"Ortofon Replicant 100" - Nadel

  • Guten Abend,


    ich betreibe einige Ortofons, dabei ist mir aufgefallen, dass ich die mit "Ortofon Replicant 100" Nadel sehr mag.


    Replicant 100.jpg

    Jetzt ist Ortofon bisher nicht hervorgetreten als Nadelhersteller. Da denke ich eher an Nahmen wie Gyger (die haben aufgehört), Namiki oder Ogura. Daher meine Frage: Welches generisches Produkt oder Hersteller steckt dahinter? Zum Beispiel sowas wie Namiki "Micro Ridge" oder Ogura "Pathfinder" (die sind es beide nicht).

    Viele Grüße, Tony

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    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Hi Tony,


    das weiß ich eider auch nicht. Ob das Gyger in der Schweiz ist, eine niederländische Schlieferei, die die vdH-Nadeln macht, oder Namiki...Ich hatte den Replikant vor 10 Jahren schon einmal kurz zum Test, aber jetzt richtig, seit gestern habe ich ein Cadenza Bronze (Bericht ist in Arbeit...). Der Replikant kam erstmals beim MC 3000 zum Einsatz, dann als 80er am MC 30 Super MkII und am MC 5000. Das Besondere ist, das hier die Rillen gegen die Flachseite des Schliffes laufen, auf der Rückseite dann der Dreikant, genauso wie beim Schneidstichel. Auffallend auch die sehr schräge Stellung gegen die Laufrichtung. Die herausgetasteten Details sind schon beeindruckend. Die Laufgeräusche vergleichsweise geringer. Ortofon ist mit dieser Nadel ein großer Wurf gelungen und im Wettbewerb um die besten Nadel den Konkurrenten auf Augenhöhe.

    PS. Eine frühere, ortofoneigene Nadel war die "Fine Line" mit 8x40µ.

    Gruß André
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  • Meins braucht eine neue Nadel, ist abgenutzt. ;(

    Ich will aber auch wieder den Replicant 100 und das scheint wirklich nur über Ortofon direkt zu gehen und ist TEU EEEEEEER ;(;(;(

    The music was new, black polished chrome. And came over the summer like liquid night.

  • Der Replicant 100 wird bei den top Ortofon Systemen eingesetzt.

    Wieso wird es in der Cadenza Familie bei dem zweitbesten (oder: zweitteuersten) verbaut, nicht aber bei dem teuersten, dem Black, wo ein nackter Shibata Schliff Anwendung findet.

    Ich verstehe die Marketing und Designpolitik dahinter nicht ganz...

    Schöne Grüße
    Balázs

  • Der Ortofon Replikant 100 Schliff kommt bei zahlreichen Systemen zum Einsatz, angefangen beim MC 30 Super II, Cadenza Bonze, SPU Royal bis hin zu den Heritage Systemen Windfeld, Xpression, Anna und A95.


    Laut Ortofon ändert sich mit steigendem Preis der Systeme auch die Güte der Politur des Diamanten bei gleichem Schliff, Stichwort "Special polished Nude Ortofon Replicant 100"

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Ich kannte den Gyger Schliff bisher eigentlich nur von den Linn Systemen.

    Der Shibata Schliff von meinem 2m Black her, diesen befinde ich in der Abtastung schon für ne Hausnummer👀

  • Den Ortoline hab ich schon ewig nicht mehr gesehen. Vielleicht haben sie den aufgegeben.

    Daß bei der Cadenza-Familie der Shibata höher positioniert ist als der Replikant, könnte zwei mögliche Gründe haben: der Bor-Nadelträger des Black und schlichtes Marketing. Auf letzteres könnte hindeuten weil ja auch Audio Technika den Shibata höher positioniert als den Micro-Linear (der ja ein Micro-Ridge-Ableger ist).


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Den Ortoline hab ich schon ewig nicht mehr gesehen. Vielleicht haben sie den aufgegeben.

    ich meine den gab es nur am MC7500 und Rohmann. Zumindest dem Rohmann wird ja eine relativ "unterkühlte/technische" Wiedergabe nachgesagt, vielleicht hat man das bei Ortofon auf den Schliff zurückgeführt und ist deshalb wieder einen kleinen Schritt rückwärts auf einen µ weniger scharfen Schliff gegangen.... wer weiß....?

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  • ...Zumindest dem Rohmann wird ja eine relativ "unterkühlte/technische" Wiedergabe nachgesagt, vielleicht hat man das bei Ortofon auf den Schliff zurückgeführt...

    Mag sein, ich persönlich glaube nicht daran.

    Der Nadelschliff allein macht sicher nicht "den Klang", sondern ist nur ein kleiner Teil der Abstimmung eines Tonabnehmers neben Trägermaterial und Länge, Härte der Aufhängung, Material des Korpus, Windungszahl und Material...bei Ortofon noch das teilweise verwendete Dämpfungssystem inkl. der stabilisierenden Platinscheibe...und sicher noch viele Dingen mehr.


