Welche Tapedecks sind besonders robust?

  • So wie ich das sehe kosten das Spritzgusswerkzeug und die dazugehörige Maschine das meiste Geld.

    VG

    jokeramik

  • Die immer defekten Zahnräder bestehen aus einem Plastik, das sehr elastisch, fast gummihaft ist. Dies sollte die Laufgeräusche reduzieren. Das spiegelt sich auch in dem Ersatz wieder, die festen Zahnräder sind erheblich lauter.

    Ich glaube nicht, dass man damals wusste, wie lange sowas halten kann. Und schon gar nicht damit gerechnet wurde, dass die Decks 30-40 Jahre später noch immer genutzt werden.

  • Ich besitze ein Kennwood KX 1100 G, seit ca 40 Jahren. Bis auf einen defekten Bremsriemen, den ich leicht !! ersetzen konnte ist noch alles im Originalzustand, auch der PU-Riemen für die Capstanwellen. Ansonsten hat der Recorder, für den Antrieb der Bandwickel Zahnräder. Kann ich auch klanglich nur empfehlen...

    Wolli

  • Die immer defekten Zahnräder bestehen aus einem Plastik, das sehr elastisch, fast gummihaft ist. Dies sollte die Laufgeräusche reduzieren. Das spiegelt sich auch in dem Ersatz wieder, die festen Zahnräder sind erheblich lauter.

    Ich glaube nicht, dass man damals wusste, wie lange sowas halten kann. Und schon gar nicht damit gerechnet wurde, dass die Decks 30-40 Jahre später noch immer genutzt werden.

    In dieser Zeit wurde immer (von den meisten Firmen) eine unbegrenzte Lebensdauer angestrebt, obwohl man schon wusste, das ewig nichts hält. Beim Kunststoff ist es so, das die meisten Zahnräder auch nach 30-40 Jahren unverändert stabil sind. Von einigen Modellen jedoch zerbröseln Sie (Philips CD-Loader mit CDM4/CDM9 Laufwerke und bestimmte Zahnräder einiger Grundig Kassettendecks sind bekannte Beispiele).

    Da mir unbekannt ist, inwieweit den Zulieferfirmen die Lebensdauererwartung im Anforderungsprofil vom Gerätehersteller vorgegeben wurde, ist für mich schwer zu sagen, warum das so ist.

    Das trifft auch für die Gummiteile (Antriebsriemen, Idler-Auflagen usw.) zu.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Aye,


    nutze seit einer Ewigkeit, nach langen, langen Jahren, ein Yamaha KX 930 RS.

    Großartig im Klang, großartig in der Verarbeitung und Materialeinsatz, robust bis

    zum abwinken!!

    Denke mir dieser Kamerad hat aber jetzt eine Wartung verdient.

  • dieses Deck nutzt ein Bekannter von mir auch seit Jahrzehnten zur vollsten Zufriedenheit

    http://www.captndifool.de/inde…ecks/yamaha/yamaha-kx-930

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Für fast alle existierenden CD-Player Modelle existiert eine Liste, wo u. a. die verwendete Lasereinheit und manchmal das verwendete Laufwerk (Mechanism) gelistet sind:

    http://vasiltech.narod.ru/CD-Player-DAC-Transport.htm


    Existiert irgendwo eine ähnliche Liste, wo die Kassettenrekorder-Modelle gelistet sind, die das Laufwerk nicht selbst entwickelt und hergestellt haben (wie Revox, ASC, Nakamichi DRAGON) sondern (z. B. von Sankyo) zugekauft haben (wie Yamaha, Pioneer, Kenwood) ?

    Besten Dank für Hinweise.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Soweit ich gehört habe, sind sogar die alten, aufwändigen Nakamichi Laufwerke, die zB in den Decks 480,482,670,680,ZX7,ZX9 und Dragon von Sanyo zugeliefert worden. Vom Grundaufbau sind diese Laufwerke alle identisch. Bei den Top Decks wurden dann nur besondere Features, wie z. B. Direktantrieb oder Auto Azimuth dazu gebastelt ;)


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Soweit ich gehört habe, sind sogar die alten, aufwändigen Nakamichi Laufwerke, die zB in den Decks 480,482,670,680,ZX7,ZX9 und Dragon von Sankyo zugeliefert worden. Vom Grundaufbau sind diese Laufwerke alle identisch. Bei den Top Decks wurden dann nur besondere Features, wie z. B. Direktantrieb oder Auto Azimuth dazu gebastelt ;)


