THORENS TD 2001

  • Ich würde lieber die sehr fehleranfällige Endabschaltung ausbauen (fast alle haben einen Bruch im Bereich der Befestigungsschraube der Sichel) anstatt auf die gute, dicke Tellermatte zu verzichten. Die kann man nur mit extrem teuren Produkten toppen. Teller-Matte-Subchasis sind aufeinander abgestimmt, auch was das Gewicht betrifft, eine leichtere würde ein etwas anderes Schwingverhalten verursachen. Diese Platte ist mit ca. 460 Gramm recht schwer und das ist nicht zu vernachlässigen, man müsste sonst nach einem Plattenbeschwerer greifen.

    Gruß

    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von audiologis ()

  • Man muss auf die wesentliche Komponente der Endabschaltung nicht ganz verzichten - auf das Hochheben des Tonarms. Mit Thorens Q-Up verlagert man diese Funktionalität nur nach oben. Man hat dadurch eine manuelle Spielerei mehr, bei der man selbst bestimmen kann, wann das tatsächliche Ende der Platte kommt. Damit hatten viele Endabschaltungen des TP 90 wirklich Probleme und lösten sehr ungenau ab. So war zumindest meine persönliche Erfarung ab meinem ersten TD 2001 und auch mit dem Service von Thorens in den späten 90er Jahren. Das Problem bestand nach der Reparatur im Werk weiterhin. Für mich war die Funktion ungeeignet (manche Platten konnten nicht zu Ende gehört werden), die Nerven am Ende und ich zog irgendwann den Stecker von der Steuerung ab. Q-Up ist Bei jedem Tonarm einsetzbar und günstig.

    Gruß

    Michael

  • Hallo & ein frohes neues Jahr!


    Da ist ja schon einiges an interessantem Feedback zusammengekommen :merci:!

    Dank Bertels kleiner Fotodoku weiß ich jetzt, dass mehr Auszughöhe einfach nicht drinsitzt:


    Beim Blick durch die Serviceluke konnte ich sehen, dass ich bei meiner Fummelei zumindest keinen Bruch an der Endabschaltung produziert habe:thumbup:. Auf dieses Feature möchte ich nur ungern verzichten (komme von einem Technics SL 1610 MKII) und müsste höchstwahrscheinlich mal ein wenig nachjustieren…


    Bleibt der Tipp mit einer anderen Matte plus evtl. Beschwerer, wobei ich gerne der Thorens-Optik treu bleiben würde :) : wenn hier von der 4 mm-Matte die Rede ist, ist dann die Matte der 180er/280er Modelle gemeint? Wieviel bringt diese denn auf die Waage?


    Liebe Grüße,


    Markus

  • Hallo Markus,


    ich teste gerade auch ein paar andere Matten aus.

    Habe auch einen TD2001 mit 2MBLACK und dicker Original-Matte. Es gib aber ein paar Tracks bei denen die Stimmen etwas belegt/dumpf klingen, obwohl der Rest der Platte völlig klar klingen. Daher habe ich mich auf die Suche gemacht.

    Eine Kork Matte (ich glaube Kork-Kautschuk Mischung) hat schon eine Besserung gebracht. Dann habe ich die Carbon Millennium Matte getestet und die ist für mich am besten. Total klares Klangbild, keine dumpfen Stimmen und sie holt noch ein paar Details mehr raus.

    Nicht ganz billig, aber es ist ein schwerer Puk enthalten, so daß du keinen extra kaufen musst.


    Viele Grüße Michael

  • Wenn es mit der dicken Originalmatte nicht gut spielt, dann liegt es meistens am Tonarm, dem System und der Verkabelung. Das Laufwerk war viel besser als die darauf verbauten Tonarme.

    Das Foto zeigt die kleine Stelle, die von alleine bricht (Zugspannung der Verschraubung und Versprödung im Laufe der Zeit). Man verzeihe mir die abgeschnittenen Kabel, die haben mit dem Schaden an der Sichel nichts zu tun (unruhige Hände) 8o

    Gruß

    Michael

  • Wenn es mit der dicken Originalmatte nicht gut spielt, dann liegt es meistens am Tonarm, dem System und der Verkabelung. Das Laufwerk war viel besser als die darauf verbauten Tonarme.

    Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Es hat bis auf ein paar Ausnahmen gut geklungen. Aber bei ein paar wenigen Platten gab es ein oder zwei Lieder bei denen die Stimmen dumpf klingen. Die Instrumente interessanterweise nicht.

    Mit der Carbon Matte klingt alles nochmals besser, zumindest für meine Ohren.


    Viele Grüße Michael

  • Also .. für mich bedeutete der TP90 von Anfang an nur Frust. Die Tonarmhalterung brach schon in den ersten 2 Wochen nach dem Kauf ab, die Endabschaltung hat nicht mal ein Thorens-Mitarbeiter ab Werk im Rahmen einer Garantie richtig justieren können. Die löste sehr oft aus, bevor die Platten zu Ende waren. Das HiFi-Fachgeschäft, wo ich den TD 2001 gekauft habe, hat das Grado Reference Platinum nicht mal sauber montieren können - extreme Zischlaute waren die Folge. An der Pressung der Platte lag es nicht, wie ich Jahre später mit einem SME hören konnte. Das waren die ersten bleibenden Eindrücke, zu viel Negatives auf einmal für einen Neuling.


    Habe mir 20 Jahre später einmal den Spaß erlaubt, den Tonarm beim Aufmotzen eines TD2001 komplett zu zerlegen, um zu sehen, wie er aufgebaut ist. Mir kam es ein wenig vor als hätte ich wieder den TP16 in den Händen gehabt, den ich vorher einem TD520 entnommen habe. Mir fielen die vielen Bruchstellen an fast allen mit Schrauben/Madenschrauben beanspruchten Stellen des Tonarms auf. Den Arm hätte man mit minimalem Aufwand mit kleinen Verstärkungen an kritischen Stellen robuster machen können ohne die Grundkonstruktion oder die effektive Masse ändern zu müssen. Beim ausgebauten Horizontallager konnte man bei Bewegungen mit den Fingern kleine Ruckler spüren. Die Unterbrechung der Tonarmverkabelung an der Endabschaltung war eine unnötige Lötstelle im Signalweg. Das verfestigte meine Meinung zu dem Teil.


    Habe den Tonarm in jeder erdenklichen Ausbaustufe des TD 2001 (mit oder ohne RDC) gehört und nur mit einem System spielte er für mich wirklich ordentlich - das war Yamaha MC1000. Das lag aber eher am System (das damalige Top-System des Herstellers) und weniger am Tonarm. Die Teile passten dennoch sehr gut zusammen, das muss man anerkennend erwähnen. Für mich ist das Gesamtbild (Optik-Haptik-Klang) wichtig, daher bin ich eher bei SME hängen geblieben.


    Die vorherige Meldung bitte nicht abwertend verstehen, ich gönne jedem seine Freude am TP90 und an der Musik. Meinem gewünschten "Gesamtbild" entspricht das Teil leider nicht. Bin allerdings froh, dass man den guten TD2001 nach einem Umbau zur BC-Variante mit vielen anderen Tonarmen betreiben kann.


    Gruß

    Michael

  • Die Unterbrechung der Tonarmverkabelung an der Endabschaltung war eine unnötige Lötstelle im Signalweg.

    Ich denke, das war einer Gleichteilstartegie / Baukastensystem geschuldet. Der TD2001 hatte Cinchbuchsen, es gab aber auch ne Menge Thorense mit festem Cinchkabel und für diese Modelle brauchte es eben einen Übergabepunkt von den Tonarmkabeln zu den Cinchkabeln. Und dafür hat man eben die Endabschaltungsplatine genommen, weil die am Tonarmsockel sitzt. Haben ja fast alle Hersteller so gemacht, High-End-Modelle mit Wechselarmen vielleicht mal ausgenommen.


    Wenn die Lager in der Metallbüchse defekt waren, dann hat er mal "Gewalteinwirkung" erfahren. Und wenn es nur eine zu fest angezogene Schraube zur Höhenverstellung war. Würde vielleicht auch so manches gebrochene Plastikteil erklären... Nach zu kommt halt ab bzw kaputt... ;)

    Daß der Händler das Grado nicht justieren konnte, kannst Du ja kaum Thorens zur Last legen. Thorens kann man höchstens ankreiden, einen Tonabnehmer ab Werk montiert zu haben, der so rein gar nicht zum Tonarm gepaßt hat und wie eingeschlafene Füße klang. Bei meinem Exemplar damals war obendrein die Nadel um ca. 45° verdreht montiert, so daß eine korrekte Justage eh unmöglich war.

