Ein Thorens TD 160 MkII in Ostfriesland braucht Hilfe

  • Moin,


    ich bin Micha aus Norden in Ostfriesland und bin neu hier im Forum.


    Ich habe einen Thorens TD MkII mit SME 3009 II Tonarm und Ortofon 2M black. Der Thorens wurde vor ca. 5-10 Jahren in seinen jetzigen Zustand umgebaut, mit neuer Steinzarge, Verkabelung, Bodenplatte und wahrscheinlich auch neuen Federn. Soweit ich weiß, hat das jemand privat gemacht. Seit dem Umbau ist er nicht wirklich viel gelaufen aber dafür nach diversen Umzügen und mehr oder minder vorsichtigen Bedienern durch viele Hände gewandert.


    Mein Problem dabei ist, dass ich keine Ahnung habe, ob die ganzen Einstellungen noch so sind, wie sie sein sollten/müssten. Der Spieler sieht gut aus und es kommt auch Musik raus, aber ob jetzt das Subchassis richtig eingestellt ist oder das Antiskating oder das System richtig eingebaut ist... da hab ich null Plan.


    Daher meine Frage: gibt es in Ostfriesland vielleicht jemanden, der sich mit sowas auskennt und Zeit und Lust hat, bei ner Tasse Bier oder Limo mal einen Blick auf meinen Thorens zu werfen?

    Würde mich freuen, wenn ich mich da mal mit jemandem austauschen könnte.

  • Danke für den Tipp, aber ich wohne am A. der Welt, da wohnt niemand aus der Liste auch nur ansatzweise in der Nähe. :) So schön es ist, hier zu wohnen, so schwierig ist es auch, wenn man mal etwas oder jemanden braucht.


    Aber vielleicht findet sich ja noch ein (Wahl-) Ostfriese oder auch ein Urlauber mit Langeweile ;)

  • Moin Micha,


    falls sich niemand findet, dann hilft hier auch verlässlich die Schwarmintelligenz der Mitglieder.

    Der Thorens ist im Prinzip relativ simpel aufgebaut. Anfangs hat man sicher Respekt, aber hier gibt's keine komplizierten Dinge zu erledigen.

    Mit etwas Lernbereitschaft und unseren Ratschlägen schaffen wir das auch so. :)


    Im wesentlichen solltest du die Drehzahl überprüfen. Das geht oldschool mittels Stroboskop oder auf moderne Art und Weise mittels Smartphone (Gyroskop).


    Dann sollte das Subchassis möglichst kolbenförming schwingen, ohne zur Seite zu taumeln. Such das auf YouTube, Videos sagen mehr als tausend Worte.


    Und du benötigst eine Waage, um die Auflagekraft zu bestimmen.


    Die Lager des Tonarms überprüfst du, indem du Antiskating komplett deaktivierst, bestenfalls einen Nadelschutz auf das System steckst und dann das Gegengewicht so einstellst, dass der Tonarm in der Waagerechten "schwebt" (Auflagekraft = 0).

    Dann pustest du aus etwa 50 cm Entfernung seitlich auf den Arm. Nun sollte er frei und ohne erkennbaren Widerstand sanft Richtung Mitte des Plattenteller schwingen.


    Antiskating kommt dann zum Schluss, allerdings ist das vorerst nicht so wichtig.

  • Vielen Dank für die Tipps, das hat mir auf jeden Fall schonmal weitergeholfen.

    Ich habe mittels Handy und der App Physics Toolbox die Drehzahl gemessen und die ist in Ordnung. Das Subchassis scheint auch ganz ok zu sein. Zumindest schwingt es so ähnlich, wie ich das auf Youtube gesehen habe.

    Den Tonarm hab ich eingestellt und mittels Tonarmwaage die richtige Auflagekraft eigestellt.


    Jetzt fallen mir noch 2 Sachen auf:

    1. Wenn ich das Headshell einsetze und versuche festzuschrauben, gibt es keine feste Endeinstellung, sondern das Headshell dreht sich irgendwann einfach mit und steht dann natürlich schief. Ist das so normal? Kann/soll ich dann das Headshell wieder zurückdrehen, bis es (zumindest nach meinem Augenmaß) gerade ist?

    2. Der Tonarm scheint statt in die Mitte eher nach rechts zu ziehen. Als ich den Test mit dem Subchassis gemacht habe, ist der Tonarm irgendwann aus der Halterung gerutscht und ganz nach rechts gewandert und da auch geblieben. Auch hier die Frage: muss das so? Oder hängt das mit dem Antiskating zusammen?

  • 1. Das sollte definitiv nicht so sein.

    Der Tonabnehmer sollte möglichst exakt gerade stehen, da ansonsten die Wiedergabequalität extrem leidet und es obendrein zu unterschiedlichen Abnutzungsgraden der LP Kanäle und des Diamanten führen kann.


    2. Wenn das ganze bei aktiviertem Antiskating geschehen ist, dann ist es wohl der Grund.

    Als Gegentest deaktiviere es komplett und teste nochmals.


    Als weitere Ursache kann auch ein leicht schiefstehender Plattenspieler bzw. auch "nur" ein schiefes Subchassis in Frage kommen.

  • Zu 1. Muss ich dann davon ausgehen, dass der Tonarm, bzw. der Headshell-Anschluss nicht (mehr) in Ordnung ist?


    Zu 2. Na klar, da war ich mal wieder dämlich. Ich hab den Subchassis-Test zuerst gemacht und da waren noch alle Gewichte dran . Gibt es denn zu dem Tonarm irgendeine Anleitung, wie man das Antiskating einstellt? Oder sollte ich (wegen 1.) den Tonarm erstmal überprüfen/reparieren lassen?

  • Was für eine Mechanik ist denn das "Antiskating?"

    Im Normalfall (Näherungsformel) ist der Wert gleich dem Auflagegewicht einzustellen.

    Bei Faden auf Rasterstange fang einfach mal beim dritten vom Lager an....


    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)