Album ist zu schnell gemastert

  • Hallo Gemeinde,

    voller Erwartungen habe ich mir nach 40 Jahren ein Remaster meiner ach so geliebten „seconds out“ von Genesis gegönnt. Die alte Platte ist echt durch. Nun nach Recherche habe ich mich für das Reissue aus 2019 ARHSDLP003 entschieden.

    Ganz gegenteilig der guten Kritiken gefällt mir das Remaster überhaupt nicht. Mir kommt es so vor, als ob die Musik deutlich zu schnell angespielt wird. Das Tempo stimmt einfach nicht. Die Tonlage des Herrn Collins ist nicht so wie ich sie kenne. Es klingt teilweise schrill, eben wenn die Geschwindigkeit falsch eingestellt ist. Ich habe nachgemessen, die Drehzahl stimmt. Es gibt dafür eine App.

    Kennt jemand dieses Phänomen der falschen Geschwindigkeit in der Abmischung?

    Ich kenne dieses Album gaaaanz genau, seit 40 Jahren!!! Da stimmt was nicht.

    Vielleicht kennt jemand eine Möglichkeit das Tempo der Musik nachzumessen.

    Grüße

    Kay

    :merci:


    Laufwerk: J.Sikora Initial (mit Bronzegewicht) / Tonarm: Kuzma Stogi S ( 12'' ) / Tonabnehmer: Grado Master Timbre 3 / Plattenteller-Matte: Levin-Design + Magic Mat / Outer-Ring von J.Will-Audio / Röhren-Phono-Pre: HERRON AUDIO VTPH-2A

  • Vielleicht kennt jemand eine Möglichkeit das Tempo der Musik nachzumessen.

    Stoppuhr?

    Ne, ganz im Ernst: Du stoppst die Länge eines Tracks auf der neuen LP und auf der alten LP und vergleichst. Sollte die neue schneller gemastert sein, ist das Stück auch kürzer.

    Du kannst Dich natürlich auch auf die gedruckten Angaben auf dem Cover verlassen - würde ich aber nicht, denn die werden bei Reissues gerne übernommen, ohne das jemand nachmißt.

    LG

    Sebastian

  • Danke Sebastian für den Tipp. Dass ich nicht selber darauf gekommen bin.

    Ich habe nachgemessen:

    Kein Unterschied!! 😩

    Dann gefällt mir das Remaster eben nicht.

    Laufwerk: J.Sikora Initial (mit Bronzegewicht) / Tonarm: Kuzma Stogi S ( 12'' ) / Tonabnehmer: Grado Master Timbre 3 / Plattenteller-Matte: Levin-Design + Magic Mat / Outer-Ring von J.Will-Audio / Röhren-Phono-Pre: HERRON AUDIO VTPH-2A

  • Hallo Kay!


    hol Dir bei discogs genau Deine alte Pressung nochmals in NM. Du hast die so genau im Ohr, dass Dich jede Abweichung stört. Ich kenne das Phänomen auch.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Genau. Faszinierend, was heute praktisch jedes Kind leicht mit einer beliebigen DAW und ein paar idiotensicheren Plugins sogar zum Beispiel aus einer alten verrauschten Grammophonaufnahme rausholen kann. So klingen in meinen Ohren aber leider auch viele vermeintlich professionelle, da als solche verkaufte Remasterings, als ob sie genau auf diese Weise lieblos und schnell per Knopfdruck vermastert wurden. Zum Teil so zehennägelaufstellend stümperhaft, da kann man es doch lieber gleich lieber machen.

    schrecklich amüsant, aber...

    Einmal editiert, zuletzt von audiowala ()

  • Jungs, das ist doch das Halfspeed Mastering der Abbey Studios, mit goldenem Reliefsiegel auf dem Zertifikat!!🤔🧐

    Bei JPC und anderswo gab es mehrfach gute Kritiken für diese Ausgabe.

    Bin ich das Holzohr oder die vielen anderen?

    Laufwerk: J.Sikora Initial (mit Bronzegewicht) / Tonarm: Kuzma Stogi S ( 12'' ) / Tonabnehmer: Grado Master Timbre 3 / Plattenteller-Matte: Levin-Design + Magic Mat / Outer-Ring von J.Will-Audio / Röhren-Phono-Pre: HERRON AUDIO VTPH-2A

  • Rainer


    Zusätzlich zollt die im vergleich oftmals zu hart und gnadenlos aufgelöst klingende Digitale Technik mit ihren (im Volksmund und immer noch hinter vorgehaltener Hand "nicht ganz so natürlichen" Klangeigenschaften) ihren tribut, früher gab´s ausschliesslich Analoge Technik mit irgendwie wärmeren, beruhigenden Klangfarben.


    Andersrum gab´s damals aber auch zig kopien vom Masterband von denen üblicherweise die Platten gemastert wurden, also auch da gab´s schleichende Klangverluste, am besten fährt man noch mit Erstausgaben (Originale)

    Die wahrscheinlichkeit das hier unmittelbare Kopien vom Masterband für die Plattenproduktion gezogen und verwendet wurden ist da am höchsten, dementsprechend begehrt (und oftmals teuer) ist so manch Original dann auch.

    Ich empfinde dafür neue remasterte Platten i.d.r. dynamischer, schneller, klarer und aufgelöster aber niemals schlechter, auch wenn sie nicht mehr diese seltsame ruhe und gelassenheit alter tage rüberbringen.

    Meine vermutung, die neuen (Digital) remasterten Platten klingen wie beschrieben im vergleich und meinen Ohren einen winzigen tick frischer, härter oder heller (= subjektiv schneller) also vielleicht deshalb die höher empfundene Octave von Kay.


