Die Röhre 211 noch einmal hochleben lassen!

  • SNT geht sowieso einfacher. Varistor zur Einschaltstrombegrenzung / Softstart wie von Matthias vorgeschlagen. Wenn ich noch einen 15000uF Elko nach dem Varistor parallel schalte, messe ich mit AC am Multimeter praktisch 0,000 Volt.


    HF kann vielleicht noch was drauf sein. Würden Ferritkerne in der Zuleitung was bringen?



    20201120_204925_resized.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Es tut sich plötzlich Einiges hier und dazu möchte ich auch beitragen. Gestern kam das SNT und ich habe es gleich ausprobiert.


    SET-211-04i.jpg


    Zuerst habe ich das SNT direkt an die 211 Heizung angeschlossen und wie zu erwarten war, hat die Strombegrezung sofort reagiert. War irgendwie lustig, denn das sah aus wie eine Weihnachtsbeleuchtung. Die 211 Heizung ging kurz an und dann wieder aus, wie auch die Kontroll-LED des SNT. Ein Moment später wieder das Gleiche, usw.


    Da ich keinen passenden NTC zur Strombegrezung vorrätig habe, habe ich einen 3,3 Ohm Widerstand in Reihe geschlatet der sich mit einen Schalter überbrücken, bzw. kurzschliessen lässt. Es dauert ein Moment, so ca. 2 - 3 Sekunden, und dann fängt die 211 an zu glühen. Danach kann ich den Vorwiderstand kurzschliessen. Ich messe an der Heizung 10,2V, also sehr ähnlich dem was Jo bei seinen Testversuch gemessen hat.


    Im übrigen, dass ich das SNT so nahe an den Trafo und anderen Komponenten platziert habe, hat damit zu tun, dass ich testen wollte ob es irgendeine Auswirkung von Streuungen, etc. geben kann.


    Bei Versuchsaufbauten gehe ich üblicherwiese so vor, dass ich die einzelnen Schritte, soweit es möglich ist, mir erstmal anhöre, sprich in diesen Fall Lautsprecher dranhängen und hören ob die DC-Heizung was gebracht hat und das Brummen verschwunden ist. Ich habe aber nach der Diskussion meiner vorherigen Spektralanalyzemessungen und meiner Interpretationsfähigkeit erstmal gemessen ...


    SET-211-AC-DC-Heating-i.jpg


    Ich glaube, dass kann man unkommentiert oder nicht interpretiert so stehen lassen. Ich tue es dennoch, denn dieses Beispiel ziegt wie schwierig es ist aus einer Spektralanalyze richtige Rückschlüsse zu ziehen. Ich denke, dass der "Müll" mehr oder weniger verschwunden ist, sprich alle diese n-fachen Komponenten von 50Hz sind praktisch nicht vorhanden, spricht für sich. Man beachte auch, dass bei 50Hz ( Strom- Netzfrequenz ) die Amplitude um 21dB gefallen ist, und die 100Hz ( Gleichrichtung ) sogar ca. 28dB und das ohne, dass ich mein Netzteil mit einer höheren Siebung versehen habe, wie nach einer Interpretation meiner Messungen im oberen Teil vorgeschlagen wurde. Es liegt zwar Nahe nach den ausgeprägten 50Hz und 100Hz Komponenten das zu sagen, doch ohne genau zu wissen, wo diese herrühren sind solche Rückschlüsse schwierig. Aus meiner Sicht ist erst jetzt genau zu sagen was das Problem war, nämlich AC Heizung verursacht viel mehr Intermodulationen als ich gedacht habe. Nichts desto trotz, es bleiben messtechnsich gesehen hier und da noch Fragen offen, nämlich was sind die kleinen Peaks so ab 5kHz ...


    Eine weitere schöne Sache des SNT ist, dass es quasi Erdungsfrei am Ausgang ist und man so die Kathodenschaltung zur Einstellung des BIAS beibehalten kann. Ich habe lediglich eine klassische Symmetrierung genommen und obwohl es laut einigen Abhandlungen im Web nicht empfohlen wird an einen der Heizungsanschlüsse den Kathodenwiderstand anzuschliessen, werde ich das noch tun, denn ich glaube nicht, dass das in diesen Fall kein Problem sein sollte und spart mir weitere Bauteile, die ich irgendwo unterbringen muss.


