Einstellungen Tonabnehmer: Habe ich ein Problem oder mache ich mir ein Problem?

  • im Eck Dämpfungsmaterial einzubauen...Kannst Du mir da etwas empfehlen?

    Bevor du teures zeug kaufst (Thomas Fast Ist da ein guter Name) halte oder häng doch einfach mal ne dicke Decke profesorisch hinten ran, geht am schnellsten, da kann man schon sehen was eine dämpfung bringen könnte.

    Habe selber ausser Lautstärke und Balance (zumindest Audiophil aufgebaut) auch eine vollständig unbeeinflusste, Regelerfreie Anlage, ich finde das ist der einzige weg will man klanglich wirklich das letzte aus der Anlage rausholen, jedes unnötige Bauteil oder Übergangswiederstand ist relevant.

    Das aber nur nebenbei, geht ja um dein Problem und da kann es wie Sebastian schon meinte an vielen stellen liegen, wünsche auch viel Erfolg!


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Kannst Du mir da etwas empfehlen?

    Vielleicht mal mit 3-4 Lagen Noppenschaumstoff übereinander versuchen. Ist sicher nicht ganz einfach an der Wand zu befestigen aber testweise kann man das auch einfach mal so zwischen Wand und LS "stellen". Wenn das akustisch zielführend ist, kann man sich überlegen, wie man das optisch halbwegs ansprechend verpacken kann.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Ich rate von den Ansätzen hier ab, wie beschrieben die „Raumakustik“ bei dir zu beeinflussen. Dazu wissen wir zu wenig von deinem Raum. Ecken bringen in den meisten Fällen nur etwas bei tiefen Frequenzen - und dazu sollte die Tiefe des Materials mindestens 50 cm betragen. Ist bei dir also auch nicht drin. Der Effekt, dass dein linker LS lauter ist als der rechte, wird sehr wahrscheinlich mit mehr Reflexion aufgrund weiterer und/oder näherer Flächen im Bereich dieses LS liegen.

    Würdest du näher wohnen, hätte ich dir den Raum akustisch vermessen, dein Azimut ausgemessen und überhaupt einmal über den Plattenspieler geguckt.

    Habe ich bei einigen hier im Forum bereits gemacht; einmal auch eine Ferndiagnose (tricky, der Kollege ist aber sehr zufrieden).


    Meine Meinung: du solltest erst einmal so viele Variablen wie möglich ausschließen. Der Ansatz mit Brennen auf CD von Mono ist schonmal gut. Lass die Raumakustik erstmal in Ruhe. Wenn man davon keine Ahnung hat, verschlimmbessert man oft statt Fortschritte zu erzielen.


    Ferner gebe ich zu bedenken, dass - so habe ich es bei dir gelesen - wegen des nicht durchweg auftretenden Effekts der Verschiebung nach links, ja eventuell die Aufnahme eben so abgemischt wurde - also Sänger und/oder Instrumente auf der imaginären Bühne eben weiter links stehen sollen.


    Bei Fragen schick mir gerne eine PN.

  • Hallo Michael,


    ich kenne solche Probleme nur zu gut, ständig rutscht man auf dem Hörplatz herum, um die akustische Mitte zu finden.

    Wie sieht es denn per Kopfhörer aus? Ist dort die Mitteanabbildung gegeben? Falls dem so wäre, kommen die von David beschriebenen Raumeinflüsse, Wände, Reflexionen etc. ins Spiel und ich würde von einer weiteren De-Justage des Abnehmers auch abraten.


    Ich habe mich bereits vor Jahren von der zentimetergenau identischen Ausrichtung der Lautsprecher distanziert. Das funktioniert bei absolut symmetrischen Räumen sicherlich, meist ist die Raumsituation an den Seiten dann doch unterschiedlich.


    Trau dich, die Lautsprecher unterschiedlich einzuwinkeln. Höre, ob etwas passiert. Aus der Entfernung wäre das mein gangbarer Tipp. Aber zunächst Kopfhörer!:)


    Viel Erfolg und Grüße aus Lobberich

    Stefan

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von allen!" Karl Valentin

  • Hallo Michael,


    um deine Frage zu beantworten, Ja, wenn Du das Headshell verdehst änderst du den Azimut.

    Leider ist eine Hilfe oftmals bei so einer Fehlerbeschreibung ohne Kenntnis von der gesamten Situation vor Ort schwierig.

    Verate uns doch mal wo Du zu Hause bist, eventl. kann dann ein efahrener Forianer Hilfe vor Ort leisten.


    VG

    Dieter

  • Hallo David,


    Du hast vollkommen recht. Es ist kein grundsätzliches Problem, sondern hängt von der Aufnahme ab. Die Supertramp scheint mir hier etwas extrem zu sein und wahrscheinlich, wie von dir gesagt, so absichtlich abgemischt.

    Dabei kommt dann der linke LS einfach zu stark heraus. Ich weiß nicht ob es verständlich ist bzw. wie ich es formulieren soll.

    Bei vielen Musikstücken ist natürlich auch mal das eine oder andere Instrument/Stimme weiter links. Aber wenn man versucht den Ton zu verfolgen, dann landet man nie direkt an der LS-Membran.

    Der Ton ist dann trotzdem vom LS abgelöst.

    Bei den speziellen Musikstücken, wie Supertramp, kann man den Ursprung des Tons direkt zur LS-Membran zurück verfolgen.

    Aber ich habe den Eindruck die Tipps bzgl. Raum und ausrichten der LS sind nicht ganz falsch, um erstmal eine solide Ausgangsbasis zu schaffen.

    Eine optimale Lösung wird es für mich wahrscheinlich nicht geben. Der Raum ist ein offener Wohn-/Essbereich mit ca. 80 qm. Es ist grob gesagt eine L-Form, aber mit einem abgeschnittenen inneren Winkel, Fliesenboden und natürlich ringsum Fenster. :)

    Ich habe ja viele Jahre zufrieden gehört, bis ich wegen "Brumm"-Problemen andere Stromkabel gekauft habe. Ab da hat meine alte Anlage angefangen zu zeigen, dass noch einiges in ihr steckt.
    Danach CD-Matte für meinen CD-Schwabbler, weil heutige CD teilweise dünner sind und der Puck des Toploaders nicht immer gegriffen hat. Plötzlich legt das Ding im Klang, Abbildung und Details nochmal zu und das gleiche mit der Plattentellerauflage und RDC-Headshell.

    Nachteil ist, dass man dann eben solche Probleme stärker heraushört... ;)

    Vielen Dank für die Hilfe. :merci:

    Michael

  • ...

    ich kenne solche Probleme nur zu gut, ständig rutscht man auf dem Hörplatz herum, um die akustische Mitte zu finden.

    sehr gut beschrieben und ich freue mich, dass ich nicht der einzige "Rutscher" bin.:D

    ...

    Verate uns doch mal wo Du zu Hause bist, eventl. kann dann ein efahrener Forianer Hilfe vor Ort leisten.

    Ich komme aus der Stuttgarter Gegend.

    Das man aus der Ferne schlecht den einen passenden Tipp geben kann, erwarte ich gar nicht.

    Trotzdem haben mir bisher alle Beiträge schon geholfen.

    Daher nochmals danke an alle Forianer. :merci:

  • Ich habe mich früher auch ziemlich mit dem Gefühl gequält die linke Seite wäre lauter. Hab dann wie wild Kabel von re nach li und die Boxen getauscht, geholfen hat das komischerweise alles nicht viel, gefühlt blieb der Hauptsound links und das bei völlig symmetrischer Lautsprecheraufstellung.

    Mal war es mehr und mal eher weniger, aber ganz weg war es nie.

    Erst seitdem ich die ATC betreibe(die ja eine garantierte Pegelgleichheit von 0,5db haben)habe ich das Gefühl es stimmt. Ich vermute aber eher einen Plazeboeffekt dahinter, in dem Vertrauen auf zwei absolut gleichlaute Boxen schiebt man es jetzt eher auf die Aufnahme wenn eine Seite stärker musiziert🤣(allerdings muß ich jetzt schon sagen, daß mittlerweile auch viele Stücke dabei sind die deutlich rechtslastig sind, es variiert also von Stück zu Stück).

    Was ich damit sagen will, der Kopf kann einen da manchmal ganz schön in die Irre führen, grade wenn man schon mit der Fragestellung Musik hört „Kommt es heute wieder von links?“

    Eine kleine Anekdote noch, um 2002 hat ein Patient von mir sage und schreibe 3 oder 4 SAC Icon wieder zum Vertrieb zurückgehen lassen, da er der Meinung war ein Kanal wäre lauter. Das war echt verrückt.

  • Evtl auch eine medizinisch/anatomische Geschichte. 99% meiner Patienten haben eine Kopfgelenksblockade mit einer Seitneigung des Kopfes nach rechts. Da die Augen aber immer horizontal stehen wollen gibt es durchgehend die Kombination mit einer Blockade C2/C3 links und dieser Bereich versorgt nerval die Gesichtshälfte. Vllt liegt es ja an solchen Dingen.

  • Evtl auch eine medizinisch/anatomische Geschichte. 99% meiner Patienten haben eine Kopfgelenksblockade mit einer Seitneigung des Kopfes nach rechts. Da die Augen aber immer horizontal stehen wollen gibt es durchgehend die Kombination mit einer Blockade C2/C3 links und dieser Bereich versorgt nerval die Gesichtshälfte. Vllt liegt es ja an solchen Dingen.

    Und wie kann ich die Blockade lösen.


