Video Tonabnehmerjustage mit Schön-Schablone II

  • Man kann ja mal auch die eigene Schallplattensammlung untersuchen welcher innerste Radius im Mittel vorhanden ist

    Jede Wette, dass in jeder Plattensammlung die diese Bezeichnung verdient, sich auch ältere Platten befinden, mit einem Innenradius, der viel weiter innen liegt, als es die rel. moderne IEC-Norm vorschreibt.

    Schablonen für IEC-Norm find ich daher grundsätzlich nicht sinnvoll.

    Lieber "DIN-Schablonen" oder (noch lieber) "Schön"-Geometrie.

    Gruß

    Juergen1

  • Plattenspielerfrei für mein Schatzi, die mich schon lange nicht mehr bei sich auf der Couch hatte und auch für meine Ohren: sogar das Autoradio zischelt mittlerweile ;)

    Gruß.

    Peter

  • Hätte da eine Frage zur Schön-Schablone. Mein übliches Prozedere...

    Hatte da was verwechselt. Hier die korrigierte und ergänzte Version vom Eintrag #152:


    Hätte da eine Frage zur Schön-Schablone. Mein übliches Prozedere: Linie G zur Tonarmachse und Nadel auf C, dann auf A für die Kröpfung, B für den Überhang, A für ... ... bis es passt. Wenn ich das so einstelle und dann den Überhang auf K direkt messe, landet die Nadel bei 16mm. Hab ich da bisher immer was falsch gemacht? Sollte die Nadel nicht bei knapp 18mm aufliegen, wenn das der typische Überhang bei einem 9-Zoll-Arm ist?

    Diese Einstellung passt dann auch etwa mit der Stevenson überein, die der Hersteller empfiehlt. Nach IEC eingestellt liegt die Nadel auf K bei etwa 18mm. Alles etwas verwirrend.


    Gruß

    Peter

  • Lieber Peter,


    mir ist der Punkt C auf der Schön-Schablone suspekt, müsste mich aber eingehend mathematisch damit auseinandersetzen um ein Urteil dazu abzugeben (Sonntag Mittag ist die falsche Zeit für solche Studien).


    Eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit wäre, Dein Tonarm hat eine Stevenson-Kröpfung. Dann erklärt sich, warum mit Korrekturen am Punkt B der Überhang kürzer wird. Nur wir wollen nicht tSevenson haben, sondern Baerwald mit dem kürzeren Abstand zwischen den Nulldurchgangspunkten. Ich selbst bevorzuge Baerwald/IEC, weil die letzten 5 - 10 mm einer Platte oft ungenutzt bleiben.


    Ich habe lange Zeit mit der Ortofon-Schablone eingestellt, die den Punkten A und B auf der Schön-Schablone entspricht und nie den Überhang direkt kontrolliert. Mit Tonabnehmern unter 2.000 Euro hat es immer funktioniert. Für Prinzessinnen wie dem VdH Colibrie oder den High-end IKEDAs ist diese Methode zu ungenau. Ich stelle jetzt immer zuerst den Überhang ein und in Punkt A (äußerer Nulldurchgangspunkt) die Kröpfung. Den Punkt B nutze ich nur zur Kontrolle.


    abtastverzerrungen-von-tonabnehmern_746979.gif


    Grüße aus Österreich

    Kurt

  • Sollte die Nadel nicht bei knapp 18mm aufliegen, wenn das der typische Überhang bei einem 9-Zoll-Arm ist?

    Diese Einstellung passt dann auch etwa mit der Stevenson überein, die der Hersteller empfiehlt. Nach IEC eingestellt liegt die Nadel auf K bei etwa 18mm.

    Ich habe auch einen 9-Zoll-Arm und bei mir klang es, nachdem ich nach IEC eingestellt hatte am besten. ich hatte zuvor einiges probiert, was aber nicht vollends zufriedenstellend war. Da ich das ewige Nachjustieren leid bin, belasse ich es jetzt erstmal so. Ich würde aber nicht ausschließen, dass mit einer anderen Kombi aus Dreher, Tonarm und Tonabnehmer eine andere Justage zielführender ist.

