Carver C-9 Sonic Hologram Generator - (Raumklangprozessor) - Replica - Interesse?

  • erinnert stark an den "hifi-vitalizer" von spl. der arbeitet wohl mit phasendrehungen und vermischung der kanäle.

    machte spaß, aber am ende weiß man nicht mehr, was einem besser gefällt bzw. wurde ich skeptisch ob ich mir das länger antun wollte...

    Der Vitalizer war/ ist (ich habe ihn noch) vor allem für mehr harmonische Verzerrungen (mehr Höhen-Crisp) und ein interessanter sehr sauberer Bass-Pegel-Manipulierer. Die Stereo-Breite war auch dabei, ob es das ist, was hier beschrieben ist, weiß ich nicht.

  • Für Dich, Rainer.


    Zitat:

    Abstract: A sound reproducing system having right and left speakers which transmit right and left stereo sounds, respectively. The right signal, in addition to driving the right speaker, is inverted and delayed to produce a compensating signal which is transmitted to the left speaker to produce a delayed compensating sound pattern from the left speaker. The amount of delay and amplitude of the compensating sound pattern is selected so that the major sound pattern emanating from the right speaker is at least partially cancelled at the location of the hearer's left ear. The signal for the left speaker is inverted and delayed in a similar manner to produce a compensating sound pattern from the right speaker to at least partially cancel the major sound pattern emanating from the left speaker at the location of the hearer's right ear. The result is to give the hearer a greater dimensionalized impression of the overall sound patterns.

    Zitat Ende.


    Es geht um nichts anderes, als um das Interaural Timedelay.

    Das Signal aus dem rechten Lautsprecher, kommt mit einem Delay am linken Ohr an. Im Grunde nimmt man 2 Signale wahr. Bei Stereo sind es dann vielleicht 4 Signale?


    Und wenn das so ist, was macht das?



    Grüße

  • Was macht das?

    Na, den Raum größer. Wenn Signale des ersten Kanals zeitverzögert dem zweiten zugemischt werden, ist das nichts anderes als wenn ich z.B. in der Kirche aufnehme, wo ggf. auch der Klang des Kontrabasses rechts leiser von links reflektiert wird.


    Du nimmst aber, glaube ich, keine zwei Signale wahr (ich kenne das Ding nicht). Das kommt ja gemischt (und hoffentlich subtil angereichert) an und hört nur anders an.


    Du kannst dich damit also wahrscheinlich in einen Raum jeder Größe simulieren. Ob Rock in der Kirche allerdings klingt, ist eher fraglich.;)

  • Hab Inetresse das Teil, sollte es denn fertig sein, mal zu hören. Kann mir da selber via Youtube kein Bild machen. Dort scheint es mir, als würde da Hall zugemischt, was ja offensichtlich nicht der Fall ist.

    Grüße

    Carsten

  • Eher nicht^^.


    Denk mal an die Jecklin Disk - warum sollte ich in der Abhöre schon wieder Crosstalk in Kauf nehmen.

    Das mit der Jecklin Disc verstehe ich jetzt nicht. Damit habe ich hervorragende Aufnahmen gemacht (Klassik, nicht Rock!). So sah das aus:


    Jecklin-Scheibe.jpg


    Und, ja, ich habe mal das Rockorchester Ruhrgebiet (wuchtiger Sound) in einer "Kulturkirche" (also zu Konzertsaal umfunktionierter ehemaliger Kirche) gehört: zum Weglaufen! Harte Beats überschlagen sich regelmäßig.

  • habe ich bereits geschrieben. primär geht es mir um die adäquate wiedergabe von kunstkopfaufnahmen über lautsprecher, welche über kopfhörer prima funktionieren.


    wobei jecklin disk .......... .

  • Also Kunstkopf-Aufnahmen über Lautsprecher, da müsste er auf jeden Fall etwas "erreichen" können. Nur man muss halt genau im "Sweet Spot" sitzen; das macht der Kopfhörer automatisch ;)

  • Ich habe mir mal ein wenig die Restaurationen auf der Carver-Site durchgelesen.

    Boah, da stellen sich mir als Techniker schon stellenweise die Haare zu Berge; Breitreifen auf einen Trabbi drauf schrauben und sich wundern, dass der immer noch nicht besser fährt.

    Es wird ja auch desöfteren das Rauschen moniert. Nun ja, man könnte ja - ähnlich wie beim Tonband / Radio - eine Preemphasis machen; also Höhenanhebung und "hinten" diese Höhenanhebung wieder rückgängig. Ich weiß aber nicht, inwieweit die ICs jetzt schon (!) von ihren Pegeln ausgelutscht sind; da sollte ich mal ein Exemplar auf dem Tisch haben zum Pegeldiagramm aufnehmen.

    Aber wenn das klappt, kann man gut 10 dB mehr an Rauschabstand rausholen.

    OK, der Nachteil wäre, dass der Carver bei hohen Frequenzen schon bei knapp 1 V klippen würde. Andererseits macht das nichts aus, da so hohe Pegel bei hohen Frequenzen normalerweise nicht vorkommen (die Hochtöner würden abrauchen) und der Carver ja eh' vor der Endstufe geschaltet werden muss.

