@ all:
Ich will nochmal kurz zu dem einen oder anderen Punkt Stellung nehmen, ohne gleich eine komplette UKW-DAB Debatte loszutreten. Während der Woche habe ich mit den Technikern von drei ARD-Häusern telefoniert, auch mal mit Elschott von Restek, die bieten ja einen der wenigen HiFi-DAB/UKW-Tuner an.
Dabei sind einige interesannte Aspekte herausgekommen:
* Die im Internet gezeigte Karte des Versorgungsgebiets/Ausleuchtzone beruht aus mathematischen Modellierungen und nicht auf Messungen. In keinem Bundesland.
* Von einer VOLLflächigen Versorgung von DAB+ auszugehen, ist beim derzeitigen Stand des Ausbaus (Senderpegel, Anzahl der Senderstandorte) ABSURD. Das ist ein Zitat eines der Techniker.
Begründung: Topologie (Hügeligkeit des Empfangsgebietes), Gleichwellennetz (mit sehr vielen Möglichkeiten der teilweisen Signal-Auslöschung), Belaubungsgrad der Bäume, Frequenzbereich an sich, inhouse Empfang abhängig vom Absorbtionsgrad der Wände/Thermo-Beschichtung von Fenstern etc..
* minimales Signal sei *erheblich* höher als bei UKW, zudem bestünde hohes Risiko der selektiven Auslöschung
* fall-back auf UKW mildert diese inhärenten Probleme
* in meinem Fall direkt an der französischen Grenze ist es so, daß das Richtdiagramm des für mich zuständigen DAB+Senders so beinflußt werden mußte, daß in Richtung Frankreich ein abgeschwächtes Signal gesendet wird. Frankreich wünsche keine Eindringen des DAB+ Signals, erklärte der Techniker. Das alleine erklärt schon, was ich hier erlebe. Trotzdem zahle ich aber volle GEZ-Gebühr, stelle ich fest. Der Techniker lacht und sagt: "Klar - für UKW, das können Sie ja immer empfangen!".
* Elschott von Restek wich mir auf die Frage, welcher *minimale* Pegel für den Empfang eines DAB+ Pakets vonnöten ist, mehrfach aus. Einen "Wert in dB" könne man hier nicht nennen. Aber mit 10 oder 20 dByV wie für UKW mono käme ich da niemals hin. Kann ich so nicht hinnehmen. Immerhin kommt eine analoge Antennenspannung am Frontend an,die dann vom Vorverstärker aufgepäppelt wird. Es ist wohl eher so, daß kein kompletter DAB Coder zur Verfügung steht (Vermutung). Also irgendwas muß man da doch messen können ! Ich kann ja auch ein DRM-Signal auf Kurzwelle messen.
@ 528: liegen Dir nachvollziehbare Zahlen vor, welchen Pegel ich minimal benötige, um ein DAB Paket, nehmen wir den Bundesmux auf 5C, zu dekodieren ?
Grundsätzlich stelle ich Deine Erfahrungen in Hessen nicht infrage. Hier im Südwesten (also auch im Raum Freiburg, wo ich öfters bin) oder der Südpfalz ist die DAB+ Situation nicht zufriedenstellend. Von Radio überall und immer kann bei DAB+ keine Rede sein.
Stay tuned, 73
Ralph