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Soweit ich gehört habe, sind sogar die alten, aufwändigen Nakamichi Laufwerke, die zB in den Decks 480,482,670,680,ZX7,ZX9 und Dragon von Sanyo zugeliefert worden. Vom Grundaufbau sind diese Laufwerke alle identisch. Bei den Top Decks wurden dann nur besondere Features, wie z. B. Direktantrieb oder Auto Azimuth dazu gebastelt ;)


    Gruß

    Andreas

    Das war meines Wissens Sankyo.

    Das grosse Laufwerk, welches in den 480/580/680 und anderen ZX drin war, soll noch Naka gewesen sein. Gebastelt oder nicht.
    Ich weiss es nicht, aber die Dinger funzen immer noch prima.
    Schmieren muss man...

    Jedenfalls ein tolles Ding, alle 15-20 Jahre neue Riemen und Gummiteile, einwandfrei,

    Die Elektronik dieser Serien hatten alle das Orange Cap Syndrom, dafür gibts im www komplette Set's, am besten vom Japaner. Dann ist Ruhe.

    Das ZX 9 ist jedenfalls sehr solid und robust, wenig Gummiteile.

    Als Nakafan kann ich nicht über den Klang diskutieren. Wozu auch.


    Gruss

    Robert


    Das Eumig FL 1000 uP war auch cool, aber die waren recht bald weg vom Markt ohne Ersatzteile. Wie die meisten...

    Gewerblicher Teilnehmer (Nebenbei)

    Mein Stereo ist zweikanalig! Echt!
    Und bitte deute mit deinem Zeigefinger doch mal auf die Stelle, an welcher dir die Aliens das Metallteil reingesteckt haben, welches nicht rauszukriegen ist!

  • Natürlich Sankyo, habe ich ja auch geschrieben. Und natürlich sind das klasse Laufwerke. Und nicht alle Naks mit diesen Laufwerken waren vom Orange Cap Syndrom befallen. Mein 670er macht keinerlei Probleme, ein 680 ZX hatte sie und ein erst kürzlich von mir überholtes ZX-9 war wiederum elektronisch problemlos.


    Mir macht nur der hohe Kunststoffanteil der alten Dinger Sorgen. Die beiden Metallebenen des Laufwerks werden durch 3 stramme Federn stabilisiert, die in Kunststoffnasen halten. Ebenso die Feder, die die Cassettentür auswirft. Wenn der Kunststoff spröde wird, wars das. Das sollte jeder stolze Dragon oder ZX Besitzer bedenken.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Guck mal oben bei meiner originalen Aussage und nicht bei Deinem Zitat. Den Fehler mit dem fehlenden K hat mein Handy fabriziert und ich habe das sofort danach korrigiert. Warum der in Deinem Zitat viel später auftaucht, ist mir allerdings schleierhaft. :meld:


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • diesen Begriff (OCD - orange cap disease) kannte ich nur vom Hörensagen, ohne genaue Details zu kennen. Ging immer von Elko-Problemen aus, was aber völlig falsch war - es ging um Folienausführungen und frequenzbestimmende Anwendungen:

    https://www.tapeheads.net/thre…orange-cap-disease.17623/

    https://www.stereo2go.com/topi…rd_oid=193392314111653319

    http://www.naks.com/support/orange/

    https://www.tapeheads.net/threads/orange-cap-disease.15629/

    http://square-2.com/nakamichi-…-ocd-orange-caps-disease/

    https://worldradiohistory.com/…-2015-10-S-OCR-IDX-36.pdf

    https://webcache.googleusercon…t=clnk&gl=de&client=opera

    Auf die Schnelle finde ich aber keine Infos zum Hersteller dieser Kondensatoren und auch keine Service-Bulletins bzw. -updates zu den Manuals (wie bei Philips) - aber auch nicht, welche Geräte alles noch betroffen waren (kann mir nicht vorstellen, das nur Kassetten-Rekorder davon betroffen waren).

