Wie ihr vielleicht alle wißt, habe ich mich vor einiger Zeit von meinen geliebten Audioplan Lautsprechern getrennt und diese durch ein Pärchen Boenicke W8 ersetzt. Die Boenicke Lautsprecher haben mich dermaßen in den Bann gezogen, dass ein Wechsel auf diese phantastischen Lautsprecher unumgänglich war. Im Zuge dieser Veränderung mußte ich mehr und mehr feststellen, dass meine mir über viele Jahre ans Herz gewachsene DNM Vor-/Endstufenkombination im Zusammenspiel mit den Boenicke Lautsprechern nicht die optimale Paarung darstellte. Eine neue Vor-/Endstufenkombination mußte also gefunden werden. Kein einfaches Unterfangen bei dem riesigen Angebot an möglichen Kandidaten. Da ich schon lange mit dem Gedanken gespielt habe irgendwann mal eine Röhrenvorstufe mein Eigen zu nennen, reifte in mir der Gedanke meinen Moderatorenkollegen Mike (garrard401) zu kontaktieren. Mike hat zusammen mit seinem Bruder und einem gemeinsamen Freund (Peter) schon so einige Röhrengeräte gebaut und diese auch in unterschiedlichen Foren vorgestellt. Vor allen Dingen hatte mir das Design seines neuen Röhrenvollverstärkers gefallen. Da lag es also nahe Mike mal in Bezug auf eine Röhrenvorstufe anzusprechen. Gesagt getan und ein Telefonat vereinbart. Schon während unserer Telefone und Schriftwechsel wurde mir die Sache immer sympatischer. Da ich für die Vor-/Endstufenkombination kein Vermögen ausgeben wollte, schlug Mike mir den Kauf der Class-D Endstufen XTZ The Edge A2-300 vor. Diese würden meine neuen Boenicke W8 Lautsprecher weit besser als meine bisherigen DNM Endstufen kontrollieren können, hätten des Weiteren eine recht ähnliche klangliche Signatur wie die bisher genutzten DNM und würden auch optisch bestens mit dem Rest der Kette harmonieren. Zudem würden Kombinationen aus Class-D Endstufen und Röhrenvorstufe meistens eine tolle Symbiose eingehen. Mike brachte mir dann auch einen Vorschlag nahe, welche Vorstufe ihm für mich vorschwebte. Als RIAA empfahl er mir den aktiven RIAA-Entwurf seines Freundes Peter. Diese hätte sich in einem Vergleichstest (an unterschiedlichen Anlagen) gegen eine Vielzahl anderer RIAAs (u.a. EAR834 Clone, D3a etc.) durchgesetzt. Als Linestufe schlug Mike einen Schaltungsentwurf von Bartola mit der russischen Röhre 4P1L vor. Diese Röhren wären noch wahre Sleeper und glücklicherweise auch für Peanutsgeld käuflich zu erwerben. Mike teilte mir dann mit, dass den kompletten Aufbau sein Freund Peter übernehmen würde. Er aber bei der Suche nach den benötigten Bauteilen und anfallenden Fragen weiterhin hilfreich zur Seite stehen würde. Da mein bevorzugtes MC-System ein Clearaudio Da Vinci ist, schlug Mike mir als passenden SUT die Übertragerkapseln MC-10 von Menno van der Veen vor. Die Dokumentation der MC-10 wäre beispielhaft und der Preis recht überschaubar. Glücklicherweise hat Mike durch seine vorherigen Projekte eine Menge an Adressen gesammelt um günstig an die benötigten Bauteile zu kommen. Das hat mir als Laie eine Menge Arbeit erspart und ich mußte die Sachen nur noch bestellen. Auch durfte ich den Designentwurf der mir bei Mike Vollverstärker so sehr gefallen hat nutzen. Da Peter zugestimmt hatte mir die Vorstufe zu bauen, stand dem Projekt somit nichts mehr im Wege.
Nach einigem Hin- und Her habe ich mich dann entschieden doch die zwei Röhren des Ausgangsteils oben aus dem Gehäuse schauen zu lassen, weil ich eben doch sehr gerne etwas von den tollen Dingen sehen wollte. Peter erklärte
mir dann am Telefon wie und was da zu machen und was eben nicht zu machen wäre. Ein "Röhrenwald" in dem alle Röhren sichtbar gewesen wären hat er abgelehnt, weil die emfpindlichen RIAA Teile besser im Gehäuseinnern vor
Einflüssen von Aussen geschützt sein sollten. Ausserdem meinte Peter die dadurch zusätzlich nötige Verkabelung würde die Klangqualität vermindern und die Einstreuung von Brumm begünstigen.
Ebenso wurde dann aus klanglichen Gründen entschieden, die SUT ausserhalb des restlichen Gehäuses zu platzieren und in einem kleinen doppelwandigen Würfelchen unter zu bringen - der Zwischenraum dort sollte mit Chinchilasand aufgefüllt werden. Peter hat damit klanglich sehr gute Erfahrungen gemacht. Was es nicht alles gibt, das der Sand um ein Gehäuse klanglich eine Rolle spielt.
Manche Wünsche bezüglich des Design mussten dann halt doch fallen gelassen werden, weil es nicht machbar oder eben klanglich nicht gut wäre. So habe ich darauft verzichten müssen, das schöne Logo welches die Tochter von Mikes Partnerin entworfen hat aus der vollen Frontplatte Laser schneiden zu lassen und von hinten zu beleuchten (das würde sicher total toll aussehen!). Schlussendlich sieht das Logo aber wirklich toll aus und ich freue mich immer wenn ich es sehe.
Das fertige Gerät wurde dann von Peter - da ein persönlicher Besuch hüben oder drüben nicht möglich war - sorgfältigst verpackt und an mich geschickt.
Es sieht einfach top aus und der Klang ist wirklich absolut fantastisch. Zusammen mit den Class-D Endstufen ein wirklicher Hörgenuss erster Güte.
Der Aufwand hat sich wirklich gelohnt und ich bin total begeistert.
Liebe Grüsse Peter