Plattenspieler Diskussion - alt (zB Thorens/Technics/Dual) oder neu (zB. VPI/Feickert/REGA)

  • Hallo M_K_F,

    ich wollte nicht bezweifeln oder gar bestreiten, daß man zufrieden und glücklich mit einem (oder mehreren) Dual- oder Thorens-Plattenspielern LPs hören kann. Mich würde nur interessieren, wie groß der Unterschied zwischen alt und neu ist, ob Welten dazwischen liegen oder ob man am Ende konstatieren muß, die klanglichen Unterschiede sind letztlich vernachlässigbar und nicht der Rede wert. Mir ist natürlich bewußt, daß das Empfinden für den Klang bei jedem unterschiedlich ist.

    Nicht erwähnt wurden die Geräte von Transcriptors (Hydraulic Reference turntable mit Fluid tonearm [ab 1963], Transcriber [1977-1981], Skeleton oder Aquarius mit Vestigal Tonarm [1973-1977] und Saturn [ab 1968]). Am häufigsten sieht man den Hydraulic Reference als second-hand Angebot. Er kostete einmal, wenn ich mich richtig erinnere, mehr als 1200DM. Zwei interessante Reibrad-Laufwerke gab es bei Goldring/Lenco, nämlich G-88 und G-99. Ariston produzierte mehrere Plattenspieler, die aber in der BRD selten vertreten waren. Dem späteren LP 12 sah der RD110 ähnlich. Viele Teile der Ariston-Geräte stellte Castle Precision Engineering Ltd. (Direktor: Ivor Sigmund Tiefenbrun) her, wo später der LP 12 produziert wurde. Ferner erinnere ich noch an Testberichte zu Pink Triangle (=PT) Laufwerken (PT1, LPT, Export, Anniversary). Schöne Plattenspieler waren der Cadberg CD9 und CD12 (oft mit einem SME 3009 bzw. 3012) in einer schwarzen Zarge in Klavierlack. In Italien gab es die als Teksonor CD9 und CD 12, aber in einer anderen Zarge (Wurzelholz Brombeere) und mit anderem Tonarm. Teksonor (in Muccia in Italien) stellte Plattenspieler und Tonarme her. Wer der eigentliche Hersteller ist, weiß ich nicht.

    Zum Klang kann ich, obwohl ich manches davon habe, nichts sagen außer zum Transcriptors Hydraulic Reference turntable mit dem Fluid tonearm, den ich einmal bei Räke revidieren ließ. Mir gefällt er und ich würde ihn nie hergeben. Meine Frau und ein Freund hatten aber nie das Verlangen, damit Schallplatten zu hören. Beide lästern über das Teil bzw. den Shure Tonabnehmer ME 97. Vielleicht müßte ich ihn durch ein anderes MM ersetzen.

    Mit den besten analogen Grüßen

    Prof. van Dusen

  • Mich würde nur interessieren, wie groß der Unterschied zwischen alt und neu ist, ob Welten dazwischen liegen oder ob man am Ende konstatieren muß, die klanglichen Unterschiede sind letztlich vernachlässigbar und nicht der Rede wert.

    Neu ist ja relativ klar, aber ab wann ist etwas alt? 90er, 80er, 70er, 60er oder doch schon vor 2010?

    Der zweite Teil ist vermutlich komplett subjektiv.


    Nur mal so als Denkanstoß: Ein gutes Gerät aus den 70er-90ern mit einem wirklich ordentlichen System. Man hört damit über Jahre und mag den Sound.
    Jetzt nimmt man irgend einen abgedrehten HighEnd-Hobel mit ein System, ganz weit oben aus dem Regal. Mal angenommen, dass der Preis eines Mittelklassewagens ordentlich angelegt ist. Da (Achtung, jetzt kommt alberner Werbesprech) "geht die Bühne auf", "die Sänger stehen vor der Band frei im Raum", usw.


    Will man das? Wie ist es mit den 40-50 Jahre alten Platten. Die haben ja schon einiges erlebt. ...