    ..mir kommt es so vor, als ob die Musik deutlich zu schnell angespielt wird. Das Tempo stimmt einfach nicht. Die Tonlage des Herrn Collins ist nicht so wie ich sie kenne. Es klingt teilweise schrill.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Jungs, das ist doch das Halfspeed Mastering der Abbey Studios, mit goldenem Reliefsiegel auf dem Zertifikat!!🤔🧐

    Bei JPC und anderswo gab es mehrfach gute Kritiken für diese Ausgabe.

    Bin ich das Holzohr oder die vielen anderen?


    Okay, in diesem Fall wär's zu verwegen an der Kompotenz zu rütteln. Kann trotzdem vorkommen, dass die ästhetische Vorstellung des Ingenieurs nicht unbedingt der jedes Hörers entspricht. Ging mir schon so bei Half Speed Remasters von Bluesalben. Klingen für eben Jukejoint und Nicht-Hifimessen- Loungebar-Aficionados, für die Knistern zum echten Feuer dazugehört, steroid-geimpft auf Kosten des ursprünglichen Charakters. No roots, no fruits.

    schrecklich amüsant, aber...

    Einmal editiert, zuletzt von audiowala ()

  • Hallo Kay,


    die Seconds Out GENLPY 15, 5099997844112 kann ich dir empfehlen.


    Stellt die deutsche Pressung (rauscht) und auch meine Atlantic SD 29002 (die wirklich gut ist) in den Schatten.


    Ist aber auch z.T. anders abgemischt, trotzdem sehr gut, leckere Bässe!


    Grüße aus Lobberich

    Stefan

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von allen!" Karl Valentin

  • Hallo Stefan,

    danke für den Tipp.

    Ich habe sie mir gleich mal bestellt bei Discogs.

    Spannend sie dann mit meiner alten deutschen Ausgabe und dem oben genannten Remaster zu vergleichen.

    Grüße vom Nachbarn aus Schwalmtal Amern

    Kay

    Laufwerk: J.Sikora Initial (mit Bronzegewicht) / Tonarm: Kuzma Stogi S ( 12'' ) / Tonabnehmer: Grado Master Timbre 3 / Plattenteller-Matte: Levin-Design + Magic Mat / Outer-Ring von J.Will-Audio / Röhren-Phono-Pre: HERRON AUDIO VTPH-2A

  • Dann kann man ein Shoot-Out der 3 Ausgaben veranstalten.

    Bis bald, ich melde mich bei dir

    Laufwerk: J.Sikora Initial (mit Bronzegewicht) / Tonarm: Kuzma Stogi S ( 12'' ) / Tonabnehmer: Grado Master Timbre 3 / Plattenteller-Matte: Levin-Design + Magic Mat / Outer-Ring von J.Will-Audio / Röhren-Phono-Pre: HERRON AUDIO VTPH-2A

  • ...ich kenne das auch, persönliche Abneigungen gegen bestimmte Neuauflagen (Remasters) obwohl die von den meisten anderen Hörern als aufgewertet empfunden werden...zB remasterte Pink Floyd Animals, Kate Bush The Dreaming...


    Kann mir vorstellen, dass ich als Musiker gewisse Sachen eben anders höre...und anders hören will wie die Techniker die sich den Sachen angenommen haben.

    Musikmaschinen: Pro-Ject Xtension 10 / Benz ACE SL, MuFi MX-Vinyl, Sony CDP-XA555ES+Breeze Audio DAC, MuFi M5si, Visaton Atlantis MKII mit Weichen von "Kalle MKII" - Dauertinnitus wegen Rock`n Roll^^

  • Kay und ich haben uns bei mir seine drei Ausgaben des Albums angehört.

    Ich kann seine Empfindung nur bestätigen.
    Das Abbey Road Remaster ist auch nichts für meine Ohren . Für mich klingt das unausgewogen , nervig . Als hätte man über Biegen und Brechen versucht mehr aus der Aufnahme herauszukitzeln. Leider auf Kosten von Nebeneffekten . Manche , eigentlich im Spielfluss nebensächliche Dinge , treten plötzlich unverhältnismäßig in den Vordergrund . Und überhaupt fehlte mir hier der Spielfluss. Es schien , als spielte und sang jeder für sich . Da war wenig Zusammenspiel für meine Ohren.


    Die alte Scheibe von Kay fand ich schon viel besser . Gut , die knistert ordentlich, doch es klang schon wie aus einem Guß. Ingesamt zurückhaltender, aber ausgeglichen und ganzheitlich .


    Die neu erworbene (hier vorgeschlagene) Ausgabe hat ebenfalls sehr gut geklungen.Etwas direkter und voller , als Kays alte Platte. Auch hier spielte niemand für sich . Das klang ebenfalls wie aus einem Guß.


    Müsste ich mich entscheiden ....

    Ich würde rein klanglich zur alten Ausgabe tendieren.

    Das ist aber letztendlich Geschmacksache .


    Das Abbey Road Remaster gefällt mir leider garnicht.

    ...mag Musik

  • Beim neuen Mastering älterer Projekte werden oftmals Exiter,

    Enhancer und andere "Zauberkisten" zum Auffrischen verwendet.

    Da kann dann dieser Eindruck entstehen.


    LG Rainer

    Die gab es früher auch schon und die wurden damals auch schon verwendet.


    Möglicherweise wurde nochmals ein Exciter o.ä. eingesetzt. Das würde diese Angaben u.U. erklären.

    VG

    jokeramik