Schiit Magni 3 abgefackelt

  • Ich würde auf Rückerstattung des Geldbetrages drängen.


    Grüße Michael

    Viel Glück!

    Ich wüsste nicht, welcher Hersteller so etwas nach 1,5 Jahren macht.

    Solange nicht ein Gericht feststellt, dass hier fahrlässig ein nicht betriebssicheres Gerät in Umlauf gebracht wurde, sehe ich für eine Rückerstattung keine Chance. Wenn der Hersteller davon ausgeht, dass es sich bei einer korrekten Konstruktion um einen bedauerlichen Fertigungsfehler handelt, kann man auf Kulanz mit einem Austauschgerät sogar noch zufrieden sein.


    Just my 2ct.

    Sebastian

  • Moin!


    Kann auch ein Einzelfall sein. Ich musste auch schon mal ein Gerät 'zurückrufen' und nachbessern (naja, war nur privat, ich hatte es einem Freund ausgeliehen, hatte noch ein zweites, baugleiches bei mir)


    Was war passiert? Ein metallgekapseltes Netzteil Eingangsfilter in Industriequalität der renommierten Marke Schaffner war bei mir spontan abgeraucht und stank mir die Bude voll. Hätte ich NIE und NIMMER damit gerechnet. :rolleyes:

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hier sind drei Berichte, die ich auf die Schnelle im Netz gefunden habe, die genau den gleichen Defekt beim Schiit Magni 3 beschreiben:


    https://www.reddit.com/r/Schii…itself_and_now_the_whole/


    https://forum.hifiguides.com/t…-jot-are-overheating/8658


    https://www.audiosciencereview…eadphone-amps.4024/page-7


    Beim dritten Link, Beitrag 130, ist sogar ein Foto eingefügt, das den exakt gleichen durchgeschmorten IC zeigt. Da sind sogar beide ICs abgeraucht.


    Leider habe ich auch so ein Teil bei mir in der Anlage...


    Peter, vielleicht kannst Du die Links gebrauchen, um sie an den Vertrieb zu leiten, um auf den generellen Design- oder Produktionsfehler hinzuweisen, der hier anscheinend vorliegt.


    Viele Grüße,


    Martin

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • Scheint dann wohl ein Designfehler oder ein fragwürdiges Bauteil zu sein.

    Das Internet bringt manches an den Tag, was früher vielleicht im Verborgenen geblieben wäre.


    Das ist die positive Seite des Internet... ^^

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hi,
    interessant ist ja beim Bild im oben zitierten Beitrag 130, dass die 2 abgerauchten Transistoren jeweils Komplementärtransistoren aus linkem und rechtem Kanal sind.

    Vielleicht ist dort einer heiß geworden und das hat dann dazu geführt, dass der direkt nebendran auch überlastet wurde. Im Fall eines Kurzschlusses durch den Kopfhörer, hätte das m.E. keine solche Brandstätte gegeben, sondern der Transistor wäre eher ohne äußere Kokelei durchgebrannt.
    Im aktuellen Modell sieht es so aus, als wäre keine diskrete Endstufe mehr vorhanden, sondern nur OPs.

    Mit etwas Glück schicken sie dir ein neues Modell.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • bei mir sind die Verstärker immer eingeschaltet. Noch nie Probleme gehabt.

    so weit mir bekannt gibt es heute in der Hausrat bereits Versicherungspolicen die es vorschreiben solche Gerätschaften vom Netz zu trennen.

    Kühlschränke und Gefriertruhen natürlich ausgenommen, und evtl. noch der Radiowecker.

    Gruß Axel

  • Wenn das wirklich so sein sollte wäre das, da es immer mehr Geräte ohne "harten" Netzschalter gibt, ein kluger Schachzug der Versicherungen um sich im Schadenfall die Zahlung zu sparen.

    Some livin' big but the most livin' small...

    Stop that train - Peter Tosh

  • Dann müßten auch Router und das ganze andere Netzwerkzeugs bei Nichtnutzung vom Netz. Außer dem Stax-Versorgungsteil hat bei mir kein Hifi-Gerät einen Ausschalter. Gut, der SAM hat einen, soll aber immer am Netz bleiben. Was ist mit den ganzen TV-Receivern, die ihre Updates Nachts beziehen?

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Aus meiner Sicht ist das kein IC sondern ein oberflächenmontierter Leistungstransistor 2SA1552 (60V/1,5 A) mit dem komplementären Typ 2SC4027. Irgendwie ist das eine Leistungsendstufe mit vorgeschaltetem OPV. Hat ja ordentlich Wärme erzeugt.:-(((( Vielleicht schwingt das ganze teil irgendwie und irgendwann. Die Hinweise im Internet lassen den Schluss möglicherweise zu.

    VG

    jokeramik

  • Hi,


    im Foto des dritten Links erkennt man die verschmorten Transistoren, dazwischen die Emitterwiderstände (4R75) und gleich rechts davor zwei Dioden (HA).

    Die Dioden definieren zusammen mit den Emitterwiderständen und der Ube der Transistoren deren Ruhestrom. Die Ube der Transistoren und die Flussspannung der Dioden sind Temperatur abhängig.

    Der Temperaturgang der Dioden kompensiert den der Transistoren .... so der Soll-Zustand.

    Ist die Kompensation ohnehin schon etwas knapp ausgelegt, dann sollte wenigstens die thermische Kopplung der Dioden mit den Transistoren eng sein.

    Typischerweise befinden sich die Dioden (oft auch ein Transistor) bei Endstufen auf dem gleichen Kühlkörper in unmittelbarer Nähe zu den Endtöpfen.

    Hier sind die Dioden weitgehend nur über die schmalen Leiterbahnen und thermisch schwach angekoppelt. Die Endtöpfe selbst dürften sich gut aufheizen und die Dioden 'merken' das kaum und mit Verzögerung. Die kleinen Emitterwiderstandswerte deuten auf Ruheströme >10mA und damit deutliche Wärmeentwicklung hin. Die etwas breiter als elektrisch notwändigen Leiterbahnen dienen gleichzeitig als Kühlfläche. Für meinen Geschmack etwas gering ausgelegt.

    Beginnt nun der selbstverstärkende Prozess von Erwärmung und Stromanstieg der Endtöpfe dann sorgen der Ruhestromregler (hier die Dioden) und die Wärmeabfuhr über den Kühlkörper dafür, daß der Ruhestrom halbwegs konstant und im Regelbereich bleibt.

    Ist die Regelung zu schwach oder thermisch zu träge, dann begrenzen die Emitterwiderstände als letzte Instanz den ansteigenden Strom. Mit 4,7Ohm sind sie hier aber so klein im Wert, daß sie keine effektive Strombegrenzung darstellen. Bei 15V Versorgung könnten theoretisch bis etwa 3A fließen. Ob eine zusätzliche Strom begrenzende Schaltung implementiert ist kann ich auf die Schnelle nicht sagen (genügend Bauteile und auch die dafür zu verwendenden befänden sich auf der Platine). Aber auch die will erst einmal korrekt dimensioniert sein, Stichwort Bauteil- und Schaltungstoleranzen.

    Daneben oder auch in Verbindung damit könnten andere Probleme wie die bereits erwähnte eventuelle Schwingneigung das System über die Klippe stoßen.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • ich lache nicht darüber. In Anbetracht der Tatsache, das alle aktuellen Steckernetzteile oder solche in der Schnur nur noch als Schaltnetzteil-Ausführung existieren, deren Plastikgehäuse nicht zu öffnen sind, ist das auf jeden Fall sinnvoll.

    Ich habe schon einige Netzteile aufgebrochen und repariert, insbesondere wenn es mehrere vom gleichen Typ waren.

    Ursache für fast alle Defekte ist eine zu hohe Betriebs-Temperatur gekoppelt mit minderwertigen Siebelkos. Der Ausfall der SMPS-ICs und des MOSFETs zur Ansteuerung des SMPS-Trafos ist immer als Folgefehler zu betrachten.

    Betreffend des verbrannten SOT-223 Gehäuses auf der Platine des Phonoteils tippe ich auch auf einen Folgefehler - ich gehe von einem grundlegenden Designfehler betreffend Schaltung oder Bauteileauswahl aus durch zu viele Sparfüchse mit Rotstift.

    Eine Reparatur lohnt auf jeden Fall, aber nur dann, wenn auch die Fehlerursache mit beseitigt wird.

    Bei einer Umtauschaktion auf Garantie auf jeden Fall klären, ob bei dem Austauschgerät auch die Fehlerursache beseitigt ist.

    Existiert ein Schaltplan ?

    Meine - von vielen als vorgefasst gesehene - Meinung, die Finger von aktuellen Audiokomponenten zu lassen, sehe ich mal wieder bestätigt. Für das gleiche Geld in eine gut gewählte gebrauchte, ev. sogar 30-40 Jahre alte Phonovorstufe zu investieren, wäre auch hier sicherlich die bessere Wahl gewesen.

    hier noch Links zu diesem Modell:

    https://www.audiosciencereview…eadphone-amps.4024/page-7

    https://www.audiosciencereview…eadphone-amps.4024/page-7

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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