Kassettenaufnahmen mit doppelter Geschwindigkeit ?

  • Ich habe mal gelesen es gebe Kassetten Geräte (vielleicht auch tragbare?) mit doppelter oder auch einstellbarer Geschwindigkeit. Habt Ihr Erfahrung damit? Wie verändert sich die Wiedergabe Qualität?

  • Hi,


    ich kenne das eigentlich nur von diesen "Kopierblöcken" wie Schneider und so, wo eine Kassette in doppelter Geschwindigkeit halt zeitsparend kopiert werden kann.
    Über die Qualität - wenn man hier überhaupt von Qualitativen Aufnahmen sprechen kann - braucht man sich wohl kaum auszulassen....


    So long,
    Tom

  • Hallo,


    es gab schon Kassettendecks, mit denen man mit doppelter Geschwindigkeit, also 9,5cm/s statt 4,75cm/s aufnehmen konnte.
    Vor ca. 20 Jahren habe ich etliche Aufnahmen mit einem Dual C900 (bin mir bei der Bezeichnung nicht ganz sicher) gemacht, welches eben auch die doppelte Geschwindigkeit beherrschte. Wenn ich mich noch recht erinnere, war vor allem die räumlicher Abbildung im Schnellgang noch etwas besser. Das Teil war damals das Spitzenmodell von Dual und ca. 1200DM teuer. Die Klangqualität war auch schon bei Normalgeschwindigkeit sehr gut.


    Viele Grüße
    Ansgar

    Erst die Arbeit und dann!

  • Richtig Ansgar, das kann ich nur bestätigen. Die Räumlichkeit wurde besser und das Rauschen trat noch etwas zurück. (Dolby C habe ich bei dem Dual-Deck - hieß übrigens C 846, glaube ich - nie verwendet, da das einfach nicht gut klang). Und der Klang war insgesamt etwas frischer bei hoher Geschwindigkeit. Nachteil war, dass man die so entstandenen Cassetten niemandem weitergeben und auch nicht im Auto hören könnte, deswegen hat sich das wohl auch nicht durchgesetzt.
    Allgemein möchte ich noch hinzufügen, dass ich damals, als alle von teuren Cassettenrecorden begeistert waren, immer vehement die Meinung vertreten habe, dass das trotzdem kein Vergleich zu Open Reel Tape ist. Heute dagegen, da Cassettenrecorder dauernd als bessere Diktiergeräte schlecht gemacht werden, sehe ich mich doch gezwungen, mal eine Lanze für einige hochqualitative Geräte wie Tandberg oder einige Nakamichis zu brechen. Die klingen besser als so mancher DAT.

  • Da stimme ich dir zu. Können wir den A721 aus dem Hause Studer noch mit ins Boot nehmen? :)


    Mit doppelter Geschwindigkeit verringert sich das Rauschen um eine Potenz, wie beim grooooßen 1/4 Zoll Band. Die räumliche Darstellung gewinnt, ebenso die Dynamik und der Headroom (in bezug auf Obertonreichtum) - allerdings gibt es soweit ich weiß nur einen einzigen Tandberg Prototypen, der die volle Bandbreite ausnutzt, da sich die schnelle Geschwindigkeit erwartungsgemäß negativ auf den Band-Kopf-Kontakt auswirkt und die Zahl der Drop-Outs zunehmen. Nakamichi experimentierte noch 1984 mit 19cm/sek, bekam allerdings bei den hauchdünnen Spuren keinen ordentlichen Bass mehr auf das "Bändchen".