Geithain BR 26 im Bi-Amping

  • Viel zu lange standen meine umgestrickten Geithain BR 26 einstaubend in der Ecke.

    Vor zehn Jahren fing ich mit dem Experiment an, die BR 26 auf Bi-Amping um zu stricken. Es heißt ja, aus der BR 25 / 26 sei klanglich nichts mehr raus zu kitzeln. Dies spornte mich an. "Wolln ma mal sehen ..."

    Betrieben wurden Experimental BR 26 an zwei aufgebohrten SV-210 Endstufen. Leider halten die TDA 2030 ICs dem Baß nicht lange stand.

    Nach den ersten Aha Erlebnissen mit einer direkt verdrahten Experimentalweiche der BR 25 / 26, folgte die "Total-Weiche". Alles auf Folienkondensatoren & MOX Widerständen. Zum Schluß strickte ich den Baßbereich auch auf Folie & MOX um. Ich kenne die Meinungen, außerhalb des Signalwegs & Baß bringt das nichts. So ist dem nicht. Wer ein feines Gehör hat, hörts raus. Der Baß wird mit Folie weicher. Ist Geschmackssache. Zuvor war es nur der Hochtonbereich. Folienkondensatoren & MOX Widerstände bringen merkliche Klangverbesserungen. Zusätzlich wurde im HT Signalweg ein 0,6 O Widerstand vor den Hochtöner gesetzt.

    Als nächsten Schritt gings in der Bereich Bi-Amping. Die Krönung vons Ganze. Das war so, als ob das Fenster aufgerissen wurde & der Frühling einzog.

    In jeder meiner BR 26 stecken 50 € Weichenmaterial.

    Dazu noch 40 mm Möbelfließ als Dämmung & ganz wichtig, entkoppelt frei die BR 25 / 26 aufstellen. Dieses Prozedere wird total unterschätzt. Kostet nicht die Welt & läßt jeden Lautsprecher seinem "Muff" entschwinden.

    Eigentlich sollten die BRs neue 22 mm MDF Gehäuse bekommen. Kommt später wenn meine Hand fitter ist.

    Erst einmal sollen die BR 26 meine Ohren verzücken.

    Betrieben werden die BR 26 Bi als Zweitlautsprecher an zwei Rotel Doppel-Mono-Endstufen. Stehen entkoppelt auf den TVM acoustics Lautis.

    Der Baß hängt an 4q Kabel, der HT an NF Mikrophon-Kabel.


    Die BR 26 versprühen eine wohlige & kraftvolle Wärme.

    Die Höhen sind sehr ausgewogen, nicht vordergründig.

    Baß & Höhen wirken sehr homogen.

    Der Baß ist je nach System sehr kraftvoll.

    Im Bi-Amping wirkt die BR sehr aufgeschlossen & sehr präzise. Nicht so "zusamen gemascht"

    Ihre Detailtreue & Räumlichkeit umtanzen einen wie ein Elfentanz.

    Imposant - fällt mir auch zu dem Klangbild meiner BR 26 ein.


    Mein Rumgefriemel zeigt, das die BR 26 sowohl durch eine völlig neu bestückte, direktverdrahtete Weiche gewinnt. Die Krönung ist jedoch das Bi-Amping. Im letzterem legt die BR 26 klanglich eine ordentliche Schippe zu.


    Das Ganze ist nicht original. Ich wage zu bezweifeln ob ein MOX Widerstand, gar ein Folienkondensator, noch eine vernünftige Dämmung berechenbar ist. Bi-Amping kann auch nach hinten losgehen. Bei der BR 26 passt es prima.

    Mein Tuen an ollem Ost HiFi Geraffel ist, was wäre wenn besseres Material in der DDR zur Verfügung gestanden hätte?


    Letztendlich muß Jeder für sich selbst entscheiden solch Aufwand zu betreiben.

    Mein Ziel, klanglich das Letzte aus der BR 26 raus zu kitzeln ist mir gelungen.

    Das Thema BR ist erst mit einem neuen Gehäuse abgeschlossen. Wenn überhaupt.


    In diesem Sinne, eine genußvolle Ohrenweide wünscht Nadja.

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  • Es ist ein Tag rum, hören bis der Arzt kommt ...


    Es macht sowas von eine Ohrenfreude mit den umgestrickten BR 26. Ein ganz neues & anderes Hören ist das.

    Die BRs haben ne ganz andere Charakteristik als meine großen Standboxen.

    Die BRs spielen sowas von feingliedrig. Selbst ganz leise, zarte Töne stehen im Raum. Gehen nicht verloren. Total Detail verliebt. Weich & zartfühlend. Und doch halten sie Trendmöllers Baß stand.

    Wenn ich richtig "Krawall" möchte, schalte ich auf meine großen Lautis um. Für Zartheiterkeit nehme ich die BRs. Die großen Brüllwürfel sind gewaltiges Sommergewitter. Ein berauschender Sommerregen die BRs.

    Es macht richtig Freude Klassik wie Rockmusik mit den BRs zu genießen.

    Trotz ihrer kompakten Größe ist ihr Klang überhaupt nicht klein. Das ganze Gegenteil. Der ganze Raum füllt sich mit musikalischer Wärme.

    Ich bedauere, das mein Hörsaal nicht größer ist.


    Seit gestern hängt ein RFT SV 3000 als reiner Vorverstärker an den Rotel Endstufen. Das paßt sowas von klanglich. Die BRs sind gleich noch nen Tick wärmer.


    Das Schöne, ich entdecke meine Systeme neu. Kann jetzt viel besser die Spreu vom Korne auslesen.


    Euch ne liebkosende Ohrenberauschung wünscht Nadja.

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