211 und 845 Überlegungen

  • Hier nun die zusammengefaßte Messerei...


    Kandidatin ist eine VT-4-C vom Elektrischen General auch als JAN-211 gestempelt.

    Zunächst mit offenem Gitter, wie vom Reiner postuliert:

    Heizerei5.jpg


    Hmmm... Da passiert zunächst gar nix... in einem diodentypischen Spannungsbereich. Das bringt bei 50V nicht mal 1mA zustande... Dafür liegen die Kennlinien ab 40V schön aufeinander. Hat der Reiner doch recht?

    Hier dann mal mit ein bischen mehr Anodenstrom:

    Heizerei6.jpg


    Ha, die Kennlinien liegen tatsächlich aufeinander... Wenn man die Werte anschaut, sinkt der Anodenstrom sogar mit höherer Heizspannung...

    Jaja... Nur ist das mit einem offenen Gitter keine Diode, sondern immernoch eine Triode mit undefiniertem Gitter. Im Übrigen, mit 400V Spannungsabfall bei ~76mA, völlig unbrauchbar.


    Und genau deshalb, haben die Altvorderen, bei Umnutzung einer Triode zu einer Diode, das Gitter mit der Anode verbunden... Siehe WE43-A etc.pp


    Und das aus gutem Grund:

    Heizerei7.jpg


    Das wird dann nämlich eine brauchbare Diode... nur 50V Spannungsabfall für fast 200mA!

    Und schon verhält sich diese Diode wieder genau so, wie sie soll... Steigender Anodenstrom bei steigender Heizleistung.


    Wenn man sowas mit irgendwelchen Kleinsignal-Triödchen veranstaltet... Achtung! Das Gitter fängt irgendwann an zu glühen... Also Vorsicht.

    Die 211 erträgt schon einige Watt auf dem Gitter...


    Gruß, Matthias

  • Moin zusammen,


    ja beim Brumm....

    aber +/- 10% reicht nicht.

    Röhren streuen gern etwas mehr.

    Also sollte eine Schaltung auch bei höherer Sreuung noch funzen;).


    Als Beispiel :

    Bin bei Alex vorbei, um mal eben 70 (!) 7788 auszumessen,

    er hat am Telefon nichts gesagt, sondern nurt in sich hineingelacht...

    hat etwas länger als von mir gedacht gedauert....

    Und als Ergebnis eine Streuung von 14-38ma Strom im Pentodenarbeitspunkt:(:(:(

    und das bei deutscher NOS-Ware.


    Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,

    Das habe ich vor Jahren auch hinter mich gebracht. Aus 40 St. habe ich zwei perfekte passende gefunden.


    Benutzt man aber die im Datenblatt empfohlene postive Gittervorspannung, hat man 40 gleiche.


    Wurden die überhaupt in Deutschland gefertigt? Meine mit Siemens und Telefunken gestempelten stammen alle aus Herleen.


    Viele Grüße

    Martin

  • Ich bin immer noch bei der Heizung. Heute wurde der LM3886TF getestet:

    LM3886.JPG


    Sieht gar nicht mal so schlecht aus. 88,2 kHz, 10 Vrms, an 3 Ohm Last:

    88kHz.png


    Allerdings 130°C am Chip gemessen. Man bekommt die Temperatur nicht vom Chip weg; ohne Lüfter geht da wohl nichts. Aber Lüfter - diesmal nicht!

    Fazit LM3886TF: Kann man verwenden, muss man aber nicht.

    Aber da steht ja noch eine weitere Lösung aus. :)


    Gruss Reiner

  • Vielen Dank für die Bemühungen und bitte nicht falsch verstehen. Ich zitiere mal ein ehemaligen Professor von mir:


    +-10% ist nicht der Rede wert ...

    Um da noch mal drauf zurück zu kommen...

    +/-10% wären bei 70mA Ia schon mal +/-7mA.

    Ich habe weiter vorn mal einen Denkanstoß liefern wollen... um wieviel sich der Anodenstrom ändern muß, um am Lautsprecher 2mV Brumm zu erzeugen.

    Hier:

    Heizerei8.jpg


    Ich sehe da ~23µAss... also ~8,1µAeff.

    Eine Anodenstromänderung von nur 8µA ist (je nach Empfindlichkeit der Lautsprecher) vernehmbar.
    So, Größenordnung 7mA gegen 8µA.

