Die Röhre 211 noch einmal hochleben lassen!

  • Danke Cay-Uwe, dass Du so getreulich berichtest!


    Brückengleichrichter? Wollte ich aus Montagegründen eigentlich auch verwenden! (KBPC2510).


    Mal davon abgesehen, dass dieser mit nominell 1000 Volt etwas knapp dimensioniert ist, hätte ich damit kein Problem vermutet.


    Für meinen früheren 211er nahm ich EM 516 Dioden. Waren auch keine Schottkys.


    Wo die Störungen bei Dir herkommen, ist mir immer noch ein Rätsel. Hatte nichts dergleichen.


    Dass es nicht unmöglich ist gute Frequenzgänge bei einem 211er zu realisieren, zeigen nicht zuletzt die handelsüblichen Geräte. z.B. von Line Magnetic:


    16 W Frequenzgang: 10 Hz ~ 50 kHz (-1,5 dB)THD: 1% (1 kHz)S / N-Verhältnis: 87dB


    Oder Air Tight: 22W, 20Hz -20kHz +/-3dB


    Übrigens kenne ich auch den Benny von DIY-Paradiso AquaBleu und verschiedene Amps von ihm life.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Dago64 : Mein Design hatte ich schon mal geposted, aber es ist einfacher es nochmals zu zeigen, als den Post zu finden.


    SET-211-cayuwe.jpg


    Im Moment betriebe ich das Netzteil mit 650V statt wie angegeben mit 770V, damit ich auch die entsprechende Spannung für die SV811 Triode habe. Daher reicht der 1000V Brückengleichrichter. Der kommt allerdings, wie so Vieles heut zu Tage aus China, und ich kann die Type nicht sagen. Steht auch nicht drauf ...


    Ansonsten habe ich heute auf meine Anfrage hin, von Per Lundahl, Empfehlungen für einen Ausgangsübertrager bekommen. Zwischen den Zeilen empfiehlt er den LL1691, da er weniger sektioniert ist und somit besser in der Hochtonwiedergabe.


    Auf der anderen Seite hat mir auch Benny von diyparadiso geschrieben, und er ist sehr zufrieden mit den LL9202 und meint er hat eine minimlae Dämpfung erst bei 20kHz gemessen. Allerdings, wie Matthias, benutzt er die 845 Triode, die einen ca. 25% geringeren Anodenwiderstand besitzt.


    Ja, wie immer, auf viele Fragen, gibt es viele Antworten

  • Hallo Jo,


    ja, ich heize die 211 mit AC. Ich komme zur Zeit nicht viel dazu an den Testaufbau was zu machen, denn wie ich bereits schon sagte, hat mich meine Frau für Renovierungsarbeiten am Haus verplant.


    Nächste Woche habe ich eventuell etwas mehr Zeit und dann schaue ich mal weiter. Da müssten auch die Shottkys da sein und ich versuche mal auf die >1000V zu gehen :wacko:

  • Moin Cay-Uwe,

    benutzt er die 845 Triode, die einen ca. 25% geringeren Anodenwiderstand besitzt.

    4k 211er gegen 1,6k 845er... ;)

    Deine Frequenzgangmessungen sind ja eigentlich gar nicht sooo schlecht. Ab 10kHz passiert in der Musike eigentlich sowieso nicht mehr viel, schon gar nicht, wenn man Platte hört...mein bevorzugtes Medium. Und solange man da nicht versucht gegenzukoppeln, kann man sogar mit diesen Übertragern gediegen Musik hören. Meine Hammond 1638SEA lassen jedenfalls, trotz 1,6dB Pegelabfall bei 20kHz, nix zu wünschen übrig. Zumindest ich höre Musik mit den Ohren und nicht mit meinem Audio-Analysator :)... Und die machen schon bei 14,5kHz dicht...8o

    Ich habe es auch mehrfach getestet... Kaum jemand kann einen Kanalunterschied von 2dB ausmachen... eine Lautstärkeerhöhung von 2dB können auch die Wenigsten...HÖREN, nicht messen!

    3dB ist das Maß... zumindest wenn man ehrlich zu sich selbst ist. Finde Stepper mit 1dB-Auflösung immer total putzig...da mussu erstmal 4-5 Ticks drehen, bissu was merkst (noch geiler ist mein NAD390DD... da sind es 0,5dB-Abstufungen... drehste dir erstmal 'nen Wolf). 3dB-Schritte reichen völlig. Aber da gibt es natürlich High-Ender, die können sogar 0,25dB ausmachen... und hören, ob nun ein "laufrichtungsgebundenes" Chinch-Kabel richtigrum dran ist... bekommen aber einseitig verpolte Lautsprecher nicht mit. :D:D


    Ich denke, der LL9202/50mA sollte schon perfekt passen. Da stimmen wenigstens die Heinriche.

