Welche Tapedecks sind besonders robust?

  • Welche Tapedecks sind denn in guter Erinnerung geblieben ?


    Von den servo-losen Decks ist mir das Sansui SC-3100 noch in sehr guter Erinnerung

    http://www.sansui.us/TapeDecks.htm

    Besonders interessant ist, das der Riemen der Capstan-Schwungmasse noch der aus der Erstausstattung ist - und weder Verhärtungen/Rissbildungen noch eine Verwandlung in "Unterbodenschutz-Spachtelmasse" zu beobachten ist.


    P.S.: Im Vergleich zu vielen anderen Threads kann bei diesem noch lange nicht von einem Endlos-Thread gesprochen werden.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Auch wenn ich den Hersteller nicht schätze, dieses Deck ist tatsächlich wartungsarm und langzeitstabil. Der Aufbau ist übersichtlich und servicefreundlich. Die Riemen lassen sich sehr einfach tauschen, Gummi-Idler gibt es nicht.


    Technics RS-B40


    Technics RS-B40 - 1x.jpg

    Gruß

    Michael

  • Mir macht nur der hohe Kunststoffanteil der alten Dinger Sorgen. Die beiden Metallebenen des Laufwerks werden durch 3 stramme Federn stabilisiert, die in Kunststoffnasen halten. Ebenso die Feder, die die Cassettentür auswirft. Wenn der Kunststoff spröde wird, wars das. Das sollte jeder stolze Dragon oder ZX Besitzer bedenken.

    Ich habe das Laufwerk oft in der Hand. Bei einem durch einen Bastler verhunztes Laufwerk habe ich es mal drauf angelegt und geschaut, wie stabil die Nasen noch sind. Die Nasen sind, entgegen der Optik, echt irre stabil. Nur mit Gewalt brach ich einen ab. Die haben sehr guten Kunststoff verwendet. Da braucht man sich noch viele Jahre keine Sorgen drum zu machen. Und im Zeitalter des 3D Drucks machen wir uns bei Bedarf einfach neue.

  • Die Nasen sind, entgegen der Optik, echt irre stabil. Nur mit Gewalt brach ich einen ab. Die haben sehr guten Kunststoff verwendet. Da braucht man sich noch viele Jahre keine Sorgen drum zu machen.


    Und im Zeitalter des 3D Drucks machen wir uns bei Bedarf einfach neue.

    Jepp, da gebe ich Dir durchaus Recht. Die Nasen sind stabil und der verwendete Kunststoff ist wirklich exzellent. Trotzdem habe ich schon abgebrochene Nasen gesehen. Um das Idlergummi zu wechseln, müssen bei diesen Laufwerken die metallenen Laufwerksplatten voneinander geternnt werden, die miteinander verschraubt (Metallschraube in Kunststoff) und zusätzlich durch die erwähnten Federn miteinander verbunden sind. Bei einem Grobmotoriker ohne Kenntnissse kann da einigen passieren....


    Das mit dem 3D Druck funktioniert imho nicht, da die Nasen am miteinander vergossenen/verpressten Metall/Kunststoffchassis dran sind. Da müßtest Du die miteinander vergossenen/verpressten Teile voneinander lösen, was mir nicht möglich erscheint und komplett neu drucken/vergiessen/verpressen.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Welche Tapedecks sind denn in guter Erinnerung geblieben ?

    Moin,


    mein "Plichtenheft" bezieht ist durch meine 40-jährige Erfahrung mit der Reparatur von Tapedecks entstanden und es gibt wenige Geräte, die alle diese Forderungen erfüllen...

    Da muß ich dann schon recht weit zurückgehen.

    Ende der 80er-Jahre hatte ich ein Second-Hand-Hifi-Geschäft und da habe ich aus meiner Erfahrung mit div. Firmen/Modellen eigentlich möglichst immer die gleichen Geräte/Hersteller gekauft, da ich dann schon in etwa wußte, was mich erwartet.

    Bei Tapedecks habe ich immer gerne Technics gekauft und da grundsätzlich ordentliche Qualität vorgefunden, die reparierbar war.

