Die Röhre 211 noch einmal hochleben lassen!

  • Ich hätte da mal eine Frage an die 211 Experten, da ich in den verschiedenen Datenblätter dazu nichts gefunden oder eventuell auch überlesen habe.


    Gibt es Angaben darüber welchen Maximalwert der Gitter-Widerstand sein soll ?


    Ich habe dafür einen 100k Widerstand benutzt und frage mich ob der höher sein darf.


    Wie gesagt, ich finde nichts dazu ...

  • Hat sich erledigt, nachdem ich per Zufall auf die ELROG 211 Daten gestoßen bin:


    Fixed BIAS: max. 100k

    Auto BIAS: max. 500k


    Somit liege ich mit meinen Auto BIAS auf der sicheren Seite, aber ich hätte noch etwas Luft nach oben um z.B. mit unterschiedlichen Vorstufe-Röhren zu spielen.


    Dieser Spieltrieb, man kann es manchaml nicht sein lassen :):P

  • Moin,

    Vorsicht die Werte für den Gitterableitwiderstand beziehen sich nur auf die Elrog 211 !!!Mit Röhren von anderen Herstellern sieht das sicher anders aus.:meld:

    Und logischerweise findet man in alten Datenblättern nichts, da die 211 für A2 anwendungen mit richtig viel Gitterstrom gebaut/genutzt wurde...

    Und hier ist es mit der leistunglosen Ansteuerung vorbei.

    Ich sehe die von Dir bislang benutzten 100kOhm als richtig an.:)


    Grüße

    Bernd

  • ... bei mir sind's aktuell 470k gemäß dem Vorschlag von Matthias.

    240k war der Vorschlag in der Schalte vom Chinaman.

    Bei meinem 211er nach Naoki Watanabe hatte ich 150k drin.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Vorsicht die Werte für den Gitterableitwiderstand beziehen sich nur auf die Elrog 211 !!!Mit Röhren von anderen Herstellern sieht das sicher anders aus.

    Ist mir schon klar, dass es da eventuell etwas Unterschiede von Hersteller zu Herstellr geben kann, wie auch der übliche A2 Betrieb der 211...

    ... bei mir sind's aktuell 470k gemäß dem Vorschlag von Matthias.

    ... aber schön zu sehen, dass es bei Jo mit den Vorschlag von Matthias passt.


    Das werde ich mit meinen Shuguang 211 mal probieren ;)

  • Das werde ich mit meinen Shuguang 211 mal probieren

    Moin, Cay-Uwe,


    Vorsicht, das kann schief gehen. Soweit ich erinnere hast Du keine Absicherung der Anodenspannung implimentiert... der Jo schon. :)

    Bei ganz neuen Röhren besteht die Gefahr, daß die "weglaufen" wegen erhöhtem negativen Gitterstrom. (Schlechtes Vakuum.) Wenn nicht abgesichert, kann das fatale Folgen haben.

    Wenn die Dinger einige (zehn) Stunden gelaufen sind, sollten das auch die Shuguangs abkönnen. Meine hier können das jedenfalls alle.

    Übrigens gibt es die Angabe 100k für fixed und 500k für katodebias im Datenblatt der Schwesterröhre 845... Die kann man durchaus annehmen... auch für die 211.


    Gruß, Matthias

  • ... der Jo schon.

    Hi Matthias,

    ja, ich gestehe und gebe alles zu :)

    Bei ganz neuen Röhren besteht die Gefahr, daß die "weglaufen" wegen erhöhtem negativen Gitterstrom. (Schlechtes Vakuum.)

    Uff! Da habe ich ja nochmal Schwein gehabt mit meinen Linlai Tuben. :)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Danke für Deine Infos. Meine Shuguang 211 haben schon Einiges auf den Buckel und sind soweit ich das beobachtet habe sehr stabil in ihren Eigneschaften.


    Sie waren bereits in Einsatz in einen Tubeguru SET 211 von mir. Dort waren sie mit einstellbaren BIAS in gebrauch und als ich mal PVASANE 211 eingestzt habe, hat wirklich der BIAS einige Tage gebraucht, bis der sich stabilisiert hatte...


    Desweiteren wollte ich nicht auf 470k gehen, sondern eher 220k - 330k. Nur etwas höher, um die Vorstufenröhre etwas geringer zu belasten.