    Gruß tomfritz

  • Gestern habe ich Mein MC 30 Super II auf einem Groovemaster Ebenholz Headshell montiert. Das MC 30 wird an einem Pioneer PA-5000 spielen, der laut BDA einen Abstand von 48mm Headshell - Nadelspitze benötigt.


    Das System habe ich mit Überhanglehre auf die 48mm montiert und genau parallel zum Headshell eingestellt. Nach Montage des Headshells am Tonarm habe ich zur Kontrolle die Schön II und den Feickert Protractor auf den Teller gestellt.


    Beim Protractor passte der Überhang bei keiner der drei Markierungen, folglich auch nicht bei den Nulldurchgängen. Anders bei der Schön II, Überhang und die Nulldurchgänge auf anhieb korrekt. Auch akustisch gab es keinen Grund zu meckern, bei meiner 85er Dire Straits Brother in Arms gab es an keiner Stelle Verzerrungen der Stimmen und Instrumente, auch der Bass war gewohnt trocken und knackig.


    Zumindest in Bezug auf den PA-5000 passt die Schön II perfekt zur Geometrie, das werde ich aber noch mal am Pioneer PA-70 testen. Bei Gelegenheit werde ich dann auch noch eine der neueren Scheiben gegenhören.


    PS. beim protractor lag der Überhang zwischen ca. 2-6mm weiter vorne

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • mir ist der Punkt C auf der Schön-Schablone suspekt

    Hallo Kurt,


    ich versuche einfach mal Dir die "Sonntagsarbeit" abzunehmen und etwas die Angst vorm suspekten Punkt C zu nehmen:;)


    Geometrisch betrachtet ist dieser Punkt der gemeinsame Schnittpunkt aller möglichen Abtastradien und zwar unabhängig von der effektiven Länge! Bedeutet, daß wenn die Schablone richtig auf den Tonarmdrehpunkt ausgerichtet ist, an diesem Punkt der Überhang wirklich korrekt eingestellt werden kann, egal wie lang der Tonarm ist. Eigentlich eine ziemlich clevere Geschichte.


    Diese Konstante ist direkt abhängig vom gewählten Wertepaar für die Nulldurchgänge, was bedeutet, daß jede Geometrie ihren eigenen Wert hat. Bei Schön 2 sollten es ca. 85,56 mm, gemessen von der Tellerachse, im rechten Winkel zur Verbindungslinie Tellerachse-Tonarmdrehpunkt, sein. Leider kann ich dies in Ermangelung einer Schön 2 Schablone nicht verifizieren.


    Übrigens benutzt der Feickert Protractor die gleiche Technik. Der Step 1 dort entspricht Punkt C der Schön Schablone, nur eben mit den entsprechend angepassten Abständen für Stevenson, Loefgren und Baerwald Nullpunkte.


    Eine weitere Eigenschaft dieser ominösen Konstante ist, daß sie gleichzeitig das Maximum des tangentialen Spurfehlwinkels zwischen den beiden Nullpunkten darstellt.


    Leider sind meine mathematischen Fähigkeiten zu limitiert die geometrischen Zusammenhänge exakt zu beweisen, ich hab's halt nur mit Hilfe von AutoCAD und Excel simuliert. Vielleicht kannst Du übernehmen - gibt es möglicherweise eine Verbindung zum -auch konstanten- linearen Offset ?!


    Gruß

    Jan


    Schön2.jpg

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  • Zitat

    Bei Schön 2 sollten es ca. 85,56 mm, gemessen von der Tellerachse, im rechten Winkel zur Verbindungslinie Tellerachse-Tonarmdrehpunkt, sein. Leider kann ich dies in Ermangelung einer Schön 2 Schablone nicht verifizieren.


    ... das ist so, eben mal 'geschaut'.


    Gruß


    Carsten

    Das Auge hört mit ...

