300b 6C6 GZ34 Selbstbau frei nach WE91 u Frihu, Trafobrumm und find keinen Fehler..

  • Wenn ich den Verstärker komplett durch ziehen der 200mA Sicherung abtrenne, also nur die HV-Erzeugung in Betrieb ist und über den 180K Entladewiderstand messe, erhalte ich auch 255mA.. ?? Kann das sein?

    Ja , wenn du wirklich mit dem Amperemeter über den 180K Widerstand gemessen hast , wäre das der Kurzschlusstrom :D .

    MfG , A .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Ich komme einfach nicht dahinter, was Du wie misst...


    Klemme mal die beiden 370V-Leitungen von der Röhre ab und messe mal nur die Heizspannung an den Röhren. Da müssten bei gesteckten Röhren sein: ca. 6V~ für 6C6, 5V~ für GZ34 und genau 5V= für 300B (besser 4,8V als 5,5V). Alles Ok? Dann weiter.


    Lege die Sicherung im Mittenabgriff, also 0V-Leitung der 370V-Leitungen und setze da zunächst 100mA träge ein.


    An der GZ34 hängt jetzt nur noch der Lade-C. Daran die Spannung messen (bzw. Pin 8 der GZ34 - da würde ich mal genau hinschauen, das sieht nicht koscher aus wg. Schraube, dann haut's aber wohl die Si weg).


    Alles deutlich unter rund 480V ist ein sicheres Zeichen, dass a) der Lade-C nicht in Ordnung ist (wahrscheinlich) oder die GZ34 einen Hau hat (kommt auch vor).


    Ist alles OK, Lade-C entladen, Drossel dazuschalten und testen. Auch hier sollten etwa 480V zu messen sein. Next step sind dann die beiden Sieb-C's.


    Zum guten Schluss kommt der Entladewiderstand dazu.


    Irgendwo ist der Bock, der den Trafo brummen lässt. Ist jedoch alles o.B., würde ich nicht lange suchen, sondern komplett neu aufbauen. Wenn man sich zu sehr hineinkniet, sieht man die Fehler nicht mehr, obwohl sie einem mit Anlauf in's Gesicht springen.


    Zum Schluss: Normalerweise steckt bei derartigen Geräten am Netztrafo primärseitig eine flinke Sicherung (4A, 6A oder 8A). Wenn Du die durch eine träge Sicherung ersetzt hast, war das ein Fehler. Die flinken Sicherungen machen oft ihren Namen alle Ehre, wenn der Trafo über Gebühr belastet wird. ;)
    (Keine Diskussion über die Qualität derartiger Trafos)


    frihu

  • Nabend,

    hab natürlich nicht "über" dem 180K den Strom gemessen, sondern normal den Stromkreis aufgetrennt. Fehlende Terminologie meinerseits.. Eigentlich sollten da dann doch ca 2-4 mA rauskommen wenn sonst nix mehr dranhängt?. Kommen aber nicht...

    Ja klar, der 180K R mit 4 W müsste abrauchen bei 250 mA Strom. Das versteh ich ja nicht.

    Den Trafo hört man noch in ca. 1m Entfernung . Abgesichert ist der Primärseitig mit 2 A, ich weiß aber nicht ob flink oder träg, muss ich mal schauen.

    Grüße

  • Hallo Jochen,


    wenn du bei aufgtrenntem Stromkreis mit nur dem 180K 250mA gemessen hast, dann hat der 180K entweder nur 1K8 oder dein Meßgerät ist kaputt.


    Der 1K8 müßte dann allerdings schon ein ordentlicher Brummer sein.


    Irgendwie passt das alles nicht. Geh doch mal so vor wie Frihu das beschreiben hat.


    Viele Grüße

    Martin

  • Moinmoin,

    so, zwei Fehler sind entdeckt. Nach frihus Vorgehensweise , danke für den Rat, hab ich nun den Ladekondensator getauscht, da dort wohl was nicht stimmte , das Messgerät zeigte schnell springende Werte an und die Sicherung am 0 der 380V flog raus (200mA träg hielt dann). (ps.: Kondensator aus Kleinanzeigen, ..gebraucht, wie neu, nur einmal zum testen angeschlossen...mmh)


    Danach war der Trafo ruhig!


    Den 180K Entladewiderstand hab ich jetzt weggelassen, da auch so die Spannung sich in 1 Min. abbaut...


    Gemessen hab ich jedoch weiterhin 255mA.. jetzt ohne Brumm . Mit 100 Ohm mal nachgemessen (15,5V DeltaV) also ist alles duffte , ausser mein Multimeter, welches wohl in dem Bereich spinnt.


    Nachdem alles testweise in Betrieb ist, ist die Kiste relativ brummarm (auch die AC Heizung ist nun symmetriert).



    So, da jetzt erstmal alles klappt, aber es ja richtig ist, dass es so nicht bleiben kann, werde ich einiges verbessern ...ohne Kleber, mit anständigen Lötleisten und Silikonhüllen, mit geschalteter Phase u Null, besserer Masseverlegung usw..

    Ich bedanke mich nochmals bei allen für die Hilfe u Kritik, und einem Mitglied besonders für die emails und das Angebot, dass ich im Aufbau mal anrufen darf zwecks Hilfestellung!


    Vielleicht traue ich mich dann nochmal das zu vorzuzeigen ;)



    Grüße Jochen



    ps. : Darf man hier nach einem Tipp fragen, wo man ordentliche Lötleisten und Stützpunkte ausserhalb Chinas beziehen kann? Was ich auf einigen Bildern gesehen hab, sieht stabiler aus, als das vom einschlägigen Elektronikhändler. Und diese dünnen Silikonschläuche für die Anschlußdrähte? Und wenn dann auch noch jemand n Tipp hätte für ein seriöseres Messgerät ( vielleicht etwas günstiger als Fluke)?