    SoSo... zu vernachlässigende Vorgänge. Nicht der Rede wert...

    Hast Du nicht unlängst auf DC umgestellt? ;)


    Gruß, Matthias

  • Ahhh, Reiner, das sieht ja schon viel besser aus. Ja, Lüfter im Hörraum = Scheice.

    Habe heute auch mal ein paar Messungen mit höherfrequenten Wechselstrom als Heizung

    angestellt. Der NAD390DD mußte als Quelle herhalten... Seeeehr langsam hochfahren... Mehrfach war die Überlastabschaltung gegen mich.

    Nette Ergebnisse, die ich hier nicht weiter erläutern will.

    Bessere und leistungsfähigere Verstärker zu benutzen, um für fehlerbehaftete Röhren die Heizung darzustellen... Dekadent... aber nicht meins.


    Gruß, Matthias

  • Eine Anodenstromänderung von nur 8µA ist (je nach Empfindlichkeit der Lautsprecher) vernehmbar.
    So, Größenordnung 7mA gegen 8µA.

    SoSo... zu vernachlässigende Vorgänge. Nicht der Rede wert...

    Hast Du nicht unlängst auf DC umgestellt?


    Gruß, Matthias

    Danke der Simulationen und Erläuterungen. Ich hatte mich ja schon als DC Heizer für DHT bekannt ;)


    Was meinst Du mit vernehmbar ? Mit dem Ohr am Tieftöner oder am Hörplatz, typisch ca. 3 Meter Entfernung ?


    Ich frage nur, weil mit AC Heizung das Brummen bei mir störend am Hörplatz war. Mit DC war nichts wahrzunehmen und selbst eine weitere Reduzierung von 6dB konnte ich subjektiv nicht mehr heraushören...

  • Hallo Cay-Uwe,

    Was meinst Du mit vernehmbar ? Mit dem Ohr am Tieftöner oder am Hörplatz, typisch ca. 3 Meter Entfernung ?

    Meiner Meinung nach sollte auf der Membran nichts zu hören sein. Alles andere ist schlecht konstruiert oder kaputt ;)


    Viele Grüße

    Martin

  • schlecht konstruiert oder kaputt

    Moin Martin,


    da darf ich doch mal dazwischen grätschen, ist aber am Thema, Ruhe im Karton.


    Martin (und andere mit Knowhow auch), du kennst dich doch mit der RS1003 aus? Kann ich die und den Treiber mit AC Heizen? Oder ist dann nicht schwarze Ruhe am Ohr an der Membran?


    Bin grade dabei mit meinem Eisenexperten die Stromversorgung mit EYY13 und CL 16uF und LC durchzudeklinieren. Auch die Frage ein Extratrafo für die Heizung?


    Grüße,

    Holger

  • Grüße Bernd

    Moin Bernd


    bist Du derjenige, der auf dem European Triode Festival feine Zigarren schmauchte?

    Der Nick 'Ultramarin' spricht eigentlich auch dafür (blau lackierte Verstärker)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Auch die Frage ein Extratrafo für die Heizung?

    Moin!


    Würde ich immer machen, wenn man den Platz dafür hat. Am besten mit mehreren Anzapfungen +/- im Bereich der Heizspannung damit man später die Wahl hat auch einen Spannungsregler zu verwenden oder die Heizspannung besonders genau einzustellen


    Ich habe öfter auch schon indirekt geheizte Röhren mit DC versorgt, um sozusagen 'noch weniger als wenig' Noise zu bekommen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • um sozusagen

    Ich bin ein Freund von "wenig Aufwand", meine PPPs habe pro Wicklung nur eine Einweggleichrichtung, durch die Schaltung approximiert sich das.


    Ein Selbstgewickelter macht da mehr Spektakel, hat aber Schonfrist, habe schließlich selbstgeleiert.

  • Viele Wege führen...


    Hauptsache es brummt nicht :)


    Habe mal eine Heizwicklung auf einen alten bestehenden Trafo einfach nachträglich außen drauf gewickelt, weil mir ein paar Volt fehlten.


    Etwas mühsam die Fädelei, aber so konnte ich die Heizspannung genau auf den Punkt bringen. Funktionierte einwandfrei.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.