    Allerdings habe ich an einigen von denen auch den Nachteil der "rasselnden" Servosteuerung kennengelernt...

    Ansonsten waren auch ettliche Sonys, Pioneers, Marantze, Denons,.. dabei.

    Man kann sagen, daß sich alle diese Geräte in den Baujahren sehr ähneln und man da gewissen Trends nachgelaufen ist.

    Ach, was mir in guter Erinnerung ist, waren 2-3 "Alpine"-Tapes.

    Ich weiß allerdings nicht mehr 'en Detail, wie die jetzt genau aufgebaut waren - ich mußte da(mals) an diese nicht "Hand anlegen". Waren unauffällig ruhig, sehr wohlklingend und chic.

    Besonders die optischen Aussteuerungsanzeigen fand ich "mega"!

    Wie die jetzt 30 Jahre später laufen, kann ich aber nicht beurteilen...

    https://www.hifi-wiki.de/index.php/Alpine_AL-80


    Was meinen Anforderungen allerdings recht gut entspricht, war ein kleines "Luxman K5".

    Das war noch ein reines Drucktastengerät und klang hervorragend!

    Ich fand nur die Plastiktasten etwas "zart" und habe da eine gewisse Gefahr gesehen.

    https://www.hifi-wiki.de/index.php/Luxman_K-5


    Robusteste Bauweise für die Ewigkeit?

    Technics RS671/RS673/RS678 und RS676 (wurde gerne vom Rundfunk benutzt).

    Besser geht es kaum. Die Laufwerke sind grundsolide und die Steuerung geht über Relais.

    https://www.hifi-wiki.de/index.php/Technics_RS-671_USD

    https://www.hifi-wiki.de/index.php/Technics_RS-673

    https://www.hifi-wiki.de/index.php/Technics_RS-676_US

    Als Tastengerät und fast noch "nicer" mit den größeren Pegelinstrumenten das RS615

    https://www.hifi-wiki.de/index.php/Technics_RS-615_US


    Was mir als End-80er-Geräte bei Technics besonders gefallen hatte, waren das RS-M45 und dessen Derivate (RS-M270X,...).

    Bei denen ist zwar auch viel Plastik verbaut, aber es gibt nur einen Riemen (für das Zählwerk).

    Ansonsten haben diese Geräte Direktantrieb!!!

    Schwachstellen sind die Idler-Räder.

    https://www.hifi-wiki.de/index.php/Technics_RS-M_45

    https://www.hifi-wiki.de/index.php/Technics_RS-M_02

    Hiervon gibt es aber auch noch eine Mi iaturausführung, das RS-M02 und das ist "komplett aus Metall" und an Kompaktheit und Solidität kaum zu überbieten

    https://www.hifi-wiki.de/index.php/Technics_RS-M_02


    Nakamichis hatte ich auch eine Hand voll.

    Die meisten davon halte ich ob des Namens für voll überbewertet.

    Ab 1973 haben die jedoch mal was wirklich solides gebaut, das Tri-Tracer 700 und 1000.

    DAS waren noch tolle Nakas (im Format eines Tonbandgerätes)!..

    https://www.hifi-wiki.de/index…/Nakamichi_700_Tri-Tracer

    https://www.hifi-wiki.de/index…Nakamichi_1000_Tri-Tracer


    Schöne Grüße,

    Andreas




    P.S.: Im Vergleich zu vielen anderen Threads kann bei diesem noch lange nicht von einem Endlos-Thread gesprochen werden.

    Wieso? Ist der denn jetzt nach gut 2 Jahren schon zu Ende??

    Okay - im "Dual-Board" wären hier jetzt schon 1234 Antworten...

  • Bei den Technics Decks kann ich absolut zustimmen! Die sind wirklich robust und ich habe auch viele auf dem Tisch gehabt. Geblieben sind ein RS-9900 und ein RS-M02 (als Rest der schönen Technics Midi-Anlage).