  • Hallo Jochen,

    Den 180K Entladewiderstand hab ich jetzt weggelassen, da auch so die Spannung sich in 1 Min. abbaut...

    Mit oder ohne Röhren? Aber selbst mit Röhren ist das eigentlich zu schnell.

    Den Entladewiderstand würde ich nicht weglassen.

    Gemessen hab ich jedoch weiterhin 255mA.

    Wieder die Frage, mit oder ohne Röhren? Mit Röhren ist das immer noch zu viel.

    Mit 100 Ohm mal nachgemessen (15,5V DeltaV) also ist alles duffte , ausser mein Multimeter, welches wohl in dem Bereich spinnt.

    Das verstehe ich nicht.


    Den aus dem Netzteil entnommenen Strom kann man über den bekannten DC Widerstand der Drossel messen.


    Viele Grüße

    Martin

  • Darf man hier nach einem Tipp fragen, wo man ordentliche Lötleisten und Stützpunkte ausserhalb Chinas beziehen kann?

    Hallo Jochen,

    das ist ja schön, das du da zwei Fehler gefunden hast. Vor allem auch den im Messgerät. Da muss man sich schon drauf verlassen können.

    Zu deiner Frage oben: Ich habe schon viele Bauteile aus alten russischen Militärbeständen gekauft. Meistens von Händlern in der Ukraine, weil der Versand dann nur ca. 3 Wochen dauert. Direkt aus Russland kann es deutlich länger dauern. Aber immer alles einwandfrei.

    Solche Lötstützpunkte gibt es z.Bsp. von diesem Händler :

    https://www.ebay.de/itm/10-pcs…USSR-T19-NOS/193483042587

    https://www.ebay.de/itm/4-pcs-…ew-Old-Stock/202500241723

    Habe bei ihm schon mehrfach bestellt. Es gibt die Teile aber auch von anderen Händlern.

    Sie werden eigentlich immer als Einschreib-Päckchen versandt.

    VG Jürgen

  • Moin Jochen,


    Hast ja hier einige (auch mich) auf die völlig falsche Fährte geschickt, mit Deinem schrottigen Multimeter :).

    Kaufste sowas , reicht allemal für diese Belange. Äußerst robust, die Dinger und für Röhrenbastelei völlig ausreichend und können bis 1kV. Fluke kann, muß aber nicht.


    155mA mit gesteckten Röhren ist doch auch ok.


    Und wieder einmal erweist es sich als gute Idee, Neuteile gut beleumundeter Industrie-Lieferanten zu verwenden, statt irgendwelchen gebrauchten Boutiquen-Krimskrams.

    Hier noch Hilfsmittel für die mechanischen Tätigkeiten:


    Runde Durchbrüche in dünnes Blech bis 30mm Durchmesser hiermit

    Selbige >30mm Durchmesser dann damit

    Rechteckige Durchbrüche gehen prima mit einer Laubsäge mit Metallblatt in bis zu 2mm Blechstärke...


    Gruß, und gutes Gelingen, Matthias

  • Hallo Martin,

    alles mit Röhren! Wie gesagt, das Messgerät ist wohl defekt..


    Wenn an der Hochspannung nix hängt, bleiben die knapp 500V erhalten. Nach ca 1/2 Stunde nur 50 Volt abfall. Komplett mit Röhren bin ich nach 15 Sek im Millivoltbereich, ohne Entladewiderstand. Ist da etwa auch was im argen??


    ja, an die einfachste Sache denkt man erst zum Schluss. Den Drosselspannungsabfall hab ich jetzt auch gemessen, 19 Volt bei 118 Ohm, also auch , wie mit meinem Testwiderstand von 100 Ohm und 15,5 V Spannungsabfall , ein Strom von knapp 160mA. Das passt ja.


    Gruß jochen

  • Siehste, so einfach wird alles gut.


    Den Lade-C hatte ich aber schon vorher in Verdacht.

    Wie auch immer: Diese Vorgehensweise ist tägliches Brot in einer Werkstatt. Mit etwas Erfahrung weiss man hinterher auch, an welcher Stelle man den Fehler einkreisen muss.


    Der Rest ist Philosophie und da halte ich mich aus (fast) jeder Diskussion fern.

    Nur soviel noch: Da Stereostufe ist Lade-C und Sieb-C zu verdoppeln. Die GZ34 verträgt rund 50µF. Da habe ich immer schon gesagt das fifty-fifty (also halb Folie, halb Elko) anzugehen. 25µF (gerundet) scheint optimal. Das gleiche Prozedere beim Sieb-C. Hier sollten jedoch wirklich 100µF eingesetzt werden.


    Das passt schon. Alles andere ist zuviel und macht den Verstärker langsam (Ausrufezeichen). Da können die Kapazitätsfanatiker tönen wie sie wollen. In meiner Praxis habe ich schon einige 300B-Schaltungen hören dürfen und komme immer wieder auf das Original zurück.


    Nächster Tipp: Anodenwiderstand und Schirmgitterwiderstand der 6C6 sind die grössten Spielwiesen in so einem Verstärker. Da würde ich diese Dinger so anbringen, dass sich leicht "spielen" lässt. ;)


    Gutes Gelingen und viel Glück auf Deinen 300B-Trip ;)


    frihu

  • Hallo.

    Nächster Tipp: Anodenwiderstand und Schirmgitterwiderstand der 6C6 sind die grössten Spielwiesen in so einem Verstärker. Da würde ich diese Dinger so anbringen, dass sich leicht "spielen" lässt. ;)

    Vom Bauteil Wert her, oder vom Widerstands Material her?


    Gruß,

    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD