Pro-Ject 6.9 (der alte) und wie geht's weiter?

  • Hallo und einen guten Abend,

    ich hatte in den vergangenen Tagen und Woche ja schon den einen oder andere Faden hier gesponnen, meistens um Phono-Equipment. Der eigentliche Grund dafür war immer, dass ich neben meinen altgedienten Pro-Ject 6.9 mal etwas anderes, besseres stellen wollte.
    Bei meinem Pro-Ject handelt es sich noch um die alte Version mit einem Alu-Tonarm und der MDF-Zarge. Der nachfolgende "Anniversary" hatte ja dann eine Acryl-Zarge und den Pro-Ject-Carbon Tonarm.
    Meine Kombi kling nun alles andere, als schlecht. Was mir wirklich fehlt ist eine Umschaltung der Drehzahlen, ohne den halben Dreher zerlegen zu müssen. Ein Klangbild, welches etwas "luftiger und leichter" ist und den Instrumenten und Sängern mehr Raum lässt (so zumindest hat es mir bei meinem Händler am besten gefallen). Da das Bassfundament, die Mitten und die Höhen soweit ja OK sind, vermute ich, dass eine Verbesserung der Feindynamik hier helfen könnte.
    Nach 20 Jahren könnte ich mir auch ein neues Laufwerk vorstellen, konnte aber noch keinen wirklich zielführenden Weg finden.
    Die guten alten Dreher der Vinyl-Hochzeit kosten inzwischen ein Vermögen und wenn die alten IC's in der Quarzregelung abnippeln, gibt es keinen Ersatz mehr. Schade denn sonst wäre wohl so ein altes "Eisenschwein" meine erste Wahl. Direktgetrieben, gute und solide Tonarme und etwas aufpoliert könnte es dann so aussehen:


    https://www.ebay.de/itm/YAMAHA…nXgAAOSwJEpetrsg&LH_BIN=1


    Das Auge und die Haptik hören ja bekanntlich mit, da wäre hier wohl schon die halbe Miete "drin". Und selbst die Aufbereitung eines solchen Players könnte ich mir gut vorstellen und würde mir wohl viel Spaß bereiten.
    Es darf gerne auch ein aktuelles Laufwerk werden, nur habe ich da immer den Eindruck, dass irgendwie immer die gleichen Komponenten zusammengeschüttet werden. Ein Arm der Firma A wird mit einem Tellerlager der Firma A und einem Motor des Herstellers B verheiratet, das ganze in ein, mehr oder weniger dickes "Brett" geschraubt und unter einem möglichst lyrischem Namen für einen Fantasiepreis angeboten. Die Music Hall-Dreher sind duch zu 90% "Pro-Ject" (soweit mir bekannt), nur die Bretter sind andere. Pro-Ject nimmt ein dickes Brett. Music-Hall drei dünnere.
    Wenn man alleine sieht, wie viele "Hersteller" auf die Arme von Rega oder Pro-Ject zurückgreifen, was bei den Tellerlagern nicht anders sein dürfte, fragt man sich schon, ob es sich lohnt, ein neues, "anderes" oder "besseres" Laufwerk zu kaufen.
    Um den Rahmen mal etwas abzustecken, ich suche keinen Plattenspieler, der 5000€ kostet, 50€ müssen es auch nicht sein.
    Die Acustic-Solid Geräte gefallen mir gut, ebenso einige Pro-Ject oder Avid, oder eben oben genannte. Ist so etwas vergleichbar? Ich meine, hier im Forum (wo sonst?) gibt es diese Kompetenz, die mir weiter helfen könnte.
    Achja, ein Kauf steht nicht zwingend an, nur wenn es ein Angebot gibt, was optisch und klangtechnisch richtig überzeugen kann.
    Falls jemand in meiner Nähe wohnt (PLZ 09...), wäre ich an einem Austausch oder einer Hörsession interessiert.

    LG,
    Tino

    Kabelklang wird Kaufeszwang! Zu Hause angeschlossen, ist mancher oft verdrossen.