    Zu guter Letzt, das hätte ich fast vergessen, meine Lautsprecher habe ich natürlich auch angeschlossen und das Brummen ist praktisch nicht mehr vorhanden ;)


    Trotz der Erfolge mit den SNT, man beachte auch den Preis von nur ca. EURO 15,00, möchte ich weitere Optionen testen. Das hat mehr damit zu tun, dass das SNT einiges an Platz braucht und ich sehe die Möglichkeit das Ganze nochmals räumlich kleiner zu gestalten, nämlich über eine Konstantstromquelle mit einen LM338. Rein theoretisch braucht man dazu nur ein paar Bauelemente. Einen riesen großen Vorteil dieser Lösung sehe ich darin, dass der LM338 eine Strombegrenzung mit sich bringt, so zu sagen eine Art Softstart. Ich könnte so wie ich das sehe auch die 2x5V Heizwicklungen für die Realisierung nutzen.


    Schaun wir mal :)


    Doch noch was :off:


    Es geht wieder um mein Simulationsprogramm, das immer wieder kritisiert wird. Es liefert doch recht genaue Daten, auch für eine 845. Ich hatte nämlich bei meinen letzten Berechnungen nicht gesagt, dass ich die BIAS Einstellungen über einen Kathodenwiderstand vorgenommen habe. Bei den recht hohen Gitterspannungen die die 845 braucht, werden die Anodenspannungen somit auch stark beeinträchtigt.


    :on:
    Mache ich.


    Jo, die Erfahrungen, die Du gerade mit der Qualität der Bauteile aus China machst, habe ich vor Jahren auch so durchgemacht. Die Trafohauben z.B. meherer Trafos die ich bestellt habe, war unakzeptabel für meine kommerzielle Zwecke. Ich habe den Hersteller mehrfach angesprochen und auch gebeten darauf zu achten, doch es wurde nicht besser, und schlimmer noch, meine Beanstandungen haben irgendwann keinen mehr interessiert, obwohl die Trafos einwandfrei funktionierten, speziell hinsichtlich geringen mechanischen Brummes.


    Am Ende habe ich es gelassen und doch auf hiesige Hersteller zurückgegriffen ;)

  • möchte ich weitere Optionen testen. Das hat mehr damit zu tun, dass das SNT einiges an Platz braucht und ich sehe die Möglichkeit das Ganze nochmals räumlich kleiner zu gestalten

    Konventionell gleichgerichtet teste ich vielleicht auch noch. Mal sehen. Platzbedarf ist ein Argument.


    Jo, die Erfahrungen, die Du gerade mit der Qualität der Bauteile aus China machst, habe ich vor Jahren auch so durchgemacht.

    Kann bis jetzt eigentlich nicht klagen, war sonst alles bestens, was ich aus China bekam.


    Speziell bei diesem Teile-Kit waren solche Mängel absehbar, denn er gehört noch zu einer älteren billig gemachten Generation, das war mir bekannt. Der Verkäufer hat auch nicht unbedingt Bestnoten. :)


    Wird ja alles gründlich überarbeitet. Mir kam es auf ein bestimmtes Aussehen und die Mechanikteile an - passt schon. Sollten sich an irgendeiner Stelle Mängel bemerkbar machen, wird das geändert.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Moin Cay-Uwe,


    Na das sieht doch mit DC viel besser aus.

    Ich war es übrigens nicht, der sich in dieser Weise echauffierte ;):

    Die obere Grafik ist der SE mit der KT88, im Prinzip Bilderbuch artig, aber das was mit der 211 passiert ist wie ich schon sagte haarestreubend

    Das ist nämlich nicht haarestreubend, sondern erwartbar gewesen. Und auch wenn dieser ganze Störmüll nicht schön ist und man ihn durch DC-Heizung leicht beseitigen kann, solange er unter dem Brumm liegt... und man diesen am Hörplatz nicht hört, kann man auch den Intermodulationsmüll durchaus ignorieren.


    Man beachte auch, dass bei 50Hz ( Strom- Netzfrequenz ) die Amplitude um 21dB gefallen ist, und die 100Hz ( Gleichrichtung ) sogar ca. 28dB und das ohne, dass ich mein Netzteil mit einer höheren Siebung versehen habe, wie nach einer Interpretation meiner Messungen im oberen Teil vorgeschlagen wurde. Es liegt zwar Nahe nach den ausgeprägten 50Hz und 100Hz Komponenten das zu sagen, doch ohne genau zu wissen, wo diese herrühren sind solche Rückschlüsse schwierig.

