Die Röhre 211 noch einmal hochleben lassen!

  • Hallo Matthias,

    .. wenn man Schaltnetzteile ungebremst auf die armen Dinger losläßt.

    Schaltnetzteile zu verwenden würde ich bei einem Selbstbau, bei dem mir alle Möglichkeiten offenstehen, nie in Erwägung ziehen.


    Ich würde es ganz einfach passiv machen. Shottky Brücke, LC, fertig. Zumal es bei Lundahl eine Drossel gibt, die wie die Faust aufs Auge passen würde.


    Viele Grüße

    Martin

  • Ich würde es ganz einfach passiv machen. Shottky Brücke, LC, fertig. Zumal es bei Lundahl eine Drossel gibt, die wie die Faust aufs Auge passen würde.

    Schaltnetzteile würden den Netztrafo etwas entlasten.

    Bei meinen alten 211ern hatte ich für die Heizung einen separaten Trafo vorgesehen und es waren Monoblocks. Jetzt wird es ein Stereoverstärker

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo,

    Schaltnetzteile würden den Netztrafo etwas entlasten.

    Bei meinen alten 211ern hatte ich für die Heizung einen separaten Trafo vorgesehen und es waren Monoblocks. Jetzt wird es ein Stereoverstärker

    Und? Einen gesonderten Heiztrafo kann man trotzdem vorsehen.


    Ich würde sowieso Netzteil und Verstärker trennen. Das erspart einem viele Probleme und der Rücken ist ebenfalls dankbar.


    Viele Grüße

    Martin

  • Der Einsatz von SNTs setzt Erfahrung voraus. Wer die nicht hat, sollte die Finger davon lassen und auf althergebrachte Lösungen zurückgreifen. Man sollte sich aber nichts vormachen, SNTs gehört die Zukunft und wer seine Produkte darauf nicht ausrichtet, wird über kurz oder lang von der Konkurrenz davon überzeugt werden. Ob ihm das nun gefällt oder nicht.

    Gruss Reiner

  • Man sollte sich aber nichts vormachen, SNTs gehört die Zukunft und wer seine Produkte darauf nicht ausrichtet, wird über kurz oder lang von der Konkurrenz davon überzeugt werden. Ob ihm das nun gefällt oder nicht.

    Gruss Reiner

    Hallo Reiner,


    du scheinst zu vergessen das wir hier über DIY reden und nicht in der kaufmännischen Abteilung eines Grosskonzerns sitzen.

    Wenn ich deine Argumente lese , nicht nur in #166 , dann frag ich mich warum Du überhaupt was mit Röhren machst.


    gruss

    juergen

  • BTW: Bei ABB Corporate Research war ich schon vor Jahrzehnten an der Entwicklung von extrem hochleistngsfähigen SNT mit beteiligt. Sog. Smart Power Devices. Nicht an der Schaltung selbst sondern an anderen Dingen - Al2O3 Substrat, Kühlung mit integrierter Heat-Pipe, Layout bzw. Design.


    Für meine DIY Sachen habe ich SNT auch schon das eine oder andere Mal eingesetzt.

    frag ich mich warum Du überhaupt was mit Röhren machst.

    Die Frage darf man stellen. Bei mir ist es eine Art Technologie-Romantik, L'art pour L'art usw., look and feel.


    Mich faszinieren die einfachen, lehrbuchmäßigen Grundschaltungen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • So, nun wieder zurück - on topic - zur Röhre 211 und meinem Verstärkerprojekt damit.

    Gerade habe ich den Schaltungsvorschlag aus China erhalten.


    Ich poste ihn gleich mal, noch ohne ihn mir genauer angesehen zu haben.


    Einen Shitstorm, möchte ich damit aber nicht auslösen, also bitte keine unfreundlichen Kommentare, auch wenn alles mal wieder als völlig suboptimal angesehen wird.

    ;)



    211-2-schematic.jpg211-1-schematic.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

    Einmal editiert, zuletzt von schnupperabo ()

  • Hallo Jo,

    ich finde den Schaltplan so weit OK, auch wenn ich jetzt nicht der grosse Röhrenguru bin.