    Ich denke dass bei gewissen (scharfen) Schiffen eher die Qualität der vorhandenen Steine ausschlaggebend ist. Angeblich war ja auch die schlechter werdende Qualität der Gyger-Schliffe in der Vergangenheit für Ortofon ein Grund, sich anderweitig umzusehen.

  • Daß bei der Cadenza-Familie der Shibata höher positioniert ist als der Replikant, könnte zwei mögliche Gründe haben: der Bor-Nadelträger des Black und schlichtes Marketing. Auf letzteres könnte hindeuten weil ja auch Audio Technika den Shibata höher positioniert als den Micro-Linear (der ja ein Micro-Ridge-Ableger ist).

    Ich verstehe es weiterhin nicht, ebenso nicht Deine Vermutung.

    Was hat das mit dem Bor Nadelträger zu tun? Die ganz großen Systeme kombinieren ja auch Bor mit Replicant, das ist doch kein Problem.

    Auf der anderen Seite, wenn Shibata höher positioniert wäre, wieso haben dann fast alle richtig teueren Ortofon Systeme Replicant Schliffe, nur nicht der Beste aus der Cadenza Serie?


    Hat jemand einen Draht zu Ortofon oder ATR, und möchte mal den Produktmanager oder Marketing-Zuständigen interviewen??

    Schöne Grüße
    Balázs

  • Meinst Du eher, dass die Antwort heißt: das ist Zufall, da hat jemand einfach auf den Bauch geschlagen und entschieden, es so zu machen? Nein, da wird schon eine schwurbelige Argumentation kommen, aber das würde mich interessieren.
    Zumindest kann ich erstmal so naiv und als Außenstehende kein Konzept erkennen.

    Schöne Grüße
    Balázs

  • Die werden nie eindeutig sagen, der oder der Schliff ist besser, wie sollte da zB. der sphärische Schliff dagegen abschneiden ...

    Einen Freund des scharfen Schliffs wird man nicht von einer Rundnadel überzeugen können, umgekehrt sicher auch nicht, was ist nun objektiv besser oder bringt da eine „Rangfolge“? Würden sie doch die anderen hochwertigen Systeme mit anderen Schliffen dadurch unwillkürlich auf- bzw. abwerten. Aufwändiger (in der Herstellung) ist sicherlich (ich weiß es aber nicht wirklich) der schärfere Schliff ...


    Ich sehe das pragmatischer, ich unterscheide nicht per se in besser/schlechter sondern eher in anders bzw. einen anderen Geschmack ein anderes Ziel treffend. So wird möglicherweise die schwurbellige Argumentation ausfallen.


    Zugegebenermaßen würde mich deren (schwurbelige) Argumentation interessieren 🍻

    VG
    Mario

  • Bei der Cadenza-Reihe ist das etwas Marketing. Das Bronze hat den Replikant und einen Feldstabilistaor (Kurschlußwindung im Magenetkreis). Das Black hat die Shibata und das WRD, aber kein Feldstabilisator (FSE). Nicht zur Cadenza-Reihe gehörend, dennoch das Spitzemodell der Reihe ist das PW Ti, das alle guten Eigenschaften in sich vereint. Replikant auf Bornadelträger, FSE und WRD.


    Für mich ist der Replikat keine Gygervariante, da er einen anderen Ansatz hat. Sonst müßte man alle scharfen Schliffe als gegenseitige Nachahmungen sehen. So sehr viel Spielraum gibt es da auch nicht. Ursprung war die Shibatanadel aus den 70ern, wo man als "Abfallprodukt" die deutlich verbesserte Höhenabtastung auch bei Stereorillen entdeckte und die Shibatanadel nicht mehr zwingend nur für CD4 gebraucht wurde. Ortofon vereinfachte diesen Schliff etwas und brachte ihn erfolgreich als "Fine Line" auf den Markt. Das erste MC war das MC 20 von 1976, welches die Erfolgsserie der Ortofon MCs begründete. Die Gygernadel entstand aus der Van den Hul Nadel, wo Fritz Gyger meinte, ein Öffnungswinkel des großen Radius von 90° auf 75° reduziert würde bessere Abtasteigenschaften haben. Kann man nun abende drüber diksutieren und vergleichshören betreiben...das macht den VdH bestimmt nicht schlechter.

    Der Replikant kam wahrscheinlich eher aus dem Ortoline, der allerdings nirgends näher beschrieben wurde, wahrscheinlich eine Optimierung dessen. "Special Polished" sind alle Replikanten, möglich das die Heritage-Systeme eine engere Selektierung der Nadeln auf Symmetrie haben.

    Gruß André
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  • Naja, also der Fine-Line sieht sehr viel mehr nach Ellipse aus als nach Shibata-Derivat. Um nicht zu sagen, der Fine-Line IST eine Ellipse mit etwas größerem vertikalen Radius...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


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  • Der Fine Line hat im Gegensatz zur Ellipse zwei symmetrische Facetten von hinten. Der Shibata hat vier Facetten von beiden Seiten und der Fine Line war die erste Nadel nach Shibata mit zwei Facetten. Die Nadel hat etwas weniger FIM und größere Kontaktfläche als die Ellipse, aber keinen Anspruch, mit dem Shibata zu konkurrieren.

    Gruß André
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