    Ähnliche Probleme sind bei SMD-Ausführungen sicherlich auch schon vorgekommen.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    2 Mal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Hallo in die Runde,


    da dieser Thread jetzt wieder zum Leben erweckt wurde, will auch

    ich meinen Sermon dazugeben - hatte aber wenig Lust, mir diesen

    Endlosthread durchzulesen und komme gleich auf die Ausgangs-

    frage zurück.


    Welche Tapedecks sind besonders robust?


    Das verstehe ich so, daß es darum geht, möglichst wenig Aufwand

    bei Service und Reparatur zu haben und das überhaupt noch ohne

    sehr großen Aufwand mäglich ist.


    Es gibt keine Tapes, die keiner regelmässigen Wartung bedürfen.


    Was ich hier jetzt zum Besten geben möchte ist quasi eine "Blacklist",

    also was ein Tapedeck NICHT haben sollte:


    - elektrisch öffnende Cassettenklappen

    diese werden in der Regel mit einem Motor und Riemen betrieben.

    Die Riemen sind nach 15 bis 20 Jahren "fertig" und der Einbau schon

    recht aufwendig, da dabei definierte Zahnradstellungen berücksichtigt

    werden müssen und der Mechanismus schneller zerlegt ist, als man

    sich dessen bewußt wird...

    Dann ist erstmal die Suche nach einem Service-Manual oder einer

    Reparatur-Anleitung angesagt.


    - Servolaufwerke

    Servolaufwerke haben einen ständig lauenden Motor, der einen

    Mechanismus antreibt. Das ist alles gut und schön, solange das

    Gerät neu ist, aber nach einigen Jahren machen diese Geräte auch

    im Leerlauf Geräusche, was ziemlich nerven kann.

    Auch ist kein Ersatz für diese "Verschleißteile" mehr zu bekommen...


    Allerdings könnte man heute sowas ziemlich aufwendig sowas per

    3D-Druck nachbauen...


    - Plastikzahnräder

    Wobei wir jetzt im allgemeinen zu Plastikzahnrädern kommen.

    "Modernere" Geräte (seit den späten 80ern) kommen kaum noch

    ohne diese aus und die verschleissen einfach - die Zähne werden

    also immer kleiner und irgendwann geht dann nichts mehr.

    Ersatz? Mit Digitaldruck nicht das Problem, aber die Teile müssen

    ja erstmal gezeichnet werden...


    - Antriebsriemen

    Es ist auch heute noch nicht schwer, passende Antriebsriemen

    (auch Sekundärriemen wie die zum spulen oder zum Zählwerk)

    zu besorgen.

    Allerdings gibt es Modelle, deren Riemen aus irgendeinem ganz

    schrecklichen Kunststoff hergestellt wurden, der sich nach vielleicht

    15-20 Jahren auflöst - ja regelrecht verflüssigt.

    Der wird also zu einer wiederlichen, klebrigen Substanz, die einen

    sehr hohen Aufwand bereitet, sie zu entfernen. Von dem Saustall,

    den das erzeugt ganz abzusehen...


    Es gibt sicher noch mehr Eigenschaften/Konstruktionsdetails, die

    von einem Gerät abraten lassen.

    Ich hab sicher > 100 Tapedecks repariert und kann da nur sagen,

    daß selbst "gute" Namen wie Nakamichi o.Ä. nicht davor gefeit sind!


    Am schönsten und langlebigsten sind aber immer noch rein

    mechanische Tapedecks mit echten Tasten zum runterdrücken

    und Gestängen aus Metall.

    Die machen zwar beim Schaltvorgang mehr Geräusche, lassen sich

    in der Regel nicht fernsteuern und können auch besagte "Schmier-

    riemen" haben, sind aber in der Regel alle (ziemlich einfach) zu

    reparieren ohne groß in Ersatzteilnot zu kommen!..


    Schöne Grüße,

    Andreas

  • Eigentlich sind die kleinen Naks der BX Serie mit dem 3 Motoren Sankyo Laufwerk und 2 Köpfen auch unproblematisch zu reparieren. Riemen und Idlergummi gibt es problemlos und sie sind einfach auszutauschen. Klanglich sind die Dinger super, wenn man auf 3 Köpfe verzichten kann. Das Design ist IMHO elegant, schnörkellos und gut durchdacht (bis auf die fehlende Beleuchtung des Kassettenfachs). Und sie sind günstig zu ergattern, da in großen Mengen produziert und heute unterschätzt.


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel