über ein paar entsprechende Anregungen aus eurer direkten Erfahrung.


    Danke und Gruß, Uli

  • Vielleicht mal beim "Dealer umme Ecke" fragen, ob man sich was zum Probehören ausleihen kann, um in Ruhe zu Hause zu testen??


    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • Hallo Michael,


    in der Mint 02.2019 wurden die fünf neuen MC-Modelle der OC9X-Serie von Audio Technica ganz nett vorgestellt. Der Bericht ist z.B. bei hifisound.de abrufbar, wenn Du bei dem Händler nach den Tonabnehmern der OC9X-Serie suchst. Hier im Forum hat Shakti diese TAs auch gut miteinander vergleichen. Ich selbst habe zwei davon zu Hause (OC9X EN und OC9X SL - Danke, Jürgen!) und die Unterschiede zwischen der elliptischen Nadel des EN und der "special line contact" Nadel sind deutlich erkennbar. Für grobe Musik wie Rock & Pop macht die EN mehr Druck und Spaß, für feine Musik wie Klassik oder Jazz holt die SL-Nadel mehr Informationen aus der Rille und präsentiert ein breiteres Bild.

    Als sehr guten Allrounder unter den bezahlbaren MC-Systemen kann ich Dir das Excalibur Black empfehlen. Wenn das mit deinem Tonarm harmoniert ist es für jede Musikrichtung brauchbar und macht richtig Spaß.


    Viel Erfolg bei der Suche!


    Gruß, Peter

  • Im Vergleich zu dem P77 klingt das Denon richtig dünn, blutarm, langweilig, aaaber....

    Das DL-160 ist aber nun gerade kein Flitze-MC, sondern schon recht füllig. Im Akito würde ich so ein Ortofon nehmen. Mehr Substanz und Druck als das AT, noch den alten Metallgehäusesound der inzwischen doch etwas weichgespülten Ortofon. Als quasi Standardempfehlung weil wirklich gut das DV20. Das System läuft in fast jedem Arm gut.

    Beide Systeme kann man am Sedley ganz problemlos an 100 Ohm betreiben.

    Die angesprochenen Hana sind an sich auch ganz alte Vertreter, die von Excel seit inzwischen fast 40 Jahren unter verschiedenen Namen am Markt sind - trifft aber auf die meisten Konstruktionen im Tonabnehmerbau zu. Mir haben die Excel und Derivate zu wenig Druck und Bass und kosten inzwischen ein Schweinegeld.

    Einmal editiert, zuletzt von Bonzo ()

  • An einem Akito?

    Uli schrieb:

    "aber Haupt-Dreher ist ein sehr umfassend modifizierter Lenco L 78 mit Ortofon-Arm AS 212,"

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Hallo Uli,

    wie ich lese hast Du einige MM TA´s die ich selbst auch besitze. Gerade der A&R P77 mit SAS 1 kenne ich sehr gut ist mein permanent MM. An meinem Telefunken S600 mit dem Ortofon AS212 Arm fahre ich auch noch ein Shure V15 III mit mit der HE Nadel. Das Pickering steht auch zu Verfügung. Wenn Dich der "Sound" so für Dich und Deinem Empfinden richtig ist, so kann ich Dir erstmal von Ortofon abraten. Wenn es um MC in der Liga um 1000 Euro geht und es Dir um mehr Information, mehr Durchzeichnung und mit gefühlten ehrlichen Klangbild geht, so kann ich Dir das ART 9 empfehlen welches bei mir läuft.

    Wenn Dich die Audio Technica interessieren ich kann Dir nur empfehlen den Tread von Shakti Jürgen zu lesen.

    Gruss Jens

    Ich bin leider nicht intellektuell genug, um BBC Monitore mein eigen zu nennen……:sorry:

  • "aber Haupt-Dreher ist ein sehr umfassend modifizierter Lenco L 78 mit Ortofon-Arm AS 212,"

    Ok, zwei Anfragen mit dem gleichen Thema, ich habe jatzt an Michael gedacht. Dem Ortofon AS 212 würde ich gar kein MC zumuten wollen. Ein robuster einfacher Arm. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

  • Tja, was den Preis angeht, schwierig. Ich weiß zu wenig darüber. Ab wann macht es denn Spaß? Mein Adikt kostet neu gut 500 Euro. Das war eigentlich bislang so meine Schmerzgrenze, was TAs angeht.

    Keine Ahnung was sich verändern soll. Das will ich ja gerade erfahren.

    Vorsicht, beim Adikt ist der Ersatz des Nadeleinschubs möglich. Dieser kostet einiges weniger als das komplett- Adikt. Somit ist der „Betrieb“ günstiger.

    Beim MC gibts evtl ein „Trade-In“, wo ein (meist eher symbolischer) Beitrag gutgeschrieben wird, um den Ersatz durch Betrieb/Abnutzung günstiger zu gestalten (und wohl auch die Hemmschwelle zum Einstieg). Somit hat man da alle paar Jahre nahezu den vollen Neupreis zum Ersatz der Abnutzung.

    Steve Albini: "I don't use computers to make records. I use tape machines, like nature intended. I use computers for correspondence, arguments, poker and porn."

    2 Mal editiert, zuletzt von Brunolp12 ()