Diskussion Ringkerntrafos für Single-Ended Röhrenverstärker

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    man könnte laborwerte erfassen und erläutern. Das setzte aber technisches Verständnis und die Mittel voraus. Zumindest dieser Teil wäre dann objektiv.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

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    man könnte laborwerte erfassen und erläutern. Das setzte aber technisches Verständnis und die Mittel voraus. Zumindest dieser Teil wäre dann objektiv.

    Deswegen lese ich gerne John Atkinsons Reviews / Messungen bei Stereophile :) .


    https://www.stereophile.com/co…ieves-measurements-matter


    MfG , A .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • man könnte laborwerte erfassen und erläutern. Das setzte aber technisches Verständnis und die Mittel voraus.

    Als Einführung könnte das "Audio Measurement Handbook" von Bob Metzler dienen. Ist zwar schon fast 30 Jahre alt, beschreibt aber auch Messungen wie z.B. "Wow and Flutter", die heute fast schon unbekannt sind.


    Gruß

    Reiner

  • Zu den Messungen: Diese sollten bei der angegebenen Nennleistung erfolgen. Dabei sollte der Klirr kontrolliert werden. Also wenn z.B. 8Weff (ich gehe mal von der effektiven Leistung aus) bei einer 300B angegeben sind, sollte die erreichbare Ausgangsleistung bei 20Hz, 30Hz, 50Hz, 100Hz, 1kHz, 5kHz, 10kHz, 15kH und 20kHz getestet werden. Diese 8W mit z.B. 10% Klirr sind natürlich inakzeptabel, deshalb sollte bei einer klassisch aufgebauten Endstufe nicht mehr als 3% Klirr toleriert werden (was in meinen Ohren schon viel zu viel ist). 8Weff an 8 Ohm entsprechen dabei Sqrt(8x8) = 8Veff bzw. 11,31Vp oder 22,62Vpp.

    Wenn z.B. bei 20Hz die angegebene Nennleistung bei einem Klirr von 3% nicht erreicht wird, muss die Ausgangsleistung soweit reduziert werden, bis der Klirr die vorgegebenen 3% nicht überschreitet. Meistens wird die Ausgangsspannung gemessen. Wer nur einen Oszi hat, ermittelt die Spitze-Spitze-Spannung Upp. Die erreichte Ausgangsleistung ist dann

    Peff = ((Upp/(2,828)) x (Upp/(2,828))) / Rlast

    Diese gemessene Leistung wird dann für die oben angebenenen Frequenzen ermittelt (reicht als Stützstellen aus).

    Dann kann man das nochmal für z.B. 1% Klirr wiederholen.

    Damit hat man dann den Leistungsfrequenzgang ermittelt, der einem einen guten Anhaltspunkt für die Güte des Übertragers und des Verstärkers liefert. Ich messe den Leistungsfrequenzgang meiner Verstärker übrigens bei höchstens 0,1% Klirr, meistens sogar bei <0,05%. Die Verteilung der Klirrharmonischen ist natürlich auch noch ein Thema...

  • Zu Messungen:

    Messungen mit einem einzelnen Sinussignal können zu einer guten Übersicht der Qualität eines Übertragers beitragen; es zeigt sich damit schnell, ob Kerngröße, Induktivitäten und Kapazitäten in vernünftigen Rahmen liegen. Aber: Solche Messungen zeigen nur bedingt das Verhalten eines Übertragers in einem realen Verstärker; schließlich besteht Musik aus einer Vielzahl von Signalen und die Summe der Leistungen aller einzelnen Signale ist das, was der Verstärker zu jedem Zeitpunkt liefern muss.

    Wesentlich interessanter ist daher das Verhalten eines Verstärkers, wenn dieser mit einem Multisinus-Signal beaufschlagt wird. Wenn bis zu 32 Sinus-Signale, die einzeln in Pegel, Frequenz und Phase z.B. entsprechend einem bassbetonten Musiksignal eingestellt sind, gleichzeitig auf einen Verstärker gegeben werden, dann erhält man mit einer FFT bei maximaler effektiver Summenleistung ein wesentlich besseres Bild über das, was der Verstärker leisten kann.

    Gruß

    Reiner