Mein neuer TA - Ortofon Cadenza Bronze

  • Jetzt höre ich ja schon einige Zeit mit dem Cadenza Bronze und kann sagen, dass mir der Tonabnehmer am SME312 sehr gut gefällt. Es gibt ja einige, die sagen, dass das Bronze einen schweren Arm benötigt, deswegen war ich vor dem Kauf etwas skeptisch. Das kann ich so nicht bestätigen, es paßt, aber vielleicht höre ich ja anders. Ein Vergleich mit meinem Benz Wood SL macht eigentlich wenig Sinn, da beide Tonabnehmer völlig anders klingen. Ich mach‘s aber trotzdem, da einige das Benz Wood SL kennen. Das Benz ist von der Abstimmung etwas vollmundiger und wärmer und es scheint als hätte es mehr Bass. Der ist allerdings auch beim Bronze vorhanden nur wesentlich prägnanter mit deutlich mehr Punch. Der Mittenbereich ist klarer und etwas nüchterner als beim Wood, das bei Stimmen einen Tick schöner, aber nicht unbedingt richtiger klingt. Im Hochton zeigt das Bronze mehr Details als das Benz, nervt allerdings nie.

    Die AK ist für mich mit 2,5g optimal. Bei 2,6 oder 2,7g ging ein ganz klein Wenig die Präzision flöten. Der Arm ist parallel zur Plattenoberfläche. Nach anfänglich 100 Ohm läuft es aktuell mit 200 Ohm am Moon Phonopre, was mir besser gefällt. Die fRes ist mit 10Hz deutlich im grünen Bereich.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Jörg, herzlichen Glückwunsch zum Cadenza und viel Spass damit!

    Liebe Grüße Achim

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Guten Abend Jörg,


    bei uns wird das Thema Tonabnehmer gerade aktuell.

    Wir haben einen Schröder Reference Arm mit Transrotor und ich das Bronze steht auch zur Wahl. Wir hören sehr viel Klassik, Jazz, somit sind mir die Mitten schon wichtig. Was heißt Klarer und nüchtern.

    Alternativ dachte ich auch an ein Excalibur Platinum, interessanter Preis!

    Oder Dynavektor xx2, At 9ax.

    Bin dankbar für Anregungen!
    Gruß Gisela

  • Hallo Gisela,


    Das nenne ich mal Zufall! Ich betreibe mein Cadenza Bronze an einem Schröder No.2, auf meinem Transistor Fatbob S.

    An dem zweiten Arm (TR800) habe ich ein Benz ACE SL.

    Ich kann die Ausführungen von Jörg nachvollziehen, würde es aber anders beschreiben:

    Für mich spielt das das Cadenza Bronze in allen Lagen aufgeräumter und präziser. Das gefällt mir z.B. bei Jazz deutlich besser.


    LG, Holger


    Image ist das, was man braucht, damit die anderen denken, dass man so ist, wie man gerne wäre.

  • Hallo Holger,

    das ist wirklich spannend. Momentan hängt ein Bluenote Baldinotti MkII am Schröder.

    Ein Denon Derivat , sehr musikalisch, aber schon alt und nicht ganz passend zur Allnic Vorstufe.

    Ich habe nur Angst, das das Ortofon zu kalt klingt!

    Was hast du denn

    vorher für Systeme mit deinem Schröder betrieben.

    Liebe Grüße

    Gisela

  • An einem mittelschweren Arm ist das Cadenza Bronze ideal. Ich höre seit Jahren damit, und verbaue das System auch. Das Thema Tonabnehmer hat sich für mich damit erledigt. Der Replicant-100-Schliff kommt auch in Systemen für 10 k€ zur Anwendung.
    Ein besonderer Vorteil des Bronze ist die hohe Ausgangsspannung in Kombination mit dem geringen Systemwiderstand von 5 Ω. Wenn man die Dynamik der Schallplatte voll ausnutzen will und über ein entsprechend ruhiges Laufwerk verfügt, sollte die Ausgangsspannung bei 5 Ω-Systemen mindestens 0,4 mV betragen. Die entsprechenden Werte für 20 und 32 Ω betragen 0,6 bzw. 0,7 mV. Hier habe ich das mal vorgerechnet: https://aie.de/pdf/RauschenPhono.pdf

  • Hallo Gisela,


    Ich hatte vorher ein Quintett Black an dem Schröder. Das war auch nicht schlecht aber tatsächlich etwas nüchtern und kühl.