    Und zum 700 oder 1000 Tri-Tracer von Nak kann ich auch nur beipflichten. Echtes klassisches Vollmetallengenieuring, das in jede Vintage Hifi Sammlung gehört.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Vielen Dank für die Aufzählung dieser Modelle. Auch ich hatte bis zur Jahrtausendwende viele Decks zur Reparatur (ich hatte von 1995-2001 einen HiFi-Laden), wobei ich bei einigen wenigen Decks trotz sehr hohem Zeitaufwand keinen Reparaturerfolg hatte (minimale Gleichlaufschwankungen blieben zurück, was ich auf ausgeschlagene Sinterlager zurückgeführt habe - die wahre Ursache war aber aus heutiger Sicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Deformation der Schwungmasse auf der Lauf-Fläche für den Riemen - Fotos davon wurden von einem anderen Mitglied irgendwo hier im Forum mal gepostet).

    Außer den Sansui-Decks habe ich auch die bereits erw. Nakamichi Modelle in Erinnerung, auch das erwähnte Luxmann Modell sowie auch die Modelle K210+K230 sowie das Yamaha Auto Reverse Modell K720 - siehe

    https://www.diyaudio.com/commu…tte-tape-recorder.261740/

    obwohl ich hier einen für mich (vermeintlichen) hartnäckigen Fehler zu beseitigen hatte, der aber nur wegen dem Fehlerbild, das in die Irre führte, hartnäckig war.

    Das K720 nutze ich momentan am häufigsten und die Klangeigenschaften der auf einem Nakamichi DRAGON entstandenen Eigenaufnahmen (SONY UX-S) sind nach wie vor hervorragend.

    Betreffend Reparaturen bin ich wieder Anfänger geworden, weil ich zwar viel Erfahrungen mit 10-20 Jahre alten Decks hatte, mit heute mittlerweile 30-40 Jahre alt gewordenen Decks gleicher Bauart aber praktisch überhaupt keine mehr (wir haben 2023).

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Betreffend Reparaturen bin ich wieder Anfänger geworden, weil ich zwar viel Erfahrungen mit 10-20 Jahre alten Decks hatte, mit heute mittlerweile 30-40 Jahre alt gewordenen Decks gleicher Bauart aber praktisch überhaupt keine mehr (wir haben 2023).

    ...okay - geht mir ganz ähnlich.

    Wenn ich die Zeit finde, werde ich ein paar Tapes einfach mal ohne vorherige Wartung in Betrieb nehmen, die jetzt seit mindestens 10 Jahren nur rumstehen.

    Dann kann ich bezüglich der Ausgangsfrage sicher Näheres berichten...


    Schöne Grüße,

    Andreas

  • Von allen meinen Decks ist mir mein Sony TC-K808es das Liebste.

    Alles funktioniert ausgezeichnet, es macht super Aufnahmen und ist sehr leicht bedienbar.

    So ging es mir mit meinem Akai GX75 MKII auch, aber dieses Deck finde

    ich qualitativ nochmal deutlich besser.

    Hat noch immer den ersten Riemensatz.


    Ich werde es aber dennoch dieses Jahr einmal vom Spezi durchsehen lassen.


    Sony TC-K808es.jpg




    Sony TC-K808.jpg




    Grüße

    bob 8)

  • R E A L V I N T A G E !


    ...so, Probe aufs Exempel!

    ich habe mal mein ältestes Stereo-Cassettendeck herausgesucht, das bei mir schon seit über 10 Jahren auf dem Dachboden herumvegetiert.

    Es ist Baujahr ~72 und wahrscheinlich auch schon seit über 30 Jahren nicht mehr benutzt wurde.

    Wer hat denn 1990 solch ein Tape noch benutzt!..

    Habe ich mal in der Bucht wegen des Namens gekauft.

    Nun - es wurde lange, lange nicht mehr benutzt.



    Also Augen zu und durch!

    ...es blieb ruhig! Kein Knallfrosch.

    Dann - Vorspulen - keine Reaktion.

    Rückspulen - geht!

    Play - geht!

    Vorspulen - geht jetzt auch...

    Cassette eingelegt - läuft.

    Pegelinstrumente sind wohl nur für die Aufnahme - eines hängt sowieso.



    An den Verstärker angeschlossen.

    Linker Kanal läuft - etwas dumpf aber durchaus mit der richtigen Geschwindigkeit.

