Die Röhre 211 noch einmal hochleben lassen!

  • Gibt es ein Feuerwerk?


    Implosion bezöge sich auf den evakuierten Glaskolben.

    Ich habe noch keine 211 blitzartig sterben sehen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Reiner,

    Aber ich darf die Frage auch zurückgeben: Du baust demnach nicht perfektionierte Röhrenverstärker, wegen des Klangs; hab ich zumindest so verstanden.

    Ich beantworte die Frage mal für mich, Ja, ich baue nicht perfekte Röhrenverstärker nur mit Röhren die Klirren und damit klingen.

    Warum nimmst Du dann keinen Soundprozessor, der kann alles genauso machen wie Du es Dir vorstellst?

    Wozu? Die Röhre macht das doch ganz alleine ohne irgendwelche Prozessoren. Außerdem, wo ist dann der Spaß am Hobby?


    Viele Grüße

    Martin

  • Ich habe noch keinen gesehen. Welcher soll das sein? Und warum soll das so sein? Aber um auf die Frage zurückzukommen: Es macht mir einfach Spaß alte Technik mit neuer Technik zu verbinden!

    Aber ich darf die Frage auch zurückgeben: Du baust demnach nicht perfektionierte Röhrenverstärker, wegen des Klangs; hab ich zumindest so verstanden. Warum nimmst Du dann keinen Soundprozessor, der kann alles genauso machen wie Du es Dir vorstellst?

    Gruss Reiner

    Nun, der Anfang vom Ende war die Entwicklung von Mehrgitterröhren für NF-Verstärkung (Endstufe). Die brauchen zur Funktion eine schaltungstechnische Gegenkoppelung, weil man ihnen ja den Durchgriff verwehrt hat... Ja, ganz toll, das Hohelied was dann die Entwickler anstimmten... Wech mit der AD1...irgendwelcher EL-Quatsch war dann viel effizienter und ließ sich auch viel leichter treiben. Der nächste Schritt waren dann irgendwelche Gegentakter mit viel Gegenkoppelung und viel Leistung... Und dann kamen Gegentakt-Transistoren. Alles Entwicklungen, die nicht dem Musikgenuß, sondern dem Ökonomen-Rotstift dienten. Und die Entwickler aus der Zeit meinten dann auch noch, große Würfe getan zu haben. Klirr nur noch bei 0,00000nochewas... Ausgangswiderstand tendierend gegen Null. Nur klanglich waren das mehr oder weniger Katastrophen.

    Ist auch nicht richtig, daß ich meine Verstärker nicht versuche zu perfektionieren. Eher im Gegenteil... nur anders. Ich lebe halt mit Klirr, den ich ohne Gegenkoppelung nicht weg bekomme... und solange das im ganz kleinen einstelligen Prozent-Bereich bleibt, ist das auch ok... so 1-2%.

    Denn, auch unser Gehör erzeugt Klirr, Summen- und Differenztöne... frag nach bei Tartini. Was soll also ein Verstärker, dem ich mit Gewalt das Klirren abgewöhne... Ich kann mir den nicht direkt ans Hirn koppeln...da sind die unvollkommenen Ohren dazwischen. Auch Dämfung ist völlig überbewertet. Es kommt auf die Kombi Verstärker/Lautsprecher an. Und da kann ein DF von 2 durchaus ausreichend sein.

    Ich habe für mich herausgefunden, daß GK Murks ist, PP auch nicht perfekt funktioniert und Kabel und Kondensatoren wenig zum klanglichen Geschehen beitragen. Meine Ansicht. Muß man nicht teilen. Wie schon geschrieben, jeder entwickelt seinen eigenen Stil.


    Das mit dem Soundprozessor hast Du bestimmt nicht ernst gemeint...8o


    Gruß, Matthias

  • Die Sicherung für die Anodenspannung fliegt und aus den Lautsprechern kommt Stille...

    Hallo Matthias


    ^^ Hatte schon vermutet, dass Du aus dem Nähkästchen....


    Klingt ja nicht so gefährlich, also platzt wohl nicht.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Jetzt zerrt gerade die Lieferzeit an den Nerven! Ich scharre hier schon mit den Hufen, aber es nützt natürlich nichts :(


    Ich habe jetzt aber soviel erstklassigen Input von Euch bekommen, dass ich den fertigen amp schon recht plastisch vor mir sehe. Den zweiten Schritt vor dem ersten kann ich aber auch nicht machen, bestimme Designentscheidungen (Äußerlichkeiten) kann ich erst dann treffen, wenn ich Maße vom Chassis abgreifen kann, usw.


    Dann geht die Bestellerei aus China in die nächste Runde - und wieder heißt's warten...