  • Hallo Cay Uwe,

    kannst du etwas zu de klanglichen Unterschieden zwischen der 156er Endstufe und der 211 schreiben?

    lg

    B

    Im Moment höre ich sehr viel mit der 211, da es für mich eine neue Erfahrung ist. Wie ich auch lernen musste, stellt die 211 anspruchsvolle Bedingungen an die Ausgangsübertrager, die wie man aus meinen Messungen sieht, noch nicht zu 100% erfüllt sind. Ab ca. 10kHz wird der Pegel bedämpft und ich mit etwas optimistischer Sichtweise ein -3dB bei 15kHz erreiche. Beim EL156 SET ist der -3dB weit über 20kHz ( -1dB bei 20kHz ). Das hat Einfluß auf die Wiedergabe von Details im Hochton, die man nicht der 211 oder EL156 Röhre anlasten kann.


    Allerdings, wenn es um Stimmenwiedergabe geht, oder akustische Instrumente, insbesondere Klavier, Schlagzeugbecken und Blasinstrumente, zeigen sich beide Verstärker typisch SET, sprich sehr gefällig und interessanterweise sehr natürlich und glaubhaft. Da kann ich für mich keinen Favoriten ausmachen.


    Im Bass sind sie etwas unterschiedlich. Der EL156 SET Amp vermittelt eine geringfügige besser Kontrolle, während der 211 SET Amp etwas weicher daherkommt. Beim 211 klingen aus meiner Sicht dadurch Kontrabässe etwas realler, wenn z.B. an den Saiten gezupft wird, da die Saiten-Töne etwas länger ausklinken. Auch große Trommeln besitzen ein längeres Nachschwingen und erscheinen deswegen etwas natürlicher. Geht es aber in komplexe Basspassagen, wie sie z.B. zum Teil in elektronischer Musik zu finden sind, spielt der EL156 SET Amp seine Trümpfe aus.


    Wie immer, wird der Geschmack eines jeden Einzelnen eine wichtige Rolle spielen. Dazu kommt noch, dass jeder von uns irgendwie vorbelastet ist, manche mögen es nicht wenn Pentoden als Triode geschaltet werden, denn nur echte Trioden sind das Wahre, oder man hat sich auf bestimmte Komponenten fixiert.


    So hatte ich letztens einen Kunden von mir zu Besuch, der absoluter Fan der 211 Triode ist und er schrieb folgendes über mein 211 SET Projekt:

    Quelle: Open End Music Forum

  • Der EL156 SET Amp vermittelt eine geringfügige besser Kontrolle,

    Moin Cay-Uwe,

    mit oder ohne GK, der 156?


    Solche kleinen Unterschiede, wie du sie schön beschreibst, gibt es praktisch bei fast allen Verstärkerwechseln zu beobachten.


    Bei meinen Line Magnetic Gegentakter (Bild) hätte ich eigentlich erwartet, dass er eine bessere Basskontrolle hat. Hatte er aber nicht.


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/138445/

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Also die Bass Kontrolle kannst du auch anders realisieren, in dem du eine Bass Entzerrung einbaut, dafür brauch du Mess- Equipment ,

    die sorgt dafür, das der Bass Resonanz Peak kleiner wird,

    oder anders ausgedrückt,

    das gegen EMK von dem Bass Lautsprecher wird teilweise durch die Entzerrung kurz geschlossen, eigentlich das was dein Verstärker macht soll mit hohen Dämpfungsfaktor .

  • ...baue mir demnächst mal wieder einen neuen Breitband-LS der aufgrund seiner klassischen Konstruktion speziell zu meinen 300B, 211 passt.


    GK und Entzerrung mag ich nicht, im Zusammenhang mit Röhre.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ich komme langsam aber sicher der entgültigen Auslegung meines 211 SET Projekts näher. Heute habe ich Cinch-Stecker von Neutrik eingebaut und ein Netzschalter ist letztens auch noch dazugekommen.


    SET-211-22i.jpg


    Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Design, Platzierung der Komponenten, usw. durch und es gefällt mir sehr gut. Das ist wichtig denn demnächst möchte ich das Gehäuse in Auftrag geben.


    Eine Frage hat mich in letzter Zeit doch noch beschäftigt und zwar die Eingangsempfindlichkeit, die ich ursprügnlich auf die heutzutage gängigen 2,2Vrms bei Consumer-Geräte anpassen wollte.