    LG, Holger


    Image ist das, was man braucht, damit die anderen denken, dass man so ist, wie man gerne wäre.

  • Ich hatte das Vergnügen, das Cadenza Bronze für ein halbes Jahr von einem Kollegen als Leihgabe zur Verfügung gestellt zu bekommen. In seiner Kette spielte es an einem Tonarm mit 14g eff. Masse und er war mit dem System nicht zufrieden.


    Das Cadenza lief bei mir erst am Pioneer PA-5000 mit Zusatzgewicht (eff. Masse 17,5g), an dem sonst ein Ortofon MC30 Super II spielt. Am PA-5000 spielte das Cadenza mMn. sehr gut, konnte sich aber nur minimal vom MC30 absetzen, das ja ebenfalls mit dem Ortofon Replicant 100 Schliff ausgestattet ist.


    Nach zwei Monaten genussvollem Hören hatte ich dann mein DIY Laufwerk fertig und das Cadenza zog um. Erst an einen Ortofon TA-210 in Verbindung mit einem Orsonic AV-101, später an einen 12" Schick in gleicher Kombi. An den beiden schweren 12" Zoll Armen spielte das Cadenza wesentlich besser auf als am PA-5000 und konnte sich im direkten Vergleich klar vom MC30 absetzen.


    Ohne die Möglichkeit das Cadenza an einem schweren Arm zu hören, hätte ich auch gesagt, alles Gut und spielt super auf. Wenn man mit vorhandenem Arm und dem Cadenza zufrieden hört und einem nichts fehlt, dann ist doch alles gut.


    Das Cadenza hätte ich gerne behalten, musste es dann aber leider wider abgeben, da mein Kollege sich zum Kauf eines 12" Schick entschieden hatte. Bei mir wurde es dann wenig später ein Ortofon Venice, das in gleicher Kombi hervorragend aufspielt.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • später an einen 12" Schick in gleicher Kombi. An den beiden schweren 12" Zoll Armen spielte das Cadenza wesentlich besser auf als am PA-5000 und konnte sich im direkten Vergleich klar vom MC30 absetzen.


    Ohne die Möglichkeit das Cadenza an einem schweren Arm zu hören, hätte ich auch gesagt, alles Gut und spielt super auf. Wenn man mit vorhandenem Arm und dem Cadenza zufrieden hört und einem nichts fehlt, dann ist doch alles gut.


    Das Cadenza hätte ich gerne behalten, musste es dann aber leider wider abgeben, da mein Kollege sich zum Kauf eines 12" Schick entschieden hatte. Bei mir wurde es dann wenig später ein Ortofon Venice, das in gleicher Kombi hervorragend aufspielt.

    Sehr interessant. Wie hast du das mit dem Antiskating Schick und Cadenza gelöst?

  • Ich habe für den Schick den aufsteckbaren Federbügel mit Gewicht zum einstellen vom Antiskating, ist zwar etwas Fummelei, da keine Scala vorhanden ist, funktioniert aber.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • ...Ohne die Möglichkeit das Cadenza an einem schweren Arm zu hören, hätte ich auch gesagt, alles Gut und spielt super auf. Wenn man mit vorhandenem Arm und dem Cadenza zufrieden hört und einem nichts fehlt, dann ist doch alles gut....

    ...und genau so ist das. Vermutlich hat der SME312 Tugenden die ganz besonders gut mit dem Cadenza Bronze harmonieren. ;)

    Abtasttechnisch ist auch alles im grünen Bereich. Gerade habe ich probehalber mal den „Pacific 231“ von Honegger (DECCA RI SXL6065) durch‘s Zimmer rauschen lassen, ohne dass er entgleist ist. Das Stück mochte mein Colbri XGP weniger.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Glückwunsch zum tollen neuen System! Deine Charakteristik vom Bronce kann ich mit meinen Erfahrungen mit Ortofon sehr gut nachvollziehen. Ein Ortofon ist eine ehrliche Haut mit präzisem, frischem Klang. Nur die SPU sind ein Sonderfall.