    Im Rückblick ist es erstaunlich, dass man doch schon einiges realisiert hat. Die Mühe, die es gemacht hat, vergisst man dann.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Nun, der Anfang vom Ende war die Entwicklung von Mehrgitterröhren für NF-Verstärkung (Endstufe). Die brauchen zur Funktion eine schaltungstechnische Gegenkoppelung, weil man ihnen ja den Durchgriff verwehrt hat... Ja, ganz toll, das Hohelied was dann die Entwickler anstimmten... Wech mit der AD1...irgendwelcher EL-Quatsch war dann viel effizienter und ließ sich auch viel leichter treiben. Der nächste Schritt waren dann irgendwelche Gegentakter mit viel Gegenkoppelung und viel Leistung... Und dann kamen Gegentakt-Transistoren. Alles Entwicklungen, die nicht dem Musikgenuß, sondern dem Ökonomen-Rotstift dienten. Und die Entwickler aus der Zeit meinten dann auch noch, große Würfe getan zu haben. Klirr nur noch bei 0,00000nochewas... Ausgangswiderstand tendierend gegen Null. Nur klanglich waren das

    Hallo,


    ja ich hatte mal die Orginalschrift aus den 30er Jahren, mit der Tfk die AL4 auf 2 DIN A4 seiten in den Himmel gelobt hat . Wenn man genau las geringer Heizleistungsbedarf , geringere Aussteureung nötig usw usw , alles nur wirtschaftliche Vorteile . Als letzter Satz stand dann allerdings "Wenn man auf guten Klang Wert legt solle man doch besser die AD1 nehmen "

    Soviel zum Thema Pentoden . :)


    gruss

    juergen

  • Als letzter Satz stand dann allerdings "Wenn man auf guten Klang Wert legt solle man doch besser die AD1 nehmen "

    Das ist ja interessant... , Jürgen! :)


    Gilt wahrscheinlich auch im Grundsatz für andere Endtrioden.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • wenn eine 211 durchknallt, kann das komplette Vakuum auslaufen. Das ist ne riesen Sauerei!!
    Dann heißt es wischen wischen wischen!
    Gruß
    Klaus

    Ja, kenn ich, habe gaaanz hinten links noch ein paar Flaschen vom guten Telefunken-Vakuum... Wird nur in Sonder-Editionen reingefüllt. Habe immer Angst, daß mir davon eine runterfällt...:D


    Nee, mal im Ernst, wenn die Schaltung sauber abgesichert ist, verabschieden sich auch 211er völlig unspektakulär.


    Gruß, Matthias

  • "Wenn man auf guten Klang Wert legt solle man doch besser die AD1 nehmen "

    Tja - wenn man alte Röhren-Bau-Unterlagen/Zeichnungen aus den 30ern sein Eigen nennt 8), stellt man oft fest, daß viele Bauteile der "Endtrioden" ohne Änderungen bei den Pentoden verwendet wurden. Wenn man dann so eine Pentode als Triode beschaltet, benimmt sie sich...:love::thumbup:


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Nee, mal im Ernst, wenn die Schaltung sauber abgesichert ist, verabschieden sich auch 211er völlig unspektakulär.

    Danke, Thomas Mayer hatte mir das mal dramatischer geschildert. Lichtblitz und Knall oder so. War aber schon 20 Jahre her. Vielleicht spielt mir auch meine Erinnerung einen Streich. :)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Tja - wenn man alte Röhren-Bau-Unterlagen/Zeichnungen aus den 30ern sein Eigen nennt 8), stellt man oft fest, daß viele Bauteile der "Endtrioden" ohne Änderungen bei den Pentoden verwendet wurden. Wenn man dann so eine Pentode als Triode beschaltet, benimmt sie sich...:love::thumbup:


    Gruß Björn

    genau Björn , ich habe nichts gegen Pentoden , solange man sie als Triode geschaltet verwendet.

    (Un)dank fehlendem Durchgriff verhält sich die Pentode schon fast wie ein Transistor.


    gruss

    juergen

  • Absolut richtig, wobei die Dimensionierung der CLC, etc. Glieder durchaus zu beachten ist. Bei vielen DIY Vorschläge sehe ich, dass gerade die Netzteile Optimierung brauchen bezüglich des Einschaltverhaltens.


    Das habe ich während meines Studiums - ist schon lange her - gelernt als ich ein geregeltes Hochspannungsnetzteil entwicklen musste. Die korrekte Wahl der Glättungs- oder Siebegliider war entscheidend für das Einschaltverhalten. Damals musste ich mich noch durch lange Formeln durchkämpfen um das Einschaltverhalten des Netzteiles zu berechnen.


    Heutzutage gibt es glücklicherweise gute Simulationssoftware die das erleichtern. Ich habe das mal mit zwei unterschiedlichen Dimensionierung durchgeführt, die die Risiken verdeutlichen sollen.


    analog-forum.de/wbboard/cms/index.php?attachment/127990/


    In beiden Fällen sprechen wir über ein Netzteil für ca. 1000V und den gleichen Trafo. Die linke Grafik zeigt das Verhalten eines bezüglich des Einschaltverhaltens schlecht ausgelegte Netzteils, im Übrigen recht ähnlich dem was Jo's Chinakracher Netzteil zeigt. Rechts ist das Einschalten von dem mir vorgeschwebten Netzteil dargestellt. Diese Auslegung sorgt auch dafür, dass weitere Komponenten schonender in Betrieb kommen werden und daher mache ich mir auch keine Gedanken über die Röhren. Sehr kritisch ist in der linken gezeigten Dimensionierung, dass über mehrere Sekunden die Leerlaufspannung, die bei ca. 1100V liegen würde, überschritten wird. Bei falscher Dimensionierung der Lade-Elkos, so wie in Jo's Schaltbild gezeigt, würden die ELKOs das nicht lange mitmachen.


    Wie gesagt, ich habe das etwas sicherer bezüglich den Einschaltverhaltens ausgelegt und sobald ich erste Test mit Messungen dazu habe, werde ich weitere Details zeigen.