    Daher hatte ich mich wie beschrieben, statt eine E88CC / 6922 als Vorstufenröhre, mich für eine 6J5GT aus Design- bzw. Optikgründen, entschieden. Das hat aus der Sicht auch gut geklappt, doch die Verstärkung der Triode hat nicht gereicht um mit 2,2Vrms / 6,3Vpp die Endstufe voll anzusteuern. Das lag daran, dass die 6J5GT wie von mir beschaltet eine Verstärkung von ca. 15 erreicht. Damit kann ich gerade mal ca. 90Vpp erreichen, aber ich mindestens 120Vpp brauche. Das ist im Prinzip nicht weiter tragisch, denn ich kann meine die Verstärkung meiner Vorstufe varieren, so dass sie bis zu +13dBu Ausgangspegel liefert, sprich 3,45Vrms oder 9,78Vpp.


    Das ist ein beachtlicher Pegel und daher habe ich mich mit Alternativen beschäftigt und bin bei einer 6SL7GT hängen geblieben, die nach Simulationen eine Verstärkung von ca. 40 erreicht. Das wären ca. 8dB mehr als mit der 6J5GT.


    Desweiteren habe ich mich einmal mehr mit den Standards im HiFi und Studio-Bereich beschäftigt, um wie schon in anderen Threads gelesen wieder festzustellen, dass der Consumer-Bereich Standards nicht einhält. Einzig zuverlässig sind die Normen im Studio-Bereich, die international den Vollpegel mit +4dBu festgelegt haben, in Deutschland +6dBu.


    +4dBu bedeutet einen Pegel von ca. 1,228Vrms oder 3,47Vpp. Wie der Zufall es wollte erreiche ich mit den Pegel mit der 6SL7GT eine Verstärkung von ca. 138Vpp, womit ich meine 211 SET voll aussteueren kann.


    Heute am späten Nachmittag habe ich die 6SL7GT eingebaut und länger warmlaufen lassen um Probe zu hören. Ich war zum Einen sehr gespannt wie sich diese Triode macht, denn es ist nicht nur die höhere Verstärkung, die mich interessiert hat, sondern auch ihr Klirrverhalten laut Simulation. Sie besitzt demnach höhere K3 Komponenten, die erfahrungsgemäß viele stören, aber sie sorgen auch für einen subjektiv "spritzigeren" Klangcharakter, etwas was meinen AÜs entgegen kommen würde, da sie wie bereits gezeigt, im Hochton bedingt durch die hohen 211 Anodenwiederstände, diesen stärker dämpfen.


    Nachdem die Vorstufenröhren ( ich habe zwei eingebaut ... ) ein paar Stunden "eingebrannt" wurden, habe ich die ersten Hörproben durchgeführt und tatsächlich meine ich einen detallierteren Hochton wahrzunehmen, wie auch einen etwas strafferen und besser konturierten Bass.


    Ich werde das die nächsten Tage weiter beobachten und danach Messungen durchführen um zu verifizieren ob die Simulation richtig lag.


    Eins kann ich aber schon sagen, die Simulation hat den BIAS recht genau ermittelt. Der BIAS sollte sich bei ca. -1,9V DC einpendeln. Gemessen habe ich an beiden Röhren -1,85V DC. Das ist schon mal sehr genau und wenn das mit den Klirr auch so kommt wie berechnet, dann kann ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein...


    Ihr seht, ganz durch bin ich noch nicht, aber dem Ziel ein Stück näher gekommen :);)

  • ...+4dBu bedeutet einen Pegel von ca. 1,228Vrms oder 3,47Vpp. Wie der Zufall es wollte erreiche ich mit den Pegel mit der 6SL7GT eine Verstärkung von ca. 138Vpp, ...


    Eins kann ich aber schon sagen, die Simulation hat den BIAS recht genau ermittelt. Der BIAS sollte sich bei ca. -1,9V DC einpendeln. Gemessen habe ich an beiden Röhren -1,85V DC.

    Hallo Cay-Uwe,

    Du hast bei +4 dBu eine Spitzeneingangsspannung von ca. 1,74 Volt (Sinusspannung); Dein Bias ist -1,85 Volt. Gitterstrom fließt ab ca. -1,3 Volt (je nach Gasen in der Röhre) - folglich bei allen Pegeln über 0,4 V RMS. Eine andere Röhre wäre am Eingang angebracht.

    Gruß Andreas

  • Andreas,


    0dBu = 0,775Vrms = 1,1Vp

    +4dBu = 1.288Vrms = 1,74Vp


    Siehe: http://www.sengpielaudio.com/calculator-db-volt.htm


    Laut meinen Messungen funktioniert alles korrekt ...


    P.S. Ich verstehe jetzt was Du meinst und werde das überprüfen. Ist mir in Datenblätter nicht aufgefallen ...