    Übrigens, dringend DC-Heizung...8)


    Gruß, Matthias

  • Matthias,


    dies ist zwar mein erstes Projekt mit einer 211 und zu einer 845 kann ich schon garnichts sagen. Nichts desto trotz, gehe ich unterschiedliche Simulationen mit beiden Röhren durch, egal wie man den Arbeitspunkt wählt, bekomme ich mit der 845 ca. 1/3 geringere Anodenwiderstände berechnet als die der 211.


    :off:


    Wie auch immer, ich teile Deine Meinung bezüglich der relevanten Bandbreite wenn es um Musik hören geht. Ich nehme als Referenz ein großes Konzertklavier, das ein Spektrum von ca. 30 - 12.000Hz abdeckt. Dazu kommt noch, dass in der Praxis, wohntaugliche Lautsprecher mit einer echten Empfindlichkeit ab 90dB bei 2,83V, gerade mal 40 - 50Hz als untere Grenzfrequenz erreichen.


    :on:


    OK, On Topic, ich werde erstmal mit der AC Heizung weiter machen. Interessiert mich halt ;)


    Ich mache auch mit meinen AÜ vorerst weiter - jetzt wo Matthias "gnädiger" wird 8o - und kann wie ich bereits schon sagte immer noch an Optimierungen denken, wenn es den nötig ist.

  • ich werde erstmal mit der AC Heizung weiter machen.

    Moin Cay Uwe,

    ich bin ja auch sehr 'eigenwillig' und verstehe von daher Deinen Ansatz.


    Du wirst Dir aber die Zähne daran ausbeißen. Ich keine keinen 211er der erfolgreich mit AC geheizt würde, außer die historischen Originale und die brummen alle.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • egal wie man den Arbeitspunkt wählt, bekomme ich mit der 845 ca. 1/3 geringere Anodenwiderstände berechnet als die der 211.

    Moin Cay-Uwe,


    Hast Du die 845 auch bei 90-100mA/1000V simuliert? Nur mit Anodenstrom werden solcherlei Röhren niederohmig.


    Gruß, Matthias

  • Moin Matthias,


    wie gesagt, ich bin einige Einstellung durchgegangen, auch höhere Anodenströme.


    Hier mal ein Beispiel, unter Berücksichtigung der Faustregel, im Ruhestrombereich ca. 70 - 75% der Maximalleistung der Röhre nicht zu überschreiten.


    Für die 211 bekomme ich folgende Ergebnisse:


    Ug = - 50V, Ia = 74mA, Anodenwiderstand = 2,84k


    Für die 845 wird folgendes berechnet:


    Ug = -125V, Ia = 79mA, Anodenwiderstand = 1,93k


    Bei meinen momentanen Einstellungen hat laut Simulation die 211 einen Anodenwiderstand von 3,21k, bei Ia = 50mA und Ug = -38V ( gemessen Ia = 53mA und Ug = -41,5V ).


    Ich könnte dieser Tage mal sehen, wie sich der Frequenzgang bei unterschiedlichen Anaodenströmen verhält.

  • Gestern habe ich etwas Musik mit den Testaufbau gehört. Ich war einfach mal neugierig was mich da so erwartet ...


    SET-211-02i.jpg


    Das war zwar nur Mono, aber für einen ersten Eindruck hat es mir mehr als gereicht, denn es zeigt sich einmal mehr, dass Theorie und Praxis doch zwei getrennte paar Schuhe sind.


    Fangen wir doch bei den Dämfungsfaktor ( DF ) an. Laut Simulation irgendwo im Bereich von ca. 3, also eigentlich unbrauchbar und doch besaß Hok-Man Yim's "Poem of Chinese Drum" die gewohnte Härte in den Trommelnanschlägen, wie auch dessen Präzision, wie ich es mit anderen Endstufen her kenne. Auch Yello's "Oh Yeah" aus der Stereoplay Edition CD liefert einen angenehmen und einladenden Bass, aber auch das Vogelgeschwitscher am Anfang, oder die synthetischen Becken werden in gewohnter Manier wiedergegeben, soll heißen, im Hochton vermisste ich garnichts.


    Gerne lausche ich auch Nightwish's "For the Heart I once Had", denn in dieser Aufnahme sind die Sybilanten recht betont aufgenommen und "Schwächen" in der Hochtonwiedergabe werden schnell entpuppt. Auch hier Fehlanzeige, die S-Laute werden wie immer recht deutlich, zum Teil vordergründig präsentiert, so wie ich es von vielen Setups her kenne. Ähnlich zeigt sich das Bild mit Deep Purple's "Black Night" aus der CD Abandon 99 in Australien. Die Becken vom Schlagzeug werden sauber, detalliert und nicht zurückhaltend wiedergegeben.


    Was soll ich sagen, ich bin fürs Erste zufrieden ...