    Auch muß man sagen, daß der TP90 in relativ hoher Stückzahl lief, war er doch auf mehreren Modellen montiert. Daß man da auf Kosten und Montagefreundlichkeit achtet und diese Punkte vielleicht höher bewertet als ein Kleinserien-Hersteller wie SME, ist doch klar. Dadurch wird der Arm aber noch lange nicht schlecht und auch die SMEs sind jetzt nicht soooo toll nur weil sie teuer sind... (hatte mal einen 312 und einen 3012 - mit Betonung auf hatte... ;) )


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo Michael,


    mit einer solchen Erfahrung würde ich wahrscheinlich genauso denken.

    Wie bei Autos gibt es leider überall sogenannte Montagsmodelle. Bei meinem TD2001 (und TD318) habe ich zum Glück noch keine Probleme gehabt, inkl. Endabschaltung.

    Trotzdem denke ich immer wieder darüber nach, wo und wie könnte man noch optimieren.

    Den Aufwand einen komplett anderen Tonarm zu verbauen, scheue ich noch.
    Den vorhandenen TP90 möchte ich ungern zerlegen, da es mein einziger ist. Einen Zweit-Arm zum experimentieren habe ich leider nicht.

    Vor ca. 2-3 Jahren hatte ich einen günstigen gebrauchten auf ebay gesehen, aber leider zu spät reagiert.

    Verwendest Du noch den TD2001 und wenn ja mit welchem Arm?


    viele Grüße Michael

  • hallo,

    den TD2001 habe ich vor Corona noch gerne im Einsatz gehabt. Insbesondere mit RDC-Lager, offener Bodenplatte (Multiplex-Rahmen), Phonosophie-Netzteil statt TPN2000, im Mikrometerbereich geläppter Achse, der Wundermatte Zanden TPM-1 und frischen Kondensatoren auf der Steuerungsplatine klang das mit SME 309/Goldring Eroica und TMR-Ramses-Verkabelung gar nicht schlecht. Derzeit wartet er auf einen etwas leichteren Tonarm als der klobige 309er, der inzwischen mehrfach den Besitzer gewechselt hat. Der 2001er ist insbesondere wg. zahlreicher Tuningmöglichkeiten wirklich ein Ausnahmelaufwerk.


    Es wird entweder der SME 3010R sein, der aber zuerst in die Revision muss oder der neue Korf-Tonarm, den ich im Auge behalte. Das dürfte vielleicht ein interessanter Tipp für alle TD2001 Nutzer der 1. Generation mit dem einteiligen Subchasisbrett sein. Der Tonarm passt in die Bohrung des TP90 und bringt die perfekte Masse für das Subchasis (4 mm Unterschied des Montageabstands, 214mm gegenüber 210 des TP90 ließen sich noch am Headshell ausgleichen).

    http://korfaudio.com/blog86

    Gruß
    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von audiologis ()

  • Der TP90 ist ein Tonarm mit Macken, keine Frage. Je älter er wird, desto anfälliger werden alle verbauten Plastikteile, sofern man hier nicht vorsorgt.

    Ein TD2001 braucht in summa genauso Pflege und Wartung wie jedes andere Gerät oder Fahrzeug auch. Ich darf auch nicht erwarten, dass wenn ich ich mir ein über 30 Jahre altes Gerät zulege oder in der eigenen Abstellkammer wiederfinde, dass alles perfekt funktioniert und daherkommt, als wäre er gerade frisch aus dem Werk! Da muss ich auch bereit sein, das eine oder andere Bauteil zu überarbeiten oder erneuern (zu lassen), um weiterhin Freude damit zu haben. Aber hier gehört auch die ehrliche Einschätzung dazu, ob ich dass auch wirklich selber kann und die Fertigkeiten dazu besitze.


    Einen TP90 Tonarm zu zerlegen ist nicht wirklich schwer. Aber man sollte neben genügend techn. Verständnis und zwei rechten Bastlerhänden, im Umgang mit filigraner Technik geübt sein. Was hier so verdammt besserwisserisch klingt ist aber eine grundlegende Bedingung, für erfolgreiche Reparatur- u. Umbaumaßnahmen.