    Trotzdem zwei kleine Anmerkungen:


    Das Netzteil mit CLC ist ja im Prinzip ein Tiefpass 3.Ordnung, wie in einer Frequenzweiche.

    Dort macht man den 2. C in der Regel um den Faktor 1,5 - 2 grösser als den ersten C. Wenn er kleiner/gleich dem ersten C ist, kann es zu einer Resonanzüberhöhung mit der Drossel kommen.

    Für B+2 wurde das ja hier gemacht. Mit 47yF - Drossel - 100yF. Oben sind die Cs aber gleich. Ich würde die zweiten Cs verdoppeln.


    Der Gitterableitwiderstand der 211 wird mit 240k angegeben. Das ist evtl. etwas viel. Das ist zwar auch der Wert, der max. für eine 300B angegeben wird, aber einige halten auch den für zu hoch.

    Der Anodenwiderstand der 2. Stufe beträgt ja nur 15k. Man könnte ihn auf 18k - 20k vergrössern und den Gitterableitwiderstand auf 100k verkleinern. Dann sieht die 6F3 denselben AC-Widerstand. (Kann man natürlich auch genau ausrechnen).

    VG Jürgen

  • Danke Jürgen für Deine konstruktiven Hinweise!


    Dieser Plan, wie auch der Teile-Kit, ist für mich nur einmal eine Ausgangslage, damit ich überhaupt in die Pötte komme. War gespannt, wie der chinesische Konstrukteur die Sache angeht. Nach meinem Eindruck finden die Chinesen oft ganz einfache, pragmatische Lösungen - und am Ende funktioniert es gut! Ob's so ist, wird sich wahrscheinlich auch bei diesem Projekt zeigen. Kann natürlich auch scheitern. Wenn alle Stricke reißen, könnte ich auf der Basis auch einen 300B Verstärker aufbauen.


    Ich stelle mir vor, den Kram - wenn er da ist - auf dem Tisch auszubreiten und dann tagelang darüber nachzusinnen, Teile nachbestellen und schauen wie ich den Aufbau konkret gestalte. Habe mir vorgenommen mir diesmal wirklich viel Zeit damit zu lassen. (Beschäftigungstherapie in der Corona Zeit)


    Die Ausgangsleistung meiner früheren 211 (gemessene 12,5 Watt) werde ich damit nicht erreichen. Darum geht es mir auch nicht. Es wird 'ne einfache Kiste mit urigem Aussehen. Bin dann mal gespannt, wie es klingt.


    Jetzt muss ich erstmal abwarten bis die Lieferung kommt. Wird womöglich noch Wochen dauern.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Das Netzteil mit CLC ist ja im Prinzip ein Tiefpass 3.Ordnung, wie in einer Frequenzweiche.

    Dort macht man den 2. C in der Regel um den Faktor 1,5 - 2 grösser als den ersten C. Wenn er kleiner/gleich dem ersten C ist, kann es zu einer Resonanzüberhöhung mit der Drossel kommen.

    Hallo Jürgen,


    die CLC-Kette ist in Ordnung. Die Analogie zur Weiche ist weit hergeholt, geht hier um DC mit Ripple, aber warum nicht machen.


    Für Resonanz gilt:


    j2pifL = 1/j2pifC


    Das erste C spielt keine Rolle in erster Näherung, liegt parallel zu L,C. Kannst dir ja mal den Spaß machen, f auszurechnen und staunen.



    Und Jo ( schnupperabo),

    schade keine Röhrengleichrichtung, dann könnte ich etwas abschreiben. Vielleicht wirst du hier kreativ?


    Ich suche für 2 X RS1003 eine schön klingende Gleichrichterröhre(n) (ca. 250mA).


    Grüße,

    Holger

    Einmal editiert, zuletzt von keeskopp ()

  • Der Einsatz von SNTs setzt Erfahrung voraus. Wer die nicht hat, sollte die Finger davon lassen und auf althergebrachte Lösungen zurückgreifen. Man sollte sich aber nichts vormachen, SNTs gehört die Zukunft und wer seine Produkte darauf nicht ausrichtet, wird über kurz oder lang von der Konkurrenz davon überzeugt werden. Ob ihm das nun gefällt oder nicht.