    Und ja, es brummt stärker als mir lieb ist. Ob ich da konvetionell bzw. klassisch noch was an der Heizung machen kann weiß ich nicht, aber ich bereite mich schon mal auf DC vor ;)

  • Klasse Bericht Cay-Uwe!

    Hok-Man Yim's "Poem of Chinese Drum"

    Taiko Drums, fordern Lautsprechern und Verstärkern einiges ab!


    Die CD kenne ich auch gut und habe schon viele Taiko Konzerte live gehört - in Deutschland, Frankreich und in Japan.


    Die beiden jungen Taiko-Drummerinnen der Gruppe Gogawa Daiko auf dem Bild wohnten ein paar Tage bei uns, als sie in KA auftraten.


    gogawa-daiko4-1136.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Zur Qualitätskontrolle stimmiger Basswiedergabe könnte ich auch noch diese schöne CD empfehlen.


    Håkon Thelin a Stefano Scodanibbio. (Eigenes Foto)


    stefano.jpg



    Excerpt aus Wikipedia: "Scodanibbio (1956-2012), in Macerata geboren, galt als einer der bedeutendsten Kontrabassisten der Gegenwart. Durch neu entwickelte Techniken erweiterte er die Möglichkeiten des Instruments in einem vorher nicht für möglich gehaltenen Ausmaß. John Cage bezeichnete ihn als den außergewöhnlichsten Kontrabassisten, den er je gehört habe. Komponisten wie Sylvano Bussotti, Salvatore Sciarrino, Franco Donatoni, Julio Estrada, Brian Ferneyhough, Fred Frith, Vinko Globokar und Iannis Xenakis schrieben Werke für ihn..."

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Übrigens, hatte ich ganz vergessen zu schreiben. Der Umstieg auf die Shottky Dioden hat sich auch gelohnt, zumindestens messtechnisch. Im Bereich oberhalb von ca. 5kHz liegt das Rauschen bis zu 10dB niedriger. Ein schöner Nebeneffekt, von den ich aber nich sagen kann ob sich das beim Hören so bemerkbar macht ...

  • Hallo Jo,


    mean well ist bestellt und wird wohl diesne Samstag da sein.


    Dies sind die Shottkys, die ich bestellt habe:


    https://de.rs-online.com/web/p…-schottky-dioden/8142723/


    Kann auf jeden Fall sagen, dass ie erprobt sind. Ich erkläre mir den geringeren Rauschabstand daher, dass mit den Shottkys weniger Schaltpeaks gibt. Auf jeden Fall war es reproduzierbar.

  • Danke Cay-Uwe,

    die Schottky's kommen bei mir mal auf die Liste.


    Vielleicht äußert sich ja noch jemand dazu ob er wirklich was bringt..

    In der Kit-Tüte sind sogar 8 HV-Dioden beigepackt, muss mal schauen ob ich den Typ identifizieren kann.


    Heute kam so ein sehr schwerer Karton aus China, hätte mir fast einem Bruch gehoben.

    Auf was habe ich mich nur eingelassen. :rolleyes:


    Jetzt wird es ernst. Irgend ein Bauplan oder Beschriftungen waren nicht dabei. Muss ich jetzt alles einzeln untersuchen und darf nichts überstürzen.


    Gut: Ausgangstrafos + HV-Drossel sind vergossen

    Nicht so gut: Chassis muss ich mechanisch ein bisschen nacharbeiten.

    Das Finish ist nicht 'edel' sondern 'industial'


    pake1t.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Jo,


    ich wünsche viel Spaß beim Aufbau, optimieren und Musik hören und hoffe der Verstärker erfüllt Deine Erwartungen.


    Bezüglich der Shottkys kannst Du Dich bei mir melden. Ich habe gleich 50 Stück gekauft ;)


    Ich meinerseits erlebe gerade, unabhängig vom Gehörten und den Berichteten, doch etwas Ernüchterung was ein Verstärker mit einer direkt beheizten Triode mit sich bringt...


    Weil ich mir nicht sicher war, ob meine Messungen plausibel waren, habe ich eine Spektralanalyze mit den Ra = 15k AÜ an den 211 Testaufbau und an einen SE KT88 Testaufbau durchgeführt und mir haben sich die Haare gestreubt, was an der 211 so an "Dreck" aufkommt. Schaut mal selber...


    SET-211-KT88-SPA-RA-15k.jpg


    Die obere Grafik ist der SE mit der KT88, im Prinzip Bilderbuch artig, aber das was mit der 211 passiert ist wie ich schon sagte haarestreubend :wacko::(


    Ich hoffe, eine DC Heizung bringt wirklich das was Ihr mir alle hier so verspricht ;)

  • Hallo,


    nun ja alles was du unterhalb 1kHz siehst dürfte wohl der Wechselstromheizung anzurechnen sein. Darüber solltest Du deinen Aufbau optimieren und vielleicht auch mal über Röhrengleichrichtung nachdenken.


    gruss

    juergen