    Mit einem sehr ausgewogenen und kultiviert spielenden SME 3xx sollte das Bronce eine ausgezeichnete Kombination bilden.

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    LS 5/9 BBC old school

  • ...Ein Ortofon ist eine ehrliche Haut mit präzisem, frischem Klang...

    Danke für die Glückwünsche. Das Cadenza Bronze ist gottlob nicht ganz so nüchtern-präzise wie ich das von meinem Kontrapunkt B kannte, das hat mir auf Dauer keinen Spaß gemacht und wurde seinerzeit vom Gegenteil, einem Koetsu Black ersetzt.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo Jörg!


    Erst einmal Glückwunsch zum neuen System. :)

    Mit viel Interesse verfolge ich deinen Thread hier. Denn auch ich liebäugele seit 1-2 Wochen damit, mir das Cadenza Bronze zuzulegen. In deinem letzten Beitrag schreibst du, dass das Cadenza nicht ganz so nüchtern-präzise spielt wie das Kontrapunkt B. Leider kenne ich das Kontrapunkt nur aus dem Internet und habe es nie gehört. In deinem Vergleich zu deinem Benz Wood spielt es nach deinem Empfinden nicht so warm und vollmundig. Gehe ich richtig in der Annahme, dass dein Cadenza schon recht neutral und straff spielt, ohne einen Bassbuckel zu haben und dass es bis in die Höhen linear spielt. Und dass das Kontrapunkt B im Gegensatz dazu sehr, sehr analytisch spielt?

    Ich selbst suche eher einen Tonabnehmer, der schon etwas Analytisches hat; bei dem ich sehr gut alle Einzelheiten der Musik heraushören kann. Zu viel Wärme im Klang wäre jetzt bei mir nicht gefragt. Er sollte linear spielen und dabei dennoch Spaß machen.

    Liege ich da mit dem Cadenza deiner Meinung nach richtig?

    Folgende Tonabnehmer sind mir gut bekannt. Vielleicht könntest du für mich das Cadenza von der Abstimmung her einem der folgenden Systeme zuordnen (mir ist natürlich bewusst, dass das Cadednza da eine höhere Qualität hat).

    Audio Technica AT 33 PTGII

    Ortofon MC 30 super

    Benz ACE SL

    Benz Glider SL

    Dynavector DV 20X2L


    Vielen Dank und einen schönen Gruß

    Philip

  • Mir war das Cadenza im Vergleich zum Benz SLR auf Dauer etwas zu „langweilig“, das Benz animiert mehr, macht mehr „Musik“

    Rein subjektive Einschätzung, gehört an einem Bauer DPS3 mit (wahrscheinlich zu leichtem) Bauer Tonarm

  • Das Cadenza konnte ich in meiner Kette mit dem Ortofon MC30 Super und MC30 Super II direkt vergleichen. Das MC30 Super spielt im Vergleich zu den beiden anderen etwas wärmer oder auch schmelziger auf. Das MC 30 Super II und das Cadenza liegen von der Abstimmung sehr nah bei einander, was mMn. durch den identischen Replicant 100 Schliff zu Stande kommt. Das Cadenza schafft es aber, mehr Fülle, Präsens und Details auf die Bühne zu bringen, ohne dabei zu nerven. Das Cadenza weist mMn. den typischen Ortofon MC Klang auf, recht neutral, sehr gute Stimm- und Instrumentenabbildung, satter grundton mit knackigem Bass. Noch mehr Details und Grundton bietet dann noch das SPU Royal N, ebenfalls mit Replicant 100 Schliff.


    Alle Ortofon Systeme, auch das Cadenza spielen bei mir mit einem passenden Übertrager, deshalb können sich in deine Kette leichte Unterschiede ergeben.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Hallo Martin!


    Danke für den sehr aussagekräftigen Vergleich. Das hilft mir sehr weiter und zeigt mir, dass ich mit meiner Wahl richtig liege. Genau so etwas suche ich. Übrigens wird auch bei mir ein Übertrager genutzt werden.


    Viele Grüße

    Philip

  • Martins Beschreibungen kann ich weitgehend bestätigen, nur das ich noch kein SPU im Vergleich hören konnte.
    Das MC 30 Super ist sehr neutral, ohne den oft typischen Anstieg um 20kHz.

    MC30SRN_01.png

    Gruß André
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