    Rechter Kanal bleibt stumm.

    Aufnahmeknopf lässt sich nicht drücken, obwohl die Aufnahmesicherung der Cassette nicht herausgebrochen ist.

    Wollte den AW-Schalter mal etwas bewegen, damit der rechet Kanal auch wieder kommt.

    Muß das Gerät also erstmal aufschrauben und etwas zerlegen.

    Auf jeden Fall bin ich begeistert.

    Den Apparat werde ich wohl mit wenig Aufwand repariert bekommen.

    Das ist wirklich Nachhaltigkeit.

    Tolles Gerät.





































    TheFisher_RC80.jpg

    ...das "The Fisher RC-80"

    Ich werde berichten, wie es weitergeht...



    Schöne Grüße,

    Andreas

  • Andreas, das ist ein echtes Nakamichi! Es würde in D auch unter der Marke Elac verkauft, denn Elac war in den 70ern Importeur von Nakamichi. Um das Tape zu reparieren brauchst Du nur einen kleinen Schuss Ballistol in den Aufnahme/Wiedergabe Schalter zu sprühen. Dann tut der es wieder. So wars bei meinem Elac


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Andreas, das ist ein echtes Nakamichi! Es würde in D auch unter der Marke Elac verkauft, denn Elac war in den 70ern Importeur von Nakamichi.

    Hallo Andreas,


    ...das hab ich mir auch schon gedacht.

    Die Bedienelemente sind halt etwas anders angeordnet...

    Hier unten ist ein Bild des damaligen Programms:

    https://www.hifi-wiki.de/index.php/Elac_CD_520

    Bis auf die beiden TriTracer - weißt Du, ob das alles die selben Laufwerke sind (Naka 500, 550 und 600)?


    Schöne Grüße,

    Andreas

  • Hi Andreas,


    ich meine, das sind alles die gleichen Laufwerke in den o. g. Naks. Ausserdem war das Laufwerk auch im Braun TGC - 450 und im Sonab Tapedeck verbaut (das entspricht sogar dem Nakamichi 500).Nakamichi war damals Zulieferer für viele Hersteller. Die beiden Tri-Tracer Modelle wurden dann in D zunächst unter dem Namen Elac verkauft und später unter Nakamichi. Die Dinger waren ausser einem Deck von Sony die einzigen Geräte mit 3 diskreten Köpfen.


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • ich meine, das sind alles die gleichen Laufwerke in den o. g. Naks. Ausserdem war das Laufwerk auch im Braun TGC - 450 und im Sonab Tapedeck verbaut (das entspricht sogar dem Nakamichi 500).Nakamichi war damals Zulieferer für viele Hersteller.

    ...ach, das ist ja interessant! Braun TGC450 hab ich auch noch wo rumstehen.

    Dann ist wohlmöglich in den TC800ern von Yamaha auch dieses Laufwerk drin?

    Jedenfalls haben die ja alle (noch) den/einen fetten Wechselstrommotor und eine zumindestähnliche Tastenanordnung (wobei der Braun auch etwas anders angeordnete Tasten hat)...

    Kleine Nebenfrage - der Tandberg TCD300/310 - haben die vielleicht auch den selben Motor?

    Schöne Grüße,

    Andreas

  • Ich habe das Yamaha TC-800 (Desgn Mario Bellini) nur einmal gehabt. Das ist auch schon sehr, sehr lange her. Da es optisch in schlechtem Zustand war, habe ich es damals abgegeben. Und ja, das hat auch das Nak Laufwerk.


    Übrigens ist dieses Laufwerk unglaublich robust und hochwertig. Auch, wenn es nur ein Ein-Motoren Laufwerk ist. Und das trotz der zig Umlenkröllchen, Gummis und sonst was, die das Umspulen, Abschalten am Bandende (Reed Kontakt) usw bewerkstelligen. Aber auch gruselig, wenn man alle Gummiteile austauschen will.


    Die alten Tandberg Front/Toplader haben einen recht fetten Wechselstrommotor. Im Moment kann ich Deine Frage dazu aber auch nicht mehr aus dem Stegreif beantworten.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel