Kenwood KD - 2055

  • Hallo und einen guten Abend,

    Threads gibt es ja einige, die sich mit "alt" gegen "neu" beschäftigen, schlussendlich wird man das aber für sich selber nur herausfinden, wenn man es ausprobiert. Im Moment drehen sich meine Platten auf einem betagten Pro-Ject 6.1, einem Subchassis-Player, der nun schon mahr als 20 Jahre in meinen Diensten ist. Da der Motor anfängt zu klackern, kam die Idee auf, mal was "neues" zu probieren. Erste Idee war ein Masse-Laufwerk von Accoustic Solid & Co. Einen Accoustic Solid habe ich mir, auch mit dem jetzt bei mir im Betrieb befindlichen Ortofon Quintet Blue, schonmal angehört. Das war schon Bissl geil, aaaaber TEUER.
    Nun nach anderen Richtungen geschaut, bin ja ergebnisoffen, und auch oben genannten Dreher gefunden. Kennt den oder einen dieser Serie jemand? Dachte da an ein Auf-, Unrüstungs- & Bastelprojekt für den Winter.
    Will aber kein "Fass ohne Boden" oder einen Totalversager.

    LG,
    Tino

    Kabelklang wird Kaufeszwang! Zu Hause angeschlossen, ist mancher oft verdrossen.

    Ich hab's gehört und jetzt ist's Mist, Physik ist eben, wie sie ist!

    Doppelt-blind, das wä'r der Test!

    Man ertappt den Voodoo-Meister und hinfort sind all die Geister.

  • Hallo,

    Wenn Du was zum Basteln suchst dann schau mal nach KD 500 / 550 bzw 600 / 650, die 50er sind die Varianten mit Tonarm, die anderen als Laufwerk ohne Arm. Sind sehr gute Dreher aber mittlerweile ziemlich teuer geworden, wenn man ein reines Laufwerk unter 400 € sieht ist das schon Glück. Die lassen sich mit allem was um die 9 Zoll hat bestücken, Leichtbau mit Black Widow und Sonus Blue Gold oder ein Audio Technica atp 12t mit einem SPU N.

    Gruß,

    Uwe

  • Hallo David,

    bisher lagen die beobachteten "Vintage" Dreher immer so in der Gegend um die 200€, beim Vollautomaten um die 300€. Generell ist in diesem Falle nicht der Preis entscheident, auch ein Accoustic Solid wäre "machbar", ich bin aber der Meinung, dass in den vergangenen 40 Jahren, sich wenig neues im Plattenspielerbau getan hat. Ganz im Gegenteil, ich denke, ein Dreher aus der Hochzeit der Analogen Wiedergabe KÖNNTE! zielführender sein, als ein gehypter, "neuer" Spieler, der außer einem tollen Namen und einer guten Portion Polemik, auch nichts besser kann, als die "guten alten".
    Wenn man sich die aktuellen Spieler anschaut, findet man "Hightech-Lager" mit irgendwelchen verschwurbelten Techniken, die keiner nachvollziehen kann, einen Riemenantrieb, der auch schon mehr, als Standart ist und Tonarme, die den Preis einer Mondsonde überschreiten.
    Im Gegenzug gibt es aber auch die alte Technik, welche auf mich viel solider und durchdachter wirkt. Man musste sich noch Gedanken machen, um gute und langlebige Produkte zu erschaffen. Von (Halb-) Automatiken, die den Musikgenuss (um den es ja eigentlich geht) leichter machen, reden wir ja noch garnicht.
    Kurz und gut, könnte ein wertiger, alter "Micro Seiki (vielleicht OEM-Modell)" mit einem heutigen Plattenspieler ala, Accoustic-Solid, Avid, oder der gleichen mithalten? Wo sind die wirklichen Unterschiede? Ohne Esotherik, ohne Markenhype usw.!
    Ein Dreher besteht im Wesentlichen aus Zarge, Motor, Lager, Teller und Tonarm mit Abtastsystem. Wie gut hier System und Arm zusammen passen, steht auf einem anderen Blatt, es soll hier um die Basis, den Dreher, Motor, Zarge und (Sub) Chassis gehen.

    Verdammt viel Text, hoffentlich liest das noch jemand :).

    LG,
    Tino

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  • Ist doch schon oft genug Diskutiert worden, neue Player machen nichts besser nur ein paar Dinge anders und oft umständlicher in der Handhabung (Riemenumlegen, Sytem montieren ect).

    Ein gut kostruierter Alter, der sinnvoll gewartet wurde macht NICHTS schlechter. Aber meist ist er im Betreib einfacher zu handhaben durch eventuelle Automatiken oder simplere Möglichkeiten zu Justierung das Systems, des Anti Scating oder so.

    Ein alter Japanischer direct drive sowieso. Guter Zustand, gewartet immer eine Empfehlung Wert. Bei neuen Geräte hat man ein mehr Styling, aber nicht mehr an Klang

    mit Nebenerwerbsgewerbe nach §19 UmstG

  • Aber wie kam es jetzt zur Überschrift : KD 2055 ?

    Den Kenn ich, guter und vor allem schöner Player aber mit eigener Tonarmgeometrie und nur Riemenantrieb.

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  • Weil der mir in einer Anzeige aufgefallen ist und ich überlegt habe, da zuzuschlagen. Der ist wirklich sehr schö und die Kunststeinzarge bietet sicher auch eine gute Grundlage.
    Was ist denn an der Tonarmgeometrie anders? Macht jedebfalls einen solideb Eindruck.

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  • Den Tonabnehmer am Kenwood Arm kann man nur dann Herstellergemäß korrekt ausrichten, wenn man die Hinweise in der BDA kennt und nutzt. Oder eine Lehre speziel für den Arm des 2055 besitzt.

    Nach den gängigen Lehren, z.b. der Schön Schablone geht das nicht. Der Arm entspricht nicht den Berechnungen von Bearwald und Co. Das Tonabnehmer -System lässt sich damit NICHT ausrichten, da der Tonabnehmer im Head shell nicht weit genug nach vorne geschoben werden kann

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  • Also ist der Arm kürzer als fewöhnlich, bzw. sitzt weiter weg von der Tellerachse? Das ist ja interessant. Wie ist denn der Spieler klanglich einzuschätzen? Wenn man den so sieht, scheint alles einen grundsoliden Eindruck zu machen. Wie schon oben geschrieben, "heutige" Plattenspieler kosten, wenn halbwegs vernünftig gebaut und bucht "nur" Brett nut Arm, Motor und Teller(lager), massiv Kohle und ich bin mir nicht sicher, ob der Gegenwert da gegeben ist. Immerhin waren die von "damals" auch solide gebaut und hatten mechanisch mit Sicherheit die Nase vorn.

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  • na ja klanglich...... Mit dem Montierten ? original System ? (ein Exel 7...) Mit Rundnadel klang es für mich wirklich gut, es fehlte mir nichts. Mit einem scharfen System (scharfe Nadel) klang es für mich erst dann passend, als ich die Langlöcher eines Fremd- shells nach vorne ausgefeilt hatte. Inwieweit das jetzt rein subjektiv ist kann und will ich nicht beurteilen. Technisch wäre zumindest nicht unlogisch und auch weitgehend erklärbar.

    Ansonsten wie gesagt ein Toller sehr schöner wertiger Player, den es auch in größer mit DD gab.

    Ich habe ihn verkauft weil ein Austausch der Headshells mit anderen Drehern mit SME Shell so nicht möglich war. Andere Geometrie = anderer Überhang und Kröpfung ect. War mir zu Anstrengend. An seiner Stelle steht jetzt en Technics SL-M1 oder ein Hitachi HT 660.

    mit Nebenerwerbsgewerbe nach §19 UmstG

  • Warum willst du denn ein Bastelobjekt und holst dir nicht gleich einen sehr guten und langjährigen Komplettplayer von Kenwood?


    Die fast baugleichen Direct Drive 990, 8030 oder 7010 sind mit einem sehr guten Tonarm ausgestattet und laufen schon seit den 80/90er verlässlich.

    Solldrehzahl unter einer Sekunde erreicht. Oder magst du die optisch nicht?


    Mit etwas Geduld, die du bei der Bastelei auch aufbringen mußt, kriegst du die oben genannten in sehr guter Verfassung z.w. 600 und 700 €, vielleicht auch etwas günstiger wenn ein Erbe verkauft wird, oder die Umstände einen Verkauf erfordern.


    Es gibt natürlich auch andere schöne Komplettplayer von Kenwood, aber mit 2 davon hab ich selbst Erfahrungen gesammelt, der sehr schöne KD 750 kann auch mal ne Macke haben.


    Der Tonarm der genannten ist schwer und sehr gut für die MC Systeme mit niedriger Compliance geeignet.


    Ansonsten, wenns das helle Kunststeinmodell sein soll, schließ ich mich Do-It-Yourself an.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

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  • Doch, die gefallen mir optisch sogar sehr gut und ich hätte auch nichts dagegen, so einen ohne die "Basteloption" zu haben, nur weiß ich immer noch nicht, was mich da vom klanglichen Potential erwartet. Und "mal probieren", dafür sind mir dann fast 1000 "Knöppe" doch zu heavy. Vor allem die revidierten Player, welche auf ebay von diesem Slowaken angeboten werden, sehen meisten traumhaft aus. Daher kam auch die Idee, die Zarge mit dem gleichen Vogelaugenahorn-Furnier (noch vorhanden), wie meine Lautsprecher zu furnieren, ein lecker (MC) System drauf und das iat dann schon was besonderes (wenn's denn gut klingt).
    Wie schaut das eigentlich mit der Reparierbarkeit der Elektronik aus? Kann mir vorstellen, dass man die Bauteile heute für Geld und gute Worte nicht mehr bekommt.

    LG,
    Tino

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  • Angebote für einen KD 990 oder 7010/8040 für mehr als 800 € sind halt Angebote, die schon lange auf Ebay ausharren, nach dem Motto, man muß nur nen dummen finden. Gerade der 990er ist mit großer Stückzahl aufgelegt worden, das war ein ein presilicher Angriff des Herstellers auf den deutschen Markt. Ich hab für meinen 990er vor 3 Jahren in Landshut (inkl. Plattensammlung) 560 € gezahlt, dann ein Denon DL 103 drunter, das passt perfekt und da muß man sich schon monitär mächtig strecken um klanglich und verarbeitungstechnisch einen besseren neuen Dreher zu bekommen.

    Natürlich gehen auch andere MCs nach deinem Geschmack, vom 103 weiß ich, daß es zum Tonarm perfekt passt,


    Der 990er spielte bei mir in der Kombo im Wohnzimmer, bis ihn ein Pioneer PL 70 abgelöst hat. Einen klanglichen Unterschied konnte ich mit demselben Denon DL 103 allerdings nicht ausmachen,


    Mit etwas Geduld, kriegst du den zw. 600 und 700 €, auf Ebay oder Ebay Kleinanzeigen in deiner Nähe. Solch einen Player würde ich auch nur abholen, da das Transportrisiko bei knapp 14 kg hoch ist.


    Eine Alternative wäre auch ein sehr gut erhaltener gebrauchter Technics 1200 MK2. Da muß man aber genauer hinschauen, weil die "Technics-Klientel" nicht so konsequent pflegsam mit ihren MKs umgegangen ist, wie der typische Besitzer eines Kenwood 990.


    Hier mal abeglaufene Ebay Auktionen des 990 (die mit den Geboten beachten).

    https://www.ebay.de/sch/i.html…_sop=10&_sadis=10&_dmd=1&
    LH_Complete=1&_oac=1&_osacat=0&LH_SALE_CURRENCY=0&_ipg=50&_from=R40&_trksid=m570.l1313&_nkw=kenwood+kd+990&_sacat=0


    Auf Kleinenanzeigen ist z.B. einer mit Plattenpuk und DL 110 für 750 € drin. DL 110 wieder verkaufen, dafür ein gebrauchtes DL 103 mit wenigen Stunden drauf und gut ist. Die DL 103 bekommt man gebraucht immer wieder günstig, weil die ihr Potential an einem mittelschweren - schweren Tonarm ausspislen, was viele Käuder nicht schnallen und dann ewtas anderes auf ihren leichten Tonarm schnallen.


    Wenn du keinen Übertrager oder Vorverstärker für das DL 103 hast, dann kannst du z.B. auch ein Denon AU 300 LC nehmen. Oder einen entsprechenden Vorverstärker, wie z.B. Black Cube.Oder gleich einen guten Verstärker aus der Hochzeit Ende 80/Anfang 90er mit dem entsprechend wählbaren MC Eingang.


    P.S. Wichtig ist, daß das Original Kenwood Headshell drauf ist. Falls nicht den Preis um nindesten 60 € runterhandeln, dann kann man dafür z.B. das Sony Streifenhörnchen gut erhalten kaufen, das sieht auch sehr schik aus und passt klanglich.

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  • Und heute kostet der fast das gleiche in €! Sind schon echte "Burgen" die Dreher von damals.

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  • Danke euch beiden...das sollte ich mal bei Gelegenheit hier ausprobieren. Würde auch zu meinem PL70 passen.


    Von meinem hab ich leider nur ne schlecht beleuchtete Aufnahme.


    Kenwood 990


    KD 990 und Streifenhörnchen

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  • Das sind wirklich schöne Dreher, die wohl mit ihrem zeitlosen, soliden Design, auch noch 20 Jahre später die HiFi-Gemeinde begeistern dürften.
    Die Tatsache, dass dafür aber Preise aufgerufen werden, die schon ziemlich "grazy" sind, macht die Entscheidung zwischen "good-old-fortess" und "modern-design-maybe-auch nicht besser", nicht gerade einfacher :wacko:. Die wertige Fertigung und Ausstattungsdetails (automatische Abschaltung mit Tonarmlift, mehr brauche ich nicht), gibt es heute bei den "High-Endern" nicht mehr. Stattdessen finden ehemalige (und neu aufgelegte) DJ-Dreher über den gleichen Kultstatus, wie die "Vintage-Hifi-Dreher", den Einzug in heutige HiFi- & High-End-Studios. Mit Pitch-Regelung, High-Torque-Start & Stop, was bei HiFi kein Mensch braucht. Und trotzdem treten sie sowohl preislich, als auch im momentanen Hype, gegen Masselaufwerke und filigrane Regas an!
    Das wäre mal ein genialer "Vergleich" ein guter, alter Dreher und ein heutiges, modernes Laufwerk, beide im (heute) gleichen Preisrahmen und mit jeweils vergleichbarem und zum Tonarm passendem Abtastsystem.
    Ich glaube, a never ending story, oder? Gibt es vielleicht jemanden, wo man sich so ein altes Schätzchen, gut behütet und gepflegt und in adequater Umgebung gehalten, mal anhören könnte? Vielleicht in nicht allzuweiter Entfernung?

    LG,
    Tino

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