    Ich hab's gehört und jetzt ist's Mist, Physik ist eben, wie sie ist!

    Doppelt-blind, das wä'r der Test!

    Man ertappt den Voodoo-Meister und hinfort sind all die Geister.

  • Nach den Yamahas hatte ich ne Weile auch geschielt. Die waren mir aber auch zu teuer.

    Darum habe ich mir ja den JVC geholt.

    Eine passende Haube kostet dann nochmal um die 150,-

    20201211_112310.jpg

    Aber natürlich ist das auch kein neues Gerät.

    Bei aktuellen Geräten kenne ich aber keins, dass mich wirklich reizen würde. Ich will ja eigentlich Vollautomaten und die gibt es ja heute eher selten.

    Irgendwelche Leute haben es ja geschafft, den Kunden fehlende Funktionen als audiophilen Mehrwert aufzuschnacken. Ich interpretiere es eher so, dass es sehr viele Hersteller einfach nicht schaffen, hochwertige Vollautomaten zu bauen.

    (Aber es gibt ja auch hier genug User die es mögen wenn sie die Teile (Antrieb, Teller mit Lager und Tonarm) unabhängig erwerben. In meiner Welt kann sowas fast jeder selber basteln.) *duckundwech*

  • Um den Rahmen mal etwas abzustecken, ich suche keinen Plattenspieler, der 5000€ kostet, 50€ müssen es auch nicht sein.


    Das heißt zwischen 60€ und 4.990,-€? :D Also so richtig hast Du keinen Rahmen abgesteckt. ;)


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


    Just Listen

  • Hallo Jan,


    ich bin da eher in einer Welt dazwischen. Einerseits könnte ich mir auch (SEHR GUT) vorstellen, einen Player selber zu bauen und würde dann auch Lager, Arm und Teller zukaufen müssen. Andrerseits, ist wohl das meiste, was einen richtig guten Dreher ausmacht, schon lange erfunden und zig mal gebaut worden. Mir fehlt einfach das Vertrauen in irgendwelche "Super-Lager", in denen eine, im Vollmondschein & bei Anwesenheit einer 90-jährigen Jungfrau, handgeschmiedete Tellerachse einen ebenso mystischen Plattenteller antreibt. Das alles war schon mal da und ist meines Erachtens auch nicht neuer oder besser aufgelegt worden (wenn doch, bin ich an Informationen interessiert und auch bereit, dafür Geld auszugeben).
    Die JVC werden ja auch hin und wieder angeboten, ob die jetzt besser oder schlechter oder einfach nur anders sind, als die (beispielhaft) beschriebenen Yamaha, kann ich nicht beurteilen. Pioneer oder hin und wieder ein Micro-Seiki, machen ja auch neugierig.
    Du glaubst garnicht, wie gerne ich einen dieser alten "Herren", unter gleichen Bedingungen, an der gleichen Anlage, einmal gegen einen heutigen Player hören würde.
    Achja, bevor das jetzt zu Kontroversen führt, effektives Armgewicht muss natürlich zum jeweiligen Abtastsystem passen usw., usw. Das soll jetzt nicht das Thema sein und würde sich bestimmt adequat anpassen lassen.

    LG,
    Tino

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  • Das heißt zwischen 60€ und 4.990,-€? :D Also so richtig hast Du keinen Rahmen abgesteckt. ;)

    Wenn Du das so verstehst, ja! Wenn man versucht, den Text zu verstehen, bedeutet das, dass es weder ganz billig, noch extrem teuer sein sollte. Und zu genauen "Preisgrenzen" möchte ich mich hier ungerne äußern, da genau in diesem Moment die Objektivität den Bach runter geht.

    LG,
    Tino

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  • Hallo Tino,


    wenn Du die Pro-ject für kleines Geld klanglich nach vorne bringen möchtest und Riemen umlegen nicht dein Ding ist, besorgt Dir eine Motorsteuerung, zweiphasige Ausführung von Dr. Fuss und Du wirst begeistert sein wie gut es klingt.

    Ich habe einen Pro-ject Pespective und ein Masse-LW, diy, mit dem Pro-ject Motor und der Steuerung.

    Preis liegt bei ca. 350€ mit Strobolampe.

    Sehr viele User hier nutzen diese Steuerung für verschiedenste LW von z.B. Pro-ject, Rega, Transrotor u.a.


    VG

    Dieter

  • Hallo Dieter,


    das hatte ich auch schon auf dem Plan, ist aber nicht ganz so einfach, da ich noch den 230V Motor drin habe. Ich muss daher auch den Motor mit tauschen.
    Wie unterscheiden sich denn die beiden Konzepte (Subchassis & Masse) klanglich? Ich habe zwar beides schon gehört, leider aber nie im direkten Verbgleich, bzw. unter vergleichbaren Bedingungen.

    LG,
    Tino

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  • Oder eine Pro-ject Speed Box. Hatte ich damals gleich an meinem 6.9 dran, funktioniert wunderbar.


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


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    Just Listen

  • Hallo Tino,


    also klanglich verglichen habe ich die beiden LW nicht direkt, macht auch keinen Sinn weil zu unterschiedlich im Aufbau. Das Masse LW hat ein Luftlager unter dem Teller mit Outerring und einen 12" Arm mit VTA-Lifter und der Perspective hat noch den älteren Alu-Arm mit Cardas-Verkabelung versehen.

    Das einzig identische ist der Antrieb.

    Der Perspective ist klanglich sehr erwachsen mit dem mod. Antrieb und anderer Verkabelung, kein Vergleich mehr zum Urzustand. Momentan hat er auch einen anderen Teller aus POM mit Outerring was das ganze noch mal besser macht. Er stellt die Basis für mein Mono Setup.

    Das Masse LW hat noch etwas mehr Autorität und Ruhe.

    Ich nutze gerne Pro-ject als Basis oder einzelne Komponenten weil gut und günstig. Ein Pro-ject bietet häufig viel Potenzial für preiswertes Tuning wobei Antrieb und Arm-Verkabelung hier im Fokus stehen, danach kommt eventl. noch Teller mit oder ohne Outerring


    Die o.g. Speedbox bringt nur Komfort, keine Klangverbesserung. Die liegt hier auch noch rum.


    VG

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    eine Cardas-Innenverkabelung ist bereits verbaut und der Teller (Alu-Glas) ist mit Bitumenmatten von unten ruhiggestellt. Arm ist auch hier der alte Aluarm. Mal sehen, ob ich einen Motor bekomme, der nicht gerade 70€ kostet. Ist die Montage identisch zum 230V-Motor?

    LG,
    Tino

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  • Hallo Dieter,

    ...ob ich einen Motor bekomme, der nicht gerade 70€ kostet. Ist die Montage identisch zum 230V-Motor?

    LG,
    Tino

    Hallo Tino,

    also ich würde den Project aufmotzen, schreib/ rufe den Dr.Fuss mal an, vielleicht kann er Dir auch ein Paket mit passendem Motor zusammenstellen?!

    Wie genau meinst Du die 70€?


    Also mMn. wäre eine Motorsteuerung (hab ich auch von Dr.Fuss) tipi topi und falls Du klanglich noch "mehr" möchtest noch ein neues/ besseres System dazu. Das scheint mir die vielleicht einfachste und preiswerteste Möglichkeit Deinen Project wieder für die nächste Zeit zu rüsten?!?

    Nur so mein Gedankensenf...

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Technics: 1500c, 1210 Mk.7, 1200 GR.

    Die besten Direkttriebler, Tonarme auch top.
    Halt kein HaiEnt Gefrickel oder man-in-a-shed-engineering, hier im Forum daher nicht hoch angesehen. ^^

    Mit freundlichem Gruß
    Haakon

  • Naja, das ist ja auch so mein Gedanke, den Pro-Ject Bissl aufzupimpen. Wie schon geschrieben, der beste Preis für den Niederspannungsmotor waren wohl irgendwas um die 50€ zzgl. Versand.
    Werde das aber mal angehen und Dr. Fuß mal anschreiben.
    Die Techniks-Dreher habe ich mir auch angeschaut, sind schon ziemlich geile Teile, ist nur so, dass einerseits beim 1500c der tolle VTA-Lifter eingedampft wurde und bei den 1200er'n das ganze Pit-Gedöns an Bord ist. Man wüscht sich also einen "1300er". Ein Wenig sehen die eben auch nach Pressluftschuppen aus. Ich werde mir die bei meinem Händler noch einmal anschauen. Ob der Klang besser ist, als beim Pro-Ject, hat mein Händler mit "deutlich" beantwortet. Ich habe da immer so meine Zweifel und nebeneinander stellen ist gerade nicht möglich.
    Da ich den Pro-Ject aber sowieso behalten werde, schaue ich mal, was Richtung Dr. Fuss und Motor geht, dann denke ich über was neues nach.
    So ein Accustic Solid könnte mir je auch gut gefallen. Vielleicht entscheidet auch mal ein Angebot, wenn es sich ergibt.

    LG,
    Tino

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  • Hallo Haakon,


    beim SL-1200xx und beim SL-1210xx bin ich bei Dir. Der SL-1500c ist in meinen Augen eine überteuerte Mogelpackung, da ist ein MTT 990 eindeutig die bessere und preisgünstigere Wahl.


    VG

    Dieter

  • Ich habe vorhin wieder paar Platten gehört und der Klang vom 6.9 ist schon auch geil. Schöner, tiefer und kräftiger Bass und trotzdem kein Wabbelpudding. Und mein Quinted Red scheint auch ganz gut zu passen. Garnicht so einfach.
    Der genannte MTT 990 ist ja mal echt ne' Ansage! Hatte ich noch gar nicht auf dem Plan, den schaue ich mir auch noch mal genauer an. Irgendwie finde ich die DD-Dreher cool. Muss mal schauen, ob ich die hier in der Gegend irgendwo hören kann, ist ja weder so ruchtig Masselaufwerk und schon gar kein Subchassis, also ganz andere Baustelle, als mein 6.9er.

    LG,
    Tino

    Kabelklang wird Kaufeszwang! Zu Hause angeschlossen, ist mancher oft verdrossen.

    Ich hab's gehört und jetzt ist's Mist, Physik ist eben, wie sie ist!

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  • Der 1500c ist eigentlich der beste unter den neuen Technics. Darum habe ich ihn auch gekauft, der hat meinen Linn LP12 ersetzt (!).

    Was soll daran nicht gut sein? 1A Verarbeitung, top Antrieb, guter Tonarm. Sogar der interne Phono Pre ist super.

    Wie kommst du auf Mogelpackung?

    Der „Magnat“ ist ein aus dem Hanpin Teilekasten zusammengebautes Gerät mit nett lackierter Holzzarge, das ist meiner Meinung nach die echte Mogelpackung.

    Mit freundlichem Gruß
    Haakon

    Einmal editiert, zuletzt von Fhtagn! ()

  • Die Tonarmhöhe lässt sich auch so sehr exakt und einfach einstellen.

    Ansonsten wurde da eigentlich an nix gespart.

    Wie gesagt, ich habe lange nach einem neuen DD Dreher gesucht und vor ein paar Wochen den 1500c gekauft. Im Vergleich zu den alten (ich hatte den 1700, 1410, Q3 und 1300) ist der absolut gleichwertig, wenn man von der fehlenden Automatik absieht. Auf Vollautomaten brauchen wir aber wohl nicht mehr hoffen.

    dass einerseits beim 1500c der tolle VTA-Lifter eingedampft wurde
    LG,
    Tino

    Mit freundlichem Gruß
    Haakon

  • Thema VTA-Lifter, siehe oben.

    Antrieb ist gegenüber SL-12xx abgespeckt.

    Mehrere User und Händler klagen über massive Qualitätsprobleme.

    Hanpin hin oder her, die Qualität stimmt wenn man dafür bezahlt.

    Dein Vergleich LP12 zu SL1500c kann ich dennoch nachvollziehen.



    VG

    Dieter