  • Hallo Mr. Nixie,

    Du legst hier ein ganz schönes Tempo hin. Das von Dir angesprochene Rauschen ist definitiv ein Problem der originalen Hologramm-Schaltung - zumindest wenn der Lautstärkeregler davor sitzt und dahinter ein Endverstärker mit hohem Verstärkungsfaktor und / oder Lautsprecher mit hohem Kennschalldruck. Als ich begann, mit Breitband-Line-Arrays zu hören, ist mir das Rauschen jedenfalls unangenehm aufgefallen - der Lautstärkeregler musste nur noch minimal aufgedreht werden und so war das Rauschen der Schaltung im Verhältnis zum Nutzsignal größer geworden. Für diesen Fall empfiehlt Carver in der (sehr lesenswerten) Anleitung zum C-1, einen der beiden Ausgänge durch Veränderung der Ausgangsnetzwerke zu dämpfen. Dazu sind im Anhang die Widerstandswerte für Dämpfungen von 3, 6 und 9 dB angegeben. Besser ist es natürlich, wenn das Rauschen auch bei niedrigen Pegeln in der Hologramm-Schaltung nicht weiter auffällt, egal wo die Schaltung in der Kette eingeschleift wird.

    Eine Frage zu den Plots: Muss ich das so interepretieren, dass bzgl. THD und Phase es quasi keinen Unterschied zwischen VM1 und VM2 gibt und bzgl. Rauschen ein Unterschied von ca. 20dB bei 1KHz.

    VM2 wird dabei als Referenz mit einer für 741er OPs bzgl. Quellimpedanz (und damit bzgl. Rauschen) optimierten Schaltung erzeugt?


    Wenn ich mir die Werte so ansehe, ist die Quellimpedanz nicht besonders niedrig, eher so mittel - demzufolge sollte sich das äquivalente Eingangsspannungsrauschen und auch das äquivalente Eingangsstromrauschen der OPs signifikant auswirken - die Werte für Letzteres liegen mir leider weder für den 741er noch für den von Carver benutzten 4136 OP vor. Ein 5532 / 5534 hat laut Datenblatt hier einen noch besseren Wert als ein 49710. Beim äquivalenten Eingangsspannungsrauschen schneiden die 553x natürlich etwas schlechter ab. Die optimale Quellimpedanz liegt bei den 553x bei ca. 7,5KOhm, beim 49710 bei 1,6KOhm und beim 275 bei 4 KOhm. Kurzum: Ein 553x sollte sich in der Rausch-Simulation auch ganz gut schlagen, vielleicht sogar einen Tick besser als ein 275er.

    - Peter

    "Es ist alles eitel" (A. Gryphius) - "Es war nicht alles schlecht" (J. Weist)

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  • Ich denke, Du zielst zwar in die richtige Richtung, aber ich vermute, dass die Urschaltung einfach nie aus dem "Entwicklungsstadium" herausgekommen ist. Man kann mit dieser auch höhere Güten erzeugen, wie es mit meiner (passiven) Entzerrung nicht möglich ist. Vermutlich hat Carver mit höheren Güten angefangen und ist dann letztendlich während der Optimierung bei den im Schaltplan angegebenen Werten "stehengeblieben". Und mit meiner Simulation bekomme ich den Frequenz- und Phasengang "gerade noch" so hin. Und bei mir verstärkt halt der OP nur rund 3 dB und bei Carver 20 dB; wird dafür dann am Eingang heruntergeknüppelt.
    Ich habe versucht, mit schon vorhandenen Werten (!) die Entzerrung hinbekommen, sie ist für den FET-Eingang des OP275 eigentlich zu niederohmig für geringstes Rauschen, da hast Du recht. Aber das sind dann solche Nuancen, die merkt man wirklich nicht mehr. Ich denke, die Phasenschieber sind da schlimmer.
    Vielleicht werde ich auch noch die Schaltung dahingehend erweitern, dass ich tatsächlich so etwas wie Carver in seinem Mod anbiete, nämlich intern eine Rauschoptimierung:
    Also entweder maximale Aussteuerbarkeit bis - sagen wir mal - Eingangspegel + 16 dBV oder "vorne" mehr verstärken und hinten abschwächen, dass die Vollaussteuerung schon bei + 6 dBV passiert. Dann kann jeder wählen, was ihm lieber ist und event. nochmal 10 dB "rauslutschen", wenn der Carver direkt vor einer vollaufgedehten Endstufe sitzt.

  • Und wegen dem OP275 musst Du auch immer berücksichtigen, dass die der Bestücker auf Rolle da hat in seinem Portfolio, denn ich habe keine Lust, eine ganze Reel zu kaufen und zu bezahlen - das wäre dann aber eine lockere 4-stellige Summe mal eben vorab.
    Und der OP275 schlägt sich ja auch klanglich hervorragend in meiner DiGNA Phono-Pre.

  • Hey, nichts gegen den OP275, das ist vermutlich einer der universell einsetzbarsten OPs überhaupt, auch ist mir die maximale Betriebsspannung mit +/-22V sehr sympathisch! In seiner Eingangsstufe arbeiten neben FET- auch bipolare Transistoren - laut der Werbung von PMI damals die Kombination der Vorteile beider Welten.

    Ich vermute allerdings, da draußen könnte es einige wenige Hobbyisten geben, die tauschen bedenkenlos zwischen bipolaren und FET Operationsverstärkern hin und her und an vielen Stellen klappt das auch. Es gibt aber Schaltungen da sollte man genau hinsehen, Schaltungen mit vielen Opamps und Phono Vorverstärker gehören selbstverständlich dazu.
    Was mich mal interessieren würde: Gibt es neben dem OP275 weitere OPs mit der "Butler" Eingangsstufe? Wenn ich danach suche komme ich immer auf diesen einen "the first and the only"(?).

    - Peter

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