  • Das ist keine Neuauflage, sondern es handelt sich um aufgekaufte Altgeräte, die von B&O in erlesener Manufakturarbeit restauriert und mit einem internen Phonovorverstärker ausgestattet werden. Sowas in Neu bekommt B&O heute doch gar nicht mehr hin.


    Gruss


    Andreas

    Danke, Alles Klar, habs bloß überflogen.......

    Intressantes Recycling Projekt 😉


    Es tut sich was, auch in Hi Fi, aus alt mach neu, zum Sonderpreis


    Grüße

  • Hallo M_K_F,

    ich habe noch das Acoustical-Laufwerk und Acoustic Research vergessen. Das Modell 2600 von Acoustical Handel Mij. N.V. (mit dem All-Balance Tonarm) stammt aus dem Jahr 1959 bis 1962, der 2800 (mit SME-Tonarm oder) wurde zwischen 1962-1967 hergestellt. Etwas jünger ist der 3100, der zwischen 1964 und 1969 produziert. Neben dem 12-Zoll-Arm von SME in einer großen Zarge gab es den 3100 (und auch den 2800) mit diversen 9-Zöllern (All-Balance Tonarm, Lenco L 75, Ortofon AS 212, SME 3009, Grace G-840, aber auch Micro Seiki MA-77 und MA-88). Ich überlegte mir einmal den Acoustical mit dem G-840 zu kaufen, aber die Optik störte mich. Den Acoustical SD800 habe ich nie gesehen.

    Mit den besten analogen Grüßen

    Prof. van Dusen

  • Die Acousticals sind tolle Laufwerke. Ich könnte mich heute schwarz ärgern, dass ich meinen 3100 mal verkauft habe. Die Idee des um den Plattenteller laufenden Riemens hat Micro Seiki später wieder aufgegriffen. So z. B. bei den Modellen BL51 und BL91.


    Gruss, Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Meine Meinung:


    Die Auswahl an "alten" Geräten ist größer als die an neuen. Daher ist es leichter, da für jeden Geschmack was zu finden, als im aktuellen Katalog. Und gut gepflegte Veteranen laufen auch nicht schlechter, sagt zumindest meine Erfahrung.

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • Mich würde nur interessieren, wie groß der Unterschied zwischen alt und neu ist, ob Welten dazwischen liegen oder ob man am Ende konstatieren muß, die klanglichen Unterschiede sind letztlich vernachlässigbar und nicht der Rede wert.

    So wie ich das sehe, spielen für den Klang die Systeme (und auch die Phonoeinheiten) eine deutlich größere Rolle als der Plattenspieler und der Tonarm.


    Ich habe heute spaßeshalber mal den 1219 mit dem Tesla Tonarm und einem M20 Super FL an der von mir subjektiv besser eingeschätzten Phoneinheit angeschlossen, und den Acoustic Solid mit einem M Bronze an dem, nun, etwas neutraleren Phono-Pre.


    Ich konnte durch Umschalten die "gleiche" Platte hören.


    Mir hat der Klang am 1219 besser gefallen, was im Durchschnitt eher beim AS der Fall ist.



    Zum Klang kann ich, obwohl ich manches davon habe, nichts sagen außer zum Transcriptors Hydraulic Reference turntable mit dem Fluid tonearm, den ich einmal bei Räke revidieren ließ. Mir gefällt er und ich würde ihn nie hergeben. Meine Frau und ein Freund hatten aber nie das Verlangen, damit Schallplatten zu hören. Beide lästern über das Teil bzw. den Shure Tonabnehmer ME 97.

    Ich hatte ja den TD 4001, der zumindest plattentellermäßig in eine ähnliche Richtung wie der Transcriptor geht.

    Ich finde beide auch schön, habe mit dem TD 4001 auch Musik gehört, und auch das Shure ME 97 bekommt mein Placet. Ich habe nur den SME 3009 S 2 imp. als etwas "divenhaft" empfunden, deswegen verließ er mich wieder.


    VG

    Marcus

  • Ich höre mit Vintage und "neueren" Geräten. Bei Vintage macht es Spaß, alte Geräte wieder herzurichten und mit den entsprechenden Tonabnehmern können die an einer "älteren" oder auch neuen Anlage auch (zeitgemäß) gut klingen. Mir gefällt das. Ich habe aus den 60er/70ern u.a. einen Acoustical 2800, einen Thorens 160, einen Dual 1229, einen Elac Miracord 40, einen Pioneer PL-530 und einen Dual 704.

    Aus den frühen 90ern noch mein "Arbeitstier" Kenwood KD 7010 (Baugleich zum 990er), der läuft fast täglich.

    Dazu noch einen Transrotor ZET-3 mit Rega 700 Tonarm .

    Die anderen Geräte aus den 2000er Jahren, die ich in Besitz hatte, habe ich zwischenzeitlich alle wieder veräußert.


    Letzte Woche konnte ich für ganz kleines Geld 2 Canton Boxen LE 600 aus der ersten Baureihe von 1975 (unmodifiziert im Originalzustand) erwerben und bin begeistert, wie so alte Boxen heute noch klingen. Das ist die Faszination am "vintage".


    Also: je nach Stimmung und Gemüt: alt oder neu.


    Viele Grüße

    Rudi


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Die alten Cantons sind tatsächlich richtig gut. Ausserdem sind sie fast unkaputtbar, denn die Gummisicken der Tieftöner sind von hoher Qualität. Schwierig wird es im Falle einer Reparatur. Die bekommt man nämlich kaum geöffnet. Die Gitter vorn sind geklebt und hinten gibt es keine Schrauben zum Öffnen.


    Gruss


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Die alten Cantons sind tatsächlich richtig gut. Ausserdem sind sie fast unkaputtbar, denn die Gummisicken der Tieftöner sind von hoher Qualität. Schwierig wird es im Falle einer Reparatur. Die bekommt man nämlich kaum geöffnet. Die Gitter vorn sind geklebt und hinten gibt es keine Schrauben zum Öffnen.


    Gruss


    Andreas

    Sorry für OT, wir sind ja im Plattenspieler Thread, daher nur ganz kurz als Antwort an Andreas:

    Meine Canton LE 600 sind hinten verschraubt. Ich musste se aber noch nicht öffnen. ;)

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/140616/


    Grüße

    Rudi


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Ah, danke für die Info, Rudi. Ein Freund hatte früher die LE-500 und ich meine, die waren nicht zu öffnen.


    Gruss


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • @Prof. van Dusen: Der Vergleich Alt:Neu wäre interessant. Dann muss aber ‚Alt‘ präzise definiert sein, also sozusagen ‚Matching Numbers‘ (ich weiss: Autovergleiche. . . 😉).


    Ganz praktisch kann ich einen Vergleich zw. TR mit SME IV (quasi ‚neu‘) und Thorens 320, 2001 und 3001 beitragen, wobei der 3001 einen nachgerüsteten M2-9 Arm hat, also NICHT authentisch ist. Der 2001 RDC und der 320 mit 3009/II sind weitestgehend original, aber auch nicht ‚Matching Numbers‘.


    Klanglich geben sich die Klassiker und die ‘Neukonstruktion’ (sofern man einen TR als ‘neu’ bezeichnen möchte) Nichts. Die spielen absolut auf gleichem Niveau und machen alle Spass beim Hören und beim daran rumfrickeln.

    P.S.: Ich bin KEIN Testplattenhörer und wasche auch meine Platten nicht vor und nach jeder Benutzung 😂. Es kann also sein dass mir die feinen Unterschiede alt/neu glatt entgehen 😁.




  • Mal ein oller Trick ,der fast immer funktioniert. Schrauben vom Bass raus schrauben und mit einem Korkenzieher in der Bohrung zwischen Bass und Gehäuse gehen und langsam drehen.


    Grüße aus Duisburg