    Ja, da war ich wohl etwas voreilig. Die 100Hz sind nicht aus der HV-Siebung sondern vermutlich der K2 der Heizspannung... welche wohl, weil auf dem gleichen Eisen wie die HV erzeugt, nicht mehr richtig sinusförmig ist... Sinusförmig ist übrigens in unserem heutigen Netz gar nix mehr.

    Die 211 Heizung ging kurz an und dann wieder aus, wie auch die Kontroll-LED des SNT. Ein Moment später wieder das Gleiche, usw.

    DAS mußt Du möglichst lange treiben... sieht vielleicht lustig aus, aber ist im höchsten Maße verschleißfördernd. Man hat damals sogar angefangen, Sendetrioden durchgehend zu heizen, ohne Anodenspannung... Bei AM-Sendern in den Sendepausen. Stichwort Rekristallisationstemperatur von Wolfram. Diese wird bei jedem Aufheizen und Abkühlen "durchfahren" und sorgt für Versprödung der Heizfäden.


    Es liefert doch recht genaue Daten, auch für eine 845. Ich hatte nämlich bei meinen letzten Berechnungen nicht gesagt, dass ich die BIAS Einstellungen über einen Kathodenwiderstand vorgenommen habe. Bei den recht hohen Gitterspannungen die die 845 braucht, werden die Anodenspannungen somit auch stark beeinträchtigt.

    Geschenkt, aber zu solchen Mißverständnissen kommt es, wenn man nicht alle Randbedingungen erwähnt.


    Einen riesen großen Vorteil dieser Lösung sehe ich darin, dass der LM338 eine Strombegrenzung mit sich bringt, so zu sagen eine Art Softstart. Ich könnte so wie ich das sehe auch die 2x5V Heizwicklungen für die Realisierung nutzen.

    Über irgendwelche Konstantstromquellen hatte ich mich ja schon weiter vorn ausgelassen... Aber ignoriere derlei Hinweise einfach... genau wie die Empfehlung mit DC zu heizen. Experimentierfreude ist doch was Schönes.


    Gruß, Matthias

  • Hallo,

    Varistor zur Einschaltstrombegrenzung / Softstart wie von Matthias vorgeschlagen. Wenn ich noch einen 15000uF Elko nach dem Varistor parallel schalte, messe ich mit AC am Multimeter praktisch 0,000 Volt.

    Einen Varistor würde ich nicht nehmen. Damit funktioniert der Softstart nicht. Du brauchst einen NTC.


    Viele Grüße

    Martin

  • Er meint doch einen NTC...

    Gut erkannt - der Mann denkt mit! :thumbup: ;)


    (War sozusagen ein Freud'scher Versprecher...)


    Funzt jedenfalls sehr gut. War ein guter Tipp!

    Ohne wäre es so wie bei Cay-Uwe: Blinkleuchte.


    Hatte ich ja weiter oben schon erzählt, wie das läuft mit der kalten Lampe.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo cay-uwe,

    vielleicht habe ich es ja auch überlesen...

    Für welche Leistung und für wieviel Strom ist das Schaltnetzteil ausgelegt?

    Gruß

    Volker

    Das SNT ist für 12V / 4,2A ausgelegt. Man kann es auf fast 10V einstellen und ich gehe davon aus, dass die Strombelastung etwas ansteigt. Begrezung setzt bei ca. 110 - 150% der Leistung an, sprich bei 10V bei ca. 75W, oder 7,5A. Deswegen schaltet es auch ab beim Einschalten, denn da fließen kurzzeitig über 20A durch die Heizung.

  • Muss ich wohl überlesen haben und wahrscheinlich war ich noch auf den AC Trip 8o


    Hast Du damit schon Erfahrungen gemacht ?


    Zumidestens liest sich was ich in Blog, Online Zeitschriften, etc. so finde recht interessant und auch plausibel.

  • zu #610. Die emittierten Elektronen bilden den Anodenstrom. Sie werden zur Anode beschleunigt und geben ihre Energie dort ab. Durch den Anodenstrom kann also die Kathode gar nicht aufgeheizt werden.

    Es gibt eine Ausnahme: Wenn die emittierten Elektronen zusätzlich Energie aufnehmen und dann wieder zur Kathode zurückprallen und diese damit zusätzlich aufheizen, Dies wird als Rückheizung bezeichnet und erfolgt z.B. durch HF- Felder, wie sie in Magnetrons verwendet werden. Normale Röhren haben diese Rückheizung nicht.

    Gruss Reiner

  • Moin...

    Und wie kommen die Elektronen vom Kathoden-/Heizpin zur Oberfläche der Kathode... möglicherweise als STROM der durch einen Widerstand fließt?

    Aber spiel mal weiter mit Deinen Magnetrons, habe ich damals bei der Volksmarine auch getan...;)


    Gruß, Matthias

  • Moin...

    Und wie kommen die Elektronen vom Kathoden-/Heizpin zur Oberfläche der Kathode... möglicherweise als STROM der durch einen Widerstand fließt?

    Aber spiel mal weiter mit Deinen Magnetrons, habe ich damals bei der Volksmarine auch getan...;)


    Gruß, Matthias

    Die Grundlagen der Elektronenemission und für die Elektronenröhre die thermische Emission beschreibt eindeutig wie die Elektronen die Kathode verlassen und die Raumwolke bilden. Dazu ist keine Anodenspannung notwendig. Für Dich kurz und knapp: Hitze allein reicht aus.

    Gruss Reiner

  • Nach Deiner Denke bräuchte man dann ja die Kathode nicht anzuschließen, die Elektronen treten ja irgendwie aus... Wozu auch einen Anodenstrom, der bei einer Triode zufällig gleich dem Kathodenstrom ist... und bei einer direkt geheizten geht eben dieser Strom auch durch den Heizfaden durch.

    Ist aber auch egal... ich könnte behaupten der Himmel sei blau, dann kommst Du um die Ecke und erklärst ihn für grün. Schon klar. Jeder meiner Posts führt reflexartig zu Widerspruch deinerseits... ist schon spannend.:) Vor allem, wenn Du mir dabei meinen Job falsch erklärst.8o


    Gruß, Matthias

  • Matthias


    Moin Matthias,


    wie sieht es mit der Empfindlichkeit der 211er Röhren gegenüber magnetischen Einstreuungen aus?


    Konkret: Ich will die kleine Netzdrossel in der Siebkette der Vorröhre in einer Haube auf dem Oberdeck zwischen den Röhren einbauen. Die kleine Drossel wäre etwa auf der halben Höhe der 211 in einem seitlichen Abstand von 7cm. Wahrscheinlich streut sie nicht sehr stark, da nur wenig Strom fließt und außerdem sollte die Eisenblech-Haube auch etwas schirmen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Nach Deiner Denke bräuchte man dann ja die Kathode nicht anzuschließen, die Elektronen treten ja irgendwie aus... Wozu auch einen Anodenstrom, der bei einer Triode zufällig gleich dem Kathodenstrom ist... und bei einer direkt geheizten geht eben dieser Strom auch durch den Heizfaden durch.

    Ist aber auch egal... ich könnte behaupten der Himmel sei blau, dann kommst Du um die Ecke und erklärst ihn für grün. Schon klar. Jeder meiner Posts führt reflexartig zu Widerspruch deinerseits... ist schon spannend.:) Vor allem, wenn Du mir dabei meinen Job falsch erklärst.8o


    Gruß, Matthias

    Hallo Matthias,

    Dir scheinen die physikalischen Vorgänge innerhalb einer Röhre tatsächlich nicht klar zu sein. Muss auch nicht. Man kann auch etwas herstellen ohne zu wissen wie es funktioniert.

    Gruss Reiner

  • Na, Reiner, wie tief gehen Deine Tiefschläge wohl noch?:D:D:D


    Konkret: Ich will die kleine Netzdrossel in der Siebkette der Vorröhre in einer Haube auf dem Oberdeck zwischen den Röhren einbauen. Die kleine Drossel wäre etwa auf der halben Höhe der 211 in einem seitlichen Abstand von 7cm. Wahrscheinlich streut sie nicht sehr stark, da nur wenig Strom fließt und außerdem sollte die Eisenblech-Haube auch etwas schirmen.

    Denke nicht, daß es da irgendein Problem gibt.


    Gruß, Matthias