  • Schön (Nullstellen 62,5/117,1´2) ist nicht Baerwald (Nullstellen 66/120,9)


    Der von mir skeptisch betrachtete Punkt C mit 85,86 bei Schön ergibt mit üblichen Tonarmlängen (gerechnet mit dem guten alten Pythagoras):

    Armlänge Schön C Achse-Achse Überhang
    229 85,56 212,42 16,58
    253 85,56 238,09 14,91
    304 85,56 291,71 12,29


    Da ist Schön "normentreu" neben den praktischen Anforderungen gelandet. Ohne dem hartnäckigen 33 1/3 wäre das vielleicht gar nicht aufgeflogen :S:/:)


    Um eine weiter vom inneren Plattenrand entfernte Baewald-Geometrie zu erhalten, muss der Punkt C auf 88,86 korrigiert werden.

    Armlänge Schön C Achse-Achse Überhang
    230
    88,86 212,14 17,86
    254 88,86 237,95 16,05
    305 88,86 291,77 13,23


    Ich bevorzuge weiterhin Baerwald und meine Ortofon-Schablone, die ich vielleicht durch eine komfortablere Dynafox-Schablone (die plattentellergroße mit dem Stroboskop) ersetzen werde. Vor allem kann ich diese meinen Bedürfnissen entsprechend erweitern und zum Beispiel den Punkt C mit 88,86 eintragen,


    Grüße aus Österreich

    Kurt


    Für alle, die es genauer wissen wollen, im Internet "Erklärungen Schön-Schablone Typ2"

    2 Mal editiert, zuletzt von EAT-Fan ()

  • Äääh....8|


    der Sinn der Schön Schablone ist es doch eben NICHT eine der gängigen Geometrien zu treffen, sondern eine EIGENE bereitzustellen die auch bei nicht exakter Justage keine Vollkatastrophe beim Verlauf der Klirrkurve wird. Von daher ist mir der Sinn des letzten Postings so gar nicht klar. Klar kommen da andere Werte raus, das ist aber Conchita.... äh Wurst.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Lieber Jan,

    weil ein Nullpunktdurchgang von 62,5 zu weit innen liegt, oft bereits im unbeschriebenen Bereich der Platte.

    Nur weil in der IEC-Norm der beschriebene Bereich mit 57,5 mm limitiert ist, heißt das noch lange nicht, das dies ausgenutzt wird.

    Die stille Vereinbarung für professional geschnittene Platten ist ein innerer Rand des beschriebenen Bereiches zwischen 60 und 70 mm. Da passt einfach Baerwald mit 66 mm besser. Meine Prinzessin auf der Erbse, den VdH Colibrie habe ich auf einem 12"er sogar auf Nulldurchgänge von 70/138 mm eingestellt.


    Ich wage die Behauptung, bei Tonabnehmern unter 2000 Euro sind solche Feinheiten kaum zu hören. Darum hat die Schön-Schablone unangefochten so eine weite Verbreitung gefunden.


    Die Schön-Schablone stellt nach "Schön" ein und nicht nach Baerwald, wie oft fälschlicherweise angenommen wird.


    Grüße aus Österreich

    Kurt


    Hi Peter, Du hast uns noch gar nicht verraten, wer "deine Prinzessin auf der Erbse" ist.


    Hi Saher, die Grundlagen der Trigonometrie sind älter als Pytahagoras (um 570 bis 510 v. Chr.) für alle, die in der Schule vom Mopedfahren, Cola-trinken und feschen Weibern geträumt haben: Techniker rechnen immer noch mit Pythagoras, Euklid .. Pythagoras hat das System von Oktaven erstmals genauer definiert und Heron von Alexandria († nach 62) hat eine windbetriebene Orgel gebaut.

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  • Nur weil in der IEC-Norm der beschriebene Bereich mit 57,5 mm limitiert ist, heißt das noch lange nicht, das dies ausgenutzt wird.

    MW sind es 60,325mm.

    Natürlich wird dieses Limit oft nicht ausgenutzt, was aber kein Problem ist,

    andererseits gibt es ältere Platten, die es sogar überschreiten (bzw diesen Radius unterschreiten); und das wäre dann sehr wohl ein Problem, wenn man nach IEC einstellt.

    "Schön" bildet daher einen sehr vernünftigen Kompromiss.

    Gruß
    Juergen1