    Gruss Reiner

    Hallo Reiner,

    Du hast schon Recht aber jeder hat freiwillig zu entscheiden was der in seinem Konzept haben möchte. Ich bin der Meinung, dass die Schaltnetzteile haben im hochwertigen im großen Sinne Audiogeräten für Heimanlagen nicht zu suchen. Es kann möglich sein, das bei weniger hochwertigen Geräten SNT sich besser verhält als konventionelle Netztrafo, aber nur aus dem Grund, das NT nicht "audiotauglich" ist.

    Ein guter Konzept mit gute Netztransformatoren wird immer besser sein. Das Nachteil von STN mit gute Übertrager macht sich deutlich hörbar in vergleich zu ÜT mit durchschnittliche oder schlechte Qualität.

    Die meisten AÜs schaffen gerade 20-50kHz bei -3dB und gute gehen bis zu 70-130 oder noch höher. Die Schaltfrequenz lagert sich an allen Bauelementen und Verdrahtung ab und gelangt ins Signalweg.

    Bei Verstärker mit gute breitbändigen Übertrager ales deutlich messbar und hörbar. Und wenn man mit Ohren nicht hört, dann hört man mit dem Körper. Das Gehirn im Hintergrund wird ständig belastet und man wird von der Musik entwider müder oder es nervt im nach kurze Zeit.

    mfg, Arkadi

  • Und Jo ( schnupperabo),

    schade keine Röhrengleichrichtung, dann könnte ich etwas abschreiben.

    Ein Faible für Röhrengleichrichtung habe ich eigentlich nicht. Hatten mein früherer 211er auch nicht.


    Richtig stilecht, wenn man jetzt mal die Spintisiererei betr. WE-Hommage auf die Spitze treiben wollte, wären zwei weitere 211er Röhren, als Gleichrichter geschaltet, wie im WE 43a.


    Ich hätte für Röhrengleichrichter keinen Platz auf dem vorgegebenen Chassis.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • 'The Times They Are a-Changin' (Song von Bob Dylan)


    Nachdenkliches! :)


    Vor ungefähr 20 Jahren baute ich einen 211er nach einem Schaltungsvorschlag von Naoki Watanabe aus Japan, der inzwischen verstorben ist. Watanabe san hatte mir seinen Dank ausrichten lassen, dass ich sein Buch und seine Schaltung durch den Bau-Bericht auf meiner damaligen Website in Deutschland bekannt gemacht hatte.


    Und heute? In einer anderen Zeit? Da habe ich einen Schaltplan für die 211 von einem chinesischen Konstrukteur bekommen, dessen Profil ich noch nicht deutlich erkennen kann. Schade eigentlich! Mich interessieren immer sehr die Hintergründe und die Menschen wenn ich mich mit etwas beschäftige.


    Vielleicht ergibt sich später noch ein besserer Kontakt. Vorläufig schreibt man sich neutral und höflich mit 'Dear Friend' an.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Klasse, Arkadi - SNT kann man also als die MP3s unter den Netzteilen verstehen, danke. Jetzt verstehe ich, was mich daran immer gestört hat und ich kann deine Erfahrungen 100% nachvollziehen: die nerven in den meisten Fällen.

    Und Jo: wenn du nicht mal 12.5 Watt aus den 211ern holst, was ja ohnehin die untere Leistungsgrenze ist, warum tust du dir das überhaupt an? Da würde ich besser eine 845 nehmen.

    Gruß
    Chris

  • Jo: wenn du nicht mal 12.5 Watt aus den 211ern holst, was ja ohnehin die untere Leistungsgrenze ist, warum tust du dir das überhaupt an?

    Chris,

    weil ich ICH bin. :)


    Das soll ein netter Amp im Retro Design werden. Vielleicht nur ein Blickfang auf dem das Auge wohlwollend ruhen kann. Kleine Spielerei von mir.


    Dass er am Ende gut klingt ist nicht ausgeschlossen - ich arbeite daran. Etwas stärker als mein aktuellen 300B die ja seriös betrachtet nur (ausreichende) 4 Watt bringen, wird er schon sein.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.