Gewitter in einer Gleichrichterröhre

  • Hallo,


    beim Einschalten meines Amp habe ich sehr dekorative Blitze in der Gleichrichterröhre.

    Die Blitze sind etwa 1 Sekunde lang zu sehen und erinnern an Wunderkerzen mit bläulichem Licht.

    Wirklich sehr schön anzusehen und nicht zu hören.

    Die Gleichrichterröhre wurde neu eingesetzt.

    Harmlos oder bedenklich?


    Gruß

    Gerhard

    Alles was ich schreibe ist meine persönliche Meinung und erhebt keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :!:

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  • erlaubt ist was gefällt ^^


    sorry, ich habe keine Ahnung und schreibe dennoch etwas... meine Gleichrichterröhren haben auf der Trafoseite eine Sicherung je Wicklung ( 2 Stück ).


    Solltest du keine Sicherungen drin haben wäre ich vorsichtig. Um welche Röhre handelt es sich denn ?


    Wie hoch ist die Spannung die du gleichrichtest.

  • Moin Gerhard,


    Die neue Gleichrichterröhre kommt mit der (wahrscheinlich zu großen) Ladekapazität der Siebkette nicht klar. Sie wird auf Dauer Schaden nehmen.

    Was für ein Verstärker, welche Gleichrichterröhre?


    Gruß, Matthias

  • Was für ein Verstärker, welche Gleichrichterröhre?

    ... es ist eine 5u4G in einem Tektron. Die Röhre entspricht genau den Vorgaben.

    Jetzt kam eine leises Knacken in den Lautsprechern nach dem Gewitter hinzu.

    Ich habe sie vorsichtshalber ausgebaut.

    Ist die Röhre defekt?

    Alles was ich schreibe ist meine persönliche Meinung und erhebt keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :!:

  • Hallo Gerhard,


    Tektron bietet einige Amps an - laut Website. Es gibt wohl aktuell nur einen Amp, der den Einsatz einer 5U4 vorsieht und das ist der Ultimate TK2A3/50M. Der sieht eine 5U4G vor pro Kanal (Monoblock.) Grundsätzlich ist das leistungsmäßig überhaupt kein Problem für eine 5U4. Wenn der Amp nicht vollkommen die Vorgaben laut Datenblatt der 5U4 ignoriert (deutlich zu großer Spitzenladestrom), dann sollte eine 5U4G NICHT blau leuchten. Die Ursachen können vielfältig sein. Ich würde spontan auch auf ein Vakuumproblem tippen. Warum das bei NOS Röhren schon mal vorkommen sollte - wie cay-uwe schrieb -, kann ich nicht nachvollziehen, da es m.E. überhaupt nicht vorkommen sollte bei einer funktionierenden Röhre - sonst ist sie eben hin. NOS oder nicht NOS - und ja, das Vakuum wird bestimmt nicht besser im Lauf der Jahre.

    Wenn ich so etwas bei mir sehen würde, dann würde vielleicht noch schnell ein schönes Foto machen und dann ab in die Mülltonne damit.

    Viele Grüße

    Boris

  • Ist die Röhre defekt?

    Kann ich von hier nicht sehen ;)


    Ich fragte nach dem Verstärker um evtl. einen Schaltplan zu finden... Tektrons gibt es aber mehr als einen...

    Laut Datenblatt kann die 5U4 maximal 40µF Ladekapazität händeln. Manchmal wird das gern übersehen und dort hängen dann 100µF oder noch mehr. Das quittieren die Gleichrichter dann mit den von Dir beschriebenen Erscheinungen. NOS Typen sind da noch etwas gnädiger und kommen auch mit mehr als den 40µF klar (Obwohl es ihnen auch nicht gut tut!)... Bei Röhren aus heutiger Fertigung ist das auch gern anders. Ich würde diese Röhre zunächst nicht mehr einsetzen und die Kapazität prüfen. Sollte diese <=40µF sein, dann gehört die Röhre entsorgt. Wenn die Kapazität deutlich größer 40µF ist, würde ich diese auf den Maximalwert (besser etwas kleiner) verringern...


    Gruß, Matthias

  • Hallo Mathias,


    guter Hinweis, der vielleicht noch zu ergänzen ist um den nötigen Schutzwiderstand vor der Gleichrichteranode. Dieser ist i.d.R. durch den Trafo realisiert und hängt dann natürlich noch von der Trafospannung ab - siehe Datenblatt (Deinen Link bekomme ich übrigens nicht geöffnet, so wie ich auch nur noch die alternativen Suchmaschinen bei Frank nutzen kann....).

    Heute gerne verwendete RKTs können da gerne mal recht niederohmig sein - vor allem wenn der Trafo völlig überdimensioniert ist, was nur durch Einfügen von Schutzwiderständen kompensiert werden kann.


    Gerhard: So kannst Du vorgehen: Gleichrichter rausnehmen und jeweils von Pin 4 und Pin 6 der Fassungskontakte gegen Masse den Widerstand messen und dann im Datenblatt schauen, was erforderlich ist. Die Messung erfolgt natürlich ohne jede Spannung: Netzstecker ziehen!!! Hier liegen sonst echt hohe Spannung an.

    Da Du die Trafospannung auch noch benötigst, solltest Du die entweder am Trafo ablesen oder musst sie auch messen, was Du aber nur tun solltest, wenn Du weißt, was Du machst. - Ansonsten abschätzen über den Röhrentyp/Schaltung. Diese Information zusammen mit der Kapazität kann aussagen, ob die Röhre in einem vorgesehen Rahmen betrieben wird.

    Viele Grüße

    Boris

  • ... ich habe noch einige andere (verschiedene Hersteller) 5u4. Die funktionieren alle einwandfrei!

    Ich werde die "Gewitter-Röhre" nicht mehr nutzen.

    Danke für die Tipps und Hinweise.

    Alles was ich schreibe ist meine persönliche Meinung und erhebt keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :!:

  • Moin Gerhard,


    Die neue Gleichrichterröhre kommt mit der (wahrscheinlich zu großen) Ladekapazität der Siebkette nicht klar. Sie wird auf Dauer Schaden nehmen.

    Dieses Blitzen hatte ich auch mal bei einem 300B-Verstärker mit einer 5U4G Chinafunzel. Ich setzte dann lieber eine US Röhre ein, die von HP als Ersatzteil für Radargeräte vorgesehen war und warf die Funzeln weg.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Moin Gerhard,

    ... ich habe noch einige andere (verschiedene Hersteller) 5u4. Die funktionieren alle einwandfrei!

    Ich werde die "Gewitter-Röhre" nicht mehr nutzen.

    So geht das natürlich auch ;)

    Aber, den armen Gleichrichterlampen zuliebe, würde ich schon noch mal ein Auge auf Trafoinnenwiderstand und Ladekapazität werfen... nur so... als Investition in die Zukunft... und das gute Gefühl, alles richtig gemacht zu haben... so rein perspektivisch.


    Gruß, Matthias