Stabi S/Stogi S Membran-Flattern

  • Hallo zusammen


    Kürzlich habe ich meinen Stabi S/Stogi S mit dem Auto zum Händler transportiert, um einen Pin mit Wackel-Kontakt neu anlöten zu lassen. Dummerweise habe ich weder Plattenteller noch Tonarm dabei abmontiert. Seither stelle ich fest, dass bei hoher Lautstärke-Stellung die Lautsprecher-Membranen massiv mit einer sehr tiefen unhörbaren Frequenz flattern. Dies ist bei jeder Platte bereits in der Einlaufrille zu beobachten, wo noch gar keine Musik spielt.


    Kuzma selber meint, dass dies eine Abnehmer/Tonarm-Resonanz ist, was ich jedoch relativ klar ausschliessen kann. Ich habe zwei verschiedenen Tonabnehmer montiert, einen Tonabnehmer sogar um 2g und 4g beschwert (VTF natürlich entsprechend angepasst), immer wieder dieselben Ausschläge/Flattern. Ebenfalls ausschliessen konnte ich die Phono-Stufe (2 verschieden ausprobiert) und den Riemen/Motor. Sogar bei abgenommenem Riemen und Drehen des Tellers per Hand sind stets dieselben Membran-Auslenkungen zu beobachten. Dabei habe ich festgestellt, dass die Auslenkungen direkt mit der Plattenteller-Umdrehung zusammenhängen. Ich verdächtige somit das Plattentellerlager/Subteller/Spindel oder den Tonarm/Tonarmlager selber. Mit blossem Auge stelle ich überhaupt keine Unwucht oder ähnliches Fest. Die Auslenkung der Membranen ist bei hoher (nicht ohrenbetäubender) Lautstärke derart massiv, dass das auf Dauer bestimmt weder für Verstärker noch für Lautsprecher gut sein kann. Wie gesagt, unhörbar und den Klang kaum beeinflussend, das ganze sieht aber sehr ungesund aus. Kann es sein, dass das Plattentellerlager oder Tonarm beim Transport beschädigt worden sind?


    Ich hänge sehr an dem Setup, da es bis anhin bereits über ein Jahrzehnt einwandfrei funktioniert hat - ohne dieses Flattern/Auslenken - und ich mit dem Klang sehr zufrieden bin. Spielt seit ein paar Jahren an einem Croft Phono Integrated und Tannoy System 6. Bin um jeden Rat dankbar, ob und wie man das rausbekommt oder reparieren kann.


    Beste Grüsse

    Dimitrios

  • Moin,


    Vielleicht ist zu wenig Dämpfungsöl in der Wanne des Tonarms, weil etwas beim Transport verloren gegangen ist? Oder das Öl müsste nach so langer Zeit mal gewechselt werden? Ansonsten könnte man mal einen Pre mit Subsonicfilter zur Eingrenzung des Problems probieren. Alternativ den Spieler anders aufstellen, obwohl der eigentlich nicht sonderlich aufstellungskritisch ist... aber versuch macht kluch.


    Gruß Dirk

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Hallo Dirk


    Danke für den Hinweis mit dem Dämpfungsöl. Habe damit bereits auch rumgespielt, resp. frisches Öl aufgefüllt, ohne Besserungs-Erfolg. Anderswo aufstellen habe ich nicht ausprobiert, aber ich denke, das wird nichts bringen. Der Spieler steht bereits auf einem stabilen nivellierten Untergrund. Die Membran-Auslenkungen werden nicht von Vibrationen oder Schall-Feedback erzeugt, da sie ja bereits bei der Einlaufrille oder zwischen den Musikstücken in absoluter Stille zu beobachten sind...


    Gruss

    Dimitrios

  • Moin,


    was für ein System spielt denn, mit welcher Nadelnachgiebigkeit? Dass Auslenkungen, wenn sie da sind, in der Einlaufrille besonders stark sind, kenne ich auch. Daher mein Tipp mit dem Subsonicfilter. Vielleicht ist ja das System die Ursache nicht der Plattenspieler.


    Gruß


    Dirk

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Hallo Dimitrios,


    so wie Du es im Detail beschrieben hast ist wohl das Tellerlager defekt.

    Wäre dann ein typischer Transportschaden weil der Teller nicht entfernt wurde.

    Mit einem Stetoskop sollte man das auch direkt hören können.


    VG

    Dieter

  • Das klingt auch für mich plausibel.

  • Hallo zusammen


    Vielen Dank für die Rückmeldungen.


    Ich habe ein Grado Ref Platinum MI und ein Nagaoka MP-110 MM am Arm, beide eher auf der leichten Seite und mit einer Compliance von ca 20. Sollten mit dem Stogi S problemlos laufen. Am Nagaoka hatte ich zusätzliches Gewicht drangehängt, Gegengewichte anders positioniert, Tonarmbasis-Schwerpunkt verstellt, und, und, und. Ohne Erfolg, das Flattern wegzubringen. Ich will es ja nicht hinaufbeschwören, aber ich tippe auch auf das Tellerlager.


    Ich nehme an, so etwas kann man wohl kaum selber reparieren? Original-Lager bei Kuzma reinmachen lassen, oder gibt es da andere allenfalls bessere Optionen?


    Beste Grüsse

    Dimitrios



  • Nach erfolglosen Checks mit weiteren Phono-Stufen und Verstärker habe ich beschlossen, Lager und Subteller austauschen zu lassen. Das geniale dabei: dachte, dass das Lager eingepresst ist und ich den Spieler zu Kuzma senden müsste, dabei ist es mit einer Madenschraube in der Bohrung des massiven Messing-Auslegers eingespannt. Kann man mit der ebenfalls genialen Anleitung des Cheffe himself selber austauschen! Habe die Teile nun bei Kuzma bestellt. Bin gespannt, ob ich das Problem somit lösen kann, lasse es euch wissen...


    Grüsse, Dimitrios

  • Neues Lager und Subteller bekommen und eingebaut. Keine Veränderung, immer noch dieses massive Membranflattern! Ich bin nun ratlos und zutiefst frustriert. Das kann einfach nicht sein, dass das normal ist, irgendwas ist faul. Ich hab aktuell keinen Bock mehr, dem auf den Grund zu gehen...

  • Ich kann deinen Frust nachvollziehen.

    Du bist ja auch systematisch vorgegangen, um den mutmaßlichen Übeltäter ausfindig zu machen.


    Was mir noch in den Sinn käme:

    Anderer Plattenspieler mit deinen (beiden) Tonabnehmern testen.


    Lautsprecher testweise tauschen.


    Ich so etwas einmal ganz kurz, als ich die Widerstände meines PrePre anpassen wollte. Das geschah im laufenden Betrieb. Plötzlich flatterten die Bassmembrane beängstigend. Dieser Effekt trat allerdings nur ganz kurz ein. Nach erneutem schalten war es wieder gut.

    Einmal editiert, zuletzt von honsl ()

  • Wie ist es denn um die Aufstellsituation des Spielers bestellt?


    Ich neige fast dazu anzunehmen, dass das Flattern schon immer da war, nur nicht bemerkt wurde...


    Und nach wie vor würde ich mal einen Pre mit Subsonicfilter probieren...

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Hallo,

    Kann es die Einstellung des Verstärkers bzgl. Der Gegenkopplung sein?

    Ich habe gerade das gleiche Problem mit meiner SE-Endstufe.

    Bisher Lowther, jetzt Tannoys mit nur 91 dB Wirkungsgrad.

    Der Hersteller des Amps meint, dass ich an der Einstellung der

    Gegenkopplung was machen sollte. D.h. Einlötung eines Widerstans.

    Ich warte noch auf die Anleitung hierzu.

    LG.

    Jürgen