    Gruß

    Henry

  • Komm vorbei, damit verdiene ich mein Geld.😜


    Leider ist es nicht ganz so einfach, es gibt ja Gründe für die Blockade/n und nach einem einfachen „Einrenken“ hat man ganz schnell ein Rezidiv. Die Frage ist was löst die Blockierung aus und dabei ist man häufig bei CMD/Kiefer Problemen. Dies aber nur als ganz grober Anhaltspunkt, grundsätzlich müssen viele Probleme des Körpers im hochcervikalen Bereich ausgeglichen werden. Was dann wirklich die Ursache ist kann nur eine genaue Untersuchung zeigen und ich neige mittlerweile zu der Überzeugung, daß selten monokausale Ursachen für Probleme verantwortlich sind sondern dass es sich meist um ein multifaktorielles Ursachenfeld handelt.

  • Gegen medizinische Wehwehchen hilft Alkohol ab 16:00 Uhr.

    Zurück zum Problem, ich würde:

    Cinch Anschlüsse vom Plattenspieler vertauschen, wenn es nun rechts lauter ist liegt es an diesem. Wenn immer noch links dominiert, liegt es am Amp.

    Schon mal kontrolliert ob der Abtast-Diamant schief auf dem Cantielever angeklebt ist?


    Markus

  • Moin Michael,

    Speziell bei der Platte von Supertramp "Crime of the Century", ist eine starke Tendenz zum linken Lautsprecher.

    D.h. Stimmen sind auf der linken Seite, ebenso auch Instrumente und auch ortbar.

    Nicht falsch verstehen, der rechte Lautsprecher arbeitet auch, nur scheint mir links betonter zu sein.


    habe gerade mal per Kopfhörer an einigen Stellen der Supertramp (A&M 393 647-1) reingehört: stellenweise sind Instrumente einseitig abgemischt, rechts wie links, Rogers Stimme ist in der Regel gut zentriert.


    Azimuth: Abweichungen von der senkrechten Stellung erzeugen Kanalübersprechen (aus Jakobs, "Analysis of crosstalk on stereo test records", J. of the Audio Engineering Society 1971, S.280)


    Capture.JPG


    Die Wahrnehmungsschwelle liegt bei 25 dB.


    Lautsprecheraufstellung: wandnahe Aufstellung erhöht den Pegel im Bass - Allison-Effekt:


    „Allison-Effekt“: Jede nahe Raumbegrenzungsfläche hebt den Pegel des Baßtreibers um ca. 3 dB an, wobei die Frequenz, unterhalb derer dies geschieht, vom Abstand Zentrum des Baßchassis – Wand abhängt.


    Effekte der Begrenzungsflächen: ab ½ Wellenlänge Wandabstand kein Einfluss mehr, zw. ½ und ¼ Wellenlänge eine leichte Absenkung, unterhalb von ¼ Anhebung des Basspegels mit Maximum ab ca. 1/10 Wellenlänge.


    Die Formel für die Berechnung dieser Frequenz ist f = c/nx


    f = Frequenz, unterhalb derer der Effekt auftritt in Hz

    c = Schallgeschwindigkeit in Luft = 340 m/s

    x = Abstand Zentrum des Baß-Chassis zur Begrenzungsfläche in m


    n= 2: ½ Wellenlänge Wandabstand

    n=4: ¼ Wellenlänge Wandabstand

    n=10: 1/10 Wellenlänge Wandabstand


    Unterhalb von f = c/10 x Anhebung um ca. 3 dB, d.h. unterhalb von 34 Hz bei 1m

    Abstand, unterhalb von 17 Hz bei 2 m Abstand.


    Die Pegel der seitlichen Reflexionen werden zum Pegel des Direktschalls summiert, wobei der Pegel der Reflexion relativ zum Direktschall = 20log (Weglänge Direktschall/Weglänge Reflexion), die Summierung erfolgt nach folgender Formel:


    Capture1.JPG


    Rechner dafür gibt's bei Sengpiel.


    Klaus

  • Hallo Sascha, vielen Dank für den Tipp. Ich hatte die Audio seinerzeit auch gekauft, die CD dann aber erst einmal beiseite gelegt, bis heute Abend. Mit den Sound Files auf der CD aber nach'ner knappen Stunde schieben und rücken mein Setup um einiges optimieren können.:):thumbup:


    VG

    Klaus-Peter

    high but by far not at the end

  • Hallo,


    kleiner Zwischenstand von mir.

    Ich bin fleißig am Testen, verschieben und dämmen, bisher nur mit CD.

    Plattenspieler bleibt erstmal aus.

    Mittlerweile bin ich mir sicher, dass es tatsächlich an der Position des linken Lautsprecher liegt. Darauf wäre ich nie gekommen ohne eure Unterstützung.

    Vielen Dank an alle :merci:

    Und das tolle ist, dass der Klang auch besser wird.


    Viele Grüße Michael