200g/180g/140g Pressungen, welche besser?

  • Hallo,


    Da ich von Classic Records nur 200g Platten besitze und es davon momentan eine reihe von Neuveröffentlichungen auf 180g und 140g schwerem Vinyl gibt, frage ich mich ob die Pressqualität, respektive speziell die Klangqualität nicht vielleicht gegenüber den Erstpressungen und auch allgemein abfällt, möglicherweise ja sogar zunimmt.


    Hat da vielleicht schon jemand Erfahrungen sammeln können?


    Danke und gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Ich habe einige neue 180-gr-Platten, jetzt eine oder zwei mit 200 gr.

    Und Hunderte leichtere.

    Das schwere Gewicht halte ich für eine reine Marketing-Idee, klanglich sind leichte, wenn gut gemacht, keinen Deut schlechter. Die Rille geht derart winzig in die Tiefe, dass ich dickeres Material als reine Ressourcen-Verschwendung empfinde.

  • Dass sich das Gewicht wirklich auf das Abspielergebnis auswirkt, halte ich ebenfalls für fraglich. Dennoch finde ich, dass schwereres Vinyl einfach besser und sicherer aufliegt. Bei dünnerem Vinyl habe ich häufiger beobachtet, dass es doch nicht ganz plan ist, auch wenn ich nicht wirklich von wellig sprechen würde. Das ist bei 180gr Vinyl deutlich seltener zu beobachten. Vom Sound her habe ich einige Platten aus sehr dünnem Vinyl aus den 80ern, die jede aktuelle 180gr Platte soundtechnisch schlagen. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch 180gr Platten, die soundtechnisch mancher Platte auf dünnem Vinyl überlegen sind. Das wird schon eher daran liegen, wie viel Liebe in das Mastering gesteckt wird.

    Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.

    Einmal editiert, zuletzt von vinyllover1978 ()

  • Die Dicke des Vinyls hat keinen Einfluss auf den Klang.

    Verwellungen sind aus meiner Erfahrung eher bei den " Dicken" anzutreffen!

    Hat mit dem heutigen Fertigungsprozess zu tun.

    Liebe Grüße Achim

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Also die beste Klangqualität habe ich z.B bei Japan oder Promo Pressungen festgestellt und die haben ca.140g.

    Die 180-200g Sachen sind Augenwischerei.

    Habe einige 180g wo die Original 140er sogar besser klingt

    Es kommt eher auf die Pressqualität und die Herkunft des "Masterbandes" an

  • Ich habe von früher noch ein paar Platten die sehr dünn sind. Dies gefällt mir nicht so. 140-160 Gramm sollten reichen. Es kommt eigentlich nicht auf die dicke an. Diese 180 Gramm Platten und nun auch noch 200 Gramm Platten brauchen viel mehr Platz im Regal als die früheren Platten.

    Ich lasse alle meine Texte über ein Rechtschreibprogramm
    laufen, leider nicht immer mit Erfolg . Bin leider Legastheniker.

  • Hallo Volkmar,


    Von den 200gr Platten geht CR m.E. weg, weil man die Dinger kaum plan bekommt. Zumindest habe ich das so gelesen. Macht aber auch sinn - sind ja schon 180gr LPs kaum zu bändigen. Bei den Led Zeppelin CRs bspw sind die 200gr LPs weniger gefragt, da diese wohl noch mehr zur Tellerbildung neigen, als deren 180er-Schwesternmodelle.


    Ich selbst versuche diese dicken Platten zu meiden, wenn es möglich ist. Ein klanglicher Zugewinn ist da nämlich eher nicht zu erwarten.


    Viele Grüße,

    Sebastian

    Thorens - McIntosh - ATC

  • Alles schon gesagt, nur noch nicht von mir 😉, aber ich sehe das auch so, dass das Gewicht der Platte nicht ausschlaggebend für die Klangqualität sein muss. Habe hervorragend klingende Leichtgewichte und miserable 180er. Irgendwie funktioniert es aber, dass man bei Ansage 180 etwas besseres erwartet.


    200er besitze ich anscheinend noch keine. Steht das drauf, oder wiegt ihr?


    Gruß Dirk

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Die 180g-Platten sollen haptisch ein gewisses "Wertigkeitsgefühl" vermitteln. Da es leider alle so machen, traut sich keiner wirklich, wieder auf 120g zurück zu gehen. Das ist recht dumm.


    120g Platten kühlen nach der Entnahme aus der Presse schneller ab und verziehen sich daher weniger stark. Denn eine Seite kommt sofort an die kalte Luft, die andere später, die kalte zieht sich schneller zusammen. Bei 180g dauert das eben länger und so sind sie oft "Schüsseln". Ich habe von bestimmt 200 180g Platten der letzten Jahre vielleicht 3, die einigermaßen plan sind, der Rest ist mehr oder weniger stark verzogen.


    Die Pegel sind bei den neuen Platten meistens leiser als bei den alten, dünnen. Auch das ist ein Fakeargument der Plattenindustrie, man könne auf dicken Platten lauter schneiden. Quatsch.

    Es stimmt, die dicken Platten erfordern auch dickere Cover. So füllen sich die Regalfächer fast doppelt so schnell wie mit den alten, dünnen Platten.

    Es ist wirklich nur falsches Marktverständnis.

    Was aber noch mehr frustrierend ist, unabhängig von der Dicke:
    Die meisten aktuellen Aufnahmen stammen von Digitalmastern mit 48kHz. Gegenüber einer CD oder MP3-Download höre ich oft keine Vorteile heraus, die die Mehrausgabe für eine LP rechtfertigen würden. Es ist nur das schöne Gefühl der Schallplatte, für das man in den meisten Fällen hier bezahlt. Ich habe dann auch Spektren gemessen, selbst die aktuelle Yello (Point), die vermeintlich gut klingt, kommt kaum über 20kHz. Bei einigen Interpreten und Labels überlege ich daher, ob ich in Zukunft noch teures Vinyl kaufe. Ich gehe also besser wieder auf Klasse statt Masse.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Also da es ja jetzt nicht nur um CR, sondern generell um solche Platten geht sag ich nur, ich bin echt froh das es verstärkt diese schweren Platten gibt!

    Hab deswegen schon viele meiner eigentlich schon hervorragenden Japan Platten und Originale verkauft, aus rein klanglicher Sicht.


    Und ich denke nicht das ich mich da vertue, meine 180gr und 200gr Platten gehören mit zum besten was ich habe, gerade auch was die ausdruckstärke und den Emotionalen Aspekt angeht, die gesteigerte Dynamik tut ihr übriges:)

    Bin mir allerdings nicht sicher ob das auch mit der dicke zusammenhängt.


    gruss

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Na ja Rainer, wer sagt denn das sich nicht doch die schwere des materials auf den Klang auswirkt, hat denn überhaupt schon mal jemand das exact gleiche mastering auf unterschiedlich dicke Platten gepresst und klanglich verglichen, ich glaub nicht.


    Trotzdem glaub Ich auch eher das hier das mastering schwerpunktmäßig verantwortlich sein müsste.


    gruss

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo Volkmar,

    was für eine Plattentellermatte verwendest du denn? Auf einem deiner Bilder habe ich auch eine dicke Filzmatte gesehen. Das könnte einen Unterschied machen, wenn die Platte keinen direkten Kontakt zum Teller hat. Dann ist die 200Gr-Platte schon selber ein halber Teller.

    Drückt man mit einer Klemme eine dünne Platte auf 3cm-POM, wird sich das schon fast wie eine 3kg-Platte verhalten.

    VG Jürgen