Teil 1
Bevor ich zu den Anfängen meines Lieblingsmusikers (seit 1989 entdeckt) komme, dachte ich mir ich starte mit ein paar Kooperationen, die Howe Gelb’s besondere Leidenschaft als Musiker unterstreicht: die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern.
Sein offenes Wesen erlaubte ihm, sich mit Musikern und überraschenden Stilrichtungen zu verbünden, sowohl im Studio als auch auf der Bühne.
Richtig los gingen die untypische Kolaborationen außerhalb der Countryrock–Americana-Szene ab 2006:
Live und Studio: Howe Gelb und der kanadische Gospelchor Voices Of Praise, welcher in den Alben “'Sno Angel Like You / 'Sno Angel Winging It (Live)” resultierte. Zwei Touren, einmal mit einem 9köpfigen, dann mit einem 6köpfigen Gospelchor. Einmal gesehen, nie wieder vergessen. Bluesrock im Gospelkleid hab ich vorher so auch noch nie gehört. Besonders toll war das Cover von Led Zeppelin’s “Immigrant Song”.
2009
Howe Gelb & A Band of Gypsies, mit 3 Flamencogitarristen (Reimundo Amador!), sowohl live als auch im Studio, das zu dem Album “Alegrias” führte.
2012
Als “Giant Giant Sand” mit den mexikanisch stämmigen Mitmusikern, die aber in den USA (AZ) leben und den Sound des etwas an Calexico erinnernden “Tucson – A Country Rock Opera” bestimmen. Brian Lopez, Gabriel Sullivan und John Villa haben hier ihre Duftmarke gesetzt.
Das Livekonzert in München gilt unter den Fans, als eines der besten von Howe & Co. überhaupt, der Höhepunkt war das Cover von Jeanette’s “Porque Te Vas”
Als Produzent hat er Robert Plant/Jimmy Page (Rainer Ptacek Tribute Album) und K.T.Tunstall (Invisible Empire / Crescent Moon) unterstützt.
Auf der Bühne stand er u.A. mit John Paul Jones, Grant Lee Philips, Steve Shelley, Lonna Kelly, Lisa Germano (spielte bei John C. Mellenkamp Geige), Rainer Ptacek, Winston Watson, Vic Chesnut (RIP), M. Ward und vielen mehr.
Aufgenommen hat er mit John Parish, P.J. Harvey, James Dickinson, Kevin Salem, Niko Case, Juliana Hatfiel, Vicki Peterson, Steve Wynn, Victoria Williams, Chris Cacavas, Tom Larkins u.s.w…
Aufgetreten ist Howe Gelb auch in einer holländischen Fernsehshow von Carice van Houten (Melisandre aus Game of Thrones), die selbst auf ihrem Album “See you on the ice” 2 Stücke von Gelb gecovert hat.
Inzwischen kann Howe stolz sein mit solch nahmhaften Drummern wie John Convertino, Tommy Larkins, Winston Watson und Pete Shelley aufgetreten zu sein.
Dieser Hintergrund ist wichtig zu verstehen, weil es auch erklärt, warum die Musik von Giant Sand & Co. manchmal etwas erratisch daherkommt. Das liegt nicht an den Mitmusikern, sondern an Howe Gelb’s Einstellung, dass man seine eigenen Songs durchaus auseinandernehmen und wieder neu zusammenfügen kann. Und am liebsten tut er das mit anderen Musikern.
Ende
Teil 1