    Auch sollte man sich dafür Zeit nehmen und nicht in einer Stunde den Dreher wieder am Laufen haben wollen oder, ganz grober Fehler, den heimischen Esstisch dafür in Beschlag genommen haben... ;)


    Ich habe folgendes bei meinem TP90 bisher selbst durchgeführt:


    - Adapterplatte mit passgenauem V2A-Überwurf stabilisiert

    - Endabschaltung nachjustiert

    - Tonarminnenverkabelung erneuert und direkt auf die Chinchbuchsen gelegt.

    - Höhenverstellung mit Mikrometerschraube nachgerüstet

    - Kontaktblöcke u. Anschlusskabel meiner Headshells erneuert (eigene Herstellung!)

    - Tonarmhalteklammer erneuert (3D-Druck)


    Mehr war es zum Glück am Tonarm noch nicht... :)

    Kontaktaufnahme nur per E-Mail. Eigene Adresse ist mitzusenden.

  • audiologis, vielen Dank für den Link, kann ich noch nicht. Der Typ gefällt mir jetzt schon. Allein die Zeit die in der Entwicklung und Herstellung des Headshell-Connectors steckt, dürfte immens gewesen sein. Der Teufel steckt da immer im Detail. Da ich selber hochwertige Kontaktblöcke als Ersatz für meine TP95-Headshells gebaut habe, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Auf das Teil kann der Entwickler stolz sein.

    Wenn er genauso penibel bei der Entwicklung seines Tonarmes ist, dann können wir gespannt auf das Ergebnis sein. Zu kaufen gibt es ihn ja bestimmt noch nicht, oder?

    Kontaktaufnahme nur per E-Mail. Eigene Adresse ist mitzusenden.

  • Wer im Mailverteiler ist, bekommt irgendwann Infos bezüglich der Möglichkeit einer Vorbestellung. Aber auch nur ein Headshell aus Keramik für Arme mit SME-Anschluss ist schon interessant (s. Vergleiche der Headshells bei Korf). Das Teil ist wirklich gut gemacht. Ich finde es gut, dass es noch solche Leute gibt, die ihr Wissen und Zeit einsetzen, um individuelle Produkte zu entwickeln. Wegen kleiner Mengen werden zwar keine Klassiker daraus, aus der Zeit ist man eh raus. Hier hat man den Vorteil einer technischen Entwicklung bei der Herstellung, die es vor 20 und mehr Jahren nicht gegeben hat.

    Gruß

    Michael

  • Zitat

    Bleibt der Tipp mit einer anderen Matte ...

    Moin Marcus,


    ich hatte den TD2001 in der Version von Phonosophie als P 3. Da sind ja einige Dinge gegenüber dem TD 2001 verbessert worden (übrigens in Absprache und Zusammenarbeit mit Thorens), u.a. hatte der P 3 anstatt der dicken Gummimatte eine dünne Filzmatte. Diese Phonosophie-Matte kann man noch kaufen ...


    Gruß Nobbi

  • Wer im Mailverteiler ist, bekommt irgendwann Infos bezüglich der Möglichkeit einer Vorbestellung. Aber auch nur ein Headshell aus Keramik für Arme mit SME-Anschluss ist schon interessant (s. Vergleiche der Headshells bei Korf). Das Teil ist wirklich gut gemacht. Ich finde es gut, dass es noch solche Leute gibt, die ihr Wissen und Zeit einsetzen, um individuelle Produkte zu entwickeln. Wegen kleiner Mengen werden zwar keine Klassiker daraus, aus der Zeit ist man eh raus. Hier hat man den Vorteil einer technischen Entwicklung bei der Herstellung, die es vor 20 und mehr Jahren nicht gegeben hat.

    Gruß

    Michael

    Hab mich mal im Mailverteiler eingetragen. Lt. dem letzten Blog soll es in Q2 wieder eine Bestellmöglichkeit geben.

    Ich habe übrigens die Version mit separaten Tonarm Brett.


    Viele Grüße Michael

  • hatte der P 3 anstatt der dicken Gummimatte eine dünne Filzmatte

    So, wie auch der TD 3001. 8o Mein Vater (Jg 34) flucht immer, wenn der Filz an der LP hängen bleibt.

    "Da die Preisgrenzen im High End Bereich quasi gefallen sind und Entwicklerteams ohne Budget Limitierung an die Konstruktion eines Gerätes gehen können, entstehen immer wieder sehr interessante Konstruktionen." (hinduistischer Philosoph)